Christa H.-S.
begann die Diskussion am 19.02.02 (22:03) mit folgendem Beitrag:
Wieso wird den meisten Menschen mit Beendigung ihrer Berufstätigkeit der Beruf aberkannt? Warum ist ab dann Rentnerin/Rentner bzw. Pensionärin/Pensionär ein Beruf? Bei ehemaligen Beamtinnen/Beamten heisst es aber häufig ...a.d. bzw. ...i. R. Ich habe nie den Beruf Rentnerin gelernt noch ausgeübt, sondern beziehe jetzt lediglich Rente.
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Christa
antwortete am 20.02.02 (12:07):
Den gleichen Gedanken hatte ich auch schon oft.Wieso sollten Angestellte nicht auch ihren Beruf und dann i.R. angeben?
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Johannes Michalowsky
antwortete am 20.02.02 (12:52):
Ich glaube, bei den Beamten liegt das daran, daß die ihren hübschen Titel beibehalten. Das wäre doch wie eine Berufsbezeichnung Sekretärin i.R. oder Bankangestellter a.D., oder wie wäre es gar mit Hausfrau i.R.? Da würde Männe aber ganz schöne Augen machen!
Ich habe mir sagen lassen, daß eine Hausfrau ihren Beruf bis zum Ende beibehält, es soll sogar vorkommen, daß sie es gerne tun.
Rentner als Berufsbezeichnung hat immerhin den Vorteil, beim Eintragen in ein Formular kurz zu sein, ehrenrührig ist Rentnerdasein nicht, und verdient hat man sich diese Existenz durch die vorausgegangene Lebensarbeit auch.
Ein wirkliches Problem sehe ich nur darin, daß die Betreffenden auf einmal mit ihren neuen Lebensumständen nicht mehr zurecht kommen und nichts mit sich anzufangen wissen.
Da hilft dann nur Eines: Ein PC muß her, und so schnell wie möglich muß der Anschluß an den Seniorentreff gefunden werden. Dann ist der Ruhestand schon beendet, und neue Aufgaben stehen ins Haus.
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Ursula
antwortete am 20.02.02 (13:22):
Ich glaube, so ganz stimmt das bei den Hausfrauen nicht, lieber Jo. Gibt es auf einem Formular auszufüllen, welchen Beruf man hat, wird von einer "Nur-Hausfrau" erwartet, daß sie Hausfrau als Beruf angibt, egal welchen Beruf sie vorher ausgeübt hatte. Ist das eine Herabsetzung? Wäre ein neues Thema. Es grüßt Ursula
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Ursula
antwortete am 20.02.02 (13:23):
Habe gerade gemerkt, daß es auch sein kann, Dich falsch verstanden zu haben.
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Christa H.-S.
antwortete am 20.02.02 (13:35):
Lieber Jo,
ich kann Dir nicht ganz zustimmen. 1. Warum kann ein Beruf, den man erlernt und jahrzehntelang ausgeübt hat, nicht auch im Ruhestand in den Formularen angegeben werden? 2. Die Bezeichnung "Rentnerin/Rentner" finde ich selbst nicht ehrenunwürdig. 3. Ich selbst komme mit meinen neuen Lebensumständen sehr gut klar. 4. Aus der Bezeichnung "Rentnerin/Rentner" sieht man doch nur, woher jetzt das Geld für den Lebensunterhalt kommt. Eine Berufsbezeichnung (auch im Rentenalter) sagt doch mehr aus oder ist diese Angabe dann evtl. ehrenunwürdig?
Viele Grüsse - Christa
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Schorsch
antwortete am 20.02.02 (13:59):
Nun ja: wer zig Jahre lang einen "ehrenwerten" sprich angesehenen Beruf ausübte, wird mit Genuss seinen Berufsstand weiterhin in Formulare füllen. Ich glaube aber, dass es mehr solcher Menschen als obgenannte gibt, die nicht partout allen Beamten auf die Nase binden wollen, dass sie 50 Jahre den Unterhund in einer Fabrik spielen mussten.
Neckisches Detail über mich selber: Ich hatte zwei Berufe - den einen brauchte ich um mir den zweiten leisten zu können!
Schorsch
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e k o
antwortete am 20.02.02 (21:30):
Ich glaube, wir kucken zu sehr auf den Begriff "Beruf"
Ich bin auch der Meinung, dass es nicht Ehrenrühriges und Nachteiliges ist, als Beruf Rentner/in anzugeben. Warum eigentlich ?
Den Zusatz i.R. fände ich indessen albern.
Es ist doch letzlich gleichgültig, ob man als Rentner/in mal Generaldirektor oder Reinemachefrau war.
Da zumindest sind wir vor dem Gesetz, das den Rentnern gewisse Vorteile einräumt, nun doch wieder gleich, oder sehe ich das falsch ?
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Hein
antwortete am 21.02.02 (12:03):
Nach meiner Auffassung muß man zwischen erlerntem Beruf und ausgeübter Tätigkeit unterscheiden. Einen erlernten Beruf kann man niemandem aberkennen. Die Bezeichnung Rentner ist somit eine ausgeübte Tätigkeit, die ich persönlich gerne ausübe. Da ist auch nichts ehrenrühriges dabei, denn man hat sich ja den Ruhestand redlich verdient. Das "liebe Finanzamt" möchte bei der Steuererklärung den ausgeübten Beruf wissen, um den Steuerpflichtigen ohne viel zu überlegen in eine Kategorie einzugruppieren.
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kh
antwortete am 21.02.02 (20:35):
Was haltet Ihr von der Bezeichnung "Privatier", wir sind jetzt ja privat, oder? Das Unbehagen kommt daher, daß mit dem Begriff RentnerIn nicht unbedingt der aktive Senior assoziiert wird, sondern der Mensch im letzten Lebensstadium, der den lebensgefährlichsten Beruf ausübt: Keiner hat den "Beruf" Rentner bisher überlebt. ;-))))
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elsabe
antwortete am 22.02.02 (12:36):
Bei mir hat das Finanzamt noch nie bemängelt, daß ich meinen ausgeübten Beruf und anschließend "i.R." angebe. Sicherlich wissen manche nicht, was der Zusatz bedeutet, aber m i c h haben sie nicht angerufen deswegen. Vielleicht, weil sie mehr Respekt vor mir haben, wenn sie sehen, welchen Beruf ich ausübte, als wenn dort 'Hausfrau' oder 'Rentnerin' steht. Daß ich letzteres bin, sehen sie ja, nachdem sie sich über den Zusatz "i.R." schlau gemacht und weiter geblättert haben. Ich habe über so etwas noch nie nachgedacht. Bestimmt aber bei der nächsten Steuererklärung. Da werden sie sich wundern, daß ich auf einmal "Privatier" bin. :-))))))))))))
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Petrone
antwortete am 22.02.02 (15:00):
Schonsteinfeger i.R. klingt doch gut, und Gärtnermeister i.R auch. Ich mache mit den Fragern "heiteres Beruferaten" und schreibe "... nur noch Mensch!" Da kommt dann Freude auf weils dafür keine Schublade gibt, hahaha!
Herzlichst Petrone
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Werner Bleicher
antwortete am 22.02.02 (16:08):
Wenn es nicht um amtliche und stocktrockene Formulare geht, sondern z.B. Anmeldung im Fitneß-Studio oder Ähnliches, dann schreibe ich "Berufs-Opa", was sogar stimmt, denn ich habe zwei Enkeltöchter mit alleinerziehenden Müttern nahezu ganztägig um mich. Schriftsetzer i.R. oder Außendienstler i. R. klingt schon etwas seltsam - oder?
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Johannes Michalowsky
antwortete am 22.02.02 (16:16):
Da fällt mir ein, daß i.R. auch als "in Reserve" gelesen werden könnte, und das würde ich für mich jedenfalls nicht wollen. a.D. ist auf jeden Fall besser, da liegt noch eine passende Aussage drin:
ade - süddeutsch für Auf Wiedersehen (lieber Beruf),
Euer Computerprogrammierer a.D.
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elsabe
antwortete am 23.02.02 (13:30):
"In Reserve" ist doch prima, Jo. Man ist dann noch zu etwas gut. Und da die "Alten" an Zahl immer mehr zunehmen und dabei geistig fit bleiben, wird die Reserve eines Tages bestimmt für etwas nützlich sein. Zum Beispiel könnten sich die green cards für Computerprogrammierer erübrigen.
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KlausD
antwortete am 24.02.02 (21:14):
Zunächst würde ich einmal klären,ob ich eine Berufsbezeichnung aus rechtlichen Gründen überhaupt angegeben werden muß. Kann man ja auch mal übersehen -wer würde denn schon rückfragen?
"Privatier" wird gern von Freiberuflern oder ehemals Selbständigen benutzt.
Was spricht denn gegen die Bezeichnung "Selbständig"?
Wir sind doch "noch" alle selbständig -oder?
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Schorsch
antwortete am 25.02.02 (10:06):
Superidee, KlausD!
Beim nächsten Formular werde ich es mal mit "Allrounder" versuchen.
Schorsch
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Baerliner
antwortete am 28.02.02 (09:18):
Für das Finanzamt und den Steuerpflichtigen ist es schon von Interesse, was man als Beruf angibt. Auch als Rentner, der mal Programmierer war, kann man ja noch weiter im vorher ausgeübten Beruf ehrenamtlich oder als geringfühig Beschäftgiter weiterarbeiten. Und dann kann man seine Arbeitsmittel wie Computer, Papier, Tinte als Werbungskosten absetzen. Als ehrenamtlich Beschäftigter bei gemeinnützigen, stattlichen oder kirchlichen Stellen (typisches Beispiel Volkshochschule) käme auch die Ausnutzung des Freibetrags in Betracht.
Man muß sich ja nicht mit 60+ aufs Altenteil zurückziehen, sondern kann bei relativ freier Zeiteinteilung noch beruflich tätig sein. Gerade ehrenamtliche Tätigkeiten sollten mehr als bisher bekannt gemacht und gefördert werden.
(Internet-Tipp: https://go.to/Rainer.Schulze)
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KlausD
antwortete am 28.02.02 (17:50):
Die Frage ist,was muß man als Beruf angeben?
Muß man überhaupt?
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desiree
antwortete am 11.03.02 (13:06):
Hallo Christa,
ich kann Dir nur beipflichten. Ich werde niemals als Beruf "Rentnerin" angeben. Bei wichtigen Fragebogen muss man sicherlich angeben, wovon man jetzt so gut lebt. -.-.-.-.
Auf den anderen Fragebogen sehe ich keine Notwendigkeit, "Rentnerin" als Beruf anzugeben. Und der Beruf heute?? Ja, weshalb nicht Privatier, Lebenskünstler usw....
Sollten sich nicht die Damen und Herren , die diese Formulare erstellen, einmal Gedanken machen?
Ich wünsche allen eine schöne Woche ohne Formulare,
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schorsch
antwortete am 11.03.02 (17:47):
@ "...Auf den anderen Fragebogen sehe ich keine Notwendigkeit, "Rentnerin" als Beruf anzugeben. Und der Beruf heute?? Ja, weshalb nicht Privatier, Lebenskünstler usw...."
Vielleicht würde uns das Steueramt dann auch weniger auf die Finger schauen?
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desiree
antwortete am 12.03.02 (13:45):
Hallo Schorsch,
Die Formulare vom Finanzamt zähle ich dann doch zu den wichtigen. Wichtig deshalb, weil wir doch keinen Ärger haben möchten, nicht wahr?
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