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THEMA:   Große Eisflächen auf dem Mars zeugen von Wasser

 4 Antwort(en).

Mechtild begann die Diskussion am 04.03.02 (20:29) mit folgendem Beitrag:

Heißt das, dass auf dem Mars Leben möglich ist? Gibt es auf dem Mars vielleicht menschenähnliche Wesen oder werden wir in Zukunft auf den Mars in Urlaub fahren? Viele von uns werden sicher keine Fahrt zum Mars mehr planen. Aber interessant finde ich die Entdeckungen auf dem Mars schon. Wie stellt ihr Euch die Zukunft bezogen auf andere Planeten für die nächsten Generationen vor? Besuch von einem Marsmenschen fände ich schon ganz spannend.


Karl antwortete am 04.03.02 (21:15):

Liebe Mechthild,

der Mars ist nach allem, was man zur Zeit weiß, ein toter Planet. Er muss es aber nicht bleiben. Die Wasservorräte würden eine Besiedelung erleichtern. Die Atmosphäre enthält z.Zt. keinen Sauerstoff, aber es gibt Pläne, das zu ändern.

https://home.germany.net/100-444791/datenfak/terraform/teraform.html

(Internet-Tipp: https://home.germany.net/100-444791/datenfak/terraform/teraform.html)


schorsch antwortete am 05.03.02 (09:12):

Ich bin überzeugt, dass es unter der Marsoberfläche (noch) Leben gibt.

Schorsch


Günter Paul antwortete am 08.03.02 (10:49):

Hallo Freunde,
es ist wenig bekannt, daß die Erde im sogenannten Präkambrium (vor mehr als 570 Jahrmillionen) mehrere vollständige Vereisungen überstanden hat, ohne, daß die bereits vorhandenen (sehr „einfachen“) Lebewesen ausgestorben wären. Die letzte derartige vollständige Vereisung endete vor etwa 570 Millionen Jahren (s.o.) und zog die „kambrische Explosion“ der Organismenwelt nach sich, durch die alle heute noch existierenden Tierstämme in einem sehr kurzen Zeitraum entstanden sind. Ihre Vorläufer hatten das Leben im oder unter dem Eis überdauert.

Was den Sauerstoffgehalt der Atmosphäre betrifft: Auch auf der Erde entstand das Leben unter sauerstofffreien Bedingungen. Erste Spuren von Sauerstoff sind erst vor etwa 2,8 Jahrmilliarden an der Bildung 3-wertigem Eisens erkennbar (BIF = Banded Iron Formation – gebänderte Eisenformation). Die ältesten Lebensspuren sind 1 Milliarde Jahre älter (Ablagerungen von Kohlenstoff mit der für Lebewesen typischen Isotopenzusammensetzung) – also ca. 1 Milliarde Jahre Leben ohne ungebundenen Sauerstoff! ..... Warum sollte das auf anderen Gestirnen nicht auch möglich sein? - Den heutigen Sauerstoffgehalt (ca. 20 %) erreichte die Erdatmosphäre erst vor etwa 1 Milliarde Jahren durch die Tätigkeit phototropher (zur Photosynthese fähiger) Lebewesen, die diesen Sauerstoffgehalt dann auch stabil hielten.
Und schließlich die Frage nach den organischen Stoffen, aus denen sich lebende Systeme (Protoplasma) bilden. Nach heutigen Vorstellungen gelangten sie mit kosmischem Staub (an dessen Aufbau sie reichlich teilnehmen) in die Planetenmaterie (durch Meteoriten- und Kometeneinschläge). Das träfe dann für den Mars ebenso zu.

Allerdings dürfen wir nicht erwarten, daß sich eine Organismenwelt auf dem Mars oder anderen Planeten ebenso entwickelt wie auf der Erde. Schließlich sind die Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen in vieler Hinsicht anders. Soweit unser Wissen bisher reicht, können wir nur mit einer Mikrobenwelt rechnen, die sich vorwiegend chemolithotroph (durch Nutzung von Mineralstoffen) ernährt, wie es auch für die Frühzeit der Erde typisch war.

Herzliche Grüße an alle und herzliche Glückwünsche zum Internationalen Frauentag an Dich, Mechtild und alle Diskutantinnen von

Günter Paul


Rosmarie Schmitt antwortete am 08.03.02 (16:31):

Lieber Günter Paul,

vielen herzlichen Dank für deine interessanten Ausführungen! Für mich gehören deine gut verständlichen Sachbeiträge zu den spannensten im St überhaupt!

Dir und allen ein eisfreies Wochenende!
Rosmarie