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THEMA: Trickdiebstahl
10 Antwort(en).
Michael
begann die Diskussion am 06.02.02 (13:02) mit folgendem Beitrag:
Ich habe diesen Bericht schon in andere Foren gestellt, glaube aber, möglichst viele Senioren sollten Kenntnis von diesen Gaunereien haben.
Ich möchte von einem Trickdiebstahl Anfang Januar in Düsseldorf berichten.
Es war meine achtzigjährige Tante, die besagtem Diebstahl zum Opfer fiel, obwohl sie als besonders vorsichtig und manchmal auch als misstrauisch gilt. Sie verhielt sich vorbildlich, als kürzlich schon einmal zwei Damen sich unter einem Vorwand in ihre Wohnung drängen wollten.
Diesmal aber klingelte es Sturm an ihrer Wohnungstür und ein aufgeregter Mann stellte sich als Mitarbeiter vom Bauamt vor, " er müsse sofort den Wasserdruck reduzieren, da ansonsten der ganze Keller vollaufen würde ".
Dermaßen unter Druck gesetzt, ließ meine Tante den Mann herein und beide begaben sich ins Badezimmer, wo der Fremde gleich die Wasserhähne des Waschbeckens öffnete und meine Tante aufforderte, auch die Hähne der Badewanne aufzudrehen. Da die Wanne in einiger Entfernung von der Badezimmertür steht, hatte der angebliche Mann vom Bauamt Zeit, die Wohnungstür gleich neben dem Badezimmer zu öffnen.
Den Rest kann man sich fast schon denken.
Ein zweiter Mann, er ist später im Hausflur von Nachbarn gesehen worden, konnte bei den lauten Wassergeräuschen im Badezimmer in aller Ruhe den Rest der Wohnung durchsuchen und mit einer abgeschlossenen Kassette verschwinden.
Zum Glück enthielt diese kein Bargeld oder Schmuck, sondern nur zwei Sparbücher, von denen bis zur Sperrung der Bücher nichts abgehoben wurde.
Von der Polizei erfuhren wir dann, dass die beiden bei anderen Senioren schon sehr erfolgreich waren und ihre Tätigkeit auch auf das Umland ausgedehnt haben.
Dieser Fall zeigt, dass sich von so einer Sache keiner freisprechen kann, ( mir kann so was nicht passieren ) wenn durch einen vorgetäuschten Notfall die Zeit zum Überlegen und zum Überprüfen der Angaben fehlt, denn hier hätte auch irgendein gezeigter Ausweis nichts genützt.
Da die Sache relativ glimpflich ausgegangen ist, sollte sie wenigstens anderen als Warnung dienen und zu erhöhter Aufmerksamkeit führen
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hedwig
antwortete am 06.02.02 (15:41):
Wertvoller Hinweis. hedwig
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Carora
antwortete am 07.02.02 (11:54):
Das ist eine ganz gemeine hinterhältige Methode, die du geschildert hast, Michael. Ich will nicht verschweigen, dass ich mit Sicherheit auch darauf reingefallen wäre, auch schon vor 20 Jahren. Wie soll man sich dagegen schützen, wenn die Gefahr im Raum steht, dass das Haus überschwemmt wird - vielleicht sogar mit der versteckten Drohung, für den Schaden haftbar gemacht zu werden? Ich habe meiner 84-jährigen Mutter eingeschärft, niemandem unangemeldet die Tür zu öffnen, auch wenn er die Klingel fast aus der Wand reißt. Auf der anderen Seite wirft das die Frage auf, ob nicht einmal ein wirklicher Notfall vorliegt, ein Nachbar zum Beispiel dringend Hilfe benötigt. Es ist wirklich traurig, dass so etwas tagtäglich passiert. Und fast immer sind es alte, wehrlose Menschen, die nach einem solchen Vorfall schwere psychische Schäden davontragen. Und die Täter? Wenn sie überhaupt gefasst werden, bekommen sie eine kleine Strafe, wenn sie den Opfern gegenüber nicht gewalttätig geworden sind. Carora
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Michael
antwortete am 07.02.02 (12:38):
Hallo Carora Du hast natürlich in allen Punkten recht. Meine Tante macht sich selbst die größten Vorwürfe. Es ärgert sie ungemein daß ihr so etwas passiert ist, zumal jetzt auch noch versteckte Vorwürfe von den lieben Nachbarn kommen. Was die Täter angeht, da hat die Polizei uns keine Hoffnung gemacht. In ca. 6 Wochen kommt die Mitteilung von der Staatsanwaltschaft,:Das Verfahren ist eingesellt.
Michael
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Christa
antwortete am 07.02.02 (16:54):
Mir wurde folgender Fall erzählt: Einem Ehepaar wurde das vor der Haustür abgestellte Fahrrad gestohlen.Nach zwei Tagen stand das Fahrrad mit einem Brief wieder da.In dem Brief entschuldigt sich der Stehler.Er habe dringend ein Fahrrad gebraucht,brächte es nun zurück.Und als kleines Entgelt lagen 2 Theaterkarten bei, Als das Ehepaar zu dem Termin voller Freude und Rührung über soviel Wiedergutmachung aus dem Theater kam,war die Wohung von Einbrechern heimgesucht worden.
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Michael
antwortete am 08.02.02 (14:21):
Es ist sehr schade wenn solche kreativen Menschen ihre Fähigkeiten nur kriminell nutzen. So verwerflich die Sache ist, die Idee ist beachtenswert.
Michael
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Werner
antwortete am 08.02.02 (14:32):
Was ist daran denn kreativ? Es ist ein übler, besonders schäbiger Betrug.
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hedwig
antwortete am 08.02.02 (15:20):
Das erinenrt an die Masche, Trauerfeier- und Bestattungsanzeigen zu "studieren", um in dieser Zeit geplante Gaunereien in oft leeren Häusern zu begehen.
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Ursel R.
antwortete am 10.02.02 (07:58):
Die Idee ist kreativ, Werner, nicht die Ausführung.
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utelo
antwortete am 23.02.02 (18:31):
Hi alle Ihr,
wir wohnen in einem 8-Familienhaus mittren in der Stadt. Aber hier heißt es: Vorsicht Nachbar paßt auf. Wir haben eine Kamera an der Haustüre installiert, die über TV einzusehen ist. Ansonsten fragt jeder von uns, wenn unbekannte Personen im Hause sind, sehr freundlich: Guten Tag, darf ich Ihnen helfen? Zu wem möchten Sie denn? Die B Ö S E N wissen keine Antwort und gehen nach irgendwelchem Gelalle raus. Die anderen antworten und sagen: Hallo, ja wir wollen zu dem....... Auch passen wir gegenseitig aufeinander auf. Kommt einer bis an meine Türe, den ich nicht kenne, rufe ich einen Name in die Wohnung, so daß derjenige annehmen kann, mein Mann ist da. Wenn ein Fenster am Tag nicht bewegt wird, telefonieren wir oder klingeln an der Tür oder fragen sonstwie nach, ob irgendwas ist. Ich denke und hoffe, daß es nicht passiert, daß irgendwann mal eine Person hilflos rumliegt und/oder sogat stirbt. So suchen wir auch neue Mieter aus, die tatsächlich in unsere Hausgemeinschaft passen. Fehler sind natürlich auch schon passiert, aber hoffentlich nicht mehr. Wer bei einem Vorstellungsgespräch etwas gegen die Hausgemeinschaft hat, kann gar nicht erst einziehen. Wir sind aufeinander angewiesen, die Jungen, die Alten, die mittleren -einfach alle. Und jeder kann dem anderen etwas geben. Und wenn BÖSE ins Haus kommen, werde z.B. ich sehr bööööööse und setze meinen superbösen Bllick auf. Das hilft wirklich. Seid gegrüßt von Utelo
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Michael
antwortete am 20.04.02 (13:41):
Aus gegebenem Anlass möchte ich nochmals auf den Trickdiebstahl aufmerksam machen. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat das Verfahren noch nicht eingestellt, da die Täter ihre Aktivitäten auf ein größeres Gebiet ausgedehnt haben und immer noch mit großem Erfolg bei älteren Mitbürgern ihre Masche durchziehen.
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