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THEMA: Nanocomputer
6 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 24.11.01 (16:23) mit folgendem Beitrag:
Wir hatten hier die Diskussion über Nanotechnologie schon einmal (s. Archiv). Der Fortschritt auf diesem Gebiet scheint unaufhaltsam: https://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,169005,00.html Mit Hilfe von DNS und sie manipulierenden Enzymen können Rechenoperationen inzwischen in wässriger Lösung, in einem "Tropfen", durchgeführt werden.
(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,169005,00.html)
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Johannes Michalowsky
antwortete am 26.11.01 (12:10):
Lieber Karl,
welcher Fortschritt lässt sich schon aufhalten? Das weißt Du doch bestimmt aus Deinem eigenen Berufsumfeld.
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Günter Peltz
antwortete am 28.11.01 (19:26):
Nanocomputer? Auch eine Teilmenge der Bio-Computer, oder umgekehrt!? Hierzu meine Glosse: Erste Biocomputer im Einsatz Seit Jahren gibt es in Fachkreisen Gerüchte über „Biocomputer“ (BC). Im Gegensatz zu den heutigen Computern, deren Speicher- und Rechenzellen aus totem, anorganischem Material (meist Silizium-, Germanium- oder Arsenverbindun-gen) bestehen, sind diese beim Biocomputer aus mehr oder weniger lebendem organischen Material auf Kohlenstoffbasis aufgebaut. Nach dem heutigen Erkenntnisstand dürften diese bei gleicher Rechen- und Speicherleistung viel kleiner als die heutigen Lösungen, die vorwiegend auf Siliziumbasis beruhen, werden. Ein bisheriger Nachteil ist die Langsamkeit chemo-elektrischer Reaktionen. Diese Langsamkeit schlägt natürlich bei der heute im Computer üblichen „von Neumann“-Architektur voll durch. Anders ist es bei einer „Parallel-Architektur“ (Parallelrechner) mit seiner Vielfachvernetzung, wie sie auch das menschliche Gehirn aufweist. Ein Beispiel aus der Kriegstechnik: Wird bei einem Kopfschuß durch das Auge einem Soldaten das Gehirn weggeblasen, ist stets auch daß Augenlid durchschossen. Daraus folgt: Trotz mehrfacher Schallgeschwindigkeit des Geschosses wird die Information „Störung kommt“ in kürzester Zeit (im µs-Bereich) an das Gehirn und von da zu Schließmuskes des Augenlides geleitet, so daß dieses noch vor Eintreffen des Geschosses geschlossen wird. Parallelrechner! Die Ähnlichkeit des „BC“ mit dem Gehirn ist sogar noch größer, denn auch dieser wird im Endstadium lernfähig sein und mit den Aufgaben wachsen. Auch arbeitet er dann als kombinierter Analog- und Digitalrecher mit einer Art FUZZY-Logik. Das heißt, die einzelnen Rechenelemente kennen nicht nur die Zustände wahr (z.B. „1“) und unwahr (z.B. „0“), sondern auch Halbwahrheiten! Der erste Durchbruch Nicht in Japan oder den USA, sondern in Indien wurde der erste Durchbruch erzielt und im Laborstadium auch bereits eine Anwendung in der Gynäkolie vorgestellt. Diese Entwicklung stammt interessanterweise nicht aus den bekannten großen Softwareschmieden Indiens, sondern einem kleinen, privaten Istitut in Romuh, einer Kleinstadt im Norden des Subkontinents. Der Leiter des Instituts, Dr. Dr. Rhaw Nu Singh, ein Urenkel des bekannten Radschas von Wiskypur, war vorher einige Jahre als Biochemiker und Gynäkologe bei Professor Schirw Nu an der Universität von Nir Wana in Absurdistan tätig. Als seine Forschungen jedoch Nobel-Preis-verdächtig wurden und sein Professor den Ruhm beanspruchen wollte, zog er sich mit allen seinen Unterlagen zurück und und gründetete mit dem Rest der ererbten Getränkemillionen seiner Vorfahren das „Romuh“-Institut, in dem er seine Ideen mit Hilfe neuer und alter Mitarbeiter ungestört verwirklichen konnte. Als erstes, sinnvolles Ergebnis seiner stillen Arbeit entstand der „Negeul“-Chip. Dieser Prototyp, gedacht für den gynäkologischen Bereich, ist zwar noch nicht ganz fehlerfrei, gibt aber zu großen Hoffnungen Anlaß. Der Negeul-Chip Dieser Chip, im Folgenden kurz NC genannt, hat mit den bekannten Si-Chips keinerlei Ähnlichkeit. Er sieht aus wie eine Amöbe mit ein paar Millimetern Durchmesser, einer Membran und vielen Scheinfüßchen. Über seinen inneren Aufbau wollte uns Rhaw Nu Singh verständlicherweise nichts näheres sagen, während er über die -teilweise im Experiment erprobten- Anwendungsmöglichkeiten offen sprach. Die Membran des NC ermöglicht akustischen, die Scheinfüßchen biochemischen und bioelektrischen Kontakt mit der Umwelt, sie dienen auch der Energieversorgung, denn: „von nichts kommt nichts“. Der NC ist in seiner jetzigen Form zur Einpflanzung in organischem, lebendem Gewebe vorgesehen. Dieses liefert dann auch die benötigten Energien und Informationen. Die Programmierung erfolgt erst nach dem Anwuchs des NC am lebendem Gewebe mittels starker, entsprechend gepulster, elektrischer oder/und magnetischer Felder, z. B. mittels eines umgerüsteten Computer-Tomographen.
Der Prototyp ist, wie bereits erwähnt, für den Einsatz in der Gynäkologie vorgesehen. Der NC wird über einen dünnen Siliconschlauch in die Gebärmutter eingeführt und sucht sich dort selbst einen passenden Nährboden. Er ermöglicht z. B. eine dauerhafte Empfängnisverhütung oder -förderung, Einfach- und Mehrfachkloning, Jungfernzeugung usw.. Jede Funktion kann jederzeit umprogrammiert werden. Zwischen Trägerkörper und NC wird die Synchronisation über den mit der Membran aufgenommenen „klick“ des Eisprunges gewährleistet. Erfolgt dieser nicht regelmäßig, wird er durch die oben beschriebene SEMI-FUZZY-Logik gemittelt. Daher wird seine Funktion auch erst nach zwei bis drei Monaten sicher wirksam. Empfängnisverhütung Bekanntlich sind (meistens) die Männer positiv und die Frauen negativ geladen, worauf auch die gegenseitige Anziehungskraft beruht. Bei entsprechender Programmierung sorgt nun der NC dafür, daß nach dem Eisprung das Ei ebenfalls positiv geladen wird und somit die ebenfalls positiven Spermien abstößt. Damit wird die Befruchtung verhindert. Diese Programmierung ist für sogenannte „Entwicklungsländer“ mit Ihrer noch hohen Geburtenrate von Interesse. Empfängnisförderung Hierbei wird die negative Ladung des weiblichen Eies verstärkt, so daß auf jeden Fall eines der Spermien zum Zuge kommt. Dieses Programm ist für Industrieländer wichtig, da Männer dortselbst wegen der Umweltverschmutzung nur noch einen Bruchteil der Spermien abgeben, wie vor etwa 50 Jahren. Nachteilig ist, daß hierbei leicht ein- und mehreiige Mehrlingsgeburten möglich sind. Allerdings ist die katholische Kirche diesem Programm sehr gewogen, da für die Zeugung mehrerer Kinder nur noch ein „Lustgewinn“ erforderlich ist. Eineiige Mehrlinge Dieses Verfahren wurde bereits von Bukanowski (Bukanowski-Mehrlinge) in den 30er Jahren theoretisch entwickelt und von Aldous Huxley in „Brave new world“ beschrieben. Die ursprüngliche, mechanistische Lösung wurde von Rhaw Nu Singh wie folgt elektronisiert: Nach der Befruchtung wird das Ei sehr stark negativ aufgeladen. Dadurch bleiben nach den ersten Teilungen die einzelnen Zellen nicht beieinander (gleichnamige Ladungen stoßen sich ab). Wird diese Ladung nach der ersten, zweiten oder dritten Teilung unterbrochen, entstehen eineiige Zwillinge, Vierlinge oder Achtlinge. Letztere kann mann natürlich einer Frau nicht zumuten, dann muß eine „Leihmutter“ her. Auch hier werden mit einmal „LUST“ Mehrlinge gezeugt. Bukanowski hatte es seinerzeit bis auf 32-linge gebracht. Die Embryos wuchsen dann natürlich nicht mehr in einem Mutterleib, sondern in „Fläschchen“, und diese X-linge wurden folgerichtig auch nicht mrehr geboren, sondern „entkorkt!“ Diese Methode wurde seinerzeit besonders von Industriellen gefördert, konnte man doch so auf einmal einen ganzen Schwung genetisch fast gleichwertiger Arbeiter erzeugen. Heute zeigen, wegen der Austauschbarkeit, besonders Profi-Sportvereine (Fußball, Tennis usw.) an dem Verfahren Interesse. Echtes Klonen, bzw. „Jungfernzeugung“ Dies bedeutet, daß der Nachwuchs mit der Mutter (fast) identisch ist. In der Natur kommt es vorwiegend bei staatenbildenden Insekten, einigen Fischen und Baumfröschen vor. Das weibliche Ei wird dabei nicht befruchtet. Eine Scheinbefruchtung, ohne männliche Samen, also ein Anreiz zur Teilung der Eizelle, läßt sich bei manchen Tintenfischen auch mittels eines Tropfens konzentrierter Schwefelsäure erreichen. Ganz so brutal arbeitet der NC nicht. Entsprechend programmiert, sendet er nach dem Eisprung einen elektrochemischen Impuls an die empängnisbereite Eizelle und startet damit deren Teilung. Der Mann ist dann überflüssig. Diese Forschungen werden besonders in feministischen Kreisen unter Federführung von Frau A. Schwatzer aufmerksam verfolgt. Es wurd bereits eine extra Zeitschrift mit dem beziehungsreichen Titel „Amme“ gegründet, deren Reinerlös eben diesen Forschungen zugute kommen soll. Ein Schlußwort: Nicht alles, was machbar ist, ist sinnvoll. Der/Die geneigte LeserIn möge sich nach dem Gesagten eine eigene Meinung bilden. Der Autor jedenfalls steht der Problematik des NC sehr traditionsbewußt gegenüber, man sollte doch besser bei der alten, erprobten Methode bleiben, sie macht einfach mehr Spaß. Anagramme (rückwärts lesen!), z.B. nageul, romuh usw!
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Manfred Franz
antwortete am 01.12.01 (07:07):
Wunderschön! Ahnte ich´s doch: Die Namen kamen mir schon so eigenartig, die "Forschungsergebnisse" so "nützlich" vor! Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich meine, wie bestimmte, "hochwissenschaftliche Ergebnisse" je nach Kassen- und Abhängigkeitslage der ach so unabhängigen Institute aussehen. Die alte Frage "qui bono?" sollte immer gestellt werden. Ist der Nutznießer eine einzelne Person(-nengruppe) oder die Menschheit als Ganzes? Siehe unseren Disput über Klima- und Energiefragen.
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Karl
antwortete am 01.12.01 (08:25):
Lieber Günther,
wenn das Dein Original ist, hast Du den ST geadelt!
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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Günter Peltz
antwortete am 01.12.01 (11:08):
Lieber Manfred, lieber Karl, danke für die positiven Kommentare! Karl, das ist allein auf meinem Mist gewachsen! Ein Hinweis: Ich war meine letzten 20 Dienstjahre Entw.-Ing. in der Mikroelektronik (Halbleiter) tätig. Daher meine Sachkenntnis! Gruß Günter
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Barbara
antwortete am 01.12.01 (12:13):
Hallo Günter,
auch mir hat die Lektüre Deiner "Forschungsergebnisse" sehr viel Freude bereitet. Besonders über die "entkorkten Mehrlingsgeburten" hätte ich gern mehr erfahren. Vielleicht kann ich das mit einem Abo der Zeitschrift "Amme" nachholen. Bitte informiere mich doch, sobald das erste Exemplar erscheint (;-)))
Übrigens bin ich begeisterte "Emma-Leserin". Ich hätte früher nie gedacht, dass es sich dabei um eine sehr anspruchsvolle Zeitschrift handelt. Alice Schwarzer genießt meine besondere Achtung, da sie sich seit Jahrzehnten für eine gelebte Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzt.
Mit schmunzelndem Antlitz grüßt Euch Barbara
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