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THEMA: Abschaffung der ÖKO-Steuer, was dann?
27 Antwort(en).
Werner A. Sedelmaier
begann die Diskussion am 10.05.01 (09:48) mit folgendem Beitrag:
Überall wird die ÖKO-Steuer kritisiert und als Wurzel allen Übels dargestellt. Was aber würde wirklich passieren, wenn man diese Steuer ersatzlos streichen würde?
Würde dadurch z. B. Benzin und Heizöl wirklich billiger? Wie würde der Staat die fehlenden Steuereinnahmen verkraften? Würde dadurch die Erhöhung anderer Steuern nicht zwangsläufig notwendig?
Über eine sachliche Diskussion würde ich mich freuen, zumal die Brisanz dieser Frage immer aktueller wird.
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MThrein
antwortete am 10.05.01 (20:35):
Der Rohölpreis in Dollar hat sich seit Anfang 1999 verdreifacht, der Rohölpreis in DM sogar verfünffacht. Diese Preissteigerung durch das Ölpreiskartell und den Anstieg des Dollarkurses bedeutet volkswirtschaftlich, dass sich die Ölrechnung der Bundesrepublik Deutschland seit Anfang 1999 verfünffacht hat. Also nicht die Ökosteuer sondern die Erhöhung der Rohölpreise und der Anstieg des Dollarkurses haben Benzin und Heizöl so teuer gemacht. Wenn die Ökosteuer abgeschafft würde, würden Benzin und Heizöl nur unwesentlich billiger, es sei denn der Rohölpreis sinkt. Hilfreich für unsere Umwelt ist jedoch nur die Reduzierung des Autoverkehrs. Mehr Gütertransport und Individualverkehr muß auf die Schiene. Das wird jedoch sicher nicht allein durch die Ökosteuer erreicht werden.
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Johannes Michalowsky
antwortete am 14.05.01 (20:06):
Lieber Vorredner oder -in,
"Mehr Gütertransport und Individualverkehr muß auf die Schiene. Das wird jedoch sicher nicht allein durch die Ökosteuer erreicht werden."
Das wird meiner Meinung, was den Individualverkehr, also den Personenverkehr, betrifft, überhaupt nicht erreicht werden. Die Bahn reduziert ihr Verkehrsangebot ständig, auch zum nächsten Fahrplanwechsel soll wieder kräftig gestrichen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das der Weg sein soll, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Da von einer Linksregierung Aktivitäten in diesem Sinne erwartet worden waren, diese aber nun nicht eintreten, denke ich, daß sich unser Land von einer ökologisch motivierten Verkehrspolitik verabschiedet hat.
(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)
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Wolfgang
antwortete am 15.05.01 (10:37):
Er taucht in Diskussionen immer wieder auf: Der Begriff "Linksregierung"... Oder auch die Metapher von den "Roten", die zusammen mit den "Grünen" die Regierung stellen und die Natur schützen zu Lasten der Wirtschaft und der Verbraucher. An diesem Bild ist so gut wie alles falsch... - Die Sozialdemokratie ist seit langem und nach eigenem Anspruch eine Partei der Mitte und nicht mehr das Produkt des Klassenkampfes. Die der Umweltzerstörung zugrundeliegende Art des Produzierens und Konsumierens wird von ihr nicht mehr thematisiert und schon gar nicht in Frage gestellt. Die Grünen sind einen ähnlichen Weg gegangen: Aus fundamentalistischen Opponenten wurden realistische Anpasser... Sie haben alle ihren Frieden mit dem Kapitalismus gemacht.
Dass es in Deutschland (wie in den anderen entwickelten Industrieländern) keinen grundsätzlichen Widerstand gegen das vorherrschende Wirtschaftssystem gibt, hat gravierende Auswirkungen auf die Politik. Die Ökosteuer ist der Versuch, markt- und damit kapitalismuskonform per Preis den wahnsinnigen Material- und Energieverbrauch zu senken. Aber es ist ein halbherziger Versuch mit äusserst geringen Wirkungen. Denn zur gleichen Zeit, wie per Ökosteuer der Verbrauch gezügelt werden soll, versucht man - sehr erfolgreich - mit anderen, weit stärkeren Stimulantien, die Wirtschaft und den Verbrauch anzuheizen.
Wie würde unser Land aussehen ohne die Ökosteuer? - Nicht viel anders, als jetzt auch. Die Lenkungswirkung weg vom Auto und hin zu Bahnen und Bussen soll angeblich bei 3 bis 4 Mark pro Liter Sprit liegen (bei heutigen Preis- und Einkommensverhältnissen). Das Ziel der Grünen, schnell auf einen Spritpreis von 5 Mark pro Liter zu kommen, wurde begraben... Ich gebe Jo recht: Eine ökologisch motivierte und ausgerichtete Politik gibt es nicht in unserem Land. Es wird wohl weitergehen, wie bisher. Es wird so lange so weitergehen, bis nichts mehr geht...
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Georg Segessenmann
antwortete am 15.05.01 (17:50):
Die Realitäten beweisen, dass durch Ökosteuern, Lenkungssteuern, Lenkungsabgaben oder wie immer man das Kind nennen will, kein einziger Liter Benzin und kein einziger Zug Zigarettenrauch weniger in die Luft gepustet wird. Hingegen hat man bei den Finanzverantwortlichen schon längst gemerkt, dass mit der "Bestrafung von Süchtigen und Verursachern" Unmengen an Steuern eingetrieben werden können. In Afrika gibt es ein Volk, das seine Kühe nicht nur milkt, sondern ihnen ab und zu die Halsschlagader aufschneidet und Blut abzapft. Natürlich muss man dabei schauen, dass das Vieh nicht ausgeblutet wird, sondern sich immer wieder erholen kann - zwecks weiteren Blutspenden. Entschuldigung, da bin aich wohl vom Thema abgekommen - oder vielleicht doch nicht so ganz?
Schorsch
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Manfred Franz
antwortete am 17.05.01 (06:41):
Es stimmt schon, von der kapitalistischen Marktwirtschaft will keine der in den Parlamenten vertretenen Parteien wirklich weg. Sie ist manchmal sehr unbequem, eine bessere nicht in Sicht. Und OHNE? Da haben wir gerade noch die Schn... voll davon! Ihr könnt Euch ja garnicht vorstellen, wie besch... es ist, wenn immer das, was man gerade braucht, nicht vorhanden ist.(Folge subventionierter Festpreise.) Die Ökosteuer halte ich schon für sinnvoll, wenn die Mittel daraus richtig, d.h also für die Verbesserung der Ökologie, verwendet würden. Übrigens ist eine Lenkungswirkung schon festzustellen. Allerdings in ebenso kleinen Schritten, wie die Steuer selbst daher kommt. Wenn man sieht, dass immer noch jeder, auch der kürzeste, Weg mit dem Auto gefahren wird, die Wagen und Motoren gar nicht groß genug sein können, in sinnlosen "Rennen" auf öffentlichen Straßen Treibstoff vergeudet wird....Ich glaube, die Energierohstoffe sind zu billig, nicht zu teuer!
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Wolfgang
antwortete am 17.05.01 (14:44):
Die Schwäche der Ökosteuer in ihrer derzeitigen Ausgestaltung zeigt sich in der folgenden Einschätzung:
"Die ökologische Steuerreform in Deutschland trägt zu einer Verminderung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Umweltbelastungen bei, ohne die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wesentlich zu beeinträchtigen. [...]"
Dieser Satz stammt aus der ersten umfassenden Untersuchung über die Wirkungen der Ökosteuer (s. unten). Mit meinen Worten drücke ich den Sachverhalt so aus: Durch die Ökosteuer wird etwas weniger Energie in Teilbereichen (beim Autofahren zum Beispiel) verbraucht. Die Gesamtwirtschaft wächst aber nach wie vor mit hohen Wachstumsraten... Die Folge: Der Einspareffekt in wenigen Teilbereichen wird wegen der wachsenden Produktion und Konsumtion in den anderen wirtschaftlichen Bereichen mehr als wettgemacht. - Fazit: Die Naturzerstörung geht weiter, und das auch noch mit schnellerem Tempo...
DIW: Wirkungen der ökologischen Steuerreform in Deutschland https://www.diw-berlin.de/deutsch/publikationen/wochenberichte/docs/01-14-2.html
(Internet-Tipp: https://www.diw-berlin.de/deutsch/publikationen/wochenberichte/docs/01-14-2.html)
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Manfred Franz
antwortete am 17.05.01 (17:13):
Wolfgang! Danke für den interessanten LINK. Stimmt schon, die Auswirkungen der Ökosteuer allein reichen nicht aus, die ungebremste Verschwendung fossiler Energieträger zu minimieren. Aber ein kleiner Anfang ist es doch schon. Trotzdem enthält auch der Bericht schlichte Unwahrheiten. Z.B. über die angeblich positiven Auswirkungen der Öko-Steuer auf die Renten, weil diese nach der Teuerungsrate (um 0,6%) des Jahres 1999 gerechnet wurden. Dabei wird schlicht übersehen, dass bis sie gezahlt wurden, die Teuerungsrate schon locker über 2% lag. Es lohnt schon, derartige Berichte genau zu lesen und sich dann seinen Teil zu denken. Die Untersuchung enthält auch noch einige weitere logische Fehler. Z.B. Auswirkung auf die Beschäftigung. Am Anfang: "+1/4 Mio Arbeitsplätze", weiter unten: "Fast keine Auswirkungen."! Und vom derzeitigem Wirtschafts-WACHSTUM wollen wir mal lieber nicht reden.
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Werner A. Sedelmaier
antwortete am 26.05.01 (08:55):
Leider hat es zu diesem Thema nur wenige Antworten gegeben. Das ist für mich recht erstaunlich, zumal es im krassen Widerspruch zur öffentlichen Brisanz steht. Ich bedanke mich bei all denen, die trotzdem Stellung bezogen haben.
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Wolfgang
antwortete am 26.05.01 (13:35):
Ja, das ist wirklich erstaunlich, Werner, und sollte selbst einmal zum Thema in den Foren werden: Warum reagieren Menschen im Angesicht der Katastrophe so seltsam passiv, fast apathisch, sehr häufig aber auch agressiv auf alle, die ihre selbstgewählte Ruhe stören?
Da ist viel Angst im Spiel (ich glaube, das ist das eigentliche Motiv). Die Argumentationsmuster (falls sie sich überhaupt äussern) der zufrieden vor sich hin Konsumierenden sind auf wenige Glaubenssätze zurückzuführen. Der erste Glaubenssatz: Bisher ist eigentlich alles ganz gut verlaufen, also wird es so oder so ähnlich weitergehen. Der zweite Glaubenssatz: Wir haben doch die Wissenschaft; die werden im entscheidenden Moment schon die passende Techniklösung finden. Der dritte Glaubenssatz: Die da oben (PolitikerInnen, ManagerInnen, Mächtige...) haben das Wissen und werden bestimmt das tun, was für uns da unten gut ist. Der vierte Glaubenssatz: Ich kleiner Mensch kann gar nichts tun, selbst wenn ich es wollte. Der fünfte und entscheidende Glaubenssatz: Wir leben in der besten aller bisherigen Welten. - Diese Argumentationsmuster haben sich bisher nicht geändert. Ich registriere sie in der Umweltdiskussion seit über 30 Jahren. Du kannst sie in den entsprechenden Themen in Variationen auch hier in den Foren nachlesen.
Wie gesagt, das sind Glaubenssätze, durch nichts bewiesen. Aber: Wo der Glaube beginnt, hört die rationale Diskussion auf. Gläubige reagieren wohl erst dann, wenn die Katastrophe unmittelbar über sie selbst hereinbricht, also dann, wenn es zu spät ist...
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Werner A. Sedelmaier
antwortete am 26.05.01 (17:47):
Wolfgang, Du hast sicher recht mit Deiner Analyse. Ich selbst stelle auch immer wieder fest, daß eigentlich nur die Schlagworte diskutiert werden. Diesem, etwas seltsamen, Trend haben sich auch fast alle Medien angeschlossen.
Die Befürworter einer Ökosteuer sind eine winzige Minderheit, zumindest in der Öffentlichkleit. Deren Gegner hingegen lauern hinter allen Ecken. Umso erstaunlicher ist es doch, daß dies alles ohne jede sachliche Argumentation passiert.
Wenn es tatsächlich, wie Du meinst, nur reine Glaubenssätze sind, dann gehöre ich wohl zu den Ungläubigen. Für mich ist und bleibt die Ökosteuer eine unabdingbare Notwendigkeit. Zweifel habe ich lediglich bei der jetzigen Ausgestaltung bzw. Handhabung von Umweltgesetzen.
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KlausD
antwortete am 26.05.01 (17:54):
Werner,öffentliche Brisanz,was ist das noch?
Junge Menschen kümmern sich kaum noch um Politik! Die Wahlbeteiligung geht überall nach unten.
Wen kümmert es da noch,wie die schon wieder neu eingeführte Steuer denn heißen soll?
Die Politiker kennen auch die fünf Glaubenssäte von Wolfgang-und das ist fatal,weil es hemmungslos ausgenutzt wird! Für mich könnte der vierte zutreffen. ----------------------------------------------------
György Konrad hat den Karlspreis in Aachen bekommen.
Wenn ich ihn in seiner Rede am Fersehen richtig verstanden habe,sagte er folgendes:
Unser größter Feind ist die Begrenztheit unsere Gedanken.
-------------------------------------------------------- Einstein drückte es ähnlich mit der Dummheit aus!
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Werner A. Sedelmaier
antwortete am 26.05.01 (19:07):
Zu KlausD:
Ja richtig, die Brisanz des Themas wird nicht wahrgenommen, oder einfach ignoriert. Politische Verdrossenheit kann ich sogar nachvollziehen, wenn auch nicht für gut befinden.
Was nicht ins Bild passt ist die Tatsache, daß die eigenen, elementaren Lebensinteressen zu verkümmern drohen. Es gibt dutzende Regionen auf unserer Erde, die inzwischen völlig unbewohnbar geworden sind. Warum sind das keine Warnsignale? Warum tut man es als dummes Zeug ab, was zum Beispiel Klimaforscher millionenfach nachgewiesen haben?
Ich selbst verfolge die These, daß man nicht auf die Entscheidungen der Politik warten sollte. Jeder einzelne Mensch kann in seinem Umfeld einen Beitrag leisten. Keinem darf die Umwelt gleichgültig sein. Ob das letztlich ausreichen wird, um unseren Globus lebenswert zu erhalten, das weiß ich nicht. Aber die Chancen stehen ungleich besser, als überhaupt nichts zu tun.
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KlausD
antwortete am 27.05.01 (12:06):
Den letzten Absatz würde ich mir so wünschen,Werner,wie Du es beschreibst!
Aber von der Politik erwarte ich nichts! Die wahren Helden des Volkes stehen immer im Dunkeln! Verdienste streichen meistens die ungeliebten Herren ein! Politik ist ein mieses Geschäft-weil die Leute vera.... werden!
Und das mit dem eigenen Beitrag halte ich für sehr begrenzt. Die fünf Klassen von Wolfgang sind auch hier wieder anzuwenden.
Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier!
Gruß
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jan
antwortete am 27.05.01 (23:35):
wir sind alle schuld daran das transprtmittel haben wir zum spassmobil gemacht, welch unglaubliche perversion.
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Wolfgang
antwortete am 28.05.01 (13:55):
Die Ökosteuer ist eine Notwendigkeit, will man den unmässigen Verbrauch von knappen Naturgütern eindämmen. Meine Kritik an der derzeitigen Ausgestaltung der Ökosteuer: Sie wird nicht konsequent und drastisch gehandhabt. Ein Beispiel:
Die Preissteigerungen beim Benzin... Das, was die Ökosteuer in Jahren nicht erreicht hätte, das schafften die Erdölkonzerne in wenigen Wochen und trieben die Preise enorm in die Höhe. Allerdings gibt es Untersuchungen, dass erst ab 3 oder sogar 4 Mark pro Liter Sprit das Auto häufiger stehengelassen wird.
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Wolfgang
antwortete am 28.05.01 (14:11):
Noch eine Bemerkung zu Klaus... Ich kritisiere nicht die Menschen, sondern die Mächtigen der Wirtschaft und ihre Statthalter der politischen Macht, die - in ihrem System gefangen - so wenig Rücksicht nehmen auf die Natur und die Menschen. Ein wahres Trommelfeuer an gekauften Marketingkampagnen geht Tag für Tag über die Medien auf die Menschen nieder und hämmert ihnen ein: Es ist alles gut, haltet den Mund, macht alle paar Jahre euer Kreuzchen auf dem Wahlzettel und lasst uns nur machen...
Ich glaube, die meisten Menschen flüchten vor der Wahrheit, weil sie es ahnen: Die Titanic hat den Eisberg gerammt, das Schiff krängt schon gewaltig, die Oberdecks sind noch festlich beleuchtet, die Tische biegen sich unter den Speisen, die Musik spielt noch und die Passagiere der 1. Klasse feiern ausgelassen. Aber, um im Bild zu bleiben, das Schiff ist kurz vorm Versinken...
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KlausD
antwortete am 28.05.01 (20:59):
Nietzsche
Wer viel denkt,eignet sich nicht zum Parteimann: er denkt sich zu bald durch die Partei hindurch. _________________________________________________________
Ich kritisiere schon die Menschen,Wolfgang! Denn die Masse-Mensch ermöglicht ja den *Mächtigen* dieses Vorgehen.
Allerdings sollte der *Mächtige* um seine Verantwortung wissen! Was will denn ein Bundeskanzler nach 4 gescheiterten Ehen den Leuten noch von Familienpolitik erzählen?
---------------------------------------------------------- Zur Ökosteuer.
Durch viele Gesetze und Steuerarten wird der Staat zu lahm!
In einer vernünftigen Welt kann man auch mit Verboten leben! Statt Ökosteuer rigoroses Umdenken!!! Mehr Bahn,Nahverkehrsmittel,Schiffsverkehr u.s.w.
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Manfred Franz
antwortete am 28.05.01 (21:05):
Jedenfalls bleibe ich bei meinem Motto: Aus jeder Sache kann man, wenn man denn will, einen positiven Effekt- mindestens für sich selbst- ableiten. MIR hat die Ökosteuer bisher nur GEWINN gebracht. Weil ich mir jeden km Autofahrt genau überlege und auf minimalsten Spritverbrauch achte. MÖGEN DIE NACHFAHRER HUPEN SO LANGE UND SO LAUT SIE WOLLEN. Die zahlen für mich nicht den Sprit! Und auf meinem Grundstück, wo ich mich im Sommerhalbjahr überwiegend aufhalte, regiert die Solartechnik und als Transportmittel das Fahrrad. Gott-sei-Dank- hat der Bundesfinanzminister für den Sonnenschein noch keine Ökosteuer erfunden!
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Werner A. Sedelmaier
antwortete am 28.05.01 (21:42):
Zu KlausD:
Du hast schon bessere Beiträge geschrieben! Mit der Wahrheit hast Du offensichtlich auch ein kleines Problem.
>Was will denn ein Bundeskanzler nach 4 gescheiterten Ehen den >Leuten noch von Familienpolitik erzählen?
Woher nimmst Du das Wissen, daß die 4. Ehe des Bundeskanzlers bereits gescheitert ist? Bist Du Hellseher? Oder ist es nur eine primitive Unterstellung?
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Wolfgang
antwortete am 28.05.01 (23:57):
Es ist lobenswert, Manfred, dass Du in Deinem Verhalten an die Natur denkst. Aber, weisst Du, was Du durch Dein Tun bewirkst? - Nichts, absolut nichts... Es ist einfach sinnlos, was Du meinst, tun zu müssen und eine eher nett gemeinte Geste. - Was sich ändern muss, sind nicht die Menschen, sondern die Strukturen (vor allem die Wirtschaftsstrukturen), innerhalb denen die Menschen sich dann endlich ökologisch UND ökonomisch richtig verhalten können.
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Manfred Franz
antwortete am 29.05.01 (06:59):
Leider, Wolfgang, hast Du Recht. Aber es macht eben Spaß, nach dem Motto zu leben: "Mir kann Keiner- aber mich können sie Alle....... Mit den zu verändernden Wirtschaftsstrukturen hast Du vermutlich auch Recht. Aber ich bin da eher misstauisch, ob es wesentlich bessere gibt. Denkbar wären sie schon.. Aber real? So etwas ist schon einmal daneben gegangen. Vermutlich nicht, weil zu viele Fehler gemacht wurden, sondern weil die (in ihrer Masse dumme und gierige, jeder Vernunft abholde) Menschheit keine andere als die kapitalistische, auf Profit getrimmte, Marktwirtschaft auf Dauer verträgt.
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Wolfgang
antwortete am 29.05.01 (10:58):
Was Du von den Menschen schreibst, Manfred, das trifft wohl nur zu auf einen ganz kleinen Teil von ihnen, auf unsere Eliten... - Worum geht es? - Es geht darum, eine Ökonomie zu schaffen, die den Bestand der Natur sichert und mit regenerativen Ressourcen auskommt. In der Sprache der Wirtschaft: Eine Ökonomie muss her, die das Kapital sichert und nur von den Zinsen lebt. Solch eine Ökonmie nennt man nachhaltig. Nur sie ist in der Lage, über sehr lange Zeiträume zu funktionieren. Die zur Zeit vorherrschende Ökonomie (besonders die in den entwickelten Industrieländern) ist nicht nachhaltig, denn sie verbraucht nicht nur die Zinsen (die Leistungen der Natur), sondern auch das Kapital (die Natur selbst). Die nicht-nachhaltige Ökonomie steuert einen Katastrophenkurs.
Die Preise für Naturgüter und -leistungen sind falsch in der bestehenden, nicht-nachhaltigen Ökonomie. Deshalb müssen die Preise korrigiert werden um ihre ökologische Knappheit. Solch eine nachhaltige Ökonomie kann funktionieren. Marktwirtschaftliche Strukturen und Anreize spielen dabei wichtige Rollen. Einen neuen Menschen braucht es dazu nicht. Nur sinnvollere (Markt-)Mechanismen (die gibt es schon)... Und mutige Menschen, die Visionen haben und sich engagieren (die gibt es auch reichlich)...
BR online - CollegeRadio Fortschritt, wohin? Gespräch mit dem Wirtschaftswissenschaftler Franz Josef RADERMACHER https://www.br-online.de/bayern2/collegeradio/spezial/beitraege/visionen/
(Internet-Tipp: https://www.br-online.de/bayern2/collegeradio/spezial/beitraege/visionen/)
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Werner A. Sedelmaier
antwortete am 29.05.01 (18:07):
Mein Fazit:
Ich habe diesen Thread am 10.05. begonnen und darauf hingewiesen, daß ich mich über eine sachliche Diskussion freuen würde. Heute steige ich aus diesem Thema aus und möchte ein ganz subjektives Fazit ziehen.
Wenn es um politische Themen geht, dann könnte man sich in diesem Forum eigentlich eine Debatte sparen. Sachliche Argumente werden fast prinzipiell ausgeklammert. Schimpfen, maulen, meckern und kritisieren sind natürlich auch sehr viel einfacher. Ganz beliebt ist eine direkte Politikerschelte, auch wenn sie noch so unfair und einseitig ist.
Es hat, das gebe ich zu, vielleicht drei oder vier Meinungen gegeben, über die man wenigstens reden könnte. Der Rest war lediglich Zeitverschwendung. Alte Zöpfe, alte Hüte und wenig konstruktives Verständnis für die eigentliche Problematik.
Ich wünsche diesem Forum bei weiteren Themen mehr Glück. Vielleicht wäre es zuweilen hilfreich, wenn man wenigstens die Überschrift eines Threads beachten würde, bevor man seine Meinung postet.
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Wolfgang
antwortete am 30.05.01 (13:23):
Das verstehe, wer will, Werner... eine recht gute Diskussion, viele Argumente hin und her, und dann dieses Fazit von Dir...
Sicher beteiligen sich nicht allzuviele an solchen Diskussionen. Aber, Du darfst nicht vergessen, viele Menschen lesen in den Foren und machen sich auch ihre Gedanken und diskutieren womöglich woanders über die Themen. - Warum die Flinte gleich ins Korn werfen? Nur weil Dir der Verlauf der Diskussion nicht passt oder Du nicht gleich Recht oder Beifall bekommst? - Kritik ist das Salz in der (Diskussions-)Suppe. :-)
P.S.: Die Politikerkaste hat ganz sicher Schelte verdient... Davon kann es gar nicht genug geben. Und einseitig muss sie sein, nämlich von uns aus gesehen, von denen aus, die immer deren Zeche bezahlen müssen. :-)))
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Werner A. Sedelmaier
antwortete am 30.05.01 (17:15):
Lieber Wolfgang,
da Du mich persönlich angesprochen hast, möchte ich mich doch noch einmal zu Wort melden.
Es ist wirklich nicht so, daß ich keine Kritik vertrage. Auch Beifall brauche ich von keiner Seite. Ich stimme Dir sogar zu, daß die Obrigkeit massive Schelte verdient.
Nicht einverstanden bin ich, wenn man z. B. das Privatleben des Bundeskanzlers in den Dreck zieht, auch noch mit verlogenen Tatsachen. Ich begreife nicht, was das alles noch mit "Ökosteuer" zu tun haben soll.
Weißt Du, ich lebe ja auch nicht auf dem Mond. Auch ich bin von dieser "blöden" Ökosteuer betroffen. Auch ich zahle diese Steuer in erster Linie deswegen, weil ich sie zahlen muß. Aber meiner Meinung nach ist das kein Grund, um falsch und unfair zu argumentieren.
Trotz Einführung dieser Steuer und trotz allen Unkenrufen, habe ich heute mehr Nettoeinkommen, als wie ich dies unter Kanzler Kohl hatte. Da spielen natürlich die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle. Ich will damit nur sagen, daß es einfach falsch ist, die Ökosteuer für alles verantwortlich zu machen.
Deswegen habe ich ja den Thread im Forum begonnen. Ich habe ganz konkret gefragt, was eine Abschaffung dieser Steuer bedeuten würde. Und ich wollte wissen, ob dann gegebenenfalls andere Steuern erhöht würden. Dazu ist praktisch keine Antwort gekommen.
Und wenn ich in diesem Zusammenhang Sätze lese, wie "der Mensch sei ein Gewohnheitstier" oder "in einer vernünftigen Welt kann man auch mit Verboten leben" dann wird es mir fast schwarz vor den Augen.
Wenn man mehr Bahn, Nahverkehr, Schiffahrt usw. fordert, ohne ein einziges Wort darüber zu verlieren, wie das alles finanziert werden soll, dann ist das einfach nur Polemik. Der Gipfel an Einfältigkeit ist die Foderung: "Umdenken statt Ökosteuer", wenn man gleichzeitig den Menschen als reines Gewohnheitstier abstempelt.
Deswegen habe ich dieses negative Fazit gezogen. Auf solchen Grundlagen ist m. E. eine Diskussion absurd. Für mich ist Umweltschutz eine bitterernste Angelegenheit.
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KlausD
antwortete am 31.05.01 (15:54):
Lieber Werner,
das Leben ist ein Kampf!
Wer das abstreitet,lebt in einer anderen Welt!
Warum sollen wir uns nicht auch hier um einen fairen Kampf bemühen?
1.Die Abschaffung der Ökosteuer-kein Problem! 2.Werden halt andere Steuern erhoben! 3.Natürlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier - wir alle!! 4.Die o.g. Verhaltensmuster der Menschen ist über die gesamte Geschichte zu erkennen - also ,Gewohnheitstier. 5.Eine Gemeinschaft ohne Verbote ist schon bald dem Untergang geweiht! Dieses kann ich Dir aus unserer Gemeinde an dutzenden Beispielen erklären: Die Gemeinde macht keine Aussagen (Verbote oder Gebote)-der Bürger bleibt auf der Strecke und bekämft sich wegen Dummheiten! Das bringt uns unsere heutige Einstellung der Politiker ein!!
Ich habe übrigens schon ein Ticket für die von Wolfgang angedeutet Titanc! Mir fehlt nur noch der Fahrplan!
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Peter Bauer
antwortete am 19.06.01 (14:25):
Hallo Werner, du hast recht man könnte manchmal verzweifeln das es so wenige menschen gibt die den Mut haben etwas zu sagen.Ich meine dein Thema Ökosteuer müsste jedem eigentlich veranlassen darüber seine Meinung abzugeben,egal ob dafür oder dagegen.Man müsste iegntlich ein Forum einsetzen,das folgende Berichte egal was für ein Thema,jeder der sich daran beteiligt sich bezwingen muß etwas gutes herauszufinden und später in einem zweiten durchgang nur kritischen berichtet. Am Ende müsste dann geklärt werden wo die positiven oder negativen Dinge z.B. der Ökosteuer liegen.Jeder andere beigeschmack von Beleidigenden oder fälschlicherweise dargestellten darf nicht gebracht werden. Darüber hinaus bin ich der Ansicht,das ist auch meine persönliche Ansicht,daß es viele Ältere Menschen gibt die nach langen Arbeitsjahren die Schnauze voll haben und nur noch bis zum Ihren Ableben eigentlich Ruhe haben wollen.ist ja auch verständlich. Die jüngeren Generationen schreiben natürlich nicht im Seniorentreff die haben andere möglichkeiten.Und wenn man die heutige landschaft einmal ansieht ganz gleich ob Stadt oder Land,dann geht z.B. auch keiner mehr zur einer Wahlversammlung oder Kundgebung auch nict einmal mehr zu einer Bürgerversammlung. Dort müsste er eigentlich dann aufstehen und seine persönliche meinung abgeben,die den anderen dann veranlasst dazu Stellung zu nehmen.Heute wollen viele menschen nur noch Lachen oder sich amüsieren,was auch wichtig ist und zuletzt stelle ich fest der mensch ist nach wie vor Materiell und nicht mehr menschlich eingestellt.Das sieht man ja auch z. B. Komunikation über e-mail u. chatten ansteigend. Kominikation in einem größern Haus absterbend.Der Nachbar ist ihm uninteressant geworden. Und so schwere Politische Fragen werden nicht mehr beachtet u. landen im Papierkorb. Ich war Ortskartellvorsitzender von 27 Vereinen in einer grössern Gemeinde und kann ein Lied dazu singen z.B.VDK-Versammlungen(Sozialer Bereich) wenig teilnehmer,dagegen Ausflüge u.Feste überfüllt.Oder noch ein Beispiel Mitglied in einem Schützenverein ja,aber nur deshalb weil man eine Mitgliederkarte besitzt bei der am günstig einkaufen kann,zum Sportschiessen wenig Mitglieder,dagegen zum Wildbrettessen alles überfüllt. ich könnte fortfahren mit solchen Beispielen,aber was bringst. Ich bin der Ansicht den Menschen muß es noch dreckiger und noch schlimmer erwischen,damit er endlich wieder begreift was er leisten kann u. dann muß vor allem wie er mit seinem Mitmenschen umgeht. Ich persönlich teile Deine Ansicht zur Ökosteuer vollinhaltlich und bin der Ansicht wenn sie gestrichen werden soll werden es vieleicht noch mehr menschen spüren wie notwendig sie gewesen wäre. Ich kann Dir nur danken für deinen Beitrag,hätte eigentlich schon lange einen bericht abgeben können,aber auch mich machen viele menschen müde da Sie mich anstecken mit Ihrer Krankheit nichts sehen,nichts hören,nichts sprechen. Mit freundlichen Grüssen Bergkristall (Peter Bauer)
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