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THEMA: Mensch versus Maschine... KASPAROV versus FRITZ
15 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 14.11.03 (12:07) mit folgendem Beitrag:
Ich weiss nicht, ob ich hier Begeisterte finde, die, wie ich, im Duell der Schach-Titanen (egal auf welcher Seite) mitfiebern. Im Moment fuehrt FRITZ, das unglaubliche Computerprogramm von ChessBase.
FRITZ ist mein Favorit. Er zeigt gerade, dass er bessere 'Nerven' hat und stabiler ist als KASPAROV.
Wer das Duell live erleben will, der gehe zu dieser Webseite (wegen der vielen Hintergrundinformationen fuer Schachfreaks sicher ein Genuss):
Kasparov vs. X3D Fritz https://www.x3dchess.com/
Internet-Tipp: https://www.x3dchess.com/
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Karl
antwortete am 14.11.03 (23:31):
@ Wolfgang,
mich fasziniert das Spiel. Ich habe mich immer schon für künstliche Intelligenz interessiert (und auch für Schach). Danke für den Link, Karl
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Karl
antwortete am 14.11.03 (23:33):
Ich vergaß zu erwähnen, dass es kostenlose Möglichkeiten gibt im WWW weltweit Schach gegen reale Gegner zu spielen, z.B. hier:
Internet-Tipp: https://www.zum.de/psm/schach/index.php?language=german
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tiramisusi
antwortete am 15.11.03 (05:39):
...oder bei https://www.chessclub.com/ ... deswegen bin ich so früh aufgestanden, um mit einem langjährigen schachfreund um diese zeit in ushuaya/feuerland schach zu spielen - alle 14 tage samstag um5h morgens :-))
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julchen
antwortete am 15.11.03 (06:14):
Schach ist ein herrliches Spiel, aber nicht gerade mein Hobby nummer eins. Meinem Sohn haben wir in Mexico ein handgeschnitztes Schachspiel gekauft, als er 9 war. Aus Erinnerung habe ich ihm die Regeln beigebracht, und als er 10 war konnte ihn keiner im Haus mehr schlagen und auch seine schachspielenden Freunde nicht :))
"Battle Chess" fuer McIntosh haben wir auch oft gespielt aber ich weiss nicht ob ich ein Program unbedingt mit kuenstlicher Intelligenz vereinen moechte.
Ich glaube dazu gaebe es ein ganz gutes Thema....
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Wolfgang
antwortete am 15.11.03 (14:08):
Darueber, wie FRITZ - das unglaubliche Computerprogramm - 'denkt', berichtet SPIEGEL-ONLINE heute:
SPIEGEL ONLINE - 15.11.2003 KASPAROWS GEGNER: Wie denkt Deep Fritz? Sonntag Abend stellt sich Garry Kasparow zur dritten Partie im Vier-Spiele-Match gegen das Computerprogramm Deep Fritz. Die erste Partie endete im Remis, die zweite gewann Fritz - und beeindruckte seinen Gegner mit aggressivem, intelligentem Spiel. Chessbase-Redakteur ANDRÉ SCHULZ erklärt, wie das Programm das macht. https://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,273765,00.html
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,273765,00.html
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schorsch
antwortete am 15.11.03 (16:27):
Zu meinem 40-Jahr-Jubiläum schenkten mir unsere Mech-Lehrlinge ein selbstgemachtes Schachspiel. Das ist jetzt 15 Jahre her - und ich bin immer noch zu faul, dieses königliche Spiel zu erlernen ):--((((
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webmaster
antwortete am 18.11.03 (22:49):
REMIS - Unentschieden. Wirklich? Noch etwa 4 anderen Schachspielern auf der Welt außer Kasparow traut man zu, ab und zu gegen Fritz gewinnen zu können. Wie lange noch?
Schach war mal das Intelligenzspiel per exemplum.
Was hilft es uns, wenn wir glauben, der Fritz ist "eigentlich" dumm. Die Performance zählt und nicht nur im Schach! Nicht nur die Handarbeiter, auch die Kopfarbeiter finden sich zunehmend auf der Strasse wieder.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,274539,00.html
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Wolfgang
antwortete am 30.01.04 (20:35):
Etwas fuer Schach-Freaks... Heute abend, Freitag, 30. Januar um 22.30 Uhr, in aspekte im ZDF:
Der Tuerke Kuenstliche Intelligenz des 18. Jahrhunderts Es ist ein Widerspruch in sich: Kann man Intelligenz programmieren? Kann man eine dem Menschen ebenbuertige Maschine bauen? Ein oesterreichischer Beamter und Erfinder konstruiert einen Schachautomaten fuer Kaiserin Maria Theresia und ueberrascht die Welt. https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2100122,00.html
Internet-Tipp: https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2100122,00.html
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hl
antwortete am 30.01.04 (23:20):
Schon faszinierend dieser "Türke".
Vom Automaten bis zum "Kollegen" Computer in knapp einem Vierteljahrhundert.
"..was es für den Menschen bedeutet, wenn eine Maschine denken könnte" Dieser Satz blieb hängen.
Kollege Computer.. spart menschliche Arbeitskraft, erleichtert und verschönt unser Leben aber.. er vernichtete und vernichtet noch Arbeitsplätze in einem Ausmass, das erschreckend ist. Die Möglichkeiten der Technik überrollen uns so schnell, dass es uns nicht gelungen ist, unser ..System an die Gegebenheiten anzupassen.
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Wolfgang
antwortete am 31.01.04 (09:17):
Ein wirklich schoener aspekte-Beitrag war's. Was zum Schmunzeln. Hat der Hofrat WOLFGANG VON KEMPELEN doch taetsaechlich einen schachkundigen Menschen im 'Tuerken' versteckt.
Heute sagen sie, die Maschine waere 'intelligent', ja, sie sagen sogar, die Maschine waere intelligenter als der Mensch... Dabei haben sie der Maschine nur ein wenig Gehirnschmalz des Menschen verpasst (das geht ja mittlerweile) und spielen ihre Rechengeschwindigkeit gegen ihn aus.
Einen 'Tuerken' bauen war schon immer beliebt. Und an den 'Tuerken' glauben auch. :-)))
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Wolfgang
antwortete am 31.01.04 (09:26):
Webtipp(s)...
WIKIPEDIA: Wolfgang von Kempelen https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_von_Kempelen
Wolfgang von Kempelen (1734-1804) https://www.stanford.edu/~eclipse9/sts129/cloning/kempelen.html
Chess Graphics: Wolfgang von Kempelen's chess automat https://www.chessgraphics.net/kempelen.htm
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_von_Kempelen
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Karl
antwortete am 31.01.04 (09:46):
Lieber Wolfgang,
lassen wir die unterschiedliche weltanschauliche Sicht in Bezug auf die Computerentwicklung einmal außen vor und stellen uns allein die Frage, was es bedeuten kann, wenn Maschinen Fähigkeiten erlernen, die bisher der Mensch allein ausüben konnte.
Das Schachspiel ist nur ein Beispiel, eher ein harmloses, da der Schachcomputer keine menschlichen Arbeitsplätze vernichtet, sondern eher in seinen Produktionsorten welche schafft.
Das Schachspiel ist nur ein Beispiel, aber eher vielleicht doch ein erschreckendes, da in früheren Zeiten das Schachspiel als Paradebeispiel für die Notwendigkeit der Anwendung von Intelligenz gegolten hat. Wir können dies jetzt umdefinieren, aber ein schaler Beigeschmack bleibt. Wieviele andere "intelligente" Leistungen können durch "Rechenpower" geleistet werden? Das ist eine Frage!
Ohne Frage verdrängen die "Maschinen" heutzutage den Menschen nicht nur aus Handarbeiten, sondern auch viele Kopfarbeiter werden durch Programme ersetzt. Ist ein Ende abzusehen? Wessen Ende?
Das m. E. Erschreckende (so ganz lassen sich grundsätzliche Erwägungen nicht vermeiden) ist, dass per Naturgesetz (bin zur Erläuterung bereit) der "Output" eines Systems zählt, d. h. seine Leistung (Arbeit pro Zeiteinheit).
Wir Menschen könnten es uns gut gehen lassen und die Maschinen alle Arbeiten verrichten lassen. Gesellschaftlich (und nicht naturgesetzlich) nutzen die Maschinen zur Zeit aber leider nur wenigen, während die Masse zwar von Arbeit freigesetzt wird, aber kaum Anteil an dem durch die Erhöhung der Produktivität erwirtschafteten Gewinn hat.
Aber auch:
Würde es uns Menschen wirklich gut gehen, wenn die Maschinen alle Arbeiten verrichten? Ich kann nur für mich sprechen. Ich brauche Arbeit, sinnvolle Tätigkeit, wenn möglich rund um die Uhr. Wie wird sich der Mensch Arbeit, bzw. sinnvolles Tun definieren, um überleben zu können?
Beste Grüße, Karl
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Wolfgang
antwortete am 31.01.04 (10:04):
Bekommen jetzt sogar die extremen Fortschrittler kalte Fuesse ob des Geistes, den sie aus der Flasche gelassen und jahrzehntelang propagiert haben ?
Nichts fuer ungut, Karl... Aber nicht die Maschinen verdraengen die Menschen, sondern es sind die EigentuemerInnen der Maschinen, die die anderen Menschen, die Nicht-EigentuemerInnen, verdraengen.
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hugo1
antwortete am 31.01.04 (10:36):
hallo Wofgang,,,aus Deinem letzten Satz an Karl,,guckt 100 pro auch Karl raus aber Karl Marx und damit scheinst Du ziemlich richtig zu liegen. Ob es sich um Dampfmaschinen, mechanische Webstühle oder heutzutage Komputer-gestützte Automaten handelt, welche die manuale Power ablösen. Die breite Masse wird zwar notgedrungen über Abgaben, Steuern usw ganz minimal am Gewinn beteiligt (wer sollte sonnst für Absatz, Umsatz und Gewinn sorgen ? )aber der Gesamtreichtum dieser Erde wird weiterhin von einem immer kleiner werdenden Häufchen um das sich Viele scharen auf einen immer größer werdenden Haufen aufgetürmt an dem sich immer weniger Mitdrängler halten können. Trotzdem frag ich mich, wie lange das so gehen kann ? Irgendwann müsste doch der Moment erreicht sein an dem der Kleine Haufen gegen Null anlangt und nix mehr zu holen ist.. Diesen Moment können die Reichen nicht zulassen und müssen deshalb schon vorher, immerzu,n Bisschen -natürlich mit gewöhntem gönnerhaftem Gejammer abgeben, möglichst noch bevor sich ein unkalkulierbarer Volkszorn bildet. Aber vielleicht kann man damit auch "intelligente Maschinen" beauftragen zum Ermitteln des Kritischen Zeitpunktes und der kritischen Masse *g*
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Wolfgang
antwortete am 31.01.04 (11:38):
Geschichtliche Beispiele gibt es reichlich, Hugo, wonach Menschen, reiche, maechtige Menschen, das eigentlich Gebotene nicht getan haben und weiter gemacht haben im Anhaeufen von Reichtum und Macht.
So lange, bis sie irgendwann einmal erstaunt feststellten, dass ihr Reichtum und ihre Macht unwiederbringlich dahin waren. ;-)
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" (M. GORBATSCHOW)
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