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THEMA:   Der Traum

 27 Antwort(en).

Volker Zdunnek begann die Diskussion am 24.02.02 (12:48) mit folgendem Beitrag:


Im Traum durchlebt der Mensch auch das,
was er im wachen Alltag vermeidet.

Der Traum drängt ins Wachbewusstsein,
damit der Mensch seine Identität nicht verliert.

Im Traum "spielt der Mensch kein Theater";
denn er zeigt ihm sein wahres Gesicht, das er im
täglichen Leben maskiert.

Volker


utelo antwortete am 24.02.02 (15:00):

Hallo Volker,
was Sie schrieben ist richtig. In den Träumen verarbeitet man vieles, was im Wachsein nicht erkannt wird oder werden will, weil man es verdrängt. Aber es zeigen sich auch oft Lösungen im Traum, die man dann allerdings zu deuten wissen muß. In meinem wirklich stressigen Leben haben -selbst Albträume- mir oft den Weg gewiesen.
Die Albträume waren so starak, daß ich mich oft schreiend oder weinend neben dem Bett auffand. Als ich im Traum anfing micht zu wehren, war ich erstmal schockiert über die Brutalität, mit der ich mich wehrte , fühlte mich aber dann besser, weil ich was getan hatte. Das war die Zeit, als die Kinder groß waren und nicht
mehr die ganze Verantwortung auf mir alleine lag. Wegen der Kinder hat man als alleinerziehende Mutter viel geschluckt, auch im Büro usw. Irgendwann kamen dann auch Träume, die waren so lustig, daß ich über mein Lachen wach wurde. Über Träume könnte ich ein ganzes Buch schreiben und brauchte nicht einmal einen Traumdeuter, weil fast alles so erklärbar ist.
Weiterhin gute Träume von Utelo


Volker Zdunnek antwortete am 24.02.02 (16:01):

Hallo Utelo,
wie Sie es beschrieben haben, ist der Traum ein
guter und beständiger Ratgeber, wenn man ihn zu
deuten weiß...
Allerdings gibt es Menschen, die auch den Traum
verdrängen. Schlaflosigkeit, Alpträume und
gesundheitliche Schäden können die Folge sein.

Ich habe mir angewöhnt, jeden Traum ernst zu nehmen;
denn er hat mir immer wieder ein "Mosaik-Puzzle" als
Ergänzung zu einer unvollständigen Vorstellung oder
für eine bestimmte "Lebenslage" geliefert.

Freundliche Grüße
Volker


Schorsch antwortete am 24.02.02 (18:21):

Als kleines Kind träumte ich oft den gleichen Traum: Ich lag am Ufer eines Wasserkanals und rutschte unausweichlich hinunter ins Wasser. Schliesslich nahm ich mir jeden Abend vor dem Schlafengehen fest vor: Wenn du das wieder träumst, dann denkst du einfach, dass es nur ein Traum sei. Es half - der Traum kam noch ein- oder zweimal. Dann gab er es auf.

Schorsch


Karl antwortete am 24.02.02 (19:12):

Ich hatte als Kind einen immer wiederkehrenden Alptraum, der mit einem tiefen Sturz in einen Abgrund endete. Ich wusste, es ist ein Traum und habe ihn ähnlich wie Schorsch besiegt. Wäre doch toll fliegen zu können, dachte ich und im traum kann Dir sowieso nichts passieren. Also habe ich angefangen, den Flug zu geniesen.

Karl


Volker Zdunnek antwortete am 24.02.02 (19:21):

Hallo Karl,
wer sich im Traum von der Erde wie ein Senkrechtstarter
vor den Augen aller erheben kann, verfügt über eine große
Energie (Libido, Potenz)...Fliegen im Traum...*smile*

Volker


Schorsch antwortete am 25.02.02 (10:04):

Dieses Fluggefühl kenne ich auch. Ich brauchte nur die Beine anzuziehen und schon gings über Stock und Stein. Dies war aber ein Wunschtraum. Als sich endlich einer um den anderen meiner Wünsche erfüllte, kam dieser Flugtraum (leider) nicht mehr.

Schorsch


Volker Zdunnek antwortete am 26.02.02 (11:33):

Hallo Schorsch,
wenn man/frau im Leben den "Zenit" erreicht hat,
träumt man nicht mehr vom aufsteigenden Fliegen...*gg*

Zuvor erwähntest Du Deinen Kindheits-Traum: "Ich lag am Ufer eines Wasserkanals und rutschte unausweichlich hinunter ins Wasser".
Hast Du vieleicht mit kindlichen Ohren Erwachsene von einem
"Fahrwasser" reden gehört, "in das man hinein geraten kann".
Als Kind nimmt man so etwas wörtlich...

Ansonsten könnte es bedeuten, so manche Lebenssituation
nicht ernst genug zu nehmen..."es auf die leichte Schulter nehmen"...Das trifft natürlich heute nicht zu!...*schmunzel*

Grüß Dich
Volker


Schorsch antwortete am 26.02.02 (18:18):

Nein, als Kind habe ich meine Eltern nicht anders miteinander reden hören als im lauten Streit. Ich denke, dass dieses Angstgefühl von daher kam: Versinken, ertrinken.

Schorsch


Volker Zdunnek antwortete am 26.02.02 (20:34):

Hallo Schorsch,
Deine Deutung des Kindheitstraums ist einleuchtend
und war offensichtlich bestätigend wirksam.

Volker


Maria M. antwortete am 28.02.02 (22:47):

Hi, Volker,

im Zenit träumt man also anders?? Das müssen Sie
mir bitte erklären. Haben Sie da fundiertes Wissen?
Oder ist das mal wieder nur Anheizen eines neuen Themas?
Was total legitim wäre..

Gruesse von Francesco Petrarca (1303-1374): Alle Lust der Welt ist kurzer Traum nur! (Aus dem Canzoniere).

Und, um es bloss nicht wieder verbissen werden zu lassen: Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich.

"All mein Hoffen, all mein Sehnen,
Meines Lebens schönster Traum
Hängt an diesem Apfelbaum!"

Das "traum-hafte" Rätsel. Von wem stammt der Ausspruch?

Träumerische Grüsse, Ihre Maria


Ursula antwortete am 01.03.02 (09:00):

Hallo Maria M.

Es ist der Lebenstraum der "Witwe Bolte" (Aus: Max und Moritz von Wilhem Busch) - nämlich ihre drei Hühner und ein stolzer Hahn, die da tot im Apfelbaum hängen:

ERSTER STREICH

Mancher gibt sich viele Müh'
Mit dem lieben Federvieh;
Einesteils der Eier wegen,
Welche diese Vögel legen;
Zweitens: Weil man dann und wann
Einen Braten essen kann;
Drittens aber nimmt man auch
Ihre Federn zum Gebrauch
In die Kissen und die Pfühle,
Denn man liegt nicht gerne kühle.
Seht, da ist die Witwe Bolte,
Die das auch nicht gerne wollte.

Ihrer Hühner waren drei
Und ein stolzer Hahn dabei.
Max und Moritz dachten nun:
Was ist hier jetzt wohl zu tun?
Ganz geschwinde, eins, zwei, drei,
Schneiden sie sich Brot entzwei,
In vier Teile, jedes Stück
Wie ein kleiner Finger dick.
Diese binden sie an Fäden,
Übers Kreuz, ein Stück an jeden,
Und verlegen sie, genau
In den Hof der guten Frau.

Kaum hat dies der Hahn gesehen,
Fängt er auch schon an zu krähen:
Kikeriki! Kikikerikih!! -
Tak, tak, tak! - Da kommen sie.

Hahn und Hühner schlucken munter
jedes ein Stück Brot hinunter;
Aber als sie sich besinnen,
Konnte keines recht von hinnen.

In die Kreuz und in die Quer
Reißen sie sich hin und her,
Flattern auf und in die Höh',
Ach herrje, herrjemine!

Ach, sie bleiben an dem langen,
Dürren Ast des Baumes hangen.
Und ihr Hals wird lang und länger,
Ihr Gesang wird bang und bänger.

jedes legt noch schnell ein Ei,
Und dann kommt der Tod herbei.

Witwe Bolte in der Kammer
Hört im Bette diesen Jammer;
Ahnungsvoll tritt sie heraus,
Ach, was war das für ein Graus!

",Fließet aus dem Aug', ihr Tränen!
All mein Hoffen, all mein Sehnen,
Meines Lebens schönster Traum
Hängt an diesem Apfelbaum!'

Tiefbetrübt und sorgenschwer
Kriegt sie jetzt das Messer her,
Nimmt die Toten von den Strängen,
Daß sie so nicht länger hängen,

Und mit stummem Trauerblick
Kehrt sie in ihr Haus zurück.
Dieses war der erste Streich,
Doch der zweite folgt sogleich.



Gruß
Ursula



Volker Zdunnek antwortete am 01.03.02 (09:20):

Hallo Maria M,
der „rätselhafte“ Traum stammt von Wilhelm Busch aus „Max und Moritz, Erster Streich“, doch Ursula kam mir zuvor während ich diesen Text schrieb.

Meine Traumdeutung erfolgt seit vielen Jahren „intuitiv“ und nicht wissenschaftlich.
Ich stelle auch nicht den Anspruch auf Richtigkeit. Für mich besteht das Leben aus
Näherungsprozessen – alles ist „ungefähr“ zutreffend, was das tägliche Leben betrifft;
denn für alles gibt es Ausnahmen und nichts ist vollkommen.

Der erreichte persönliche Zenit - beruflich oder gesellschaftlich beachtet – verführt leicht
dazu, sich in Selbstsicherheit zu wiegen und unbewusst oder nicht gleich erkannt lauern Gefahren,
seine Position halten zu können. Der passende Traum signalisiert schlimmstenfalls den „Absturz“ oder
bestenfalls die sicherer „Burg“, aber nicht Fliegen mit Senkrechtstart vor aller Augen.
Wer dennoch im Traum „gen Himmel fährt“ kann mit noch mehr Beachtung rechnen, hatte seinen
Zenit noch nicht erreicht.

Jeder erreicht im Leben irgendwann einmal eine berufliche und gesellschaftliche Entwicklungsstufe,
von der aus er nicht weiter aufsteigen kann....und der Abstieg gehört genauso zum Lebenszyklus wie der Aufstieg.

Freundliche Grüße
Volker


Rosmarie Schmitt antwortete am 03.03.02 (19:34):

Lieber Volker,

deine Gedanken habe ich mit Interesse gelesen. Im Prinzip stimme ich dir auch zu. Allerdings ist es, wie du sagst: Es gibt immer Ausnahmen - und kann immer auch anders sein.

Ich habe vor einiger Zeit auch mal wieder einen Flugtraum gehabt, ich glaube sogar, ich konnte inzwischen schon mehrmals wieder fliegen... Leider war es mehr ein Hoppsen und dann ein Stück fliegen. Das Gefühl der Anstrengung im Bauch, damit dies auch funktionierte, kann ich immer noch abrufen... :-)))

Bei mir (mit 55 auch jenseits des Zenits und nicht mal mehr berufstätig) hat dieses Fliegen ganz sicher nichts mit dem Wunsch nach beruflicher oder gesellschaftlicher Anerkennung zu tun.
Für mich interpretiere ich es mit dem Wunsch, einen höheren Blickwinkel zu bekommen, also mich zu erheben, um Dinge von der höheren Warte aus betrachten zu können oder fliegen zu wollen, um Dinge mit dem nötigen Abstand von oben betrachten zu können, also um mehr Überblick zu erhalten...

Ich musste im Traum übrigens sehr aufpassen, nicht zu hoch zu geraten, denn dann hätte ich abstürzen können...
Passend, nicht?

Mit traumhaften Grüßen
Rosmarie


Volker Zdunnek antwortete am 03.03.02 (21:47):

Liebe Rosmarie,
im Traum kommt es nicht nur auf die eigene Tätigkeit (z.B. Fliegen) an,
sondern auch auf die Szene in der der eigene Auftritt stattfindet.
Ich sprach vom aufsteigenden Fliegen (Senkrechtstarter) vor einem Publikum
(„vor aller Augen“).
Wenn Du einen Flugtraum ohne Zuschauer hast, dann geht es um Deine höhere
Entwicklung (Vogelperspektive) wie Du schreibst und dem kann ich nur zustimmen.
Frage: Hattest Du Zuschauer?...(vielleicht irre ich mich?...*smile*)

Grüß Dich
Volker


Rosmarie Schmitt antwortete am 03.03.02 (22:49):

Lieber Volker,

so ganz kann ich mich nicht erinnern. Ich flog-hopste zwischen Häusern herum. Ach, jetzt weiß ich wieder, dass ich irgend etwas, was sich unangenehm anfühlte, entkommen wollte. Also Flucht und nix höhere Warte, zumindest in einem dieser Träume. Ich bin überhaupt ein Fluchttier... :-(
Es kann, wie du vermutest, sein, dass Leute in der Nähe waren, aber sie spielten keine Rolle... Ich strengte mich an, weil ich irgend etwas erreichen und woanders hin wollte... :-)

Schade, dass ich meine Träume im allgemeinen schnell vergesse. Sofort nach dem Aufwachen weiß ich sie natürlich noch. Dann ist mir normalerweise auch klar, worauf sie sich bezogen oder wodurch sie ausgelöst gewesen sein könnten (wenn ich mir überhaupt die "Mühe" mache, darüber nachzudenken). Es gibt bei mir nur selten Träume, die sich bedeutsam anfühlen oder mir so verwunderlich sind, dass ich mich mit damit auseinander setze.

Vor vielen Jahren hatte ich einmal einen solch seltsamen Traum, nur ein Bruchstück. Ich sah eine sanfte Mittelgebirgslandschaft mit runden Hügeln, die aber keinen Baumbewuchs hatten und eher braun wirkten (vielleicht eine von Flechten bedeckte nordische Landschaft). Ich war ein Mann - in sehr einfache Kleidung gehüllt - und stand in einem Boot. Mit einer Stange oder einem langen Ruder bewegte ich das Boot vorwärts, vielleicht auch nur ein Stück vom Ufer weg. Ich fühlte, wie das Boot schaukelte, wie ich das Gleichgewicht hielt und wie ich die Stange in den Untergrund schob, um vorwärts zu kommen. Alles war so normal, real und alltäglich zugleich, dabei ohne jede bedeutsame Emotion - ich tat halt, was dran war - , dass ich nach dem Aufwachen fassungslos war, wie alltäglich und normal mir diese Tätigkeit und das Mannsein waren. Dieses andere Körpergefühl (ich könnte nie in dieser Weise in einem Boot stehen und mit einer Stange staksen - ich würde sterben vor Angst, ins Wasser zu fallen!) war so normal für mich, dass ich es bis heute nicht vergessen habe. Der Fluss hatte übrigens braunes, schlammiges oder mooriges Wasser... :-)) Vielleicht kennt ja jemand von euch eine solche Landschaft?
Ich hoffe immer noch, zufällig einmal im Fernsehen diese Gegend wieder zu sehen.

Hast du noch Lust zu interpretieren, Volker? Ich würde mich freuen!

Allen eine gute Nacht mit angenehmen und gewinnbringenden Träumen
Rosmarie


schorsch antwortete am 04.03.02 (10:00):

Liebe Rosmarie, falls Du bis dato nicht daran geglaubt hast, dass wir schon öfters hier waren, dann wäre dieser Traum vom Mann im Boot, ganz einfach gekleidet, der Du warst, doch eigentlich darauf kommen, oder?
Andere Interpretation: Genau wie die Tiere Verhaltensweisen erben können von ihren Vorfahren, haben doch auch wir Menschen Resten von geerbten Erinnerungen an unsere Vorfahren. Also könnte dieser Mann im Boot doch einer Deiner Urväter sein? Ich wünschte mir solche Träume, die mich in meine Vergangenheit und zu meinen Vorfahren führt!

Schorsch


Volker Zdunnek antwortete am 04.03.02 (10:52):

Liebe Rosmarie,
den Traum als "sicher-stehender Bootsmann in schmutzigem Fahrwasser"
müsstest Du zu einem Zeitpunkt einer anstehenden einmaligen Herausforderung
in Deinem Leben geträumt haben.
Für diese neue Situation hattest Du keine Erfahrungen aus DIESEM LEBEN,
die Dir Rat hätten geben können.
Du wusstest unbewusst: um den Umbruch in Deinem Leben meistern zu können,
müsstest Du "Deinen Mann stehen" ohne männliche Hilfe von außen.
Mir scheint Deine damalige Situation so ernst gewesen zu sein,
dass Dein "genetisches Gedächtnis" auf Erfahrungen einer Deiner früheren Existenz
zurück gegriffen hat, mit dem Ziel, Dir zu sagen, dass Du schon einmal die nötige
Sicherheit in einer instabilen Situation als Mann dauerhaft beherrscht hast und es auch
diesmal schaffen wirst!

Wenn ich mich nicht täusche, ist es Dir danach auch gelungen,
Dein Leben (ohne Mann?) neu zu gestalten?

So, jetzt bin ich aber gespannt, ob ich hier annähernd richtig liege oder nicht?

Grüß Dich neugierig

Volker


Rosmarie Schmitt antwortete am 05.03.02 (20:05):

Lieber Schorsch, lieber Volker,

mit großem Interesse und auch voller Freude habe ich eure Interpretationen gelesen, kann aber erst jetzt antworten, da ich grippig und entsprechend angeschlagen bin... Entschuldigung!

Ja, bei diesem Traum habe auch ich an Wiedergeburt gedacht, einfach schon deshalb, weil er so gar nichts Dramatisches an sich hatte, aber vom Körpergefühl her so wirklich war, dass er sich mir trotz des eigentlich belanglosen Inhalts sofort unauslöschlich in mein Gedächtnis eingegraben hat.

Schorsch 2. These, dass es sich um das Leben eines Ahnen handeln könnte, fühlt sich für mich nicht so stimmig an, auch wenn ich nichts dagegen einwenden kann. Solche Annahmen sind ja Glaubenssache, und da liegt mir die Wiedergeburtstheorie wesentlich näher.
Natürlich könnte es auch sein, dass die Spezies Mensch eine Art geistiges Energie-Feld erschafft, in dem ihre Entwicklung und vielleicht auch Lebensinformationen der Individuen gespeichert sein könnten. Dann könnte ich vielleicht ein Element davon angezapft haben. Aber warum dann nicht öfter, nicht regelmäßig, warum zu dem Zeitpunkt?

Lieber Volker, insofern fasziniert mich deine Frage: "Wenn ich mich nicht täusche, ist es Dir danach auch gelungen, Dein Leben (ohne Mann?) neu zu gestalten?"
Ich weiß leider nicht mehr, in welcher Lebenssituation ich diesen Traum hatte. Aber Umbruchs- und Bewährungssituationen hat es in meinem Leben zuhauf gegeben. Ich bin zweimal geschieden (Fluchttier, wie ich sagte) und habe auch sonst eigentlich nie länger ganz solo gelebt. Dennoch war ich immer - egal, ob verheiratet oder nicht - ganz auf mich selbst angewiesen und habe mein Kind und mich auch immer selbst ernährt. "Meinen Mann gestanden" habe ich also zur Genüge in meinem Leben (hatte aber ein immer bereicherndes und vorwiegend sehr erfreuliches Leben, nur damit keine Zweifel aufkommen!). Es wäre also durchaus denkbar, dass ich damals in einer Umbruchsituation stand. So ganz sind mir die Gedanken "Wie schaffst du das nur?" aber nicht vertraut. Denn eigentlich habe ich in meinem Leben nie gezweifelt, dass ich eine neue Situation schaffe. Ich war zwar oft niedergeschlagen, auch tief verzweifelt, aber eigentlich nie ohne die Gewissheit, wieder zurecht zu kommen. D.h. gerade fällt mir ein, dass dies bei meinem Krebs vor 18 Jahren ganz anders war. Da hatte ich sehr große Ängste, wie und ob überhaupt ich das schaffen könnte... Vielleicht stammt der Traum ja aus dieser Zeit...

Auf jeden Fall danke ich euch für eure bereichernden Interpretationen!

Euch und allen einen erholsamen Abend!
Rosmarie


lydia antwortete am 06.03.02 (20:49):

ich hatte keine zeit alles zu lesen, kam nur bis dahin wo Volker Zdunnek antwortete, (am 26.02.02 11:33):

>wenn man/frau im Leben den "Zenit" erreicht hat,
>träumt man nicht mehr vom aufsteigenden Fliegen...*gg*

da kann ich widersprechen:-) ich träume sehr oft, dass ich fliegen kann. das geht dann so.

ich bin meistens irgendwo in einer unendliche weiten herrlichen gegend - hügel oder berge, häuser oder menschen sind da selten anzutreffen.

da überkommt mich dann diese lust zu fliegen und ich sage dann jeweils zu mir:
"du musst nur wollen und dann k a n n s t du das auch" und dann renne ich, strample mit den beinen und schon schwebe ich über alle hügel, täler und berge (aber immer nur ca 1- 2 meter über dem boden. das ist das erhebenste und schönste gefühl.

beim erwachen kann ich es dann kaum glauben, dass dies nur ein traum war und es in wirklichkeit halt doch nicht funktioniert, auch mit allem willen nicht:-(

mfg
lydia


Rosmarie Vancura antwortete am 15.04.02 (14:06):

Lieber Volker! Ich träume gerne, im wachen und im schlafenden Zustand und dies obwohl ebenfalls im absteigenden Alter. Als Frau empfinde ich Letzteres vielleicht weniger.:-))

In letzter Zeit träume ich oft dass ich Wasser schöpfen muss.
Ich forme eine Schale mit beiden Händen und schöpfe und schöpfe und das Wasser wird nicht weniger....Ich bin schon oft mit zur Schale geformten Händen audgewacht.

Versuche es auch zu deuten....aber stehe wohl auf dem Kabel.

Liebe Grüsse und Danke für das interessante Thema Rosmarie


schorsch antwortete am 16.04.02 (11:08):

Frage: Wann ist der Mensch denn wirklich alt?

Antwort: Wenn er keine Träume mehr hat.

Schorsch


Volker Zdunnek antwortete am 16.04.02 (11:48):

Liebe Rosmarie,
ich vermute sehr stark, dass Dein "Inneres"
ein starkes Verlangen nach dem "Wasser des Lebens" hat.
Die geformten Hände nach dem Erwachen verstärken das und
zeigen Empfangsbereitschaft.
Das "Wasser des Lebens" bedeutet auch Libido, Sinngebung und Grad der Erfüllung in Deiner jetzigen Altersstufe.
Du hast genügend Lebensenergie, aber es fehlt an Verwirklichung (zur "Schale geformte Hände"...Sigmund Freud...) >>> Bereitschaft zu einer sinnerfüllten Partnerschaft...

Vermutend grüßt Dich
Volker


Rosmarie Vancura antwortete am 16.04.02 (18:51):

Lieber Volker.....könnte so sei ! Fliege morgen in der Früh
einer hoffemtlichen sinnerfüllten Partnerschaft entgegen
und werde meine Lebensenergie umzusetzen versuchen.

Daumendrücken ist erlaubt! :-)) Alles Liebe Rosmarie


Volker Zdunnek antwortete am 16.04.02 (19:43):

Liebe Rosmarie,
Du bringst - gemäß Deinem Traum - alles mit, was eine Partnerschaft braucht, aber die "andere Seite" kannst nur
Du beurteilen.
Wünsche Dir viel Glück! Gruß Volker


WANDA antwortete am 17.04.02 (09:20):

bin erst jetzt auf dieses thema gestossen, hochinteressant, rosmare, natürlich drücke ich die daumen. volker, auch ich kann fliegen, indem ich schwimme, manchmal mache ich dann wassertreten und gucke mir die landschaft darunter an - in letzter zeit befand ich mich mindestens in drei verschiedenen träumen immer direkt am wasser, einmal war die grosse terrasse des hauses vom meer umgeben nichts war bedrohlich, dann einandermal grenzte der garten meiner bleibe an einen grossen strom. dann wieder bin ich an einem fluss und finde allerlei sachen - schlüsselschilder usw. die vermuten lassen,dass sich dort vor vielen jahren eine badeanstalt befand,
Wenn ich von meinen kindern träume, sind diese immer noch kinder, also nie im erwachsenen alter, geht euch das auch so?


Volker Zdunnek antwortete am 17.04.02 (11:18):

Hallo WANDA,
Dein Traum lädt zum "Baden" ein...steig *erneut* in den "Fluss des Lebens";
denn Du kennst ihn aus Erfahrung gut. Zur Zeit scheinst Du "sesshaft" geworden
zu sein, obgleich genügend körperliche und psychische Energie potenziell
vorhanden ist ("am Fluß...umgeben vom Meer") und für NEUE UNTERNEHMUNGEN
genutzt werden sollte!!!
Du bist innerlich (äußerlich kann ich nicht beurteilen...*ggg*) jung geblieben ("Schlüsselschilder ...")
und sollst Dich auch daran erinnern, wie unternehmungslustig ("badefreudig")
Du vom Wesenskern her eigentlich bist.

Grüß Dich neugierig, ob's stimmt?
Volker


WANDA antwortete am 17.04.02 (17:26):

volker, ich habe auf deine antwort gewartet, es stimmt alles, ich möchte aber endlich sesshaft bleiben, habe das viele umziehen satt, trotzdem kann man ja baden gehen, ich merke überall, dass es frühling wird, nicht mal so sehr an mir, aber an den männern um mich rum - alle fortgeschrittenen alters, es ist doch sonderbar, aber in jedem falle gut.
und ganz lieben dank für die interpretation