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THEMA:   Was müsste Genfood leisten, um gegessen zu werden

 33 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 18.07.00 (09:12) mit folgendem Beitrag:

Es gibt ja eine weitverbreitete Ablehnung gegen 'Genfood', genetisch veränderte Lebensmittel in unserer Gesellschaft. Mich interessiert, ob dies eine fundamental Opposition ist, oder ob gute Argumente die Stimmung kippen könnten.

Was wäre wenn Genfood nachweislich die Gesundheit fördern würde?

Was wäre wenn Genfood eindeutig besser schmecken würde?

MfG Karl


Edith v.Bomhard antwortete am 18.07.00 (10:58):

Lieber Karl,
zu Deinen Fragen meine ganz persönliche Meinung: Es wäre natürlich erfreulich, wenn Genfood nachweislich die Gesundheit fördern würde. Und wenn es von den wirtschaftlichen Interessenverbänden behauptet würde, könnten wir das glauben?
Ich kaufe, was in den Regalen steht und mir schmeckt. Und zu Risiken und Nebenwirkungen frage ich weder meinen Lebensmittelhändler noch die Wissenschaftler. Sonst werde ich noch ernsthaft krank. :-)))
MfG Edith


Eva Wenzel antwortete am 19.07.00 (21:28):

Liebe Edith, ganz so leicht mache ich es mir mit meiner Ernaehrung nicht , auch nicht nur deshalb, weil ich auf mein Innenleben sehr viel Ruecksicht nehmen muss.
Mein Sohn sagte vor Jahren zu mir, im Grunde genommen kann jeder essen, was er fuer richtig haelt, er sollte nur keine Weltanschauung daraus machen. Damit hat er genau das Richtige getroffen. Habe schon immer Wert auf die Wahl der Nahrungsmittel gelegt, bin jetztin der gluecklichen Lage , dass ich mir mein Mittagessen bei einer Ernaehrungstrainerin hole. Ja, Ihr habt richtig gelesen! Sie kocht Vollwert-Vegetarisch. sicher nicht jedermanns Geschmack.Aber ich brauche mir keine Gedanken machen ueber alles fuer und wider. Bester Beweis dafuer ist, dass ich mich durch diese Kost nach meiner Operation bestens erholt habe.
Aber Genfood, nein danke, wenn ich nur den Namen schon hoere, vergeht mir jeglicher Appetit. Eva :-)))


Karl antwortete am 22.07.00 (18:34):

Liebe Eva,


am Namen sollte so etwas ja nicht scheitern. Leichtfertig dürfen wir die Möglichkeiten von 'Genfood' nicht abtun, zuviel steht auf dem Spiel. Ich zitiere hier aus der unten angegebenen Quelle nur ein Beispiel 'Gelber Reis':

Vitamin A Mangel ist als eine Hauptursache von Gesundheitsproblemen in 118 Entwicklungsländern bekannt. Durch Vitamin A Mangel wird Xerophtalmie - der häufigste Grund für Blindheit von Kindern in Entwicklungsländern verursacht, daneben nehmen normale Infektionskrankheiten oder Kinderkrankheiten wie z.B. Infektionen der Atemwege, Durchfall oder Masern ernste Verläufe, und viele Todesfälle sind zu beklagen. Nach Angaben der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) leiden zwischen 140 und 250 Millionen Vorschulkinder weltweit an Vitamin A Mangel. Es wird geschätzt, daß die Erhöhung des Vitamin A Status von Vorschulkindern die gesamte Sterblichkeitsrate im Kindesalter um 23 % reduziert; eine verbesserte Vitamin A Aufnahme würde jedes Jahr den Tod von etwa 1,25 -3,5 Millionen Kindergarten- und Vorschulkindern, verhindern. Eine effektive Verteilung von Vitamin A, zum Beispiel in Tablettenform langfristig aufrecht zu erhalten, gestaltet sich schwierig. Es fehlt an Infrastruktur, Verteilungswegen und medizinisch geschultem Personal vor Ort; zudem entstehen hohe Kosten. Deshalb bietet sich ein anderer Weg an, um ernstem Vitamin A Mangel vorzubeugen: die direkte Verteilung des Vitamins mit dem Hauptnahrungsmittel, dem Reis, der das Grundnahrungsmittel für über 2.000 Millionen Menschen darstellt.

Das Forschungsprojekt "Carotin plus" hat den Reis gentechnisch so verändert, dass er ß-Carotin (Provitamin A) produziert, welches vom menschlichen Organismus zu Vitamin A umgewandelt wird. Eines der Ergebnisse des Carotin-Gehaltes ist die gelbe Farbe der Reiskörner.

Hierzu wurden drei Gene, die für die Biosynthese von ß-Carotin im Reis-Endosperm notwendig sind, in das Reis-Genom eingebracht, ein bakterielles Gen und zwei pflanzliche. Die beiden pflanzlichen Gene stammen von Narcissus pseudonarcissus (der Narzisse oder Osterglocke).

Wie andere Planzen auch, kann der Reis ß-Carotin in seinen grünen Teilen synthetisieren. Der eßbare Teil der Reiskörner dagegen, das sogenannte Endosperm, ist frei von Carotinoid. Der Gebrauch eines endosperm spezifischen Promotors, der die Aktivität der biosynthetischen ß-Carotin Gene reguliert, sichert die ß-Carotin Produktion in diesem spezifischen Gewebe und führt zum gelben Aussehen der bearbeiteten Körner [diese Bearbeitung dient dazu, die fettreiche äußere Schicht, die während der Lagerung besonders im tropischen und subtropischen Klima schnell ranzig wird, zu entfernen]. Die transgenen Pflanzen werden in Übereinstimmung mit EU und nationaler Gesetzgebung bisher unter ausschliesslicher Benutzung geschlossener Anlagen aufgezogen. Bisher wurden die Pflanzen weder ins Freiland gebracht noch ihre Sicherheit für den menschlichen Konsum entsprechend der neuen Nahrungsmittel Bestimmung untersucht. Ein Transfer der Technologie in Entwicklungsländer wird nicht stattfinden, bevor nicht die völlige Übereinstimmung mit allen europäischen Sicherheitsgesetzen abgeklärt ist.

Der derzeit verfügbare "gelbe Reis" muss weiterentwickelt werden. Mit Hilfe herkömmlicher Kreuzungen soll die neue Fähigkeit auf verschiedene Standort-angepasste Reissorten sowie auf Hochleistungssorten übertragen werden. Die regionalen Eigenheiten der Ernährung und der Umwelt müssen sorgfältig untersucht und allen selbsterzeugenden Bauern in den Entwicklungsländern sollte freier Zugang zum Saatgut gegeben werden. Das "Carotin plus" Projekt plant auch das Einbringen der ß-Carotin Biosynthese in andere Getreidesorten, deren Endosperm ebenfalls carotinfrei ist.

Das Projekt dauerte sechs Jahre und wurde drei Jahre von der Europäischen Kommission über das FAIR Programm gefördert. Die Anfangsphase (3 Jahre) wurden durch die gemeinnützige Rockefeller Stiftung unterstützt.

PD Dr. Peter Beyer, Institut für Biologie II in Freiburg (Original-Diskussionsbeitrag, s.u.).

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/schule/Foren/biotech/threads/thread3.html)


Eva Wenzel antwortete am 22.07.00 (21:53):

Lieber Karl,
Aus dieser wissenschaftlichen Darstellung heraus muss dieses Thema selbstverstaendlich anders beurteilt werden.Da ist meine Spontanitaet einmal wieder mit mir durchgegangen. Hatte naemlich gerade vorher den Eintrag ueber die deutsche Sprache gelesen, deren Mitstreiterin ich in jedem Fall bin. Und dann "Genfood"! Das war wie ein Eimer kaltes Wasser ueber den Kopf.
In jedem Fall ist mir wieder einmal klar geworden, dass auch wir Senioren noch lernen muessen,weltweit zu denken.
Die Internetadresse liess sich bei mir leider nicht oeffnen, es haette mich schon interessiert, darin zu lesen.
Eva


Hermann Penker antwortete am 28.07.00 (20:19):

Liebe Edith
Beim Einkauf sich lediglich vom Geschmacksinn steuern zu lassen, kann sich derjenige (oder diejenige) leisten, der (die) noch völlig gesund ist. Bei der totalen Entwertung der Nahrungsmittel, wenn sie die Produktionsstätten verlassen, kann auf Dauer nur ein Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen auftreten, der auf lange Sicht nicht durch Pillen verhindert werden kann. Ein vernünftiges Ausmass an naturbelassener Nahrung ist nötig!


Hermann Penker antwortete am 28.07.00 (20:31):

Lieber Karl
Sie sind über die Möglichkeiten der Gentechnik gut informiert. Sind Sie sich aber bewusst, dass die Gene langfristig sicher bei Freilandaussetzung auf andere Reissorten übertragen werden. Kann sich die Menschheit den Verlust der natürlich entstandenen Sorten leisten?
Wenn Betacarotin mit einem Grundnahrungsmittel aufgenommen wird, welches von vielen täglich konsumiert wird, dann könnte sich dies verhängsnisvoll für Raucher auswirken, weil es nachgewiesen zu sein scheint, dass dieses bei Rauchern als Radikalfänger nicht nur versagt, sondern Krebs fördert.


Karl antwortete am 30.07.00 (15:16):

Lieber Hermann,

wir leiden an ß-Carotin keinen Mangel und nehmen es mit unserer Nahrung in ausreichender Menge auf. Es geht um solche Menschen (und das sind Millionen), die wegen ihrer einseitigen Reisernährung an ß-Carotin Mangel leiden.

Wieso sind die heutigen Reissorten natürlich entstanden? Da hatte der Mensch seine Hand doch auch schon im Spiel, durch Selektion und gezielte Rekombination.

Übrigens, das bisher grösste Freisetzungsexperiment der europäischen Geschichte im Nahrungsmittelsektor war die Einführung der Kartoffel aus Amerika im 16. Jahrhundert. Dies hat zwar zu gravierenden Änderungen im europäischen Ackerbau geführt, war aber keine Katastrophe, sondern hat zur Sicherung der Ernährung der wachsenden Bevölkerung beigetragen.

Leider ist es Tatsache: Deutschland ist in Bezug auf genetisches Grundwissen Entwicklungsland. Hierzulande glauben wesentlich mehr Bürger, auch sogenannte Bildungsbürger, dass sie normalerweise keine Gene essen, als anderswo.

Die Stimmung gegen genetisch veränderte Lebensmittel wird eine vorrübergehende Episode bleiben. Ich bin für die Kennzeichnung, möchte aber daran erinnern, dass "Made in Germany" ursprünglich von den Engländern eingeführt wurde, um deutsche Waren zu diskriminieren. Es hat eine andere Wendung genommen, so wird das auch mit "Genfood" sein.

MfG Karl


Hermann Penker antwortete am 31.07.00 (01:43):

Lieber Karl.
Dass es sich beim genetischen Cod um unseren Bauplan handelt, und dass daher Gene in allen Lebensformen vorhanden sein müssen, ist mir wohl bekannt. Eine Beeinflussung der Lebewesen durch Zucht-Auswahl mag zur Vegrösserung der Frucht, zu bessrer Fruchtbarkeit, zur Anpassung an andere Klimate u. ä. führen, ist aber sicher nicht dem Umstand gleichzusetzen, dass man durch Gentechnik heute erreichen will, dass von einer Pflanze bisher nicht produzierte Stoffe bei den veränderten Sorten produziert werden. Nieman kann beweisen, dass es allein bei der gewünschten zusätzlichen Produktion bleibt, dass nicht unerwartet noch andere Substanzen produziert werden. Auf die Wisschenschaft ist hier kein Verlass. Ich verweise auf die Tatsache, dass die Chemie sog. Pflanzenschutzmittel produziert und nach viel zu kurzer Zeit in grossem Stil verkauft hat, weil oberflächliche Bodenanalysen ergeben hatten, dass das Spritzmittel im nächsten Jahr kaum noch nachweisbar war. Leider musste dann später festgestellt werden, dass sich dieses Gift in dieser Zeit nur in einen giftigeren Stoff umgewandelt hatte, nach dem überhaupt in der Erprobungszeit nicht gesucht werden konnte, weil es ja unbekannt war.
Den Vergleich mit der Kartoffel kann ich überhaupt nicht akzeptieren. Wäre in Europa mit der Kartoffel etwas schief gelaufen, dann wäre sie einfach nicht mehr angebaut worden.Es konnte ja hier keine Kreuzung entstehen, es gab hier die Kartoffel ja nicht.
Bei Pflanzen mit Insektenbestäubung würden Bienen u. a. dafür sorgen, dass mit den Stammsorten Kreuzungen entstehen, und dabei würden auch in diese die von Menschen eingeschleusten Gene hineingeraten. Erkennt man dann, dass die Genmanipulation bei dieser Art zu Problemen führt, dann wäre diese Pflanze nicht mehr als Nahrungsmittel geeignet.
Durch die Zeitung ging eine Meldung, dass ein Biobauer, der ja garantiert, dass er nichts genmanipuliertes produziert, seine Ernte vernichten musste, weil durch Insekten eine Einkreuzung erfolgt ist.
Das zeigt auch, dass die Industrie, die ja hinter der Gentechnik steht, um ihres Gewinnes willen durchaus bereit ist, die ohnehin schwer ums Überleben kämpfenden Bauern in den Ruin zu treiben. Es wurde auch berichtet, dass bei genmanipulierten Pflanzen für Allergiker ein zusätzliches Gefahrenpotential auftreten kann, weil Betroffene dann ja nicht einmal wissen können, woher ihre plötzlichen Probleme kommen, wenn sie ohnehin nur erlaubte Nahrung aufnehmen (weil sie vor der Genmanipulation diese Pflanze ja essen durften).
Noch mögen Allergiker eine Minderheit darstellen, aber um des Profites willen, ihre Probleme zu vergrössern, kann nicht richtig sein. Und übrigens, diese Minderheit wird immer grösser, vielleicht gehören Sie auch eines Tages dazu. Sogar in der USA wird die Diskussion über dieses Thema langsam heftiger, weil man auch dort nicht mehr allgemein die Gefahren unter den Teppich kehrt.
Wer würde die Menschheit entschädigen, würde durch Genmanipulation und anschliessende Kreuzung eine Getreidesorte praktisch unbrauchbar werden? Sie? Irgendein Chemieriese, dessen Aktionäre nie genug kriegen?
Hat die Atomlobby die Angehörigen der Toten oder heute Krebskranken Opfer von Tschernobyl entschädigt? Es hat auch hier immer geheissen, dass nichts passieren kann, und Westeuropa und die USA sind heute noch immer anmassend genug zu behaupten, dass so etwas nicht passieren kann.Der Mensch lernt durch Versuch und Irrtum, und ohne Verantwortungsgefühl wird dies sehr gefährlich, wenn es um die Gefahren der Radioaktivität oder um die Veränderung der wichtigsten Grundnahrungsmittel geht.


Karl antwortete am 03.08.00 (07:35):

Lieber Hermann,

gentechnische Veränderungen sind punktuelle Veränderungen im Erbgut. Zumeist ist nur ein Gen betroffen. Die von klassischen Genetikern oder Laien erzeugten Bastardisierungen von Pflanzen haben wesentlich gravierendere Auswirkungen, sie betreffen das gesamte Genom und sind in ihren Folgen wesentlich schwerer abzuschätzen.
Freisetzungsexperimente wie die Kartoffel oder der Bärenklau sind keineswegs "harmlos". Japanisches Springkraut wird bei uns als ausländisches unangepasstes Gewächs von der Jungen Union am Dorfbach ausgerupft - natürlich ohne Chance auf wirkliche Beseitigung.
Also ich sehe der gezielten gentechnischen Veränderung mit dem Ziel der Verbesserung von Ertrag, Gehalt und Geschmack von Lebensmitteln ohne Panik entgegen, ja im Gegenteil mit sehr viel Zuversicht. Das heisst natürlich nicht, dass unbesehen alles erlaubt sein darf. Gentechnik ist eine Methode, ein Werkzeug. Wir haben doch auch den Hammer nicht verboten, obwohl man damit Schaden anrichten kann. Wenden wir uns gegen definierte einzelne Anwendungen der Gentechnik, aber doch nicht gegen die Gentechnik generell. Damit würden wir die Zukunft verbauen.

Grüße, Karl

(Internet-Tipp: https://www.lifescience.de)


Hermann Penker antwortete am 03.08.00 (19:22):

Lieber Karl!
Risiken einzugehen bei der Veränderung von Nahrungsmitteln kann man nicht vergleichen mit dem Import von Pflanzen, die als Ziepflanzen gedacht waren und nun Schwierigkeiten machen bei der Kontrolle ihre Vermehrung.
Gegner von genetisch veränderter Nahrung sind keine Angsthasen, die aus Unkenntnis sich gegen den Fortschritt stemmen, sie scheinen nur ein besseres Gedächtnis zu besitzen als andere.
Wie viele sogenannte Pflanzenschutzmittel sind heute aus den Regalen verschwunden, weil sie im Laufe der Zeit als zu gefährlich erkannt wurden. Dabei geht es nicht allein um DDT, welches ja auch direkt am Menschen verwendet wurde.
Aus dem Verkauf genommen wurde auch ein Mittel gegen Diabetes Typ 2, weil es zu rascherer Verkalkung der Herzkranzgefässe führte als dies durch den Diabetes üblicherweise
passiert. Immer wieder werden neue chem. Verbindungen in Umlauf gebracht, noch bevor ausreichend gesichert ist, dass sie die Konsumenten nicht ernstlich gefährden.
Dies wird sich erst ändern, wenn der Konsumentenschutz verbessert wird, wenn strengste Untersuchungen über Gesundheitsschäden bei Konsumenten durchgeführt werden müssen, wenn die Gefährdung erst nach eingesetztem Verkauf erkannt wird. Und Betroffene müssten ein Recht auf finanzielle Abgeltung aller für sie sich ergebenden Probleme bekommen.
Wenn das leichtfertige auf den Markt bringen einer Ware für alle Firmen höchste finanzielle Probleme brächte, wären die Konkurrenzbedingungen für alle gleich und könnte keine Ausrede für fahrlässige Handlungen bieten.
Aus meiner eigenen Verwandtschaft weiß ich, wie es jemandem gehen kann, wenn er aus Gründen einer Allergie auf ein Ausweichprodukt setzt, im Handel aber unter unverändertem Namen ein verändertes Produkt erhält.
Herzliche Grüsse Hermann


Karl antwortete am 03.08.00 (20:53):

Lieber Hermann,

was in einem Lebensmittel drin ist, muss draufstehen, da sind wir uns einig. Diese Information ist wichtig für Allergiker.
Auch die Allergiegefahr muss aber in eine Relation gesetzt werden. Ich habe schon mit braungebrannten Freunden heiß über dieses Thema diskutiert, die gerade aus ihrem Urlaub in Kenia kamen. Dort haben sie natürlich viel gegessen, was sie und ihre Körper vorher überhaupt nicht kannten. Das waren dann nicht ein oder zwei neue Eiweise, mit denen sie fertig werden mussten, sondern hunderte - und sie hatten es gut überstanden.

MfG Karl


Ricardo antwortete am 08.08.00 (17:05):

Ich beschwere mich!
Bei meiner Zeugung sind alle möglichen Gene zusammengekommen, die noch nie was miteinander zu tun hatten.
Die Gefahr war also riesengroß, daß da eine Gen-Manipulation stattgefunden hat.
Wenn ich gewußt hätte was da für Gefahren lauerten, ich hätte der Zeugung nie zugestimmt.
Gene sind doch gefährlich!

.


Günter Peltz antwortete am 10.08.00 (12:04):

Karle: Weitgehend einverstanden. Gentechnik ist für mich eine beschleunigte und gezielte Zuchtwahl. Und, ist GEN-FOOD schädlich? Sicher ist die Inkubationszeit länger als meine noch-Lebenserwartung. Also, ich esse, was mir schmeckt!
Ricardo: Wessen Zeugung, Deiner ;-) ?
Gruß Günter Bitte re


Ricardo antwortete am 18.08.00 (10:38):

Lieber Günter
Natürlich die Meine, wessen sonst? :-))))) ich wollte die Diskussion aber nicht beenden!


Günter Peltz antwortete am 21.08.00 (09:46):

Lieber Ricardo
gut daß man Dich nicht vorher im Storchenteich gefragt hat, sonst hätten wir einen netten Diskussionspartner weniger! Gruß Günter


Peter Glinka antwortete am 31.08.00 (15:13):

Genfood besteht z.T. aus genmanipulierten Pflanzen.Soja und Mais werden dergestalt manipuliert, dass sie auf Ackerflächen wachsen, die zuvor mit Unkrautvernichtern getränkt wurden. Das liefert garantiert Rückstände, die sich im Genfood wiederfinden. Guten Appetit oder besser gesagt "Pfui Teufel!"


Günter Peltz antwortete am 31.08.00 (16:40):

Hallo Ihr Lieben.
Kartoffelfreisetzung war natürlich ein Segen für die damalige Zeit, lieber Karl. Ich, als ehem. Norddeutscher ziehe im Allgemeinen auch die Kartoffle den hiesigen Nudle vor. Man kann sie so schön mantschen, mit Soße! Aber, Spätzle mit Leber sauer ist auch was feines!
Doch Spaß beiseite, in den letzten 50 Jahren gab es „Freisetzungen“, allerdings weder von „Genfood“ noch anderen „Nahrungsmitteln“, deren Folgen katastrofal waren und noch sind! In zeitlicher Reihenfolge:

1. Fluor Wurde in vielen Wasserwerken, vor allem in den USA, aber auch in Europa (Chemnitz ist mir u. a. bekannt), dem Trinkwasser zugesetzt, um Knochenerweichung (Englische Krankheit, Rachitis) im Vorfeld zu bekämpfen. Daß damit der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben wurde, bemerkte man erst, als auch Kinder und Jugendliche an Osteoporose (Glasknochen) erkrankten. Fluor härtet zwar die Knochenstruktur, aber ist nur in medizinischen Mengen sinnvoll. Im Trinkwasser müssen es alle saufen??!! Bei vielen Leuten werden die Knochen so hart, daß sie splittern!
Chlorierung von Trinkwasser ist in USA so üblich, daß diesen Fuzzis Kaffee mit unserem Trinkwasser nicht schmeckt. Aber, Chlor ist ja wie Fluor ein starkes Gift. Wenn ich die mir bekannten eigentliche Gründe (Profit) für die Fluorierung mit Roß und Reiter darlege, krieg ich einen Prozeß an den Hals.
2. Agent Orange, ein Entlaubungsmittel, von der Weltpolizei USA in Vietnam eingesetzt. Folgekrüppel werden heute noch geboren. Die Quellen zu dem Thema sind sehr vielfältig, Presse und Internet, selber suchen.
3. Jetzt aber wird’s echt haarig, Thema Contergan, „Ein absolut nebenwirkungsfreies Schmerzmittel“! Die Opfer laufen heute noch rum, so sie können!! Der Pharmakonzern wurde zur Zahlung verdonnert.
Doch, nicht alles, was Contergan zugeschrieben wurde, ist die Folge von Contergan!!!
Als der Skandal ruchbar wurde, stürzte sich die Presse mit Verve auf das Thema. Auch ein „Hamburger Nachrichtenmagazin“, bekannt durch ihre präzisen Recherchen. Und diese Leutchen stellten fest, daß „typische“ Contergan-Embryonen-Schädigungen auch in Gegenden auftraten, wo die Leute keinen Zugang zu dem beliebten Contergan hatten!! Auch dort, wo nicht evtl. Politbonzen sich dieses, oder eine Kopie verschaffen konnten!
Die Statistik brachte die Lösung: In dieser Zeit wurden in Ost und West massenhaft Atombomben getestet. Das gab jede Menge radioaktive Wolken. Interessanterweise wurden bei den Embryonen immer die Gliedmaßen geschädigt, welche zum Zeitpunkt, wo so eine Wolke über den embryonalen Wohnort zog, in der Entwicklung waren!! Es war mir bisher nicht möglich, diesen Artikel wieder aufzutreiben, „politicel correctness?“.
4. Die Folgen von „Freisetzungen“ von Radioaktivität in den letzten 50 J. sind ja bekannt

Genfood ist dagen Peanuts!
Gruß Günter, wer beschimpft mich jetzt?


Peter Glinka antwortete am 01.09.00 (10:29):

Hallo an alle und speziell an günter,
ich beschimpfe dich nicht weil du recht hast. Nur - Genfood ist erst am Anfang und es dienst hauptsächlich der wirtschaftlichkeit und der menschlichen bequemlichkeit und wird garantiert in einigen Jahren übertrieben werden!
Justus von Liebig gilt heute allgemein als erfinder des Kunstdüngers (und wird dafür gescholten) Ich Wirklichkeit fand er heraus, dass das Wachstum unserer Pflanzen immer von dem Faktor begrenzt wird, der im Minimum vorhanden ist. Also begann man, Düngemittel gezielt einzusetzen. Damit wuchsen die Ernten auf das zigfache,die Menschen hatten genug zu essen und so wurde dann die technische Revolution erst möglich.
dann begann man zu übertreiben, Man jagte pflanziche Produkte durch Tiermägen (mast) um mehr Fleisch zu erzeugen. Inzwischen weiß man, dass übertriebener Fleischverzehr gar nicht so gesund ist.
Liebigs Entdeckung (Minimumfaktor) war Evolution im Zeitraffer, also naturgesetzlich. Man hat nur versäumt, auf diesem Wege weiter zu gehen. Genfood in verbindung mit Genmanipulation dient der Wirtschaftlichkeit und ist abzulehnen.
Jetzt beschimpft mich!


Karl antwortete am 01.09.00 (16:19):

Hallo Peter,

warum beschimpfen, einfach nur traurig. Der Satz "Genfood in Verbindung mit Genmanipulation dient der Wirtschaftlichkeit und ist abzulehnen" soll doch hoffentlich nicht bedeuten, dass die Wirtschaftlichkeit der Ablehnungsgrund ist.

Die Verteufelung der Ökonomie wäre absurd und zutiefst anti-natürlich, denn nichts ist in der Evolution wertvoller als das Ökonomische.

Wer gegen die Wirtschaftlichkeit der Nahrungsmittelproduktion ist, nimmt - sicher ungewollt - den Tod von Milliarden in Kauf.

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/ZUM/Gentechnik/Anwendungen.html)


Peter Glinka antwortete am 05.09.00 (19:13):

Nein lieber Karl, ich bin durchaus nicht gegen Ökonomie - solange sie dem Menschen dienlich ist.
Aber was wird denn mit den Genen manipuliert? Es wird das manipuliert, was mit der Evolution gewachsen ist. Das hat aber mit Ökonomie nichts zu tun, sondern mit Ökologie. Ökologie ist die Wissenschaft von den Beziehungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt (Standort, Klima, Böden, andere Lebewesen).
Wenn wir Pflanzen durch Manipulation ihrer Gene zwingen,auf versätzlich mit Unkrautbekämpfungsmitteln vergifteten Böden zu wachsen, dann ist das ein sehr grober Verstoß gegen das Denken der Evolution - und das ist göttliches Denken.
Damit aber nicht genug! Der größte Teil Genmanipulierter Pflanzenerzeugung wandert durch Tiermägen. Hier wird dann mit 8 Kilogramm pflanzlicher Nahrung ein Kilogramm Fleisch produziert.
Noch nicht genug!Hier in Europa wird viel zu viel Fleich (mit genmanipulierter Nahrung) produziert. Also schicken wir den Überschuss nach Afrika und verkaufen es dort in Supermärkten zu Tiefstpreisen!
Damit machen wir die ohnehin schon schwache afrikanische Landwirtschaft auch noch kaputt. Was kann der nun wieder helfen? Genmanipuliertes Saatgut?
So, nun haben wir sowohl die Ökologie als auch die Ökonomie gründlich mit Füßen getreten. Das ist aber erst der Anfang. Dem soll man bekanntlich wehren!


Karl antwortete am 05.09.00 (21:07):

Lieber Peter,


Du schreibst "Wenn wir Pflanzen durch Manipulation ihrer Gene zwingen, auf versätzlich mit Unkrautbekämpfungsmitteln vergifteten Böden zu wachsen...".
Ja wer will denn das? Ohne Gentechnik, wenn Pflanzen nicht schädlingsresistent sind, wird doch viel mehr Chemie benötigt, um hohe Ernteerträge zu erzielen. Langsam wird sich diese Erkenntnis durchsetzen, auch durch eine ständige Verbesserung der Technik.
Aber Resistenzen sind ja sowieso nur ein Aspekt der gentechnischen Möglichkeiten. Ich weise nochmals auf den Text "Gelber Reis" hin (s.u.).

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/schule/Foren/biotech/threads/thread3.html)


Peter Glinka antwortete am 06.09.00 (11:02):

Nein, lieber Karl, ich bin nicht gegen Ökonomie - solange sie den Menschen dient uns sich den Gesetzen der Evolution unterordnet.
Aber wie wäre es denn mit einer weltweiten Verbesserung der Kulturmethoden und mit einer Verbesserung der Verteilung.
vor gut 150 Jahren war schon einmal vom verhungern der Menschheit die Rede. Dann kam Justus von Liebig und fand heraus, dass immer der Faktor das Wachstum unserer Pflanzen begrenzt, der im Minimum vorhanden ist. Der Kunstdünger wurde erfunden und nun konnte man gezielt die Minimumfaktoren Stickstoff, Phosphor, Kali behandeln. Allein das reichte schon um die Ernten explosionsartig wachsen zu lassen.
Kein Mensch müßte heute verhungern, wenn diese Erkenntnisse endlich weltweit angewqendet würden. Genmanipulation ist aber der falsche Weg.


Ricardo antwortete am 08.09.00 (16:00):

Also erstmal zu Günter: Jedes Eelement, ob es nun Arsen oder Kobalt oder auch Fluor oder Chlor sei, sie gehören alle zur NATUR und haben ihren Sinn.
Als "Spurenelement" in der Nahrung ist das Jod lebenswichtig und das Fluor ist nur dann ein Gift, wenn man die Dosis übertreibt(Paracelsus)
Aber nun zu den Genen:
Was haben wir mit Züchtung von neuen Getreidesorten denn bisher getan, wenn nicht "Manipulation" oder dem lieben Gott ins Handwerk gepfuscht ?
Würden wir uns noch heute von den wilden Weizensorten ernähren wollen, ja dann gute Nacht!
Also: Nur Mut und guten Appetit!


Günter Peltz antwortete am 08.09.00 (18:07):

Lieber Richard, Karle, Peter und Co
stimmt, die Dosis machts, wie schon Theophrastus Bombastus von Hohenheim sagte (ich bin gut, gelle?) Darum bin ich ein Gegner der doch sehr bedenklichen Chlorierung und Fluorisierung des TRINKWASSERS! Chlor im Schwimmbad, OK, das geht bei soviel Urin drin nicht anders. Deshalb wird es auch nur in homöopathischen Dosen getrunken.

Getreidezüchtung. Ich möchte darauf hinweisen, daß hochproduktive Getreidesorten meist „bastardisiert“ sind. Das heißt, die Körner der Ernte sind mehr oder weniger steril, das Saatgut muß bei entsprechende Saatgutzüchtern mit Monopolstellung gekauft werden! Ein Saatgutrückhalt aus der Ernte ist somit sinnlos. Beim Anbau dieser Getreidesorten begeben sich Farmer in Entwicklungsländern wieder mal in eine Abhängigkeit!

Das ist die Chance der Gentechnik! Ein hochproduktives Getreide, bei dem ein Teil der Ernte wieder als Saatgut verwendet werden kann. Allerdings können die Saatgutproduzenten daran dann nur ein Mal verdienen, die automatische jährliche Rente für neues Saatgut entfällt. Damit ist diese Art von Genfood sicher gestorben!

Gruß Günter


Peter Glinka antwortete am 11.09.00 (13:54):

Nein mein lieber Ricardo, Züchtung ist Auslese, ist also der Evolution und demlieben Gott ein wenig auf die Sprünge geholfen und das ist erlaubt.
Genmanipulation ist hingegen zwangsweise Veränderung über deren Folgen wir uns gar nicht im klaren sein können. Darum lehne ich das ab.
Außerdem gebe ich auch Günter recht. Genmanipulierte getreide fallen wahrscheinlich nicht sortenecht. Das Saatgut muß jedes Jahr nachgekauft werden. So manipuliert man also auch Ökomonie! Finger weg!

Gruß Peter


Günther Stephan antwortete am 29.01.01 (21:00):

Hallo zusammen
Ist ja hochwissenschaftlich und interessant bei euch. Solange man z.B.von unserem guten Weizen erst einmal die Randschichten und den Keim entfernt, den Rest durch den Malvorgang mit schnelllaufenden Metallwalzen oxidiert und als Nahrungsmittel fast unbrauchbar macht und daraus dann etwas herstellt, was man mit Brot bezeichnet, habe ich Mühe die Notwendigkeit von Genfood einzusehen. Das ist nur ein einziges Beispiel. Die meisten kennen doch den Unterschied zwischen Nahrung und Genussmittel nicht. Mit dem geschälten Reis ist es doch genauso. Wir sollten erst einmal lernen, mit den vorhandenen Nahrungsmitteln vernünftig umzugehen. Da liegt noch viel drin.


Karl antwortete am 29.01.01 (23:04):

Hallo Günther,

beim Weizen kenne ich mich nicht aus, aber beim Reis werden die Randschichten, die z.B. noch Vitamin B enthalten, deshalb entfernt, weil der Reis sonst nicht lagerbar ist und schnell vergammelt. Bei den vielen Menschen, die sich von Reis ernähren, ist der Vitamin B-Mangel bekanntermaßen ein großes Problem und führt zu millionenfacher Kindersterblichkeit.
Das Projekt "Gelber Reis", das dem Reis das Vitamin B wieder zugeführt hat, ist nicht kommerziell und die Patentbesitzer haben sich verpflichtet, den Bauern das Saatgut hierfür kostenlos zu geben.

Ich wiederhole den schon oben gegebenen Link auf die Projektbeschreibung des federführenden Forschers.

(Internet-Tipp: https://www.zum.de/schule/Foren/biotech/threads/thread3.html)


Günther Stephan antwortete am 30.01.01 (20:35):

Hallo Karl
Das die Randschichten vom Reis beseitigt werden müssen, damit der Reis lagerfähig wird, kann ich nicht glauben.
Ich kaufe nur ungeschälten Reis und der lagert bei mir zeitlich unbegrenzt. Früher wurde der Reis nur ungeschält gegessen und es gab keine Mangelerscheinungen. Geschälter Reis ist ein Produkt unserer segensreichen westlichen Zivilisation. Ungeschälter Reis enthält Proteine sowie Vitamine der B-Gruppe und die Vitamine E und K.Geschälter Reis ist ein minderwertiges Nahrungsmittel und führt bei einseitiger Ernährung zu Mangelkrankheiten wie Beriberi. Die beim schälen anfallende Reiskleie wird perverserweise als Viehfutter verwendet. Beim Weizen ist das ähnlich. Weizenmehl ist wegen der fetthaltigen Randschichten und dem Keim nicht lagerfähig. Deshalb gibt es nur eine sinnvolle Methode dieses wertvolle Nahrungsmittel zu verarbeiten-selber (schonend) mahlen und gleich zu verbacken. Die Chinesen lebten früher von der vielzitierten Handvoll Reis. Das war ungeschälter Reis. Wenn ich mir vorstelle, das man ihnen erst beibringt den Reis zu schälen, um ihn dann gentechnisch wieder aufzupäppeln komme ich doch sehr ins grübeln.


Karl antwortete am 30.01.01 (20:51):

Hallo Stephan,

die fettreiche äußere Schicht von Reis wird während der Lagerung besonders im tropischen und subtropischen Klima schnell ranzig und deshalb entfernt. Früher konnte der Bauer vielleicht von der Hand in den Mund leben, aber durch die Verstädterung ist die Lagerung und der Transport von Reis eine absolute Notwendigkeit. Es sterben doch nicht Millionen von Kindern deshalb an Vitamin B Mangel, weil weißer Reis ein Schönheitsideal ist. Das zu glauben, wäre doch sehr überheblich.
Die Riesenstädte machen die fabrikmäßige Herstellung von Nahrungsmitteln außerhalb dieser Städte und deren anschließenden Transport und Lagerung unumgänglich. Die Probleme sind nicht durch "direkte Verarbeitung" und sofortiges "Verbacken" lösbar.


Wolfgang antwortete am 31.01.01 (03:28):

Sondern, lieber Karl, wie sind die Probleme denn lösbar? - Darauf warten viele Menschen, dass die Wissenschaft und die Wissenschaftler Probleme lösen und nicht, dass sie ihnen den status quo quasi als "natürlich" und als nicht veränderbar verkaufen.


Günther Stephan antwortete am 10.02.01 (18:31):

Hallo Karl
Kann deine Antwort doch nicht auf sich beruhen lassen.
Reis hat eine äussere Schicht die ungeniessbar ist und entfernt werden muss. Darunter ist die bräunliche, sehr wertvolle Schicht, die durchaus lagerfähig ist und in erster Linie aus kosmetischen Gründen entfernt wird. Das Naturreis nicht lagerfähig ist, stimmt schlicht und einfach nicht. Bitte informiere dich mal bei einem Fachmann. Um den täglichen Bedarf an Vitamin-A zu decken, muss ein Mensch täglich 3,75 Kilo A-Reis essen (Trockengewicht). Probier das mal. Diese Untersuchung stammt vom Gentech-Experten Bruno Heinzer. Du glaubst an den Agro-Multi Syngenta aus Basel und ich hoffe auf die menschliche Vernunft. Du kannst aus dem wertvollen Nahrungsmittel Weizen, wertloses Weissbrot herstellen und mit dem Reis desgleichen. Der genmanipulierte Vitamin-A-Reis weckt falsche Erwartungen in der Ernährungsfrage.
Günther


Karl antwortete am 06.03.01 (12:31):

Hallo Stephan,

ich habe mich nun kundig gemacht - es hat etwas gedauert. Folgende Informationen habe ich nun aus erster Hand:
1. Die bräunliche Schicht von reis ist in unseren Breiten lagerfähig, nicht aber bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Reis wird dann mit der braunen Schicht ranzig. Die tropischen Länder haben alle einen Spezialbegriff dafür, so wie wir wissen, was "saure Milch" bedeutet.
2. Die braune Schicht vom Reis enthält nur Spuren von Vitamin A, gerade an der Nachweisgrenze.
3. Zu Deinen 3,75 Kilo Trockengewicht, die man essen müsste, um die tägliche Ration an Vitamin A zu erhalten:
a) Niemand kennt den Grenzwert, unter dem bei Kindern Blindheit und eventuell Tod resultiert wirklich genau. Vermutungen liegen bei 20-30% der von der Uno festgesetzen Tagesrationen (die bei Deiner Berechnung zugrundegelegt wurden)
b) Es gibt keine Vitamin A Nulldiät, d.h. der Vitamin A-Reis leistet einen Vitamin A Zusatz zur sonstigen Versorgung. Das kann über die Schwelle heben, die sonst Blindheit, sogar Tod bewirken kann.
c) Vitamin A-Reis ist eine neue Entwicklung, an der noch gearbeitet wird. Die Antibiotikaresiostenzen sind gerade entfernt worden und eine Erhöhung der Vitamin A Verfügbarkeit um den Faktor 3 ist im nächsten Arbeitsschritt anvisiert.

Mein Fazit daraus: Es ist fahrlässig, Genreis abzulehnen.

Quelle: PD Dr. Peter Beyer + URL (s.u.)

(Internet-Tipp: https://www.biologie.uni-freiburg.de/data/bio2/kleinig/kleinig.html)


Günther Stephan antwortete am 06.03.01 (19:28):

Hallo Karl
Danke für deine Mühe.
Werde versuchen diese Theorie zu wiederlegen. Brauche dafür auch Zeit.