Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Klimaerwärmung

 63 Antwort(en).

M.Threin begann die Diskussion am 20.02.01 (12:26) mit folgendem Beitrag:

Die Klimaerwärmung hat nach Einschätzung führender Forscher verheerende Folgen. Der steigende Meeresspiegel bringt Millionen von Menschen in Gefahr. Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Krankheiten durch verseuchtes Trinkwasser breiten sich aus und in bereits trocknen Gegenden, wie Asien sind ganze Ernten bedroht. Betroffen sind vor allem die ärmsten Länder. Die meisten Treibhausgase, die Schuld sind an der Erwärmung der Erde sind, werden aber in der ersten Welt produziert. Ist eine Änderung der Energiepolitik überhaupt noch möglich, die den Menschen in der 3. Welt ein Leben in ihrer Heimat ermöglicht?


Heidi antwortete am 20.02.01 (14:38):

Ja - wenn die Weisshäutigen der Ersten Welt alle am Hautkrebs gestorben sind - dann können die Dunkelhäutigen der Dritten Welt umziehen!

.... ernsthaft: wenn ich mir die Statistik über den rapiden Anstieg der Krebserkrankungen in den sog. zivilisierten Ländern (erste Welt) ansehe brauchen wir uns um die Menschen der "dritten Welt" nicht so viel Gedanken machen. Sie werden uns überleben und wir bekommen, was wir uns selbst eingehandelt haben. - Ich sehe keine Lösung.


Günther antwortete am 20.02.01 (22:49):

Erdgeschichtlich gesehen ist der Mensch fünf Minuten vor zwölf auf diesem Planeten erschienen und fünf Minuten nach zwölf wird er wieder verschwunden sein. Die Dinosaurier mit ihrem so kleinen Gehirn werden diesen Planeten viel viel länger bewohnt haben. Wieviel Zeit wird es brauchen, um unsere Spuren dann wieder zu verwischen. Ich weiss es nicht. Die heutigen Asylanten sind weiter nichts als die Vorboten einer riesigen Völkerwanderung zu den letzten angenehm bewohnbaren Gebieten auf der Erde. Wir würden längst eine Weltregierung benötigen, aber zurzeit denken nur die Konzerne global. Solange wir es noch toll finden, für eine Woche Badeferien um den halben Globus zu fliegen und so jede Menge Kerosin in die Luft zu blasen , habe ich auch keine Hoffnung. Heidi, wir werden daran nichts ändern.


Friedrich Schmiede antwortete am 20.02.01 (22:50):

Ja, zur Zeit sieht es so aus, dass Milliarden von Menschen überflüssig sind. Aber ich denke, dass nicht Afrikaner, Indios oder Eskimos überleben werden, sondern eine/die Elite der Menschheit, die sich durch Flucht auf den Nachbarplaneten MARS zu retten imstande sein wird, bis sich die Erde wieder erholt hat von der ökologischen Menschenmassenkatastrophe. Diese technisch versierte Elite befindet sich heute in den USA, und baut unermüdlich an den notwendigen Weltraumschiffen.


Wolfgang antwortete am 21.02.01 (03:18):

Es scheint, als hätten sich die Verzweifelten und Zyniker (oder verzweifelten Zyniker?) hier versammelt. - Wer überflüssig auf der Erde sein wird, bestimmen die Menschen selbst. Ich bin sicher, sie werden es KEINER Elite erlauben, darüber zu befinden und schon gar nicht, Fahnenflucht zu begehen. :-)

Eine grundlegende Änderung der Energiepolitik - eine wahrhaftige Revolution der bestehenden Verhältnisse - ist längst schon in Gang gekommen. Menschen bewegen sich zuweilen träge, zu anderen Zeiten ausgesprochen schnell. Wer die letzten Jahrzehnte aufmerksam verfolgt hat, wird feststellen: Gewaltiges ist im Bewusstsein der Menschen und in ihrem Tun geschehen. Die Probleme erzwingen mit Macht gerade eine neue Energiepolitik. Deshalb gibt es ja so viele Verzweifelte und Zyniker... Menschen, die sich gar nicht mehr vorstellen können, dass viele andere Menschen nicht stehengeblieben sind, sondern hart an den Lösungen arbeiten UND Erfolge vorweisen können.

Kaum zu etwas nutze sind für mich eigentlich nur die, welche gelangweilt am Rand stehen und sich so köstlich über die Lösungsversuche anderer Menschen amüsieren können und die Antwort auch gleich parat haben: Das bringt doch eh' nichts... *schüttel*

(Internet-Tipp: https://www.anti-atom.de/index.htm)


Wolfgang antwortete am 21.02.01 (03:19):

Gegen blinden Optimismus und lähmenden Pessimismus empfehle ich folgende Online-Lektüre aus der Reihe Wuppertal Papers des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie - Nr. 111 (Dezember 2000):

Manfred Linz
Wie kann geschehen, was geschehen muß?
Ökologische Ethik am Beginn dieses Jahrhunderts
https://www2.wupperinst.org/Publikationen/wp.html

(Internet-Tipp: https://www2.wupperinst.org/Publikationen/wp.html)


Heidi antwortete am 21.02.01 (19:19):

"..Wer überflüssig auf der Erde sein wird, bestimmen die Menschen selbst. ..."

richtig, Wolfgang! .. und sind wir nicht fleissig dabei uns selbst überflüssig zu machen? Ich sehe immer noch nicht, dass Minderheiten die Welt verändern. Das ist nicht pessimistisch, nicht zynisch, das ist alltäglicher Realismus!


Friedrich Schmiede antwortete am 22.02.01 (10:48):

Die Menschheit ist verurteilt zur Suche nach dem gelobten Land, wo Milch und Honig fließen. Und nach MOSES hatte diesen Fluch auch ein erklärter Nichtjude ---überdeutlich--- propagiert : Die Menschheit ist ( wird ? )ein "Volk ohne Raum".


Wolfgang antwortete am 22.02.01 (11:02):

Lieber Friedrich... wichtige Informationen habe ich für Dich: Es gibt eine Mars Society Deutschland... Die propagieren das Auswandern auf den Mars. Für lächerliche 60 EURO Jahresbeitrag kannst Du da Mitglied werden. Vielleicht vergeben die ja Optionsscheine für einen Auswanderungsplatz (denk dran, Plätze werden rar sein und nur die Besten dürfen mit)... *g*

Für die Zurückgebliebenen gibt es einen - zugegeben schwachen - Ersatz: Die Mars Society baut in der Arktis (dort herrschen in etwa die klimatischen Verhältnisse, wie auf dem Mars) eine simulierte Station... die Mars Arctic Research Station 2 (M.A.R.S.2). - Wenigstens urlaubsmässig könntest Du dort einmal Mars-Feeling erleben. *fg*

(Internet-Tipp: https://www.marssociety.de/index.html)


Friedrich antwortete am 22.02.01 (22:47):

Hallo Wolfgang, hast Du nicht Lust, mich besuchen zu kommen ? Ich lade Dich gerne dorthin ein ! Im Kühlen bleibt alles länger frisch. Vielleicht wird ein Mensch auf dem Mars mithilfe der Gentechnik unsterblich ?


Günter Peltz antwortete am 23.02.01 (15:42):

Klimakatastrophe? Wird wegen "pölitikel correctness" hochgespielt, wie BSE! Wer behauptet, eine Klimaänderung ist "nicht" menschengemacht, verliert seinen Job! Statt die Folgen einer Klimaänderung zu begrenzen, versucht man, diese mit untauglichen Mitteln zu stoppen.

Vergleiche: Der "Treibhauseffekt"? - Eine physikalische Unmöglichkeit! von Wolfgang Thüne
https://krahmer.freepage.de/klima/thuene/thuene1.html
Dortselbst weitere links. Und:

Treibhauseffekt – ein forscher Irrtum (H. Thieme)
https://krahmer.freepage.de/klima/thieme/thieme.html

Klima Aktuell
https://krahmer.freepage.de/klimakt.html

Nach Lektüre erbitte Kommentar.

Im übrigen empfehle ich das Buch vonNigel Calder: Die launische Sonne, Böttiger Verlag
Gruß Günter


Wolfgang antwortete am 23.02.01 (17:43):

Lieber Günter... die Klimaänderung wird also hochgespielt, gibt es eigentlich so gar nicht, meinst Du. - Nun, 900 WissenschaftlerInnen (die besten auf ihren Gebieten) haben in den vergangenen 10 Jahren das Klima untersucht. Ergebnis: Allen Regionen der Welt stehen negative Effekte durch die ständig zunehmende Erwärmung der Atmospäre bevor. Die Temperaturen werden in diesem Jahrhundert um - je nach Region - 1,4 bis 5,6 Grad steigen. Die Folgen: Mehr Überschwemmungen, Hungersnöte und Epedimien... Und auch den Verursacher der Klimaerwärmung haben die Wissenschaftler benannt: Es ist der Mensch, besser gesagt, es sind die Menschen im reichen Norden der Welt mit ihrer verantwortungslosen Produktions- und Konsumtionsweise.

Diese Untersuchung wurde der Öffentlichkeit letzte Woche vorgestellt. Angefertigt wurde die Studie vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) - das ist eine Organisation ins Leben gerufen von World Meteorological Organization (WMO) und United Nations Environment Programme (UNEP).

IPCC Third Assessment Report "Climate Change 2001: Impacts, Adaptation and Vulnerability"
https://www.ipcc.ch/

(Internet-Tipp: https://www.ipcc.ch/)


Manfred Franz antwortete am 23.02.01 (19:07):

Hallo, Günter! Erst einmal vielen Dank für die LINKS. Habe so etwas schon lange gesucht, da meine Bücher alle schon etwas älter sind und gute Literatur ihren Preis hat.
Ich bin, obwohl ich das Material noch nicht erschöpfend durcharbeiten konnte, durchaus auch der dort vertretenen Grundansicht: Klimaschwankungen hat es immer gegeben, auch wesentlich wärmere Zeiten als heute, und das in geschichtlicher Zeit. Die Alpengletscher waren schon wesentlich kleiner. (Beispiel: "Übergossene Alm" im Hochköniggebiet- ist heute noch vergletschert.)
Das Einzige, was die vielen (hochbezahlten) Forscher hypothesefrei festgestellt haben, ist eine leichte Erwärmung im 20.Jahrhundert und ein Ansteigen des CO-2 Gehaltes der Luft. Die Fortschreibung und vor allem die vermuteten Ursachen sind reine Spekulation. Die dazu bemühten Computerprogramme sind immer nur so gut wie ihre Programmierer.
Der CO-2 Ausstoß sollte trotzdem, vor Allem in Hinblick auf die Abnahme der leicht gewinnbaren Vorräte fosssiler Energierohstoffe


Wolfgang antwortete am 23.02.01 (20:42):

Für die Menschheit ist eine kritische - von vielen ernst zu nehmenden Menschen als nicht mehr beherrschbar eingeschätzte - Lage entstanden. Hauptursachen der Misere: Die globale ÜBERBEVÖLKERUNG als wichtigste Technikfolge und die aus der Produktions- und Konsumtionsweise der Menschen im reichen Norden herrührende globale BELASTUNG unseres Planeten.

Diese (mit grosser Exaktheit naturwissenschaftlich beschriebenen) Fakten und die (wenn auch nicht gewollten, aber zwangsläufigen) Folgen sind bitter. Viele Menschen fühlen sich überfordert. Sie verkraften solche Einsichten nicht und flüchten sich in Traumwelten. Aber die Zeit des Träumens läuft ab... In einem irrsinnigen Tempo...

Prof. Dr. Dr. F. J. Radermacher:
Zum Wechsel in ein neues Jahrtausend - Welche Herausforderungen liegen vor uns?
https://www.faw.uni-ulm.de/deutsch/publikationen/radermacher/herausforderungen_kurzfassung.html

(Internet-Tipp: https://www.faw.uni-ulm.de/deutsch/publikationen/radermacher/herausforderungen_kurzfassung.html)


Manfred Franz antwortete am 24.02.01 (06:20):

Ich halte die Überbevölkerung jedenfalls für keine Ursache der Klimaerwärmung des letzten Jahrhunderts. Und schon gar nicht für die (rein spekulative) Erwärmung kommender Zeiten. Dass sie eine Folge der Technik sein soll, ist m.E. nur in soweit richtig, dass eine UNGENÜGENDE Entwicklung der Technik, geringe Allgemeinbildung und zu geringer Lebensstandart die Bevölkerungszahlen explodieren lässt.
Sonst müssten ja die Einwohnerzahlen der hochentwickelten Industriestaaten und nicht die der Entwicklungsländer steigen.
Trotzdem ist sparsamster Umgang mit fossilen Energieträgern ebenso angesagt wie die Entwicklung alternativer Energiequellen einschließlich der Kernenergie. Schon um die von den Industrieländern betriebene weltweite Ausbeutung der Lagerstätten einzudämmen und die Abhängigkeit dieser Länder von den Rohstofflieferanten zu mildern.


Günter Peltz antwortete am 24.02.01 (09:07):

Lieber Wolfgang, lieber Franz
ich habe in meinem Beitrag eine Klimaänderung nicht bestritten, sondern nur, daß sie von Menschen verursacht wurde. Das Spurengas CO2 ist so lebenswichtig wie der Sauerstoff. Ohne CO2 gäbe es keine Fotosynthese, keine Flanzen und damit auch nichts zu essen, alles höhere Leben müßte verhungern. Gärtner wissen das, sie reichern die Luft in Treibhäusern mit bis zu 1% CO2 an. Ohne dieses entstehen bei schnellem Wachstum (Dünger, Wärme) nur lebensunfähige sogenannte "Geiltriebe", blaß dünn und lang! Auch Aquarianer blasen CO2 ins Wasser, um das Flanzenwachstum zu stabilisieren.
Im Übrigen: Auch ein Wissenschaftler wird nicht seinen Job riskieren und wider den Stachel löken! Schließlich muß auch er seine Familie ernähren!
Dir, Franz, muß ich beipflichten, unsere Ressourcen an fossilen Brennstoffen sind begrenzt, obwohl es noch unterseeische Lagerstätten an Methanhydrat gibt, deren Energiegehalt höher ist, als der an Kohle und Erdöl jemals war und ist. Die Förderung ist allerdings ein großes Problem.
Interessant ist, daß die Ölmultis (Shell usw.) und die Saudis sehr viel in Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energie investieren, sie bereiten sich auf die "Nach-Öl-Zeit" vor. Für heute viele Grüße Günter


Wolfgang antwortete am 24.02.01 (10:19):

In der Wissenschaft - wie im täglichen Leben auch - arbeitet man häufig mit Schätzungen. Wissenschaftler nennen aber auch immer die Wahrscheinlichkeiten ihrer Schätzungen (da stecken ziemlich komplizierte Berechnungen dahinter). So ist es auch bei der Frage: Hat die beobachtbare Klimaänderung anthropogene (also vom Menschen verursachte) Ursachen?

Stand der Wissenschaft ist (errechnet z. B. vom MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR METEOROLOGIE in Hamburg): Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist der Mensch der Verursacher der Klimaänderung, mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit sind natürliche Prozesse dafür ausschlaggebend. Zumindest unter den führenden Fachleuten gibt es darüber auch keinen Streit...

P.S.: Das wird oft durcheinander geworfen... Der Nachweis einer Klimaänderung anhand der global gemittelten Oberflächentemperatur darf NICHT mit den neuerdings beobachteten (angeblich höheren) Häufigkeiten von extremen Wetterereignissen in Verbindung gebracht werden.


Ricardo antwortete am 26.02.01 (00:07):

über die Zukunft wurde zu allen Zeiten spekuliert und düstere Aussichten wurden in den Medien schon immer genüßlich und schaudernd prophezeit.Der Computercrash 2000 war eine der großen Blamagen...und erstmal das Waldsterben...

Ich halte es mit den Optimisten, die glauben, daß es immer Probleme gegeben hat und wir diesen, Gottseidank, nicht machtlos gegenüberstehen.
Die grauen Zellen wollen was zu tun haben!


Manfred Franz antwortete am 26.03.01 (09:17):

Es ist recht ruhig geworden in den Medien, was die Klimaerwärmung betrifft. Hat das mit der extremen Kälte dieses Winters in Sibirien und China oder mit dem Nachwinter in Mitteleuropa zu tun?
Ich warte schon darauf, dass die Klima-Unken beim erstem warmen Sonnenstrahl, der uns (hoffentlich) etwas über das "langjähige Mittel" erwärmt, wieder aus ihren Löchern kommen und die Welt mit neuen Klima-Schreckenszenarien aufmischen. Um sich erneut auf die Globalisierer, die 1.Welt, die Autofahrer, die Fleischkonsumenten, die Kernkraftwerke (nicht etwa die CO2-spuckenden Kohlekraftwerke, die Lieblingskinder unserer Regierung), und alle, die einen etwas höheren Lebensstandart haben, einzuschießen.


Wolfgang antwortete am 27.03.01 (19:09):

Das haben Klimaprozesse so an sich, - sie verlaufen... unabhängig davon, ob jemand an ihre Existenz glaubt oder nicht daran glaubt, oder ob irgendein Boulevardblatt gerade darüber schreibt. *g*

Vom (natur-)wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen, steht die Erwärmung des Klimas und der bedeutende Einfluß des Menschen darauf außer Frage. Die Fakten sind eindeutig erforscht und veröffentlicht. Zu klären sind lediglich noch die Konsequenzen der Erwärmung für den Lebensraum Erde. An der Existenz der von Menschen gemachten naturzerstörenden Effekte kann zwar immer noch gezweifelt werden, aber nicht mehr auf naturwissenschaftlicher Basis. Das geht dann hinein in den Glaubensbereich und geglaubt wird bekanntlich vieles, unabhängig von dessen Wahrheitsgehalt... *fg*

Eine interessante Fernsehsendung gab es in der ARD am 5. Juli 2000 in der Reihe GLOBUS - Das Magazin für Forschung und Umwelt:

Sonderbare Klimatheorie?
https://www.wdr.de/tv/globus/archiv/20000705_4.html

(Internet-Tipp: https://www.wdr.de/tv/globus/archiv/20000705_4.html)


Karl antwortete am 27.03.01 (19:31):

Hallo Wolfgang,

so klasklar ist die Frage der Klimaerwärmung, speziell ihrer Ursachen wohl noch nicht geklärt. In der unten angegebenen Quelle werden zentrale Thesen im Kapitel 2.3 "Umweltbelastung und Umweltschutz" in Frage gestellt.

Es lohnt sich sicherlich mal hineinzuschauen.

MfG Karl

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/)


Wolfgang antwortete am 27.03.01 (20:53):

Ich weiss nicht, Karl... die Quelle, die Du angibst und die angeblich die Ursachen der Klimaerwärmung in einem anderen Licht erscheinen lassen soll, ist ein Biologiekurs für die Gymnasialklassen 11-13, verfasst von einem Oberstudienrat namens Ernst-Georg Beck. Sehr informativ, keine Frage... - Was aber die Klimaforschung betrifft und die Ursachen der eindeutig festgestellten Klimaerwärmung, halte ich mich doch (wie alle seriösen Wissenschaftler) an das Klimamodell der IPCC Working Groups, die unlängst ihren IPCC Third Assessment Report veröffentlicht hat.

Deren Bericht "Climate Change 2001" ist weltweit anerkannt als state-of-the-art und gibt es als Summary auf folgender Website:

https://www.ipcc.ch/

(Internet-Tipp: https://www.ipcc.ch/)


Manfred Franz antwortete am 28.03.01 (05:32):

Je bestimmter, unkritischer, ja geradezu bösartiger gegen Alle, die andere Ansichten vertreten, eine "wissenschaftlich
fundierte" Meinung postuliert wird, desto verdächtiger sollte sie sein. Verdächtig auch deshalb, weil kaum jemand nach dem peresönlichem Nutzen für die Beteiligten und den für die Institute fragt, wenn es darum geht, der Welt neue Schreckensnachrichten aufzutischen. Unabhängig davon bin ich schon für sparsamste Verwendung aller fossilen Energieträger und die Förderung alternativer Energiequellen- einschließlich der Kernenergie!!-. Aber nur wegen der endlichen, kostengünstigen Verfügbarkeit der Resourcen.


Wolfgang antwortete am 28.03.01 (11:37):

Auf der UNO-Klimaschutzkonferenz 1997 in Kyoto (Japan) haben sich die Industriestaaten verpflichtet, die Emissionen der sechs massgeblichen Treibhausgase (darunter vor allem das CO2) bis 2000 auf dem Stand von 1990 zu stabilisieren und bis 2008 um 5,2 % (EU-Zusage um 8 % bis 2010) zu verringern. Grundlage der Beratungen und Beschlüsse damals waren die Klimamodelle des IPCC.

Obwohl die offiziellen Statistiken von 1999 noch nicht vorliegen, so steht doch fest, dass das erste Ziel nicht erreicht wurde. In der EU wird bereits heute mehr CO2 als 1990 erzeugt. Wenn sich an der Energiepolitik nichts ändert, werden die CO2-Emissionen in der EU künftig um etwa 0,6% pro Jahr zunehmen. Und 2010 werden wir nicht 8% unter dem Wert von 1990 liegen, sondern etwas mehr als 7% drüber. Für 2020 wird nach EU-Prognosen - immer vorausgesetzt, es gibt keine gravierenden Korrekturen der Verkehrs- und Energiepolitik - ein CO2-Ausstoss von 1.033 Mioto (gegenüber 735 Mioto 1990) erwartet.

Die bitteren Fakten: Die CO2-Emissionen nehmen weiter zu. Die völkerrechtlich verbindlich vereinbarten Klimaschutzziele können unter den Bedingungen der bisherigen Politik nicht erreicht werden.

Offizielle UNO-Website zum Thema Klima und Klimaänderung:
https://www.uno.de/umwelt/klima/index.htm

(Internet-Tipp: https://www.uno.de/umwelt/klima/index.htm)


Manfred Franz antwortete am 28.03.01 (16:23):

Das Beste, was unsere, und die anderen Regierungen der CO2-Sünderstaaten tun könnten, wäre, die sog. Kohleverstromung von allen Fördermittel abzukoppeln und die dadurch freiwerdenden Mittel in den vorrangigen Ausbau der Kernenergie und der alternativen Energieen zu stecken. Aber was tun unsere ROT-GRÜNEN? Der ROTE Kanzler weiht neue Kohlekraftwerke, angeblich wegen der Arbeitsplätze, ein, derweil die GRÜNEN gegen die Kernkraftwerke demonstrieren. SO wird das wohl Nichts, mit der CO2-Vermeidung. Wenn man sie denn überhaupt als Ursache der Klimaerwärmung anerkennen sollte. ICH befürworte die gleichen Maßnahmen eher unter dem Aspekt der Endlichkeit der fossilen Vorräte.


Wolfgang antwortete am 29.03.01 (09:39):

Den vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)unlängst veröffentlichten Third Assessment Report "Climate Change 2001" kann man dank GREENPEACE jetzt auch in deutscher Sprache lesen. :-)

Auf der Website von GREENPEACE werden zwei wesentliche Teile der Zusammenfassung des Reports "Klimawandel 2001" (in PDF, Acrobat Reader erforderlich) angeboten... "Die wissenschaftliche Basis" und "Auswirkungen, Anpassung und Störanfälligkeit". Der dritte Teil soll in Kürze zur Verfügung stehen.

Wir heizen den Himmel auf...
https://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/THEMEN/C08UB01.HTM

(Internet-Tipp: https://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/THEMEN/C08UB01.HTM)


Karl antwortete am 29.03.01 (22:14):

Hallo Wolfgang,

um die Diskussion weiter füttern, gebe ich unten ein Buch an, dass wesentlich andere Thesen in den Vordergrund stellt als du. Ich muss zugeben, dass ich die vielen Argumente für und gegen die menschenverursachte Klimaerwärmung und ihre Folgen nicht ganz überblicke, mich mit einem Urteil also zurückhalten möchte.

Wie kompliziert die Wechselwirkungen im Detail sind kann aber an folgendem Beispiel gesehen werden:

1. Erwärmung findet statt (egal welche Ursache)
2. Die Eiskappen an den Polen schmelzen.

Steigen dann die Meere wirklich an?

Die Antwort ist keinesfalls einfach, denn eine Erwärmung der Luft erlaubt eine höhere Luftfeuchtigkeit, also sinken die Meeresspiegel, weil viel mehr Wasser in der Luft ist als vorher.

(Internet-Tipp: https://db.aktivnetz.de/zumdb/buch/cgi/titel.cgi?id=80)


Wolfgang antwortete am 30.03.01 (03:20):

Wo soll man da anfangen mit der naturwissenschaftlichen Argumentation gegen wirklich (sagen wir mal) einfältige Kritiken... Erwärmung, dadurch höhere Aufnahmefähigkeit der Luftschichten für Wasser, dadurch SINKENDE Meeresspiegel und nicht STEIGENDE Meeresspiegel, wie sie das IPCC prognostiziert... so die Kritiker. Die Wahrheit: Der Hauptfaktor für den zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels innerhalb der nächsten hundert Jahre ist die thermisch bedingte AUSDEHNUNG des Wassers. Diese liegt um einige Zehnerpotenzen über einer höheren Wasseraufnahmefähigkeit der dann wärmeren Luftschichten. Die Meeresspiegel werden steigen... mit gravierenden negativen Folgen für die dadurch betroffenen Gebiete und ihre Bewohner.

Ich muss Dir nicht erklären, Karl, welche Unterschiede es gibt zwischen einer wissenschaftlichen Beweisführung und blossen Meinungen zu Umweltproblemen. Das IPCC und seine Klimamodelle repräsentieren den gesammelten Sachverstand der Klimaforschung, unwidersprochen von der seriösen Wissenschaft, gestützt zum Beispiel in Deutschland vom zuständigen Max-Planck-Institut. Allerdings laufen Lobbyisten und Vertreter einschlägiger Industrien seit Jahren Sturm gegen deren Erkenntnisse. Das Ziel der Lobbyisten: Den wahnsinnigen Energieverbrauch der Ersten Welt weiter zu steigern und die absehbaren schrecklichen Folgen für die Menschen hauptsächlich in der Dritten Welt klein- oder gar wegzureden. Psychologische Kriegsführung auch an der Wetterfront...


Manfred Franz antwortete am 30.03.01 (05:47):

Ganz so, wie das Wolfgang darstellt, ist nicht. Der Wärmeausdehnungskoeffizient von Wasser beträgt 0,00018 /°. Wenn sich wirklich die Ozeane bei einer mittleren Tiefe von etwa 3500m in ihrer ganzen Tiefen-Ausdehnung um 1° erwärmen würden, machte das 3500x0,00018=0,63m aus. Ein Anstieg der Weltmeere wäre durch das Abschmelzen des FESTLAND-Eises, nicht des Meereises, wie im Nordpolarmeer, denkbar. Bezweifelt werden muss aber weiterhin: Erwärmt sich der Ozean bis in die untersten Tiefen, oder behält dort das Wasser die Temperatur des kleinsten Volumens, also 4° bei,(wegen des Druckes!), ist die Klimaerwärmung tatsächlich vorhanden, also nicht teporär, und ist sie menschengemacht?
Diese Fragen bedürfen der SACHLICHEN, nicht der emotionalen, Diskussion. Endgültige Klärung wird NUR die Zukunft bringen, nicht noch so hoch dotierte und bezahlte Institute!


Wolfgang antwortete am 30.03.01 (08:09):

Natürlich wird nur die Zukunft die endgültige Klärung dieser und anderer Fragen bringen. Die Wissenschaft hat es sich aber unter anderem zur Aufgabe gemacht, in die Zukunft zu "schauen" (in diesem Fall sind es 100 Jahre). Das macht sie durch Modellierung der Wirklichkeit, also durch Abbildungen und Abstrahierungen und durch Annahmen über die Wahrscheinlichkeiten des Eintretens. Das IPCC hat Standards auf diesem Gebiet gesetzt. Deren Ergebnisse sind naturwissenschaftlich ermittelte Prognosen. Der ganze Report ist frei von jeglicher Emotion. *g* - Wenn Menschen überleben wollen, können sie es sich einfach nicht leisten, so lange zu warten, bis der Zustand erst eingetreten ist, den es zu untersuchen gilt. *fg*

P.S.: Nicht dass noch jemand denkt, die Prognosen seien meine Prognosen oder sogar meine Meinung... es sind Ergebnisse des Klimaberichts des IPCC.

Wir heizen den Himmel auf...
https://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/THEMEN/C08UB01.HTM

(Internet-Tipp: https://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/THEMEN/C08UB01.HTM)


Karl antwortete am 30.03.01 (08:42):

Hallo Wolfgang,

ok, dass das Schmelzen der Eiskappe am Nordpol den Meeresspiegel nicht erhöht, ist in die Modellrechnungen - wenn auch nicht in die öffentliche Diskussion eingeflossen. Schwimmendes Eis verdrängt soviel Wasser wie es in geschmolzenem Zustand an Volumen einnimmt. Modellrechnungen mit allen zu berücksichtigenden Parametern halte ich auch für notwendig. Solche Prognosen sind die einzige Möglichkeit, verantwortliche Entscheidungen über Entwicklungsrichtungen zu treffen.

Allerdings müssen die Ausgangsparameter solcher Rechnungen wie auch das Modell (die Modelle) immer wieder kritisch geprüft werden, sonst können die Rechenergebnisse, an denen wir uns orientieren sollen, völlig falsch sein. Angesichts der Komplexität der Welt kann kein Modell wirklich richtig sein!

Leider haben die Klimaforscher zu der Skepsis beigetragen, die ihnen inzwischen entgegengebracht wird; denn zu offensichtlich wurden Horrorscenarien auch bemüht, um Geld bei den Politikern locker zu machen und manches der ursprünglichen Argumente wird inzwischen in sehr modifizierter Form vorgetragen.

Trotzdem Wolfgang, die von Dir angegebenen Quellen sind lesenswert. Kann ich nur weiterempfehlen.


Manfred Franz antwortete am 30.03.01 (13:21):

Ein bisschen verwandt sind die Klimaforscher mit den Wetterfröschen, obwohl das beide in edler Bescheidenheit immer bestreiten. Die Metereologen sind nicht einmal in der Lage, für drei Tage halbwegs ordentlich das Wetter vorherzusagen, die Klimaforscher meinen das aber für 100 Jahre zu können. Die meisten der jetzt lebenden Menschen können das ja nicht mehr nachprüfen! Jedes ihrer Klimaszenarien hat eine Eintreffwahrscheinlichkeit so um 50%. (Entweder es wird wärmer- oder nicht). Die Wetterfrösche wären froh, wenn sie diese Zahlen für 3-5 Tage erreichen könnten. Am sichersten geht noch immer der, der behauptet, das Wetter bliebe so, wie es ist. Bei einer etwa 10-tägigen Wetterperiode hätte
er 90% Genauigkeit- davon wagen die kühnsten und wissenschaftlich hochdotiertesten Metereologen nicht einmal zu träumen!


Wolfgang antwortete am 30.03.01 (19:03):

Einen Aspekt möchte ich hier ansprechen, obwohl er nicht direkt etwas mit dem Thema zu tun hat. Immer wieder wird gesagt, man müsse rein "sachlich" an ein Problem herangehen. Ich meine, das dürfen wir gerade nicht.

Wer zum Beispiel die trockenen Zahlen und Modelle der KlimaforscherInnen liest und NICHT dabei erschrickt, wie Menschen die sie tragende Natur langsam aber sicher zugrunde richten, wird die Notwendigkeit der Umkehr NIE gedanklich zulassen. Solch ein Mensch hätte ein Herz aus Stein. Was wir aber so dringend brauchen, sind Menschen mit kühlem Verstand UND heissem Herzen. - Darum: Emotionen an die Macht! :-)))


Manfred Franz antwortete am 31.03.01 (07:10):

Emotionalität ist schon gut zur Durchsetzung einer guten Sache. Das bestreitet sicher auch Niemand. Aber, ob die Sache, hier die Vermutung einiger Wissenschaftler, richtig ist, das sollte doch mit KLARERM KOPF geprüft werden und nicht mit der schwarzen Brille ewiger Pessimisten! Es hat jedes Ding zwei Seiten! Und ob die Klimaerwärmung, vorausgesetzt sie hält an, tatsächlich für Alle das größte Übel wäre?
Jedenfalls sind die Aktivitäten, nimmt man das Schreckenszenario wirklich ernst, erschreckend gering. Auch und vor allem unser Land fällt da durch geradezu gegensätzliche Aktivitäten auf. (Subventionierte Kohleverstromung, Ausbau der Auto-, Abbau der Eisenbahnen, geplanter Kernenergie-Ausstieg, Förderung des Inland-Luftverkehrs duch steuerfreies Kerosin) Und so ein Kanzler will anderen Vorschriften machen!


Wolfgang antwortete am 31.03.01 (10:50):

Die effektivste Möglichkeit zum schnellen und deutlichen Reduzieren der Emission von Treibhausgasen, Sparen von Energie und Verbessern der Energieeffizienz sind steigende Energiepreise. Die zur Zeit amtierende rot-grüne Regierung - die nur so genannt wird, aber weder rot noch grün ist - hat dafür bis jetzt ein wenig, aber nicht allzuviel auf die Beine gestellt. - Zu ihrer Ehrenrettung muss man sagen, dass die Vorgängerregierung zum Erreichen ihrer eigenen Umweltziele überhaupt nichts getan hat.

Aus meiner Sicht lobenswert ist das am 1. April 2000 in Kraft getretene Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG). Die Stromversorger werden dadurch verpflichtet, Strom erzeugt aus Biomasse, Wind- und Solarenergie zu einem recht hohen und festgesetzten politischen Preis einzukaufen. Bezahlen müssen das dann per Umlage alle Verbraucher. Die (politisch gewollten) Effekte dadurch: Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erhöht sich zu Lasten des Anteils aus fossilen Energiequellen. Und ein Blick auf die Stromrechnung fördert die Lust am Sparen. :-)


Manfred Franz antwortete am 31.03.01 (11:54):

Ja, Wolfgang, da hast Du Recht. Wenn es ans (eigene) Geld geht, da wird am ehesten etwas erreicht. Dass das Abkassieren der Bürger allemal einfacher und günstiger ist, als unpopuläre Maßnahmen duchzusetzen, das ist mir auch klar. Aber DIE Energiepolitik, die hier betrieben wird, beschränkt sich eben auf die Abzocke. Und nimmt dann noch das eingenommene Geld, um die Rentner allein die hohe Lebenserwartung der Jungen zu bezahlen. Hat mit ENERGIEPOLITIK wenig zu tun? Oder?


Wolfgang antwortete am 31.03.01 (13:03):

Doch, Manfred, das ist schon eine Ausgestaltung der Energiepolitik (ob man sie gutheisst oder nicht), denn die Preise für Energien steigen durch diese Massnahmen(Ökosteuer, Strompfennig, usw.). Das merkt ja jede(r), wenn sie/er Sprit tankt oder Stromrechnungen bezahlt. Zur Schonung der Natur und der natürlichen Ressourcen und Aufnahmefähigkeiten der Erde ist so etwas sinnvoll. Die (beabsichtigten) Effekte habe ich ja schon genannt und sind auch schon messbar eingetreten.

WOFÜR das dadurch eingenommene Geld verwendet wird, ist eine ganz andere Geschichte, ob zur Senkung von Arbeitskosten oder zur Förderung der Erzeugung REGENERATIVER ENERGIEN (was ich mir wünsche) oder zur Subvention der Ostländer oder für höhere BILDUNGSINVESTITIONEN (die wünsche ich mir besonders), um nur einige zu nennen. Da drüber wird (muss) dann gestritten und entschieden (werden)...


Manfred Franz antwortete am 31.03.01 (18:53):

Das ist es ja, was mich so ärgert. Dass die eingenommenen Gelder für alles Mögliche "verbraten werden", besonders für die Alterssicherung der Generation, die fast 100 jahre Lebenserwartung hat. Für ökologisch sinnvolle alternative Energieerzeugung und Förderung öffentlicher Verkehrsmittel, -außer natürlich der Luftfahrt-, bleibt dann eben nicht mehr viel. Aber sei es, wie es sei: Ich danke Euch Allen für die interessanten Beiträge und ziehe mich jetzt, da ein (hoffentlich wieder warmer) Sommer bevorsteht, auf mein Landhaus mit 100% solarer Stromerzeugung, 90% solarer Warmwassergewinnung, Eigenwasserversorgung aus Regenwasser und nur zugekauftem (Mineral-)Trinkwasser (soviel reines Trinkwasser brauche ICH nicht!) zurück. Tschüß bis zum Spätherbst!


Wolfgang antwortete am 01.04.01 (12:29):

Heute ist übrigens e-day... vor genau einem Jahr - am 1. April 2000 - wurde mit dem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) eine wichtige Rahmenbedingung geschaffen: Förderung der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen (Wasser, Wind, Sonne...). Das fossile Zeitalter geht zu Ende, das Solarzeitalter beginnt.

Viel Spass, Manfred, im Landhaus. Bis zum Herbst dann... :-)

e-day
https://www.energie-ist-gruen.de/

(Internet-Tipp: https://www.energie-ist-gruen.de/)


Karl antwortete am 05.04.01 (19:45):

Hallo Wolfgang,

ich fand übrigens auch folgende Interseite nicht schlecht:
https://www.zum.de/Faecher/Ch/RP/ozon/temperatur3_1.html
Der Autor, ein Lehrer, bedient sich m.E. seriöser Quellen.

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/Faecher/Ch/RP/ozon/temperatur3_1.html)


Wolfgang antwortete am 06.04.01 (03:50):

Karl, Du weisst selbst, dass bei jeder wissenschaftlich bestätigten Erkenntnis eine Menge Scharlatane wie Pilze aus dem Boden kommen (aus eigen- oder auch uneigennützigen Motiven) und schlichtweg behaupten, das stimme alles gar nicht. Das IPCC ist aber über jeden wissenschaftlichen Zweifel erhaben. Seine Klimamodelle stimmen. Deren Fazit: Es gibt eine globale Erwärmung der Atmosphäre mit für bestimmte Regionen und den dort lebenden Menschen verheerenden Folgen. Ursache: Der unmässige Verbrauch fossiler Energieträger in den reichen Industriestaaten.

Scharlatane bestreiten alles und behaupten das Gegenteil. Sogar von einer drohenden Eiszeit sprechen sie. Der Münchener Humorist Karl VALENTIN war kein Wissenschaftler und hat sich dazu lustiger und schon viel früher in einem Stossgebet geäussert:

O Herr, der du die Welt erschufst,
du sollst sie auch regieren.
Wenn du die Menschheit nicht ersäufst,
dann lass sie halt erfrieren.

SPIEGEL Online:
Klimaerwärmung hat katastrophale Folgen
Ein Expertengremium der UNO rechnet mit verheerenden Auswirkungen der globalen Klimaveränderung. https://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,118484,00.html

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,118484,00.html)


Rosmarie S antwortete am 06.04.01 (09:27):

Hallo,

entschuldigt, wenn ich mich, ohne die von euch vorgeschlagenen Hintergrundsinformationen zu lesen, einschalte (Manchmal zieht es mich einfach zu sehr runter, mich mit dem Leichtsinn und Egoismus von uns Menschen zu beschäftigen.).
Ich bin sicher, dass du, Wolfgang, mit deiner Einschätzung Recht hast. Bei diesem deinem Nachsatz "Sogar von einer drohenden Eiszeit sprechen sie." fällt mir aber Folgendes ein. In einer seriös wirkenden Fernsehsendung wurden einmal die Meeresströmungen im Zusammenhang mit Klimaveränderungen betrachtet. Dabei wurde aufgezeigt, dass das Funktionieren unseres Golfstroms ganz von den jetzigen Gegenbenheiten abhängt. Erwärmt sich das Klima, verliert sich der Pumpeffekt, der diesen riesigen Strom erzeugt. Für unsere nördlichen Länder hätte ein Verschwinden des Golfstroms aber tatsächlich trotz globaler Klimaerwärmung einen verheerenden Temperaturabfall zur Folge.


Karl antwortete am 06.04.01 (09:57):

Hallo Rosemarie und Wolfgang,


ich vertrete keinesfalls eine gefestigte Meinung, da ich mich selbst nicht hinreichend mit der Materie beschäftigt habe. Keinesfalls kann ich aber Wolfgangs Meinung folgen, der die unter https://www.zum.de/Faecher/Ch/RP/ozon/temperatur3_1.html geäußerten Meinungen als Scharlatanerie abtun will. Was dort geäußert wird, ist die einfache tatsache, dass die Erderwärmung viel stärker mit den Aktivitätsschwankungen der Sonne korreliert als mit menschengemachten Effekten. Damit wird der prinzipiell mögliche und auch von mir erwartete Einfluss des Menschen ja nicht negiert, sondern nur in die richtige Dimension geschoben.

Die Message ist: Panikmache ist fehl am Platz. Ich glaube nicht, dass Panik die vernünftige Grundlage für Handeln ist, denn daraus folgert immer das Niedermachen anderer Meinungen und die Vernebelung tatsächlicher Zusammenhänge.

MfG Karl

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/Faecher/Ch/RP/ozon/)


Rosmarie S antwortete am 06.04.01 (11:18):

Lieber Karl,

leider habe ich mich zu unklar ausgedrückt.
Meine Zustimmung galt Wolfgangs "Es gibt eine globale Erwärmung der Atmosphäre mit für bestimmte Regionen und den dort lebenden Menschen verheerenden Folgen. Ursache: Der unmässige Verbrauch fossiler Energieträger in den reichen Industriestaaten."
Mitverursacher könnten noch die riesigen Rinderherden in Südamerika sein und ganz sicher auch natürliche, nicht vom Menschen zu verantwortende Ursachen.

"... die unter https://www.zum.de/Faecher/Ch/RP/ozon/temperatur3_1.html geäußerten Meinungen als Scharlatanerie abtun will."

Das wollte ich keineswegs unterstreichen, denn - wie ich schon schrieb - habe ich mich mit diesen Seiten nicht beschäftigt.

"Was dort geäußert wird, ist die einfache tatsache, dass die Erderwärmung viel stärker mit den Aktivitätsschwankungen der Sonne korreliert als mit menschengemachten Effekten. Damit wird der prinzipiell mögliche und auch von mir erwartete Einfluss des Menschen ja nicht negiert, sondern nur in die richtige Dimension geschoben."

Dazu kann ich sachlich gesehen nichts sagen. Ich hoffe aber, dass du Recht hast. Der Gedanke, dass natürliche Umwälzungen unser Schicksal besiegeln, ist für mich erheblich leichter zu ertragen, als dass wir blind in unser hausgemachtes Unglück rennen.
Andererseits könnte es ja so sein, dass Umwälzungen, die natürliche Ursachen haben, in geschichtlichen Zeiträumen nicht so stark zu Buche schlügen, wenn die Menschen ihren hausgemachten Anteil weglassen könnten. ?

"Ich glaube nicht, dass Panik die vernünftige Grundlage für Handeln ist, denn daraus folgert immer das Niedermachen anderer Meinungen und die Vernebelung tatsächlicher Zusammenhänge."

Dies spricht mir hunderprozentig aus dem Herzen!
Hinzu kommt, dass Panik lähmt und leicht zu der Einstellung führen könnte: Jetzt ist sowieso schon alles schief gelaufen, da können wir es uns auch gleich sparen, uns noch anzustrengen... Allerdings kann diese Haltung auch hervorgerufen werden, wenn die Menschen die Erwärmung für naturgegeben hielten...


Hermann Penker antwortete am 17.04.01 (01:01):

Sehr geehrter Herr Manfred Franz!
Selbstverständlich haben Sie recht, dass die Statistik zeigt, dass ein höherer Lebensstandard mit einem Rückgang der Geburtenzahlen verbunden ist. Dies trifft aber in erster Linie die Staaten, wo es kaum ein soziales Netz gibt, welches Kranke oder Arbeitsunfähige (wegen Krankheit oder Alter) vor der Verelendung schützen könnte. In dieser Situation glaubt man, durch eine größere Kinderzahl größere Sicherheit in Notsituationen zu erreichen.
In meinem Alter (Pensionist) ist die Zahl der bekannten Frauen in einem Alter, in welchem üblicherweise die Kinder geboren werden, nicht mehr besonders groß. Und doch kenne ich einige, die ein schlechtes Gewissen haben, weil ihr Kind als Einzelkind aufwächst, und sich dennoch kein zweites Kind leisten wollen, weil sie auf ihr Arbeitseinkommen wegen der hohen Wohnungskosten nicht verzichten können, sie aber einfach nicht wissen, wie sie das Leben managen sollten, wenn ein zweites, geschweige denn ein drittes Kind neben ihrer Arbeit zu versorgen wäre.
Ein Zeitmanagement ist ihnen beispielsweise nicht möglich, wenn sie nicht einmal jede Woche den gleichen Arbeitsplan haben. Was tun sie, wenn eines der Kinder häufig kränkelt?
Ein Teil gehört sogar nur zur Reserve, die Bereitschaft hat und nicht weiß, um welche Uhrzeit für wie viele Stunden sie zu einer Arbeit abgeholt wird. Alles Dinge, die unsere Wirtschaft heute den unselbständig Erwerbstätigen antut.
Hoch das Kapital und nieder mit den Menschen, das ist der "Segen", den die Erde dem ungehemmten US-Kapitalismus verdankt,dem sich nun auch Europa immer mehr verschreibt.
Herzliche Grüße
Hermann Penker


Hermann Penker antwortete am 17.04.01 (09:36):

Mein obiger Beitrag ist lediglich die Antwort auf einen Teilaspekt eines Beitrages des Herrn Manfred Franz. Um beim Diskussionsthema zu bleiben, muss ich noch hinzufügen, dass unser heutiges Wirtschaftssystem die Natur genau so schlecht behandelt wie die Menschen. Wenn in einem Staat Investitutionen zur Verminderung von Umweltschäden verlangt werden, wird einfach alles in einen Staat mit niedrigeren Umweltstandards verlegt, und daran wird sich nichts änderns, so lange die Gewinnmaximierung die einzige Triebfeder ist.
Herzliche Grüße
Hermann Penker


Rolf B antwortete am 22.07.01 (13:24):

Auf der Suche nach Information über den Treibhauseffekt (TE) bin ich erst jetzt auf das Diskussionforum gestoßen, ich hoffe, daß es sich noch nicht totgelaufen hat.
Zunächst bedanke ich mich für viele Hinweise in Form von recht ergiebigen web-Adressen.
Aus dem Wust von Information kristallisiert sich für mich heraus: Die genaue Ursache des TE - genauer: Ursache der langfristig erwarteten Klimaerwärmung - ist unsicher. Es scheint aber Konsens darüber zu bestehen, daß TE und Sonnenwind mitwirken, strittig sind aber ihre Anteile, d.h. letztlich, wie hoch der Einfluß menschlischer Aktivität anzusetzen ist und wie wirkungsvoll Gegenmaßnahmen überhaupt sein können.
Die öffentliche Diskussion hat sich offensichtlich total von dieser Fragestellung abgekoppelt und verselbständigt und geht davon aus, daß sich der TE verheerend für unseren Planeten auswirken wird. Bar jeden bescheidenen Wissens über Hintergründe werden oft ideologisch vorgeprägte Meinungen kolportiert, penetrant ausdauernd und laut, z.T. bösartig und dumm, aber auch aus einem - durchaus ehrenwertem - Gefühl der Verantwortung für unsere Zukunft und der Hilflosigkeit, etwas anders tun zu können heraus. Fatalerweise wird man (die Politik) in dieser Situation nicht unbedingt vernünftig reagieren und das Kind mit dem Bade ausschütten.
Da die langfristigen Vorhersagen wegen der ungeheuer komplexen Vorgänge naturgegeben unsicher sind, müssen sich Klimamodelle immer wieder an Fakten orientieren und korrigieren. M.E. erfolgt das nicht immer mit der wünschenswerten kritischen Objektivität ("sie irren oft und zweifeln nie"). Inzwischen liegen aber eine ganze Reihe von Beobachtungsdaten vor, insbesondere von Temperaturmessungen, die als ko-Kriterium für oder gegen den TE gelten können, wenn sie in ihrer Aussage repräsentativ und signifikant sind. Mir geht es um die Feststellung, ob im Zeitraum der letzten 10 bzw. 20 Jahre überhaupt eine Temperaturerhöhung eingetreten ist oder nicht. Wenn nicht, wäre großer Zweifel am TE angebracht. Temperaturmessungen am Boden, durch Satelliten und Ballonsonden zeigen z.T. keine Veränderungen. Aber, sagt man, die Daten müssen korrigiert werden. Das ist im Prinzip richtig, aber wenn man weiß, wie das Resultat erwartet wird, ist eine Korrektur nicht unbedingt die einzig richtige. Der Zweifel ist nicht ehrenrührig, aber notwendig.
Hat jemand eine - begründete -Meinung über die Zuverlässigkeit der Temperaturdaten, die im Internet (erreichbar mit verschiedenen der angegebenen Links)oder sonstwo einsehbar sind?
MfG
Rolf


Hermann Penker antwortete am 22.07.01 (19:00):

Lieber Herr Rolf B!
Die Entstehung des Ozonloches beispielsweise ist gesichert und kann mittlerweile in fast jedem AHS-Chemielehrbuch nachgelesen werden.
Unser Hauptproblem ist der Streit über Prozentsätze der einzelnen Faktoren, die in dringendem Verdacht stehen, das Klima zu verändern. Das Setzen von Taten, die mit einiger Wahrscheinlichkeit die Zukunft gefährden, ist mehr als fahrlässig gehandelt. (Dolus eventualis).
Ich bin nicht neugierig auf die Folgen des Abholzens der Regenwälder, wenn man damit fortfährt, bis "wissenschaftlich erwiesen" ist, dass auch der Verlust dieser grünen Lunge unsere Zukunft gefährdet. Wie wird übrigens die Wissenschaft den immensen Verlust an noch nicht katalogisierten Pflanzen beweisen, wenn man sie ausgerottet hat, bevor sie wissenschaftlich untersucht wurden?
Herzliche Grüße
Hermann


Rolf B. antwortete am 23.07.01 (01:17):

Lieber Herr Penker,
ich bin völlig einverstanden mit Ihrer Feststellung im 1. Satz im 2. Absatz und im Prinzip auch mit dem folgenden. Aber was heißt mit 'einiger' Wahrscheinlichkeit und 'gefährden'? Wir werden uns auf die 'sehr' wahrscheinlichen Effekte konzentrieren müssen, um nicht in zuletzt sinnlosen Aktionismus zu verfallen. Ist nicht unser Anspruch rational zu handeln (zu können)? Unsere ethische Position kann sich doch nicht darauf beschränken, das Gute zu wollen, sondern wir sind verantwortlich auch für die Folgen unserer Handlungen - in jeder Hinsicht. Und das können wir um so besser, je besser wir die Fakten kennen.
Denn alle Handlungen werden Folgen nach sich ziehen.
Auch die zum 'Klimaschutz' notwendigen Maßnahmen werden zu wirtschaftlichen und auch sozialen Einschränkungen führen, deren Berechtigung m.E. auch im Hinblick auf den Zeithorizont und Ausmaß der möglichen Beeinflussung der Änderungen nach den mir bekannten, sehr unterschiedlichen Aussagen über jetztige Erkenntnisse zweifelhaft ist. Zugegebenermaßen ist das eine sehr persönliche Einschätzung, andere mögen das anders sehen.
Anmerken möchte ich noch folgendes: aus Gründen der Begrenztheit unserer Energieresourcen bin ich sehr für einen sparsamen und effektiven Umgang mit Energie und halte deshalb z.B. die Ökosteuer für ein sinnvolles Werkzeug zum Anstoß entsprechender technologischer Entwicklungen - trotz parteipolitischen Gezänks und als benachteiligter Pensionär.
MfG
Rolf


Hermann Penker antwortete am 24.07.01 (19:36):

Lieber Herr Rolf B!
Auch die Naturwissenschaft arbeitet nur mit Modellen, die bei neuen Erkenntnissen weiter entwickelt werden müssen. So ging die Atomvorstellung von den griechischen Naturphilosophen aus und entwickelte sich über die Daltonsche Atomhypothese und über Athomtheorien von Rutherford und Bohr bis zur Wellenmechanik von Schrödinger.
Ein in sich logisches Gedankengebäude, welches für bestimmte Stoffe oder Prozesse ein Gefahrenpotential für die Stabilität unseres Klimas postuliert, ist so lange nur eine Hypothese, so lange keine experimentelle Bestätigung wenigstens im Labor gelungen ist. Die Wahrscheinlichkeit wäre hier sicher geringer, als wenn der experimentelle Beweis bereits gelungen ist, wenn es sich also um eine Theorie handelt. Aber weist eine Hypothese auf eine starke Gefährdung hin, sollte man sie sicher nicht einfach ignorieren, um nicht fahrlässig zu sein.

Ein weiterer gravierender Fehler ist die Verharmlosung von Gefährdungen, die man selbst zu verantworten hat, indem man sie anderen Gefahrenquellen gegenüberstellt. Warum sollte ich auf das und jenes verzichten, wenn doch die anderen auch z. B. Schadstoffe produzieren? Z. B. verweisen Autofahrer, auf die Schadstoffe in den Abgasen angesprochen, auf die Abgase der Flugzeuge, und fühlen sich damit jeder Verantwortung entbunden.
Da sich die Sünden gegen die Umwelt addieren, sollten wir jeden Fehler vermeiden, den wir ohne Existenzgefährdung vermeiden können.
Herzliche Grüße
Hermann


Rolf B. antwortete am 29.07.01 (00:26):

Lieber Herr Penker,
natürlich ist (fast) alles, was Sie sagen, richtig, aber doch sehr allgemein und damit - wie ich meine - nicht sehr hilfreich in der Klimadiskussion. Wenn Sie sagen, falls eine Hypothese auf eine starke Gefährdung hinweist, darf man sie nicht ignorieren, muß das akzeptiert werden, aber nur 'falls'. Es ist doch unsinnig, sich gegen eingebildete Gefahren zu wehren.
Um auf meine frühere Frage nach zuverlässigen Temperaturdaten zurückzukommem, inzwischen habe ich eine Arbeit von John L. Daly gefunden, "Measuring Surface Temperature", die sich eingehend mit den Daten und möglichen Verfälschungen auseinandersetzt und für mich plausibel zu dem Schluß kommt, daß eine globale Erwärmung im letzten Jahrhundert und den letzten Jahrzehnten nicht eingetreten ist. Das ist für mich nicht plausibel mit dem prognostizierten Treibhauseffekt vereinbar. Außer Daly kommt u.a. auch Patrick Michaels, amerikanischer Klimatologe, zu gleichen Folgerungen. Ich sehe keinen Anlaß, an der Seriosität dieser Leute zu zweifeln.
(Hinweise:
www.john-daly.com
bei der Suche nach 'patrick michaels' wird man reichlich fündig).
Was ich allerdings muß, wenn in der ZDF-Sendung "Berlin Mitte" ein sog. Klimaforscher auftritt mit der Forderung, spätestens bis zum Ende dieses Jahrhunderts die CO2-Emission auf Null zurückzufahren und durch alternative Energien zu ersetzten. Offensichtlich hat dieser Mensch vollständig die Bodenhaftung verloren. Und solchen sollten wir uns nicht ausliefern.
MfG
Rolf


KlausD antwortete am 29.07.01 (18:12):

RolfB.

die Behauptung,daß in den letzten Jahrzehnten keine globale Erwärmung eingetreten ist,ist natürlich unsinnig und höhnisch.
Wie kann man nur so sein eigenes Nest beschmutzen?

Wenn durch eine globale Erwärmung andere Formen des Lebens eintreten sollten,ist das eine andere Sache und sicherlich diskussionsfähig.


Aus einem Zeitungsbeitrag meiner Tageszeitung:

Heiße Zeiten für heimische Vögel.

Zugvögel reagieren bereits auf ein milderes Klima.
Bienenfresser in Deutschland.
Afrikanische Papageienarten in Spanien.
Kraniche fliegen nicht mehr bis Afrika - bleiben in Spanien.
Rauchschwalben haben kommen früher - fliegen später.
Andere Arten bleiben schon ganz hier.


Klimaforscher rechnen mit einem Anstieg um 6 Grad bis 2100.

Wenn man sich mal die Gletscher der Alpen betrachtet,kann man ahnen wohin die Reise geht.

In Holland ist man schon heute mit der Erweiterung der Deichlandschaft beschäftigt.
Die Meeresspiegel könnten bis zu 1m steigen!


RolfB antwortete am 29.07.01 (20:00):

Lieber KlausD,
ich empfehle die von mir angegebene Lektüre von John Daly, im Internet erreichbar.
Eine Diskussion wird doch irrelevant, wenn man Fakten verdrängt, denn nur sie können über hypothetische Annahmen entscheiden.
Die von Ihnen angeführten Beispiele mögen im Einzelfalle richtig sein, aber sie auf eine mögliche, globale Ursache zurückzuführen, ist nicht seriös.
Noch einen leicht bösartigen Rat: wenn Ihre Tageszeitung Ihnen so viel unkritisch reflektierte Information liefert, sollten Sie sich evtl. durch eine bessere Quelle informieren lassen.
Trotzdem
mit freundlichem Gruß
Rolf


KlausD antwortete am 29.07.01 (21:29):

Das mit der Tageszeitung kann ich mir ja mal überlegen,Rolf.

Aber der Inhalt des Artikels hat nichts mit der Zeitung zu tun!

Man könnte sich lediglich darüber streiten,ob das Verhalten der Zugvögel richtig dargestellt wird.
Wenn das so ist,gibt es an der Klimaveränderung nichts zu zweifeln!
Oder sehe ich das falsch?

Gruß -dem unbelehrbaren Rolf :-)


Karl antwortete am 29.07.01 (22:09):

Lieber Klaus,

das Problem ist natürlich schon die lokalen Erwärmungen durch längerfristige Klimaschwankungen, die Frage in der Diskussion ist aber meist eine andere, nämlich inwieweit der Mensch Verursacher einer globalen Erwärmung ist.

In der Erdgeschichte hat es immer den Wechsel zwischen Eis- und Warmzeiten gegeben. Die zeitlichen Änderungen der Sonnenaktivität sind in ihrer Bedeutung für die Erde um sehr viele Größenordnungen größer als die Energiemengen, die der Mensch erzeugt. Zudem zeigen Satellitendaten, dass es global gesehen (wohlgemerkt lokale Schwankungen werden nicht ausgeschlossen) in den letzten 70 Jahren keine globale Erhöhung der Erdtemperatur gegeben hat:

https://www.co2science.org/edit/v3_edit/v3n13edit.htm
Quelle ist leider auf Englisch.

Es ist heutzutage politisch korrekt, die Klimaerwärmung dem Menschen in die Schuhe zu schieben. Ich persönlich bin auch keineswegs abgeneigt daran zu glauben, dass die Rodung der Wälder, der flächendeckende riesige Getreideanbau, das zubetonieren riesiger Flächen durch Veränderungen des Verhältnisses von reflektierter und absorbierter Sonnenenergie zum Klima beitragen kann, aber die Story ist keineswegs so einfach wie immer suggeriert wird und es gibt zudem keineswegs Grund auf Weltuntergangsstimmung zu machen. Einige Quellen zu Klimaschwankungen, auch in historischer Zeit, sind bei der unten anklickbaren Webseite zusammengetragen.

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/Faecher/P/Bay/Kra/home/klimakt.html)


karl antwortete am 29.07.01 (23:14):

Die Klimaschwankungen der letzten 11000 Jahren im Bild:

/seniorentreff/de/gifs/klima.jpg

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/gifs/klima.jpg)


RolfB antwortete am 29.07.01 (23:44):

Lieber KlausD,
die Berichte über das geänderte Verhalten der Zugvögel will ich gar nicht anzweifeln, aber die Behauptung, das habe mit einer globalen, langfristig tendenziellen Klimaveränderung zu tun. Lokale und kurzfristige, über mehrere Jahre andauernde Klima- (besser: Temperatur-)änderungen hat es immer gegeben und es kann durchaus richtig sein, wenn jemand feststellt: "in meiner Jugend waren die Winter kälter". Diese Schwankungen erfolgen ohne Zutun des Menschen und sie haben nach heutiger Erkenntnis als Ursachen u.a. wechselnde Sonnenaktivität. Sie sind verantwortlich für die wechselnden Klimaperioden der Erdgeschichte (Eis-/Warmzeiten) und wir sind ihnen hilflos ausgeliefert.
Der physikalisch denkbare Treibhauseffekt würde sich durch eine langfristig steigende, sich den kurzfristigen Schwankungen überlagernde Temperaturerhöhung bemerkbar machen und hier liegt auch die besondere Schwierigkeit, eindeutig festzustellen, ob bisher, also seit der vom Menschen verursachten CO2-Emission sich die "mittlere globale" Temperatur erhöht hat. Ich empfehle nochmals, die Arbeit von J. Daly (englisch) zu lesen, der sich sehr detailliert mit den verschiedenen Messungen (Boden, Luft, durch Satelliten) - die auch vom IPCC benutzt werden -auseinandersetzt mit dem schon genannten Resultat.
Mit freundlichem Gruß
Rolf


Hermann Penker antwortete am 05.08.01 (22:18):

Sehr geehrter Herr Rolf B!

Der Gedanke, uns zu besinnen und unsere Verschwendungssucht ein wenig zu zähmen, scheint Ihnen Entsetzen einzuflößen. Natürlich gibt es auch bei uns eine Minderheit, die Mühe hat, sich die lebensnotwendigen materiellen Dinge zu verschaffen. Größer ist aber die Gruppe jener, die keine anderen Werte als den Kaufrausch mehr kennt, die längst ihren Wohnbereich mit lauter teuren Dingen vollgestopft hat, die sie dann kaum verwendet, weil sie trotz des Erwerbes dieser scheinbar unverzichtbaren Dinge ihre Freizeit irgendwo im Stau verbringt. Die Folgen unseres Lebensstils bedrohen leider nicht nur das Klima. In diesem Punkt wird man wohl so lange streiten, bis harte Fakten eingetreten sind. Wenn der Beweis für den Klimaeinfluss unseres Verhaltens erbracht ist und die Folgen tagtäglich zu tragen sind, wie werden wir dann unser sorgloses und fahrlässiges Verhalten rückgängig machen? Dass es auch natürliche Ursachen für eine globale Erwärmung geben kann, wurde ja nie bestritten. Vergessen wird, dass sich klimaverschlechternde Wirkungen addieren können.
Eine Änderung unseres Lebensstiles wäre aber auch aus anderen Gründen notwendig.
Bedenken Sie, welche Unmengen an Erdöl oder Erdgas heute zur Produktion von Einweggebinden und anderer verzichtbarer Dinge verbraucht werden. Dabei verschleudern wir sich nicht erneuernde Ressourcen. Die Verbrennungsmotoren gehören zu den schlechtesten Energieumwandlern. Bis wir über Brennstoffzellen und E-Motoren einen wesentlich höheren Wirkungsgrad erreichen können, haben wir das Erdöl längst mit Verbrennungsmotoren verschwendet. Und dies, obwohl wir und auch unsere Nachwelt das Öl dringendst als Rohstoffquelle benötigen würden. Wenn wir heute jammern, dass das Gesundheitswesen kaum noch finanzierbar ist, wie wird es uns gehen, wenn wir bei der Produktion von Medikamenten nicht mehr von Erdgas oder Erdöl ausgehen können, sondern auf die Teerchemie zurückgreifen müssen?
Wir verunreinigen die Meere, das Grundwasser und die Luft, wissen mit den Müllbergen nicht mehr wohin und entsorgen aus Dummheit oder Gleichgültigkeit Sondermüll als Hausmüll. Die "Früchte" unseres Lebensstiles bedrohen sämtliche Lebensgrundlagen. Tierärzte warnen davor, Kaninchen mit Salat aus dem Supermarkt zu füttern. In Menschen dürfen giftige Spritzmittelrückstände oder problematische Zusatzstoffe nach Belieben hinein gestopft werden.
Weniger Konsum und Besinnung auf andere Werte würden uns allen gut tun.
Herzliche Grüße
Hermann


Manfred Franz antwortete am 06.08.01 (07:01):

Hermann Penker möchte ich voll zustimmen. Nicht die angeblich menschengemachte Klimaerwärmung, noch dazu die eifrig von bestimmten Instituten hochgespielten fiktiven negativen Folgen sollten zu einer Umkehr der Wertevorstellungen und der Lebensweise führen, sondern einfach der Erhalt unsere Erde mit all´ihren Resourcen und ihrer Schönheit für unsere Nachwelt. Wir haben die Erde nur geliehen von den Nachfolgenden. Daran sollten wir immer denken. Lösungsmöglichkeiten sehe ich sowohl auf technischem als auch auf wirtschaftlichem Gebiet. Und vor allem in der Einstellung der Menschen. Dort ist es aber am schwierigsten, etwas zu erreichen. Denn Nichts ist so stabil, wie der menschliche Egoismus- auch gegenüber den nachfolgenden Generationen-, die Dummheit und Arroganz.


Günter Peltz antwortete am 01.11.01 (12:34):

Lieber Karl und die anderen Diskutanten.
ich möchte mich mal wieder einschalten. Danke Karl, für die Klimakurve, ich hab sie zwar auch irgendwo gesehen, aber.....! Bei reiflicher Überlegung stellt man fest, daß Klima-Maximum mit Lebensqualität-Maxima einhergehen!
Noch weiter zurück gesehen, wechselten etwa 100 000 J. Eiszeit mit 10-20 000 J. Warmzeit ab (seit etwa. 1 Mio Jahren.) Wollt Ihr die nächste Eizteit fördern oder weiter hinauschieben? Der heutige Mensch konnte sich erst nach der letzten Eiszeit zur heutigen Stufe weiterentwickeln. Ob das ein Vorteil war, steht auf einem anderen Blatt. Neandertaler z. B. kamen mit einer Wochenarbeitszeit von 20 Std. (Jagd usw.) gut über die Runden. Daß deren Frauen mehr tun mußten, um die Art zu erhalten, hat sich ja bis heute nicht geändert!!!
Global Player? Eine Klimaerwärmug würde (mit Verzögerung) die Tundren (Sibirien, Alska) zu Ackerland machen Gr!
Werde ich jetzt beschimpft? Bitte! Gruß Günter


RolfB antwortete am 20.11.01 (19:54):

Endlich jemand, der an der Klimaerwärmung etwas Positives entdeckt (G. Peltz, 1.11.). Nur habe ich Zweifel, ob der Zeithorizont von 100000 Jahren uns wirklich hoffen lassen kann.
Bei positivem Treibhauseffekt (den es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gibt) rechnen pflichteifrige Klimaforscher mit einer Erwärmung um bis zu 5 Grad in 100 Jahren, also für heutige Generationen durchaus zu erleben.
Ist es eigentlich gerechtfertigt, die damit zu erwartenden Veränderungen in unserer Umwelt derart zu dramatisieren und als Horrorscenario darzustellen? Ist es nicht denkbar, daß sogar Vorteile überwiegen bei globaler Betrachtung? Wer kann denn sagen, daß nichts zu Verändern das Beste sei für die Menschheit (oder für wen sonst - oder für welchen Teil der Menschheit)?
Zur Klarstellung: Man (das ist so schön unverbindlich) sollte sorgsam mit allen Resourcen einschließlich der endlichen Energievorräte umgehen und Schäden der Umwelt vermeiden und ein kritisches Nutzen/Schaden-Management betreiben.
Mit freundlichem Gruß
Rolf


Günter Peltz antwortete am 20.11.01 (20:29):

Hallo Rolf und die anderen interessierten,
es hängt nur indirekt mit dem Thema zusammen, zeigt aber, was Politik, besser -politicel corredtness- für Mist verursacht.
Vorhin sah ich in ARTE, Archimedes einen Bericht über das recyclen von Bohrtürmen in der Ostsee, hier über RWE.
Biologen haben festgestellt, daß der Betonsockel dieses Bohrturmes zwischenzeitlich ein einmaliges Biotop für Riffliebende Meeresfauna und -flora geworden ist. Würde man ihn z. B. 20 m unter der Meeresoberfläche absägen oder dergl., wäre er keine Gefahr für die Schiffart, aber ein Biotop bliebe erhalten. Sowas geht aber nicht in Betonköpfe, genannt Politiker rein. Es Wird unter Wahnsinnskosten abgebaut.
Ich erinnere mich auch an Brent spar (?Name?) Greenpeace hat eine 10 fach (mindestens!) höhere Menge behauptet. Dabei hätte eine in 1000 oder mehr Meter abgesenkte Plattform für viele Organismen neuen Lebensaum gegeben.
Oder Exon Valdes, das Tankerunglück. Die nicht gereinigten Ufer haben sich schneller und besser erholt als die "gereinigten".
Bitte, haltet mich jetzt nicht für den "böen Buben", der Umweltverschmutzung empfiehlt. Im Gegenteil! Man soll aber die "Kirche im Dorf" lassen und diverse Schreihälse zurückstauchen. Nicht alles wird so heiß gegessen, wie es von Politikern und ähnlichem Gelichter gekocht wird. Gruß Günter


Manfred Franz antwortete am 21.11.01 (07:03):

Genau so, wie die beiden Letzten Diskutanten sehe ich das. Die "Umgestaltung" der Erde hat nicht nur Nachteile für die Natur und die Menschen. Die Klimaerwärmung gehört dazu, wenn sie denn überhaupt menschengemacht ist, anhaltend, also nicht nur eine normale, säkulare Schwankung darstellt oder durch wesentlich stärkere Faktoren (Schwankungen der Sonneneinstrahlung, Vulkanismus) völlig überdeckt oder gar kompensiert wird. Es gab schon wesentlich wärmere Zeiten (Klimaoptimunm des Hochmittelalters) und auch wesentlich kältere (17.Jh.). In beiden Fällen ist es schwierig, Zusammenhänge zu menschlicher Tätigkeit herzustellen.
Neues Forum: Klimaerwärmung- Vorteil oder Nachteil?


schorsch antwortete am 21.12.01 (10:46):

Die Kreatur hat es seit Jahrmillionen verstanden, sich den veränderten Umweltbedingungen anzupassen. Wir Menschen sind nichts weiter als eine solche Anpassung. Wenn das Klima sich weiter so entwickelt wie es die Forscher annehmen, dann wird der Mensch in seiner heutigen Form keine Lebensgrundlage mehr haben. Aber keine Angst: Das ist vom Grundgedanken der Evolution her auch gar nicht nötig!

Schorsch