Hallo,

ich habe mich hierher verirrt, weil ich eine Frage an Euch habe, ich bin aber erst halb so alt (24 Jahre) ;-).

Meine Mutter ist 52, mein Vater wird im April 64. Sie hat früher auf vieles Rücksicht genommen, auf mich (klar :-)), auf meinen Vater, der viel gearbeitet hat. Nun ist sie (auch davon) krank geworden (psychisch). Sie hat inzwischen eine Therapie hinter sich und fühlt sich besser. Nun ist es aber umgekehrt, sie nimmt keine bzw. wenig Rücksicht. Auch auf mich, im Großteil aber auf meinen Vater. Kann man ja auch irgendwie nachvollziehen :-/.
Sie sagt(e ihm auch), dass sie ihn nicht mehr liebt, das will er aber nicht wahrhaben. Sie empfindet schon was für ihn, die beiden sind 28 Jahre verheiratet.
Sie sagte mir, in ihrem Alter wäre die Liebe nicht mehr so wichtig. Nun endlich meine Frage: Ist das so?

Ich bin, wie gesagt, 24, verheiratet und Liebe ist für mich die Grundlage meiner Beziehung (zu meinem Mann als auch zu meinem Sohn).

Bin gespannt auf Eure Meinungen!

Liebe Grüße
Janina

Meiner Meinung nach - aufgrund einer Erfahrung aus meinem näheren Umkreis - ist die Terapie zu früh beendet worden. Man hat die Mutter gegen sich selbst stabilisiert. Das ist in Ordnung und war sehr wichtig. Aber man hat sie nicht auf ihre umgänglichen Strukturen zurückgeführt.

"Sie sagte mir, in ihrem Alter wäre die Liebe nicht mehr so wichtig. Nun endlich meine Frage: Ist das so?"

Nein, das ist total falsch, Liebe ist immer wichtig und vom Alter unabhängig. Die Frage ist, wem man sie geben kann und wer sie einem schenkt.

Da kann es nach so vielen Jahren des Zusammenlebens durch Gewohnheit und Routine Abstumpfung, Langeweile, Resignation geben.

Ich bin 70, war zweimal verheiratet, einmal 17 und einmal 24 Jahre lang.

Ich denke, daß Deine Mutter sich richtig verhält. Weil Ihr nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekommt, denkt Ihr, alles hat sich ins Gegenteil verwandelt.
Dich liebt die Mutter bestimmt wie immer. EinenEhemann kann man nicht immer weiterlieben. Manchmal stirbt die Liebe einfach und niemand ist Schuld.
Laß Ihr Zeit und sich auf sich selbst besinnen. Es ist Ihr Leben.
Grüße von Johanna

Gegenfrage:
wie definiert sich im höheren Alter die Liebe, sicher völlig anders als in jungen Jahren, aber ist sie deswegen so verschieden?
Liebe verändert sich im Laufe des Lebens bei den meisten Menschen, wichtig ist doch: was bleibt davon übrig für den Rest des Lebens und reicht das aus um beisammen zu bleiben?