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THEMA:   Die Angst vor dem Tod - oder die Auseinandersetzung mit dem Wissen um die eigene Sterblichkeit...

 53 Antwort(en).

fragender begann die Diskussion am 28.08.02 (12:32) mit folgendem Beitrag:

Dies ist ja ein Thema, welches nun wirklich jeden betrifft und dem sich jeder stellen muss - ob er will oder nicht. Wie geht ihr mit dem Wissen um die eigene Sterblichkeit um? Mit dem Wissen, dass auch der Mensch, den man liebt, irgendwann einmal sterben wird und man selbst es möglicherweise miterleben muss? Oder eben die andere Möglichkeit: Man selbst stirbt - und es bleibt der Schmerz der Hinterblieben.


leser antwortete am 28.08.02 (13:01):

karl hat gesagt, themen ohne email-adresse werden nicht angenommen


fragender antwortete am 28.08.02 (13:09):

Kann Karl das auch begründen, ohne Datenschutzverletzung? Wenn ich anonym bleiben möchte, wo ist denn da das Problem? Ich habe meine Gründe dafür.


angelika antwortete am 28.08.02 (13:38):

achja, fragender?
wer so ein problem hat, anonym zu bleiben, der sollte sich eine andere spielwiese suchen.


fragender antwortete am 28.08.02 (13:45):

ihr seid unfair...


fragender antwortete am 28.08.02 (13:59):

Hier meine Email-Adresse: fragender01@hotmail.com

Nun würde ich mich über themenbezogene Beiträge freuen.


angelika antwortete am 28.08.02 (14:27):

achja...hotmail ...ausgerechnet ...
sorry aber man weiss weder etwas von dir noch über dich, du hast dich nicht vorgestellt und bläst hier einfach so ein thema in die runde - was soll man davon wohl halten?wieder ein schüler, dem wir die hausaufgaben machen sollen? auf jeden fall musst du sehr jung oder sehr unerfahren sein und kaum gelebt haben, sonst wüsstest du, dass der tod und das sterben nicht unbedingt mit angst zu tun haben muss. also was wisllst du denn eigentlich - sollen wir dir die angst vor dem tod oder dem sterben deiner angehörigen nehmen? das kann niemand - da musst du durch...


lachmöwe antwortete am 28.08.02 (14:49):

"Die Angst vor dem Tod" hab ich nicht, würde mich auch plastinieren lassen, und das muß man ja vorher regeln.

"die Auseinandersetzung mit dem Wissen um die eigene Sterblichkeit...": weshalb sollte ich mich mit diesem Wissen auseinandersetzen? Mir wärs zu kalt, mich einfrieren zu lassen :-))


angelika antwortete am 28.08.02 (15:46):

hach lachmöwe... das war wieder das halbe wort zum sonntag...danke für den beitrag. ich sage mir auc: warum damit beschäftigen? man lebt - man stirbt und eigenes leben und tod begegnen sich nie - denn das eine hört auf, wenn das andere anfängt.


Barbara antwortete am 28.08.02 (16:06):

Zum Leben gehört der Tod, das ist nun einmal der Kreislauf, der unser Dasein auf diesem Planeten bestimmt. Wir sind nur für relativ kurze Zeit Gast auf diesem Planeten. Darüber sollte man sich jeden Tag bewusst sein.

Machen wir das beste daraus. Für jeden - ob jung oder alt - kann schon heute oder morgen Schluss sein. Für mich war es immer sehr tröstlich, dass oftmals zum Zeitpunkt des Todes eines nahen Verwandten ein neuer Erdenbürger im nahen Umkreis das Licht der Welt erblickte. Dadurch wurde mir der Sinn dieses Kreislaufes bewusst.

Wäre es nicht schrecklich, wenn wir als Unsterbliche auf dieser Welt verweilen müssten? Ich glaube fest daran, dass unsere Seele nach dem Tod in einen neuen kleinen Menschen schlüpft. Wünschenswert wäre es allerdings, wenn wir ein paar der Weisheiten, die wir in diesem Leben erworben haben, in das nächste hinüber retten könnten.


Simba antwortete am 28.08.02 (18:17):

Noch kann und will ich mir nicht vorstellen, dass es mich irgendwann einmal nicht mehr geben wird. Manche sagen ja, sie sind schon neugierig wie es da "drüben" wohl ist. Ich gebe zu, meine Angst ist (noch) größer als meine Neugierde :-) Vielleicht gibt es ja doch ein Leben nach dem Tod und ich beneide alle, die davon überzeugt sind.


Tessy antwortete am 28.08.02 (18:39):

Es geht wohl mehr um den Begriff der mit dem Tod eng verbunden ist: das Sterben. Das ist es was mir Angst macht, also das was unmittelbar vor dem Tod kommt.
Zur Zeit mache ich jeden Tag einen Krankenhausbesuch und was ich da zu sehen bekomme löst Gefühle aus die ich nicht beschreiben kann.
Durch meine momentane Situation setze ich mich mit Gedankengängen auseinander die ich sonst (meist) erfolgreich verdränge.
Unter anderem auch dieser: Ist es richtig so in den Tag hineinzuleben als ob das Dasein unendlich wäre? Natürlich kenne ich das Buch mit dem Titel "Sorge dich nicht, lebe". Aber ich sehe jetzt auch wie der Mensch von einer Minute zur anderen zu einem hilflosen Wesen werden kann. Und es ist ein Unterschied ob ich dieses weiß oder direkt vor Augen habe!?
Sehr nachdenklich
Tessy


pilli antwortete am 28.08.02 (20:02):

@ Simba

deine vorstellungskraft scheint tatsächlich nicht sehr groß zu sein :-), warum solltest du als einzige nicht sterben?

versuche doch mal dein leben lustvoll zu leben, koste sie aus diese unvergesslichen stunden, die das leben anbietet.
dann gibt`s wenigstens nichts, das du bereust, nicht getan zu haben. :-))wenn denn dann...

es könnte ja sein, daß die lustvollen von den griesgrämigen wie in einer art himmel und hölle getrennt werden und zwar nach der art und weise, wie wir unser leben gestaltet haben?

bei den griesgämigen zu landen, das befürchte ich!

ich lebe , so was könnte ich unserem geheimnisvollen frager von der "heißen meile" schon erzählen?


kleinella antwortete am 28.08.02 (23:23):

Also, Angelika, Deine Aggressivität am Anfang dieser Diskussion verstehe ich nicht. Auch ich habe mich hier noch nicht offiziell vorgestellt, wußte gar nicht, daß man das muß. Und meine e-Mail-Adresse mag ich auch nicht angeben, weil ich, seit ich mich hier an Diskussionen beteilige, laufend obszöne Mails bekomme, was ich absolut hasse. - Zum eigentlichen Thema möchte ich heute mal nichts sagen.


angelika antwortete am 29.08.02 (00:38):

für forendiskussionen verwendet man ja auch nicht seine email adresse, über die normaler weise alle mail läuft - sondern man schafft sich eine bei gmx oder web.de an.
die art der fragestellung zum eingang dieses threads lässt mancherlei schlüsse zu - ich ziehe die meinen und liege wohl nicht ganz verkehrt ... wenn du das schon als aggressiv bezeichnest, dann scheinst du vielleicht ein kleines wahrnehmungsproblem zu haben? nix für ungut ---


Simba antwortete am 29.08.02 (00:45):

Hm... Pilli, ich bin mit meiner Vorstellungskraft recht zufrieden, mehr brauche ich nicht :-) Dass ich irgendwann mal sterben werde, weiss ich, und zu gegebener Zeit werde ich mich auch damit auseinandersetzen müssen, egal ob ich es will oder nicht. Bis dahin werde ich das Leben geniessen - auf meine Weise, und von Lust und Freude hat wohl jeder andere Vorstellungen....


gast antwortete am 29.08.02 (06:15):

angelika, bei dir hat ein anderer keine meinung, gell?
und bei dir darf auch nicht jeter hier schreiben, wo steht denn das schüler nicht schreiben dürfen, sollte das oben einer sein??

Internet-Tipp: https://xx


angelika antwortete am 29.08.02 (08:15):

@gast:jeder wie er kann. du hast scheinbar keine .... (meinung) sondern fasst eine kontroverse (und darum gehts bei diskussionen! um unterschiedliche meinungen und nicht um geplärre, wenn eine oder einer mal verbal kitzelt) gleich als aggression auf? tja wir können uns nunmal nicht immer alle an den händen halten und unheimlich lieb haben ....


fragender antwortete am 29.08.02 (09:39):

@angelika

achja...hotmail ...ausgerechnet ...
sorry aber man weiss weder etwas von dir noch über dich, du hast dich nicht vorgestellt und bläst hier einfach so ein thema in die runde - was soll man davon wohl halten?wieder ein schüler, dem wir die hausaufgaben machen sollen? auf jeden fall musst du sehr jung oder sehr unerfahren sein und kaum gelebt haben, sonst wüsstest du, dass der tod und das sterben nicht unbedingt mit angst zu tun haben muss. also was wisllst du denn eigentlich - sollen wir dir die angst vor dem tod oder dem sterben deiner angehörigen nehmen? das kann niemand - da musst du durch...
-----------------------------------------
Wenn Du etwas über mich wissen möchtest - so frage mich doch einfach, und ich werde Dir antworten. Ein Dankeschön an alle, die auf das Thema eingegangen sind.


fragender antwortete am 29.08.02 (09:44):

@angelika

man stirbt und eigenes leben und tod begegnen sich nie - denn das eine hört auf, wenn das andere anfängt


Wenn ein kleines Kind eine Hauskatze hat, und sie wird von einem Aauto überfahren, während das Kind zusehen muss, ist das keine grausame Begegnung vom jungen Leben des Kindes mit dem Tod seiner geliebten Katze?


Henning antwortete am 29.08.02 (10:05):

Ich glaube, daß hier mehrere Poster nur einer sind.

Zudem geht die letzte Antwort des "Fragenden" an der Sache vorbei, ebenso wie die Meinung von "Gast" von 6:15.

Wenn Jugendliche hier Themen setzen, um mit Senioren zu diskutieren, sollten sie selber erst einmal lernen, was eine Diskussion ist.


angelika antwortete am 29.08.02 (13:06):

fragender - zitir mich wenigstens richtig und nicht aus dem kontex heraus -

und: wenn du dir mal threads hier angesehen hast ... dann wirst du bemerken, dass der fragesteller, der nach der meinung anderer fragt, vor allem zuerst eines tut: seine eigene meinung darstellt und erklärt.

wenn du einem kind übermorgen eine neue katze schenkst, hat es den tod vergessen - ich kannte ein kleines mädchen, dass am strand alle kleinen toten fische einsammelte und für jedes ein grab bastelte - mit muscheln usw.kaum war sie fertig, buddelte sie alles wieder auf und legte immer 2 fische zusammen "damit sie nicht so alleine sind" - kinder stecken nach meiner erfahrung den tod viel schneller weg als man oft annimmt.im übrigen solltest du vielleicht mal deine EIGENE frage lese - da geht es um das eigene sterben und nicht um das sterben im allgemeinen, noch weniger um den tod der katze.

aber wie ist es eigentlich, wenn du vor deinem schnotzel, dem hamburger oder dem brathähnchen sitzt - wie bewältigst du die tatsache, dass du den teil eines verwesenden kadavers verzehrst von einem neulich noch lebendigen hühnchen, schweinchen oder rindviechen? ....
(zurückfragen gilt nicht - ich bin seit jahren vegetarierin :-)

trauer ist im übrigen ein ganz anderes thema als der umgang mit dem wissen um das eigene sterben -

menschen sind unfähig zu trauern , lies mal "die unfähigkeit zu trauern" von alexander mitscherlich

aber vielleicht sortierst du erst einmal deine gedanken , hm?

Schlussstück

Der Tod ist groß.

Wir sind die seinen

lachenden Munds.

Wenn wir uns mitten im Leben meinen,

wagt er zu weinen

mitten in uns.


(Rilke)


8 antwortete am 29.08.02 (15:23):

Ich bin mal wieder der Auffassung, daß sich einige Jüngelchen zu Hause über unsere Antworten totlachen.

Schon der Titel: "- oder die Auseinandersetzung mit dem Wissen um die eigene Sterblichkeit..."
Man setzt sich doch nicht mit dem "Wissen" auseinander, höchstens mit der eigenen Sterblichkeit.


KlausKlaus antwortete am 29.08.02 (16:58):

Hallo Miteinander,

hier ein Zitat von EPIKUR:

"Das angeblich schaurigste aller Übel also, der Tod, hat für uns
keine Bedeutung; denn solange wir noch da sind, ist der Tod
nicht da; stellt sich aber der Tod ein, so sind wir nicht mehr
da. Er hat also weder für die Lebenden Bedeutung noch für die
Abgeschiedenen, denn auf jene bezieht er sich nicht, diese aber
sind nicht mehr da.

Die große Menge indes scheut bald den Tod als das größte
aller Übel, bald sieht sie in ihm eine Erholung von den
Mühseligkeiten des Lebens. Der Weise dagegen weist weder
das Leben von sich, noch hat er Angst davor, nicht zu leben.
Denn weder ist ihm das Leben zuwider, noch hält er es für ein
Übel, nicht zu leben. Wie er sich aber bei der Wahl der Speise
nicht für die größere Masse, sondern für den Wohlgeschmack
entscheidet, so kommt es ihm auch nicht darauf an, die Zeit in
möglichster Länge, sondern in möglichst erfreulicher Frucht-
­barkeit zu genießen."

Gruß Klaus


angelika antwortete am 29.08.02 (18:45):

@8: na was meinst Du erst, wie andere über den Fragesteller lachen ..-)


fragender antwortete am 30.08.02 (11:26):

Danke an Klaus. Das war bisher der beste Beitrag in dieser Runde. Schönes Wochenende allen zusammen.


schorsch antwortete am 30.08.02 (13:11):

Ist denn nun der Tod der Anfang oder das Ende?


angelika antwortete am 30.08.02 (14:02):

anfang oder ende von WAS, schorsch ..... :-)


8 antwortete am 30.08.02 (15:17):

an angelika:
... vom Ei.


schorsch antwortete am 31.08.02 (15:18):

Nein - von unserer Existenz. Ich meine aber nicht nur dieser auf dieser Erde hier......


hedwig antwortete am 31.08.02 (15:57):

Hallo fragender!

Den Tod eines nahen Menschen erleben ist (war vor fast 9 J) so ungeheuerlich, daß man es niemandem begreiflich machen kann, obgleich jeder lebenslang weiß, daß wir alle gleichen Weg gehen werden.

"Der Tod schreibt uns sein grausames - Vorbei". h.


KlausKlaus antwortete am 31.08.02 (17:26):

Hallo Hedwig,

in voller Achtung vor Deiner Erfahrung, sage ich Dir, auch das Gegenteil ist richtig. Wenn der
nahestehende Mensch schwer krank ist ( Krebs ), dann wünscht man sich, mit ihm gemeinsam,
daß der Tod endlich als Erlöser erscheinen möge - so meine Erleben des Todes meiner Mutter.

Gruß Klaus


juttam antwortete am 01.09.02 (07:24):

8 hat recht
ich lach mich krank!

Echte Gedanken zum Thema (anonym postiert oder nicht)
werden ueberschrieen mit buerokratischem Gezissel!

"Fragender" hat nun wirklich in angenehmer, inquisitiver
Form ein Thema in den Raum gestellt!
Warum nicht in ebenso angenehmer Form antworten?
Wem geht dabei was ab?

Was macht es ob "Fragender" eine hotmail addresse hat?
Wen juckt es dass er/sie als "Fragender" und nicht unter seinem/ihrem Namen einloggte?

Das sollte doch bloss jucken wenn jemand anonym einloggt um
andre zu beleidigen oder sonstwie Unmoeglich zu sein,
oder vertu' ich mich da?

Gegeben das Thema kann ich schon verstehen dass jemand
Wert auf die Meinungen Anderer legt, ohne unbedingt seine/ihre Identitaet preiszugeben!

Ich find es schofel, gedankenlos und kaltherzig...um das
Mindeste zu sagen... dass man
"Fragender" als erstes gleich mal beleidigen will und
herunterputzen wegen einer "hotmail" addresse!

Soviel dazu!

Nun zur Frage.

Wie man mit dem Wissen umgeht dass man selber irgendwann mal stirbt und dem Wissen dass ein geliebter Mensche eventuell
vorher stirbt und man das miterleben und durchmachen muss?:

Ich glaube dass man mit dem Ersteren sehr viel einfacher umgehen kann als mit dem Letzteren!

Ich glaube dass der Tod unseres Koerpers das Ende einer
Phase darstellt....dass es mehr gibt danach...wie oben gesagt: ein Anfang ist - mehr als ein Ende (oder sollte ich
sagen ein Zurueckkehren)!

Dies macht es (hoffentlich) leichter als einen geliebten
Menschen gehen lassen zu muessen und zurueckzubleiben -
fuer vielleicht viele Jahre!

Wahl hat keiner von uns!

Ich persoenlich hoffe dass mir
zugestanden wird zuerst zu gehen! - Egoistisch oder nicht!
Manche Menschen sind zum "Ueberleben" ausgestattet und
manche eben nicht!

Fuerchten tu ich mich nur vor dem physischen Schmerz
des Sterbens selber!
Ansonsten ist mir klar dass ich (z.B.) den Mid-Point
ueberschritten habe und mein Leben nun auf das End-Ziel
visiert ist!

Gewoehnung tu ich mich an den Gedanken, aber zwischenzeitelich
gedenke ich alles zu geniessen wo ich meine Finger dran
kriegen kann! :)))


juttam


angelika antwortete am 01.09.02 (11:57):

würde der Fragende sich nicht der umständlichen Textpassagen eines Heideggers und auch dessen Aussagen - zwar verdreht und verfälscht - bedienen und würde es ähnliche Threads mit fast dem selben Wortlaut in Intervallen nicht immer wieder in verschiedenen Foren geben, Juttam, dann wäre zB ich auch weniger misstrauisch -
und lach Dich nicht zu sehr krank, sonst kommt der Tod früher als Du möchtest :-)

Angelika


Frieder antwortete am 01.09.02 (18:31):

Ein weiser Spruch sagt: "Mensch bedenk` das End`, das wird die höchste Weisheit genennt"
Warum soll dies weise sein?
Wie weiter oben schon beschrieben, °erleben° wir ja den Tod nicht. Und noch niemand kam zurück,
und sagte uns, was danach kommt. Wohl tut dies die Religion. Doch daran glaube ich nicht.
Wie es für mich auch keinen Himmel u. keine Hölle gibt. Somit habe ich keine Angst vor dem Tod.
Doch das kann sich schnell ändern. Heute bin ich noch munter und gesund.
Wenn mir ein Arzt sagen würde, daß ich in kurzer Zeit sterben werde, dann würde mich sicher Angst,
beschleichen und - als Folge - Nachdenklichkeit. Dies bedeutet, mich befragen, was oder gegenüber wem
habe ich etwas falsch gemacht. Wohl aber auch mich an das Gelungene erinnern. Vieles (alles) nochmals überschauen!
Ich vermute, dies ist gemeint mit .... bedenk` das End`, das wird die höchste Weisheit gennent.
Liebe Grüße.


Nuxel antwortete am 01.09.02 (22:45):

An dem Tag,wenn der Tod an deine Tür klopfen wird,was wirst du ihm anbieten?
"Ich werde meinem Gast das volle Gefäss meines Lebens vorsetzen,Ich werde ihn nicht mit leeren Händen gehen lassen."

Rabindranat Tagore


Hedwig antwortete am 02.09.02 (13:06):

Hallo KlausKlaus,

zwar verstehe ich dich, doch ein Sterbender möchte noch
leben. Diese Erfahrung schmerzt mit am meisten!

Wenn man über bleibt, macht man tapfer das Beste aus seinem Leben, was ganz gut gelingt, aber das Mahnen des
Todes, auch wenn man total fit ist und gesund etc., das läßt einen niemals mehr los.
Man sieht alles anders, was aber auch den Vorteil hat, daß man materielles weniger wichtig nimmt und klarer sehen lernt. Mein an Krebs verstorbener Mann wollte noch leben....
das ist eins der schmerzlichen Dinge, mit denen man zurück bleibt. Gruß dir!


KlausKlaus antwortete am 03.09.02 (00:11):

Hallo Hedwig,

auch ich verstehe Dich. Es kommt wohl immer auf den einzelnen Menschen an und auf seinen
Mitmenschen. Meine Mutter war 84 Jahre alt und sagte, sie wolle nicht mehr. Ob sie dies wirklich
meinte oder es sich bereits um Resignation handelte konnte ich nicht wirklich wissen, ich habe
eben mit ihr gelitten und empfand es als Glücksumstand, daß das Leiden relativ kurz war, wenn
man soetwas überhaupt so banal formulieren darf.

Gruß Klaus


Nuxel antwortete am 03.09.02 (07:32):

@Hedwig
mein Mann hätte auch gerne noch gelebt,er war erst 49 Jahre alt,als er von jahrelangem Krebsleiden -erlöst-wurde.Ich war bei ihm.Angst hatte er -glaube ich-keine,aber uns Beiden war das Wissen um unser Getrenntwerden sehr,sehr schmerzlich bewußt.
Ich habe sehr viele Sterbende begleitet,nur wenige hatten"Angst".Es muß wohl gut sein,in diesen Stunden nicht alleine zu sein.
Als ich spürte,dass meine Mutter in ihren letzten Lebensstunden unruhig wurde,habe ich ganz leise Lieder gesungen,die sie selber gedichtet und vertont hatte.Sie versuchte sogar mitzusingen.
Angst wegen meines eigenen Todes habe ich nicht,denn diesen Weg kann keiner um-gehen!
Angst und Sorge habe ich,dass meine Kinder -vor der Zeit-den Weg ohne Rückkehr gehen müssen.Zu den "Kindern"gehören für mich auch die jeweiligen Ehepartner und Enkel.


Hedwig antwortete am 03.09.02 (18:17):

Klaus und Nuxel,
von Euch beiden las ich mit Verstehen
und teils gleichem Empfinden. Gruß!


angelika antwortete am 03.09.02 (22:08):

@Nuxel und Klaus: Ich kann das wohl nachempfinden, ich hatte mit meiner Mutter ein sehr inniges Verhältnis und es war keine Frage für mich, alles andere hinzuschmeissen und sie zu mir zu nehmen und für sie zu sorgen, als sie ständige Hilfe und Pflege brauchte. Wir sind immer sehr offen zueinander gewesen und hatten nun auch in den letzten Jahren ihres Lebens, die auf Grund der Krankheit abzusehen waren, sehr viele Gspräche, ich war ihr Halt, ich habe sie in ihrer Angst und in ihrem Schmerz trösten können, wir haben auch sehr offen über den Tod und ihr Begräbnis gesprochen. Wir haben trotz allem viel Spass miteinander gehabt und gelacht - und sie ist auch in meinen Armen gestorben. Ich fühlte, wie der Kreis sich schloss und erlebte all das, was ich bei meiner Geburt erlebt haben muss, noch einmal - der unvermeidbare Abschied in eine andere Welt, das Verlieren einer grossen Nähe und Geborgenheit, der schmerzliche Verlust ihrer Nähe - ích habe sie noch beatmet, bis der Krankenwagen kam aber ich habe gemerkt, wie sie davonzieht - es war sicher das schmerzvollste Ereignis in meinem Leben - und doch kann ich sagen, dass ich nicht im Schmerz geblieben bin - wir haben uns alles gesagt, was man sich unter zwei Menschen, die sich so nahe sind, nur sagen kann und es blieb keine Frage offen. Das ist auch heute, so viele Jahre nach ihrem Tod, für mich ein grosser Trost, ich denke oft an sie, jeden Tag, ich weiss, was sie sagen würde, wenn sie bestimmte Dinge sehen oder hören würde und dann sind meine Gedanken blitzartig wieder im hier und jetzt.

Was mir das für meinen eigenen Tod sagt? Ich möchte es mit dem Gedicht "Memento" von Mascha Kaleko beantworten. Sie hat es nach dem Tod ihres Sohnes geschrieben:

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben,
wenn sie nicht mehr sind?
Allein im Nebel tagt ich totenlang
und laß mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie
das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem dieses wiederfuhr-
Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt:

Den eigenen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der anderen
muß man Leben


Nuxel antwortete am 04.09.02 (00:14):

Liebe Angelika
danke für dieses Gedicht!
Ich finde darin,was mich auch bewegt.


Boxer antwortete am 07.09.02 (21:44):

Alle wollen in den Himmel, aber keiner will sterben.
Joe Louis


Pierre / tempo10 antwortete am 13.09.02 (21:23):

Leben und Tod, Gedanken zum Bessermachen

Unweigerlich erscheint bei jedem Menschen, oft schon in der Jugend, bestimmt aber beim Älterwerden die Frage nach dem Sterben, nach dem Tod. In unzähligen Variationen stellen wir uns hierzu Fragen, oft ausgelöst von Angst oder durch schlimme Erfahrungen mit Menschen aus unserem Umfeld, der eigenen Familie.

Menschen aus dem Bereich des Christentums, welches das einmalige Leben mit einer evtl. Wiederauferstehung als Dogma lehrt, haben es meist schwer, dieses Leben, auch wenn es schwer und mühsam ist, loszulassen. Da geht es jenen, die an die Reinkarnation, die Wiedergeburt glauben, oft besser. Sie wissen, daß Sterben nur der Übergang in eine andere Daseinsform ist. In diesen Religionen besteht vielfach das tiefe innere Wissen, daß dem Menschen bis zum Erreichen der eigenen Göttlichkeit, viele neue Leben und neue Erfahrungen widerfahren.

Werden wir krank, dann glauben wir meist an den Zufall oder ein von außen bzw. von oben bestimmtes Schicksal. Immer mehr Wissenschaftler jedoch lehnen den Zufall als Krankheitsauslöser auch im Alter ab. Es scheint immer deutlicher zu werden, daß wir selbst mit unserer inneren Einstellung viel zu unserem Gesundheitszustand beitragen. Hier spielt der Gedanke an Schuld und Sühne eine wesentliche, erschwerende Rolle. Jeder Krankheit geht immer gestörtes seelisches Gleichgewicht voraus.
Um unser Leben in Würde zu beschließen, scheint eine tatsächlich gelebte innere und äußere Harmonie unendlich wichtig. Deshalb ist eine liebevolle Sterbebegleitung so wichtig, dem Sterbenden zu helfen, loszulassen (nicht festzuhalten) um ihm damit eine ethisch wertvolle, aktive, geistig-seelische Sterbehilfe zu geben.

Gibt es eine Form des Weiterlebens nach dem Tod?
In fast allen asiatischen Religionen (und damit bei mehr als einem Drittel der Erdbewohner) gibt es das Bewußtsein, nicht etwa den Glauben, an eine Wiedergeburt in den verschiedensten Variationen. Auch wir kennen unzählbare Beispiele von Nahtoderlebnissen (NDE) , deja-vue Begegnungen usw., die für eine andere Dimension des Lebens jenseits unserer normalen Lebensform sprechen. Hier befinden wir uns an der Grenze von Wissen und Fühlen, Beweisbarem und Glauben.
Sollte ein so komplexes Wesen wie der Mensch mit all seinen Möglichkeiten tatsächlich nur geschaffen sein, um weniger als ein Jahrhundert zu leben? Vielleicht werden wir irgend wann erkennen, daß unsere Entwicklung nur durch eine fortgesetzte, sich endlos wiederholende Lebendigkeit möglich war und ist.


Bernd-Christian antwortete am 14.09.02 (04:13):

fragender,

es hat mich entsetzt, wie abfällig, ignorant und oberflächlich anfangs seitens einiger ewig renitenter Forenteilnehmer mit deinem berechtigten Anliegen umgegangen wurde. Aber letztlich haben sich dann doch noch die ernsthaft denkenden Teilnehmer durchgesetzt und gute Beiträge zugetragen.

Aus meiner Sicht kann ich dir folgende Hilfen anbieten, die mir über viele Klippen des Lebens hinweggeholfen haben und die Gedanken an meinen unausweichlichen Tod ins Positive gelenkt haben:

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
... ...
Vergebung der Sünden,
Auferstehung von den Toten
und das ewige Leben.
(APOSTOLISCHES GLAUBENSBEKENNTNIS).

Auch stand mir Zeit meines Lebens immer das Gebet des Herrn unterstützend beiseite:

Vater unser im Himmel,
... ...
Dein Wille geschehe,
... ...
erlöse uns von dem Bösen,
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Bei Todesfällen in meiner Verwandschaft und derer von Freunden habe ich immer Trost und Zuversicht gefunden im Psalm 23 des alten Testamentes. Bezogen auf meinen eigenen Tod habe ich diesen Psalm wie folgt in die Vergangenheitsform gesetzt:

Der Herr war mein Hirte,
mir hatte nichts gemangelt,
er weidete mich auf einer grünen Aue und führte mich zum frischen Wasser,
Er erquickte meine Seele,
Er führte mich auf rechter Straße um seines Namens willen,
Und wenn ich wanderte im finsteren Tal, fürchtete ich kein Unglück,
Denn Er war bei mir, sein Stecken und Stab trösteten mich,
Er bereitete vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Er salbte mein Haupt mit Öl und schenkte mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit folgten mir mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
... ...
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Es gibt nichts Unwichtigeres für die Menschheit, als den Tod eines einzelnen Menschen. Aber von Gott weiß ich, dass er meine Seele annehmen wird, in welcher Form auch immer!


kaktusblume antwortete am 25.09.02 (21:29):

hallo fragender.
es gibt soviele antworten auf deine frage.
ein wesentlicher punkt scheint zu sein, WIE ein mensch, der
dir nahesteht, stirbt.
oder wie DU stirbst.
mein bruder sowie mein vater sind plötzlich ohne jeden
vorherigen hinweis gestorben. ich weiß nicht, ob es wirklich tröstender ist, den tod eines menschen mitzuerleben, der zuvor krank war. ja, es mag tröstender sein- aber es wird den verlustschmerz wohl nicht immer lindern.
es gibt auch bei plötzlichen toden eine kopf- und ein bauchempfindung.
der kopf sagt einem: er hat nicht leiden müssen. es ging ganz schnell.
der bauch sagt einem: er fehlt mir aber trotzdem -warum kann ich ihn nichts mehr fragen? hat er wirklich nichts gespürt und kaum gelitten?
und da ist dieses plötzliche loch in der mitte - und das gefühl: wie oft würdest du dieses erlebnis aushalten?
wie oft wird dir das noch begegnen? die angst davor ist,
wie bei vielen dingen, zunächst sehr präsent und akut und
läßt später etwas nach - niemand kann dauernd mit verlustangst leben! es zeigt sich höchstens in vielen kleinen versteckten ängsten, die man nicht wahrninmmt.
immer kann man wohl nicht in dem zustand leben: ich lebe heute und genieße alles! ich glaube, das gelingt vornehmlich menschen, die tödlich krank waren oder sind und deren leben sich merklich umgekrempelt haben.
auch ich wollte nach dem ersten todeserlebnis vieles ändern und bewußter leben- doch der alltag zehrt einiges von diesem wunsch wieder auf. leider.
zu der angst vor dem eigenen tod oder dem schmerz der hinterbliebenen: daran wirst du nichts ändern können.
versuche vielleicht, ungeklärte dinge oder streitigkeiten nicht für alle zeit ungeklärt zu lassen - damit wirst du angehörigen sicher einiges erleichtern können.
mir war es ein trost, zu wissen: mein vater ging, und es gab keine streitigkeit, keine ungeklärtheit, er war sich meiner liebe zu ihm immer bewußt und ich mir seiner auch-
das läßt vieles in diesem (!) sinne leichter werden.
der verlustschmerz muß wohl sein und gehört zum leben dazu.

abschließend würde mich die intention deiner frage interessieren: bist du betroffen? wovor hast du angst?
oder war es nur eine allgemeinefrage?

liebe grüsse
von einem weiblichen gast


Hildegard Monath antwortete am 23.12.02 (18:53):

ich kann mir nicht vorstellen, dass man ein ganzes Leben an sich arbeitet und lernt,und nach dem Tod nichts mehr ist. Es wäre widersinnig.
gardy


Doris R. antwortete am 24.12.02 (01:51):

@gardy
Aus dem Grund finde ich Thorwald Detleffsen's "Schicksal als Chance" sehr tröstlich. Demzufolge hat ein Leben, und die Ereignisse in dem Leben, Sinn.


Ulla antwortete am 26.12.02 (22:23):

arme angelika. Ich grüße Euch alle herzlich Ulla.


Angelika antwortete am 27.12.02 (07:51):

@ulla:ich arm? weshalb? .....


Daniel antwortete am 30.01.03 (18:44):

wieso? Ganz einfach, da ist jemand, der scheinbar jemanden bald verlieren wird oder der jemand verloren hat. Sonst würde dieser Mensch wohl nicht gerade dieses Thema so anschneiden. Er würde eher fragen, was geschieht mit mir, wenn ich sterben werde?
Unter solchen Umständen ist es ganz natürlich, nicht mit seiner Adresse herauszurücken. Diesem Menschen geht es scheinbar schlecht und er sucht Hilfe. In dann wegen so einer Lapalie anzuschwärzen, finde ich nicht fair.


Daniel antwortete am 30.01.03 (18:51):

Wenn sie jetzt auch mir vorwerfen, ich sei nur ein dummer Schüler, der keine Ahnung hätte, vorwerfen wollen, nur zu, denn ich bin in der Tat "nur" Student und habe mein Leben eigentlich noch vor mir.
Wieso bin ich dann auf diese Seite gekommen? Meine Mutter liegt gerade im Krankenhaus. Sie hat irgendeine Blutkrankheit, die die roten Blutkörperchen zerstört und die Ärzte sind sich nicht sicher, ob sie durchkommt. Deshalb habe ich im Internet diese Seite gefunden und ich habe auch kein Problem damit, nicht anonym zu bleiben. Darum sage ich ihnen, dass ich es geschmacklos finde, mit den Problemen anderer Leute so abwertend umzugehen. Dies ist ein ernstes Thema und es sollte mit Respeckt behandelt werden.


schorsch antwortete am 31.01.03 (16:39):

Lieber Daniel. Wie kommst Du zur Meinung, dass da ein Thema geschmacklos behandelt worden sei?

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute.


Eileen antwortete am 08.03.03 (15:14):

Also ich bin zwar erst 13 aber mein reli lehrer hat uns alle zum nachdenken bekommen ! Wo geht man nach dem tod hin ? Meine tante ist erst vor 5 tagen gestorben und wir sind alle sehr sehr betroffen aber eigentlich kann energie ja net fortgehen sondern nur um gesetzt werden ! Und das mit himmel und hölle ich sehe das eher so als angst mach geschichte damit die kleinen nicht so viel unfug treiben ! ABer wer will denn auch entscheiden was GUT und Böse ist !
Ich persönlich denke , dass wir zwar nicht wieder geboren werden sondern das unsere seele sich als irgendeine gestallt entwickelt und auf einer " anderen welt" lebt ! naja bin schon über meine 500 worte denk ich ma also ich grüß hier alle und winke dann auch cuuuuuuuuuuuuuuuuuu