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THEMA:   Wie der Hund den Menschen zähmte

 19 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 21.10.03 (20:25) mit folgendem Beitrag:

Im Spiegel steht eine interessante Story über die Evolution des Hundes.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,270620,00.html


Karl antwortete am 21.10.03 (20:25):

Wer kann da schon widerstehen?

Internet-Tipp: " target="_new" >


Gudrun_D antwortete am 21.10.03 (23:20):

Widerstehen?
na,ich bestimmt nicht---aber ich denke,so treuherzig er auch guckt,seine schöne weisse Weste wird sicher ein paar Flecken bekommen beim Dummheiten machen;-)


Minna antwortete am 22.10.03 (09:11):

"Nein, denn Hunde sind unsere früh verstorbenen Kinder. Ewig jung gebliebene Wolfskinder." ... sagte der Wolf zum Rotkäppchen. (Aus "Das andere Rotkäppchen" von drev 1995 - 1998.)

Wahrscheinlich fällt es uns deswegen so leicht, uns von ihnen erziehen zu lassen. Sie stammen aus einer beneidenswert intakten Hierarchie.


tiramisusi antwortete am 22.10.03 (09:54):

wie witzig, der text in dem artikel stammt fast wortwörtlich aus einem ganz frühen buch von konrad lorenz, wurde nur mit modeworten aufgepeppt :-)
viele seiner thesen sind heute überholt aber fast alle nachwachsenden verhaltensforscher orientieren sich immer noch an ihm ...

Leseprobe aus: Wie der Mensch auf den Hund kam

Internet-Tipp: https://www.vobs.at/bio/vorlesen/v-lorenz-03.htm


simba antwortete am 22.10.03 (10:23):

Minna, wo findet man das "andere Rotkäppchen von Drew? Du hast mich neugierig gemacht - im Google hab ich leider nix gefunden...


mart antwortete am 22.10.03 (11:08):

<<viele seiner thesen sind heute überholt aber fast alle nachwachsenden verhaltensforscher orientieren sich immer noch an ihm ...<<

Vielleicht also doch nicht so überholt?


simba antwortete am 22.10.03 (11:13):

Ich hab da ein Buch von ihm "Der Abbau des Menschlichen"
ich denke es ist wert nocheinmal gelesen zu werden..

Internet-Tipp: https://www.langelieder.de/lit-lorenz.html


tiramisusi antwortete am 22.10.03 (11:22):

ich fürchte doch :-))
So wird sein Buch "Das sogenannte Böse" durchaus noch mit in den lehrstoff einbezogen, vor allem aber als Beweis dafür, wie sehr auch Wissenschaftler sich irren können. Vieles wusste Lorenz sicher einfach noch nicht - er schreibt zB "Niemals ist das Ziel einer Aggression die Vernichtung eines Artgenossen" - Unter den Säugern gibt es aber Gegenbeispiele: Bestimmte Primaten und auch das Löwenmännchen töten den fremdem Nachwuchs, wenn sie einen "Harem" übernehmen und darin Babys vorfinden ...

Gibt noch mehr Beispiele, das würde aber zu weit führen. Dass seine Forschung bahnbrechend war, bleibt ihm unbenommen und seine Bücher haben immer einen Ehrenplatz in meinem Regal, zumal 2 davon eine Widmung vom Meister enthalten (leider nicht für mich sondern meinen Onkel:-)

Internet-Tipp: https://www.redaktion-wissen.de/texte/txt_sz_2003_affenkriege.html


mart antwortete am 22.10.03 (11:35):

ja, das führt sicher zu weit.

Ich möchte nur nicht das im Augenblick schicke Lorenz-Bashing.

Aber, Du sagst ja auch, daß er bahnbrechend auf dem Gebiet der Etiologie war.


Minna antwortete am 22.10.03 (12:23):

@ simba,
... es stammt aus "Die ganz anderen Tiergeschichten - Wahrheiten für Erwachsene" von Drev, ist aber nicht veröffentlicht.


tiramisusi antwortete am 22.10.03 (13:08):

mart: kein wort davon, gehört nicht hier hin. ich bewundere auch leni riefenstahl für ihr künstlerisches schaffen und gehe nicht auf diskussionen zu ihrer nähe oder nicht nähe zu a.h. ein.


mart antwortete am 22.10.03 (15:26):

nötige : Korrektur

Etiologie ist franz. für Ethologie = Verhaltensforschung


Karl antwortete am 22.10.03 (17:43):

Ich persönlich habe Konrad Lorenz viel zu verdanken. Er mag zwar in vielem geirrt haben, aber sein Ansatz verdient Bewunderung. Ich habe als Jugendlicher seine Bücher verschlungen und glaube, eine Menge profitiert zu haben. Er ist einer der Autoren, die mich bewegt haben, Biologie zu studieren.


wanda antwortete am 23.10.03 (08:49):

Vier Männer sprachen über die Klugheit ihrer Hunde.

Der erste war Ingenieur und sagte, sein Hund könnte gut zeichnen. Er sagte ihm er solle ein Papier holen und ein Rechteck, einen Kreis und ein Dreieck zeichnen, was der Hund auch leicht schaffte.

Der Buchhändler sagte, er glaube, sein Hund sei besser. Er befahl ihm, ein Dutzend Kekse zu holen und sie in Dreierhäufchen aufzuteilen. Das machte der Hund locker.

Der Chemiker fand das gut, aber meinte sein Hund sei cleverer. Er sagte ihm, er solle einen Liter Milch holen und davon 275 ml in ein Halblitergefäß gießen. Der Hund schaffte das leicht.

Alle Männer stimmten darüber überein, dass ihre Hunde gleich klug wären.

Dann wandten sie sich an das Gewerkschaftsmitglied und fragten was sein Hund könnte. Der Gewerkschaftler rief seinen Hund und sagte zu ihm: „Zeig den Jungs mal was du kannst!“ Da fraß der Hund die Kekse, soff die Milch aus, kakte auf´s Papier, vergnügte sich mit den anderen drei Hunden, behauptete sich dabei eine Rückenverletzung zugezogen zu haben, reicht eine Beschwerde wegen gefährlicher Arbeitsbedingungen ein, verlangte Verdienstausfall, ließ sich krank schreiben und lief nach Hause.





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Roalf antwortete am 24.10.03 (16:21):

ich habe den Artikel gelesen..und fand ihn für, gelinde gesagt, polemischer Nonsens.

Genau so ein Nonsens wie die Ansicht, das der Mensch den Hund demestiziert hat. Letztere Ansicht fusst wohl auf christlischer arroganter Denkweise "Drum machet euch die Erde untertan...."

Es wird aber wohl eine Verknüpfung aus vielen Faktoren sein (incl. der beider extremen Randmeinungen).

Natürlich haben sich Menschen in Urzeiten an diejenigen Exemplare gehalten, die am besten zu den Menschen passten, die diese am Besten im täglichen Überlebenskampf unterstützen.

Das bedeutet aber, dass die Selektion Menschen mit "Hundegespür" schlicht bevorteilte. Je besser der Umgang mit Hunden, desto vitaler im Überlebenskampf. Und diese Selektion währte auf beiden Seiten über einen langen Zeitraum. Auf diese Art kann es sich in unseren Genen festgesetzt haben.


ABER auch ..mit dem gleichen Recht (oder Unrecht) wie man sagt, dass der Mensch den Hund domestizierte, kann man sagen, dass der Hund den Menschen domestizierte.

Denn es ist hat sich schlicht eine Smybiose entwickelt...von der beide profitier(t)en.
Und jeweils die Exemplare beider Arten die am besten dieser Symbiose dienten, pfanzen sich besser fort als die anderen....

Wie sehr sich dieses in unserem Sein manifestiert hat, sieht man an Nonsenssätzen wie "Wer die Menschen kennt, liebt die Hunde...."


tiramisusi antwortete am 24.10.03 (16:52):

;.)
ich sehe mich durch meine tiere eher wieder ein bisschen ausgewildert und der menschlichen durchschnittsgesellschaft entzogen, denn irgendwie haben sie die gleich ewirkung wie drogen:
- man möchte immer noch eines mehr haben
- man verjubelt sehr viel geld für sie
- in der wohnung muss jeder hundebesitzer abstriche machen, schliesslich lebt man mit den tieren...
- nur, wenn man in "geschäftlichen dingen" oder grosser gesellschaft unterwegs ist, kleidet man sich noch verbünftig - an sonsten sind stiefel, wanderschuh, diverse hosen, anorak und pullover angesagt - alles was hund auch anspringen darf
-im freundeskreis sind bald nur noch menschen mit der selben sucht
-mensche ganz ohne diese sucht bringen meist keinerlei verständnis auf und machen einen grossen bogen um dich ..

ach, ich find es herrlich und würde um nichts in der welt tauschen :-)


wanda antwortete am 24.10.03 (18:46):

Jetzt während der Ferien hatte ich den kleineren Hund von den Hunden meines einen Sohnes. Ich war froh, dass die Abholung mit meiner Abreise nach Köln (grosses Familienfest) zusammenfiel, sonst hätte ich ziemlich gelitten!!
Passt bloß auf, dass wir nicht eines Tages hier eine Zweiklassengesellschaft haben, die mit Hunden und die ohne Hunde.


mart antwortete am 24.10.03 (19:22):

Ist es nicht typisch für unsere Gesellschaft, daß die Bezeichnung "jemand ist hündisch" als ausgesprochenes Schimpfwort gilt.

Wenn doch viele Menschen hündisch wären, wäre es um uns alle besser gestellt.


Renate2 antwortete am 25.10.03 (21:30):

Huch.....

eben diese Gedanken treiben mich auch um, wenn ein gestandenes Mannsbild, noch eben flott an mir vorbeijoggend, plötzlich mit wutzerfurchtem Gesicht, kaltem Schweiß auf der Stirn, abrupt abbremsend zur Seite hüpft, bloß weil mein kleiner Mischling, fröhlich wedelnd ob der Gerüche nach Eichhörnchen, aus dem Unterholz jagt...

Es muß Gene (????) geben, die die Menschheit in Hundeliebhaber und Hundehasser trennt.
Und zumindest bei Erwachsenen ist da durch Gewohnheit nichts, oder nur wenig zu bewerkstelligen: Wer nie gelernt hat, mit Tieren zu leben, wird dies auch nur mit Überwindung können. Schade darum, denn ich halte viel davon, (aus den verschiedensten Gründen), daß Kinder mit Tieren aufwachsen sollten. Und zwar nicht mit einem einsamen Wellensittich, oder den nachtaktiven Hamstern, naturgeschützten Reptilien, oder sonstigen Exoten. Das einfachste ist, sich ein Haustier zu halten, das über Jahre in der Familie eine Haustierrolle übernehmen kann; deshalb, weil diese seit Jahrtausenden schon geübt ist: Eine Katze, oder eben einen Hund. (Manchmal sogar besser zwei).
Selbstverständlich müssen solche Entscheidungen verantwortungsbewußt, und im Vorhinein für viele Jahre getroffen werden. Und wenn dann eine solche Entscheidung getroffen ist, wird man feststellen, sie ist ein Gewinn für alle, hauptsächlich für die Kinder, die eine Erfahrung erleben, die durch nichts zu ersetzen ist.
Renate.