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THEMA:   Wie weit lassen wir uns von Werbung manipulieren?

 21 Antwort(en).

E-l-e-n-a begann die Diskussion am 27.09.02 (17:06) mit folgendem Beitrag:

Gestern im Supermarkt hatte ich folgendes Erlebnis: 2 Damen, wohl soeben aus Deutschland eingeflogen, standen vor dem Regal mit Putzmittel. Die ältere von beiden griff sehr gezielt zu verschiedenen Produkten, die auch von mir genutzt werden. Ich komme inzwischen mit Spül-, Putz- und Scheuermittel aus, dafür habe ich aber immer eine Flasche Essig im Haus.

Dann griff die jüngere Frau (wohl die Tochter) zu: Glasreiniger, Febreze, Weichspüler, Lejia (mit Salzsäure), Dufttücher für den Trockner, Toilettenreiniger, und –duft, Rohrreiniger, Stahlfix und natürlich: einen neuen Swiffer.

Vermutlich die Mutter: aber Kind, das müssen wir doch alles nicht haben, das habe ich noch nie benutzt. Die Jüngere hat dann der anderen wortreich klargemacht, warum sie es doch mitnehmen wolle ........ und alle Werbesprüche klangen an mein Ohr.


Fachleute haben festgestellt: kein Kind benötigt bei vernünftiger Ernährung Joghurt mit Calcuim oder Bonbons mit Vitaminen, aber unter dem Deckmantel der Gesundheit verkauft es sich eben so gut.

Da hat sich mir die Frage gestellt, wie weit werden oder lassen w i r uns von der Werbung manipulieren? Aber ganz sicher sind wir nicht mehr die richtige Zielgruppe.


schorsch antwortete am 27.09.02 (18:30):

Die erste Werbung fand statt, als Eva dem Adam weis machte, dass einen Apfel zu essen IN sei.....


js antwortete am 28.09.02 (08:48):

man kann auch darüber streiten, ob es wichtig und richtig ist, dass wir Senioren der Werbung für PC-Nutzung erlegen sind, denn Minimalisten bezweifeln auch dessen Notweningkeit, wir werben sogar im Internet für unser aller Anliegen, z.B. durch Seniorentreff.
Ist aber o.k., punktum!
Meinen wir zumindest.

Schönes Wochenende


Nuxel antwortete am 28.09.02 (09:06):

Es gibt sicher Viele,die der Werbung-leider-Glauben schenken!
Der gezuckerte Fencheltee für Babys war ebenso unsinnig,wie schädlich!
Die ekelhaften "Luftverbesserer" in allen möglichen Duftvarianten verursachen bei mir immer Brechreiz,wenn ich an den Regalen entlang gehe!
Das so hochgelobte Febreeze übertüncht nur für eine Weile irgendwelche Gerüche-Fenster öffnen ist sinnvoller.
Die Dufttücher und Weichmacher für die Wäsche haben schon manche Allergie ausgelöst!
Wenn ich in Kliniken oder öffentlichen Gebäuden sehe,wie die Parkettkosmetikerinnen ihren grauschwarzschmutzigen Fransenwedel über den Boden ziehen und runde Ecken hinterlassen,schüttelt es mich!
Essig und Schmierseife sind natürliche ,preiswerte und GUTE Reinigungsmittel,schade,dass die Werbung das vergisst....aber wahrscheinlich sind sie zu billig! Der Schnickschnack verkauft sich teurer.
Ja,und was haltet Ihr von den adretten Hausfrauen,die im Fernsehen so mühelos ihre Putzarbeit erledigen? Kein Fleckchen -natürlich ohne Kittel oder Schürze- am Kleid,keine verschwitzten Gesichter.sie scheinen so mühelos "rein" zu sein,wie ihr Haushalt....
Vermutlich nehme ich die falschen Putzmittel,denn ich sehe bei Reinigungsarbeiten anders aus:-))


WANDA antwortete am 28.09.02 (12:32):

Man wird beeinflusst, ohne dass einem das bewusst wird, so soll es ja auch sein, bezw. nur dann erreicht Werbung ihr Ziel. Ich hatte in der Werbung Feuchttücher zum Bodenwischen mit SAGROTAN gesehen. Wahrscheinlich habe ich zu diesem Wort auch Assoziationen, auf jeden Fall war ich ganz stark auf SAGROTAN fixiert, bis ich merkte, dass die von Rossmann wesentlich billiger sind.


Dirgni antwortete am 28.09.02 (17:47):

Ohne Werbung kann wohl kein Produkt am Markt eingeführt werden. Die Schwierigkeit besteht wohl darin, aus der Werbung die echte Information herauszulesen (hören, sehen). Kennt jemand außer Stiftung Warentest und Konsument noch andere Webseiten, wo die Werbungen kritisch betrachtet und die Informationen herausgefiltert werden?


Johannes Michalowsky antwortete am 28.09.02 (18:40):

Werbung ist auch Information, und vielleicht ist der Weg ein umgekehrter: Ein Produzent vermutet ein Marktpotential für Vitaminbonbons - oder was auch immer, also werden solche produziert, und dann muß ja bekannt gemacht werden, daß es solche gibt. Nicht jede Werbung und nicht jedes beworbene Produkt ist dann übrigens erfolgreich.

Wir leben in einer Welt der dauernden Weiterentwicklung, und so Manches wäre am Markt untergegangen oder hätte sich später durchgesetzt, wenn die von der Werbung gelieferte Information gefehlt hätte. Ein persönliches Beispiel für mich ist die Entwicklung der Rasierutensilien - da war ich dankbar, daß ich durch Werbung auf manche wohltuenden Fortschritte aufmerksam gemacht worden war!

Kritische Distanz gegenüber Werbeaussagen zu üben ist, so meine ich, eine erzieherische Aufgabe. Ich hatte meine Kinder so weit, daß sie überhaupt nichts mehr glaubten ("Vati hat gesagt, das ist alles gelogen!") - da mußte ich dann wieder zurückrudern.

Ein Horrorbeispiel von Werbung haben wir hinter uns - die Wahlwerbung, aber da schweigen wir lieber drüber!


Barbara antwortete am 28.09.02 (22:13):

Meine Fibel begann mit den Worten:

I IMI I
A ATA A

Noch heute schreibe ich auf meinen Einkaufszettel "ATA", wenn der Scheuersand ausgegangen ist. Allerdings kaufe ich dann im Laden ein No-Name-Produkt. Das ist doch wohl der beste Beweis, dass ich resistent gegen Werbung bin (;-)))

Ansonsten verhalte ich mich wie Nuxel: Schmierseife und Essig-Reiniger sind meine Grundreinigungsmittel: umweltfreundlich, kostengünstig und wirksam.


Tessy antwortete am 28.09.02 (22:58):

Jung, dynamisch, erfolgreich.......
..so ist die Devise.
Wer möchte das nicht sein? Und daß die Creme die alle Falten wegzaubert (weggezaubert hat!) bei einer 60jährigen von einer 40jährigen präsentiert wird - den Trick sollten inzwischen alle kennen. Aber es muß wohl trotzdem funktionieren, sonst würde die Werbebranche nicht so florieren.
Und wer hat`s erfunden.....die Schweizer
Manche der Werbesprüche bleiben einfach hängen! Immer? - nicht immer, aber immer öfter.


RoNa antwortete am 29.09.02 (08:31):

Aus aktuellem Anlaß:
Wenn man "Wahlkampf" mit "Werbung" gleich setzt, unterliegen ja Unzählige.


Johannes Michalowsky antwortete am 29.09.02 (09:34):

Ich wollte Wahlkampf nicht mit Werbung gleich setzen, das ist nur ein Teil davon. Aber es ist doch bekannt, daß Werbeagenturen zu Wahlkampfzeiten Konjunktur haben. Und auch die Kandidaten selber werben für sich, und man hat schon in früheren Jahren Wahlwerbung mit Waschmittelwerbung auf eine Stufe gestellt.


DorisW antwortete am 29.09.02 (13:01):

Werbung kann auch mal den gegenteiligen Effekt erzielen... Seit für eine lila Schokolade unsäglich lustige blonde Menschen über grüne Almwiesen tollen, habe ich aus Protest kaum mehr irgendeins der Produkte dieser Firma gekauft.
Die Werbung hat mich einfach zu sehr genervt.


mechtild antwortete am 29.09.02 (14:38):

Richtig Doris, Werbung kann auch den gegenteiligen Effekt haben. Sonst ist die Werbebranche ein Industriezweig mit sehr viel Umsatz und vielen Arbeitsplätzen. Jo, der Wahlkampf ist auch Werbung. Viel Information kommt da nich rüber. Ob wir das brauchen ist eine andere Frage. One die Werbekosten wären sicher viele Produkte billiger, die Staatsausgaben aber höher, wegen der vielen Arbeitslosen. Ohne Werbung gäbe es keinen Wettbewerb, wie würde man sonst über neue Produkte informiert. Mich stört die Werbung wenig, nur beim Fernsehen aber die Werbepausen kann man auch sinnvoll nutzen (etwas trinken, zur Toilette gehen, Mails abrufen usw).


helga antwortete am 29.09.02 (23:33):

Mir geht es genauso wie Doris. Es gibt eine Menge Produkte, die ich nur wegen der Werbung nicht kaufe. Auch mich nervt einfach, wie man für dumm verkauft wird.
Natürlich gibt es auch Produkte,über die wirklich gut informiert wird, und da kaufe ich auch, wenn ich es benötige.
Die Werbung in den privaten TV-Sendern finde ich ätzend, wenn ein paar Mal Filme oder Sendungen unterbrochen werden. Deswegen nehme ich per Video-Rekorder auf....


RoNa antwortete am 30.09.02 (08:49):

Ob die Werbung für ein bestimmtes Produkt zutrifft oder nicht -, dazu muß man leider mindestens einmal dieses Produkt kaufen. Und da kommt es auf die Qualität der Werbung an: ist sie gut, versuch' ich's - und andersherum.


Simba antwortete am 02.10.02 (10:27):

"Ich verbiete den Kaufleuten, ihre Waren allzusehr anzupreisen. Denn sie entwickeln sich schnell zu Schulmeistern und lehren dich etwas als Ziel, was zu seinem Wesen nach nur Mittel ist, und da sie dich über den Weg täuschen, den du einschlagen mußt, erniedrigen sie dich gar bald; denn wenn ihre Musik gemein ist, verfertigen sie dir eine gemeine Seele, damit sie ihre Ware bei dir anbringen können."

Aus dem Buch "Die Stadt in der Wüste" von Antoine de Saint Exupery


juttam antwortete am 05.11.02 (03:28):

Eine, etwas juengere, Freundin erwartete vor ein paar
Jahren Zwillinge.

Insgesamt 6 Weiber....3 mit etwas groesseren Kinder
(teenage alter)..
zwei mit sehr kleinen Kindern, gingen wir froh mit
der zu werdenden Mutter "Baby-Einkaufen".

Geld zum Ausgeben war limitiert, also sollten wir
"alte Hasen im Geschaeft" der Neuen Mutter wohl auch
Tips geben was nun notwendig sei und was nicht.

Die andre junge Mutter griff nach Sachen wie:
elektrischer Babyflaschen Reiniger
Windel-Muelleimer mit "endduftungsfilter" - auch elektrisch!
...Sie wisse gar nicht wie sie ihr Kind 3 Jahre
am Leben gehalten haette OHNE!....

Wir alten Hasen waren entsetzt!!!
Oh Gott, sowas gab's zu unsrer Zeit nicht!

Unsre Kinder mussten daher wohl total depriviert aufwachsen...es ist ein Wunder dass sie durchgekommen sind mit nur ner Flaschenbuerste
und einem sofortigen Gang zum Muelleimer.....

Werbung?
Werbung ist wenn man heute ploetzlich ganz dringend
was braucht von dessen Existenz man bis gestern
nichts wusste :))))

Grins, dabei bin ich absolut kein Gegner der Werbung,
im Gegenteil: ich verdien meinen Lebensunterhalt damit, grins!


schorsch antwortete am 05.11.02 (13:24):

....und ich hing 18 Monate an Mutters Brust - und sie hatte noch nicht mal nen Flaschenputzer!


juttam antwortete am 11.11.02 (03:45):

Schorsch!!!

18 Monate?????

Das wuerde Werbung heutzutage sofort unterbinden!!!
Bist Dir darueber im Klaren wieviel Geld Deine Mutter
den diversen Baby-Artikel Firmen gekostet hat?????

Also, dass du DAMIT leben kannst - Nein!!!!!!!!

:)))


schorsch antwortete am 11.11.02 (10:09):

Kann ich - und ich gestehe ohne Reue. Ab und zu überkommt mich auch heute noch ein Anflug von Sehnsucht nach Mutterbrust - notfalls auch ohne "Mutter-"!(;--))))


juttam antwortete am 13.11.02 (02:39):

Thema total verfehlt, Schorsch...

LOL


schorsch antwortete am 13.11.02 (10:30):

Humor ist wenn man trotzdem lacht.....