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THEMA:   Gern mal heiraten!

 7 Antwort(en).

Emil Wachkopp begann die Diskussion am 19.04.02 (00:51) mit folgendem Beitrag:

Das will ich nu mal hier gleich schon kundtun: Keiner soll sich wegen meine tiefsinnigen und philosophischen Beiträge einen Minderwertigkeitskomplex aufsacken. Ich bin auch nicht immer in mein Leben so hervorragend schlau gewesen als wie nu. Früher war ich nur ein einfacher Brauereiarbeiter und der Kopp war leer wie ein ausgesoffenes Bierfass. Aber auch mit eine Leere in Kopp kann man immer noch Fässer rollen und Kästen tragen.Schwer war das zuerst, weil ich doch körperlicherseits ehrer ein bisschen fipsig war. Meine Zukunft ist damals schon mien Kopp west. „Dein Kopp musst entwickeln lassen, Emil“, hat die Helga –meine zweite Frau – zu mir gesagt. „Dein Kopp is leer und darum geht noch was rein. Aber mit einen fipsiger Körper kommt man heut nicht mehr durch die Welt.“
Die Helga war eine nette und hoch intelligente Frau. Die ist zwei Wochen zur Mittelschule, ehe sie wegen eine polizeiliche Reiberei unter die Erde gehen musste. Darum ist war so gebildet. Die hat früher viel mit Bücher zu tun gehabt. Und denn hat sie immer mal, weil das damals schlechte Zeiten waren, ein Buch für mir unter der Hand mitgehen lassen. „Helga“, hab ich zu ihr gesagt, „Diebstahl kommt mir nich ins Haus! Mal ein Buch klaun, wenn das was Wissenschaftliches ist, das ist noch an der Grenze. Aber komm mir nich mit Geld nach Haus, denn smiet ik di rut!“
Ich bin durch die Helga in einen richtigen Bildungsrausch gekommen. Die konnt mir gar nicht genug mitgehen lassen, weil ich doch alle Bücher verschlungen hab. Aber denn hat sie dat in Kopp gekriegt. Erst durft ich sie nur noch Sonnabends zwischen 19.17 und 19.33 Uhr mitteleuropäische Zeit anfassen. Das nannte sie „Sprechstunde“. Und denn wurde das immer verrückter: „Emil, jetzt musst mi 20 Schritte vorwärts tragen und denn geh ich selbst 40 Schritte zurück. Und denn trägst mi 80 Schritte vorwärts und denn gehe ich 160 Schritte zurück, und denn drehst du mi um und denn alles in die andre Richtung nochmal so ...“ Am Schluss wusst ich selbst nicht mehr, wo mi de Kopp stand, wo wir waren, wo vorn und hinter und unten und oben waar. Und zu die „Sprechstunden“ musste ich mi nu ook noch schriftlich anmelden.
Als Helga gestorben ist, hat sie mir alle ihre Bücher und ein büschen Geld vermacht. Aus Dank, weil ich sie doch so viel rumgetragen hab.
Die Bücher waren dann der Grund für meine Scheidung. Das war denn mit meine nächste Frau, die Martha. Das war ein richtiger Drachen! „Emil“, hett se mi anbölkt, „kiek maal wie dat in deine Stube utsüht! Dat süht ut as zu Haus bei Sodoms un Gomorras!“ Und denn wollt sie meine ganzen Bücher zum Fenster rausschmeissen. Aber da hab ich mir zu helfen gewusst: „Wenn Du meine Bücher anrühren tust, denn bring ich mir um!“ „Denn bring Dir doch um, denn kann ik di gliek mit in Müll schmeissen!“ „Aber ich mach das denn so, dass das wie Mord aussieht!“
Dann war sie mit die Scheidung endlich einverstanden. Die soll denn später unseren Schlachter Hamann geheiratet haben. Aber das war auch wieder so eine schlimme Ehe. Ich hab heut nur vergessen, ob er ihr oder sie ihn die Gurgel abgedreht hat. Ich denk mi nur immer: Hauptsache dat dat nich Emils Gurgel waar!
Ja, aber wunnert deit mi dat nich: Wie die Martha von ehr Mudder erzogen worden ist: Immer gleich aufloskloppen un erst danach reden.
Denn war ich mit der Irma verheiratet. Und wieder op de ehrliche Art: Bis das der Tod euch scheidet. Aber die war nich viel besser. „Emil“, hett se mi ümmer anbölkt, „hau mit diene ekelhaften Zigarren af! Dat stinkt ja als wie bi Hempels untern Bett!“ Die is mi vom Balkon runter, mit Brüstung und alles drum und dran. Ja die war ja so schwer. Und dat konnten de Balkons von früher noch gornich so ab, un Emil ook nich.
Ja, ik heff fröher veel Pech hatt. Aber ein Pechvogel kann auch mal Glück haben. Davon aber vertell ik das nächste Mal.


Hilka antwortete am 19.04.02 (02:31):

Freu´mich drauf!!!
EMIL, Du bissn toller Typ!!!


WANDA antwortete am 19.04.02 (08:55):

ich lese gern, was du vertellst, is so aus m leben und passt so zum frühling - übrall rumorts.


WANDA antwortete am 21.04.02 (07:13):

wie is,n das nu mit demm heeeiroten?


Hilka antwortete am 22.04.02 (21:39):

EMIL,
wie geiht dat nu weider?
Klar, Du bis´n fixen Dud, aber Wanda und ich würden gerne wissen, wie´s weitergeht ...


Hilka antwortete am 24.04.02 (00:14):

Emil,
is dat hier ´ne Einbahnstraße, oder wie oder wat? Ehrlich, Deine "Sabbeleien" gefallen mir sehr und gerade deshalb kann ich nicht verstehen, warum Du nur schreibst und nie antwortest ...
EMIL, mach´ma´hinne!!!


Döööörte antwortete am 24.04.02 (12:50):

Emil:

"Ja, ik heff fröher veel Pech hatt. Aber ein Pechvogel kann auch mal Glück haben. Davon aber vertell ik das nächste Mal."

Villicht hätt he noch keen Glück nich hett!


Emil Wachkopp antwortete am 27.04.02 (19:11):

Kinder, ik dörf jo hier nich so antworten, vunwegen mien Emma. Wenn die wüsste, dat ik mi mit junge Mädchen in dat Internetzliche rumtümmeln do, denn nimmt si mi den Kompotter ook noch weg.