Archivübersicht
| Impressum
THEMA: Ist die Nutzung von Atomkraft noch zu verantworten?
80 Antwort(en).
Barbara
begann die Diskussion am 25.07.03 (00:35) mit folgendem Beitrag:
Von 1975 bis 2003 fiel es niemandem auf, dass ein sicherheitsrelevantes Sieb in dem Atomkraftwerk Biblis zu klein dimensioniert war. Erst nach einer Panne im schwedischen Meiler Barsebäck Mitte der 90er Jahre kam jemand vom TÜV auf die Idee, auch in Biblis mit Hilfe eines Zollstockes mal nachzumessen.
Leider ist diese Panne kein Einzelfall. TÜV-Experten versagten außerdem bei Kontrollen in den Atomkraftwerken Unterweser, Brunsbüttel und Philippsburg II.
Schier, zuständiger Vertreter des hessischen Umweltministeriums, gibt zu bedenken,
>>dass das Qualitätsmanagement beim TÜV Nord "eigentlich auf modernstem Stand" sei. Aber der Teufel stecke oft im Detail, bei allen TÜVs schwinde das atomtechnische Know-how, weil erfahrene Experten pensioniert würden und adäquater Nachwuchs fehle. Für jede deutsche Atomaufsicht stelle sich das Problem, "dass wir nicht die große Auswahl an Gutachtern haben".<<
Welche Pannen werden in den nächsten Jahren noch übersehen werden, wenn sich immer weniger Fachleute mit dieser Technik auskennen werden? Ist diese risikoreiche Art der Energiegewinnung überhaupt noch zu verantworten? Ist Tschernobyl schon in Vergessenheit geraten?
https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/deutschland/?cnt=257380
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/deutschland/?cnt=257380
|
Manfred Franz
antwortete am 26.08.03 (07:04):
Eigentlich nicht. Aber wer will es jungen Ingenieuren verübeln, wenn sie sich nicht gerade mit Begeisterung einem Gebiet zuwenden, sich dort gar spezialisieren, aus dem demnächst "ausgestiegen" werden soll? Andererseits: Sind wir ALLE wirklich bereit, auf etwa 30% unserer Elektroenergie zu verzichten- wirklich SPARSAM damit umzugehen und nicht nur davon zu reden? Denn: Bis die alternativen Energieen die Atomkraft bei dem derzeitigen Bedarf wirklich ersetzen können- das wird wohl noch etwas dauern....
|
Wolfgang
antwortete am 26.08.03 (23:42):
Hallo, Manfred... Ich moechte ein paar Zahlen zur Diskussion beisteuern (die Frage, ob die Atomkraft zu verantworten ist, schenke ich mir; m. E. nach ist sie aus vielen Gruenden nicht zu verantworten)... Bis zum Jahr 2010 werden, wenn alles planmaessig laeuft, 12,5 Prozent des deutschen Stroms aus regenerativen Quellen stammen, bis 2020 werden es sogar 20 Prozent sein.
Einen durchschnittlichen Haushalt kosten die erneuerbaren Energien in diesem Jahr genau 1 Euro pro Monat.
Ich meine, es lohnt sich auf dem Weg der Stromerzeugung per erneuerbarer Energien weiterzugehen. :-)
|
Wolfgang
antwortete am 28.08.03 (12:05):
Welches enorme Potential an regenerativen (erneuerbaren) Energietraegern zur Nutzung zur Verfuegung steht, zeigt eine aktuelle Studie des zum Forschungszentrum Karlsruhe gehoerenden Instituts fuer Technikfolgenabschaetzung und Systemanalyse (ITAS)... Mit biogenen Rest- und Abfallstoffen koennten mit gaengigen technischen Verfahren rund 10 Prozent des deutschen Primärenergiebedarfs gedeckt werden (zur Zeit sind es gerade einmal knapp ueber 1 Prozent).
Einheimische, preiswerte und vor allem ungefaehrliche Energie... Innerhalb von zwei, drei Jahrzehnten sei das moeglich, so die Studie. "Biogene Rest- und Abfallstoffe wuerden dann zu den wichtigsten regenerativen Energietraegern hierzulande gehoeren", sagt Dr. LUDWIG LEIBLE, Leiter des ITAS-Projekts "Energie aus biogenen Rest- und Abfallstoffen".
Webtipp...
ITAS - 07.08.2003 Biogene Rest- und Abfallstoffe - die Energieträger der Zukunft? https://www.itas.fzk.de/deu/news/2003/18.htm
Internet-Tipp: https://www.itas.fzk.de/deu/news/2003/18.htm
|
Wolfgang
antwortete am 30.08.03 (16:14):
Der Ausstieg aus der Atomkraftnutzung ist beschlossene Sache. Grund: "Die Fortfuehrung der Kernenergienutzung ist wegen der hohen Sicherheits- und Systemrisiken [...], der immer noch ungeloesten Entsorgungsfrage sowie ihrer strukturkonservierenden Wirkungen nicht nachhaltig. [...] Unter Einbezug externer Kosten uebertreffen die gesamtwirtschaftlichen Kosten des Kernenergieszenarios die der anderen deutlich." (Quelle... Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags (14. Wahlperiode) "Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung", lfd. Nr. 55)
Wir brauchen die nicht-erneuerbare, gefaehrliche und schmutzige Atomkraft auch nicht... Nach einem der Szenarien der Kommission - der sogenannten "REG/REN-Offensive" - REG steht fuer erneuerbare Energietraeger, REN steht fuer forcierte Effizienz - wird der Anteil der erneuerbaren Energiequellen auf mindestens 50 Prozent im Jahre 2050 steigen und auf 100 Prozent im Jahr 2100 (vgl. a.a.O,. lfd. Nr. 1305). "Während für das Jahr 2010 das EU-Ziel von 12,5 Prozent des Stromverbrauchs aus regenerativen Quellen gedeckt werden soll, soll dieser Anteil bis 2020 auf 20 Prozent steigen. Von da an soll in jeder Dekade ein zusaetzliches Zehntel des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt werden." (Quelle... a.a.O,. lfd. Nr. 1307)
Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html
|
rolf
antwortete am 30.08.03 (17:58):
Hallo Wolfgang, beschlossene Sache ist der Ausstieg nur, wenn rot-grün bleibt, die CDU will den Ausstieg beim Regierungswechsel wieder rückgängig machen.
|
Wolfgang
antwortete am 30.08.03 (18:11):
Das sagt Frau MERKEL zwar, aber dem sollte man keinen Glauben schenken. Die Atomindustrie will naemlich auch nicht mehr weitermachen... Deshalb hat sie dem Ausstieg damals zugestimmt. Zumal die Restlaufzeiten so grosszuegig bemessen sind, dass noch rund 20 Jahre ins Land gehen, bis der letzte Atommeiler abgeschaltet ist.
Hoffen wir, dass bis dahin kein groesseres Unglueck passiert. Der strahlende Atommuell - die Hinterlassenschaften der Atomindustrie - muss dann nur nur noch ein paar zehntausend Jahre sicher gelagert werden. ;-)
Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html
|
mart
antwortete am 30.08.03 (19:58):
Abgeschrieben aus dem untenstehenden Link:
Brasilien: das neugebaute 1300-MW-Kernkraftwerk "Angra 2" ist 2000 ans Netz gegangen ist. Der Bau von "Angra 3" scheint so gut wie sicher, und auch eine auf eigener Technik basierende Urananreicherungsanlage nimmt in Brasilien bald den Betrieb auf. Dort schüttelt man den Kopf über die Zukunftsblindheit beim
Weltweit befinden sich nach Angabe der Internationalen Atomenergiebehörde derzeit rund 40 Kernkraftwerke im Bau. 50 weitere sind unmittelbar geplant, mit Schwerpunkt im asiatischen Raum.
Selbst das finanziell schwache Rußland hat bei Rostow am Don jetzt ein großes Kernkraftwerk fertiggebaut, weitere drei befinden sich in verschiedenen Stadien der Errichtung, und weit mehr sind geplant. Die russische Regierung sieht im massiven Ausbau der Kernenergie eine Hauptstütze der Energiesicherung des Landes. Gleichzeitig ist Rußland am Ausbau der Kernenergie in China, Indien, Iran und zahlreichen anderen Ländern beteiligt.
Auch China hat angefangen, Kernkraftwerke zu exportieren. Wenn Deutschland so verblendet ist, seine einstige Führungsposition beim Export ziviler Kerntechnik aufzugeben, werden auf diesem zukünftigen riesigen Markt andere den Gewinn einfahren.
Auch die neuen Kerntechniken sind in Kommen. China hat einen ersten Hochtemperaturreaktor nach Vorbild des deutschen "Kugelbett"-Konzepts in Betrieb genommen, in Japan läuft schon ein HTR anderer Bauart. Der südafrikanische Stromkonzern ESKOM plant die Serienproduktion modularer Kugelbettreaktoren mit Heliumturbinen für die Eigenversorgung sowie den Export in andere Entwicklungsländer. Amerikanische und britische Nuklearfirmen haben sich schon Anteile an dem vielversprechenden südafrikanischen Projekt gesichert.
Internet-Tipp: https://www.solidaritaet.com/fusion/2000/4/energie.htm
|
Wolfgang
antwortete am 30.08.03 (20:32):
Eine Information zur Quelle, die 'mart' benutzt... Die Adresse solidaritaet.com steht fuer 'Neue Solidaritaet', ein Organ der sogenannten "Buergerrechtsbewegung Solidaritaet"... ein Teil des amerikanischen LaRouche-Netzwerkes.
Auch die zitierte Zeitschrift 'FUSION' ist alles andere als eine ideologiefreie serioese Quelle, sondern gehoert zur Dr. Boettiger Verlags-GmbH, die Zeitschriften dieses Netzwerkes herausgibt.
Im 'Informationsdienst gegen Rechtsextremismus' (IDGR) gibt es weitere Informationen zu den Zeitschriften 'Neue Solidaritaet' bzw. 'Fusion' und zum LaRouche-Netzwerk. Zitat: 'Die Programmatik dieser Organisationen ist durchdrungen von antisemitischem und autoritärem Gedankengut.'
https://www.idgr.de/lexikon/stich/b/bueso/bueso.html
Internet-Tipp: https://www.idgr.de/lexikon/stich/b/bueso/bueso.html
|
mart
antwortete am 30.08.03 (20:43):
Lieber Wolfgang!
Natürlich sind für Linksextremisten nur die von ihnen beeinflussten Medien frei von antisemtischen und und autoritärem Gedankengut – ein Bösewicht, der anderes meinte.
Ich frage mich nur, was geplante oder im Bau befindliche Atomkraftwerke mit Antisemitismus und Rassismus zu tun haben.
Es kann sich bei dieser Fragestellung wohl nur um Folgendes handeln:
Stimmen diese Angaben? Ja / nein
Wo stimmen diese Angaben nicht? Dann bitte berichtigen!
|
hl
antwortete am 30.08.03 (20:54):
Mich interessiert weniger, ob diese Angaben stimmen..(höchstens, wie du auf eine solche Quelle gekommen bist) mich interessiert ob das, liebe Mart,
"Wenn Deutschland so verblendet ist, seine einstige Führungsposition beim Export ziviler Kerntechnik aufzugeben, werden auf diesem zukünftigen riesigen Markt andere den Gewinn einfahren."
deiner Meinung entspricht und ob es dir egal ist ob unsere Kinder, Enkel und Urenkel mit dem Atommüll, den wir heute produzieren, zukünftig leben bzw. sterben müssen?
|
mart
antwortete am 30.08.03 (21:39):
Es ist wirklich interessant, daß Dich, hl und Wolfgang, nicht der Wahrheitsgehalt von Informationen interessiert
sondern
ob die Quelle, die ich zitiere, koscher ist oder nicht.
Ich nehme mir als Halbjude das Recht heraus, die Quelle zu zitieren, die die kürzeste Zusammenfassung über das Szenarium der Kernenergie bietet, selbst wenn sie von Linksextremisten als nicht ideologiefreie serioese Quelle, die durchdrungen von antisemitischem und autoritärem Gedankengut sei, bezeichnet wird.
Deshalb ersuche ich um Korrektur der Angaben oder um eine Bestätigung dieser Angaben über das, was im Augenblick auf der Welt in Hinblick auf die Kernenergie geschieht.
Du, liebe hl, willst von mir wissen, ob ich glaube, daß:
1."werden auf diesem zukünftigen riesigen Markt andere (als Deutschland) den Gewinn einfahren."
Meine Antwort: ja das glaube ich, wenn Deutschland hier nicht mitspielt.
2. "ob es dir egal ist ob unsere Kinder, Enkel und Urenkel mit dem Atommüll, den wir heute produzieren, zukünftig leben bzw. sterben müssen?"
Meine Antwort: nein, es ist mir nicht egal
|
Wolfgang
antwortete am 30.08.03 (22:38):
Ja, liebe hl, das ist schon merkwuerdig, warum 'mart' gerade aus dieser trueben Quelle schoepft. Unter Fachleuten gilt die 'Fusion' als unserioes, als politisches Pro-Atom-Kampfblatt. Kein Wunder bei dem Hintergrund... Nicht umsonst berichtet der 'Informationsdienst gegen Rechtsextremismus' (IDGR) ueber das LaRouche-Netzwerk und die Dr. BOETTIGER Verlags-GmbH und ihr Verlagsprogramm.
Fuer Dr. HELMUT BOETTIGER ist z. B. das Engagement vieler Menschen fuer den Umwelt- und Naturschutz 'pseudoreligioeses Theater'. Die Kernenergie stellt er hin als '[...] das einzig bekannte Mittel, um Umweltschutz technisch wirksam betreiben zu koennen.' So ein Mensch kann sich die Natur- und Umweltschutzbewegung nur als eine auf 'Betrug' fussende Bewegung vorstellen. Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft endet fuer ihn die Geschichte ueberhaupt. 'Mit dem Ende der Geschichte endet aber auch der menschliche Mensch', so seine abstruse Logik.
Nein, mit wissenschaftlich-technischem Sachverstand hat das nichts mehr zu tun. Wohl aber mit Lobbyismus. Manche Menschen moegen auf solche Propaganda hereinfallen. Aber allzu viele sind das Gott sei Dank nicht mehr. :-)
|
mart
antwortete am 30.08.03 (23:11):
Stimmen die Angaben über die errichteten oder in Bau befindlichen oder geplanten Kernkraftwerke,
ja oder nein?
|
Wolfgang
antwortete am 30.08.03 (23:59):
Nein, 'mart', die Angaben in der 'Fusion' stimmen so nicht (ich sagte bereits, dass diese Zeitschrift unter Fachleuten als nicht serioes gilt, und jeder anstaendige Mensch es ablehnen wird, aus Quellen des dubiosen LaRouche-Netzwerkes zu zitieren). Wichtig ist vor allem, was NICHT in Deiner trueben Quelle zu finden ist. Die Wirklichkeit ist naemlich viel dramatischer, als das Aufzaehlen von gebauten oder im Bau befindlichen Atomkraftwerken (was immer das auch beweisen soll).
Was 'Fusion' nicht erwaehnt: Die Menge hochradioaktiven strahlenden Atommuells wird sich bis 2020 auf 500.000 Tonnen gegenueber dem jetztigen Bestand etwa verdoppeln. Wie diese gigantische Menge gefaehrlichen Muells die naechsten paar zehntausend Jahre sicher gelagert werden soll, weiss derzeit kein Mensch.
Ebenfalls nicht erwaehnt wird in 'Fusion' die Tatsache, dass aus diesem Muell relativ leicht Plutonium fuer tausende von Atombomben gewonnen werden kann. Saemtliche Schurkenstaaten und auch private Schurken spekulieren auf diese Moeglichkeit. So bauen zum Beispiel Nordkorea und der Iran extra zu diesem Zweck Atomkraftwerke.
Ich empfehle Dir eine anerkannte Quelle (aus der auch meine Zahlen stammen), die zitierfaehig ist:
Greenpeace https://www.greenpeace.de/
Internet-Tipp: https://www.greenpeace.de/
|
mart
antwortete am 31.08.03 (00:15):
Also, Wolfgang, was soll das Ganze dann!
Ich habe geschrieben, daß es auf der Welt eine ganze Menge Kernkraftwerke (an die 500) gibt und daß weltweit im Augenblick nicht an eine Reduktion gedacht wird, sondern daß die Errichtung neuer Kernkraftwerke munter voranschreitet - die Kapazitäten der Firmen "müssen" ja genutzt werden.
Du schreibst als Antwort, daß stimmt nicht, weil ich "Fusion" (eine antisemitische, autoritäre und unseriöse Zeitung zitierte).
Jetzt stimmen meine Angaben doch wieder -- allerdings hätte ich vergessen auf die Menge des anfallenden mittel- und hochradioaktiven Atommüll hinzuweisen und auf die Möglichkeit, daraus waffenfähiges Plutonium zu gewinnen.
Hättest du deine Contra-Argumente nicht viel einfacher ohne dem Geplänkel über antisemitische, rechtsextreme und autoritäre Zeitschriften gleich bringen können?
|
Wolfgang
antwortete am 31.08.03 (00:38):
Ich denke, es war notwendig, auf die Verbindung von 'Fusion' - eine absolut unserioese von Dir zitierte Quelle - und dem LaRouche Netzwerk und der Dr. BOETTIGER Verlags-GmbH hinzuweisen und auch auf die Eintraege dazu beim 'Informationsdienst gegen Rechtsextremismus' (IDGR).
Du siehst, wie Stimmung gemacht wird von den Pro-Atom-Kampfblaettern... Indem sie das Wichtigste einfach nicht erwaehnen. Neben dem gefaehrlichen Betreiben der Atommeiler sind das Wichtigste naemlich die Folgen dieser Art, Strom zu erzeugen:
1. Die gewaltige Menge gefaehrlichen strahlenden Atommuells und dessen nicht gesicherte Endlagerung.
2. Die Moeglichkeit, aus diesem Atommuell Atombomben herzustellen.
Wenn diese wichtigen Informationen schlicht unterschlagen werden, dann sollen die LeserInnen getaeuscht werden. Wie gesagt: Das ist unserioes.
|
BarbaraH
antwortete am 31.08.03 (01:03):
>>Wenn Deutschland so verblendet ist, seine einstige Führungsposition beim Export ziviler Kerntechnik aufzugeben, werden auf diesem zukünftigen riesigen Markt andere den Gewinn einfahren.<<
Man geht inzwischen von ca. 70 000 Opfern der Tschernobyl-Katastrophe aus. 70 000mal jahrelanges Leid... dazu kommt das der Angehörigen.
Wie kann man mit dieser Erfahrung entgangene Gewinne durch einen Verzicht auf Kernkraft bedauern?
https://www.tschernobyl-folgen.de/
Internet-Tipp: https://www.tschernobyl-folgen.de/
|
mart
antwortete am 31.08.03 (08:37):
Jeden Tag sterben 19 Menschen auf Deutschlands !! Straßen, 1300 werden täglich verletzt.
Um dieses unerhörte Leid und den volkswirtschaftlichen Schaden zu verringern, fordere ich die sofortige Abschaffung des motorisierten Verkehrs.
|
Wolfgang
antwortete am 31.08.03 (09:32):
Ich moechte auf meine Website ecotrip.de aufmerksam machen... Und zwar auf das Thema 'Tschernobyl... Die Kosten des Atomstroms':
https://www.ecotrip.de/Aktuell/03_2002/aktuell_03_2002.html
Ich schrieb damals:
Tschernobyl darf nicht vergessen werden. Zwei Gruende dafuer nennt KOFI A. ANNAN, Generalsekretaer der UNO (s. Chernobyl. A Continuing Catatstrophe, Foreword):
"Erstens, wenn wir Tschernobyl vergessen, erhoehen wir das Risiko, weiterer kuenftiger Technik- und Umweltdesaster. [...] Zweitens, mehr als sieben Millionen unserer Mitmenschen haben nicht den Luxus des Vergessens. Sie leiden immer noch, jeden Tag, als Folge davon, was vor vierzehn Jahren geschah."
Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/Aktuell/03_2002/aktuell_03_2002.html
|
mart
antwortete am 31.08.03 (10:06):
Wolfgang:
Die Opfer von Tschernobyl sind tragisch, du hast nur die vielen anderen Opfer der Kernenergie vergessen!
Sollte diese selektive Sicht Methode haben?
Ich nannte Zahlen, der durch das türkische Regime getöteten Armenier etc......... und der Hunderttausenden vertriebenen Griechen etc.
Diese sind von der Weltöffentlichkeit und von den Extremisten jeden Coleurs vergessene und verleugnete und abgeleugnete Opfer.
Du und Deine Clique konnten sich nicht einmal zu einem müden "Ja, das stimmt! aufraffen!", es klang eher nach "Ach was hat Atatürk alles Tolles vollbracht".
Diese Vergehen gegen die Menschlichkeit dürfen bis h e u t e in der Türkei nicht einmal erwähnt werden.
Das Wort Armenier und ähnliche Ethnien, von denen 100.000 de in KZ umgebracht wurden - die übrigens Vorbilder für Hitler waren-, und von denen wir nicht einmal den Volksnamen wissen, dürfen in der Türkei bis h e u t e nicht einmal ausgesprochen werden.
Vielleicht solltest Du Dein Engagement auch auf diesen Bereich ausdehnen?
Oder stimmen diese Angaben ebenfalls nicht, weil sie in einer antisemitischen und autoritären Zeitung erschienen sind?
|
Mechtild
antwortete am 31.08.03 (14:49):
@mart Wir können ja damit beginnen den Tourismus auf die Schiene zu verlegen. Es müsste möglich sein, ein Gesetz zu verabschieden, dass das Reisen über z.B. 100 km auf der Straße mit Verkehrsmitteln mit mehr als (z.B. 6 Personen) verbietet. Ich wäre mit so einem Gesetz einverstanden. Es gibt aber genügend Interessenvertreter, die dagegen sind. Deshalb muss man keine Angst haben, dass ein solches Gesetz Realität wird und kann trotzdem gegen Atomkraftwerke sein. Das sind zwei verschiedene Dinge, aber beide richtig.
|
mart
antwortete am 31.08.03 (17:49):
Liebe Mechtild,
glaubst Du wirklich, daß die Verkehrsströme und die dabei stattfindende Energievernichtung und die 16 Tote pro Tag allein in Deutschland und über 1300 Verletzte allein von den Touristen ausgelöst werden?
Glaubst Du wirklich, daß die versch. Sektoren der Energieerzeugung unabhängig voneinander sind?
|
hugo1
antwortete am 31.08.03 (23:26):
Ich glaube nicht, daß es z.Z möglich ist, in Deutschland bei mehr als 3 Teilnehmern eine halbwegs sachliche Diskussion zum Thema Zukunft, Chancen u.Gefahren der Kernkraft zu führen , ohne daß sofort ein Abwürgen u. Abdrängen in die „Tschernobylecke „ erfolgt. 1.Es wird sicherlich ungenügend berücksichtigt, daß eine X mal größere Gefahr für die Menschheit von der "Nichtfriedlichen" Forschung, Planung, Erprobung u. massenhaften Herstellung atomarer Waffensysteme ausgeht. 2.Es wird meistens auch unberücksichtigt gelassen ,daß es vielleicht taktisch unklug war, als Besitzer , Inhaber u. Realisator -der wahrscheinlich sichersten KKW Techniken u.Sicherheitsbestimmungen dieser Welt- als Erster aus dieser Technologie auszusteigen u. das Feld den , aus meiner Sicht unzuverlässigeren Nachfolgern zu überlassen. (als leuchtendes Beispiel -dem sofort nachzueifern wäre- werden die Deutschen leider nicht gesehen ) 3.Sollte man die Ingenieure, die sich tagtäglich im KKW mit der entsprechenden Technik beschäftigen nicht als dumme , unfähige, engstirnig potentielle Selbstmörder betrachten 4.Wird diese Diskussion nicht nur aus politisch motivierten Interessen heraus , sondern vor allem von den im Hintergrund stark agierenden Interessengemeinschaften u. den „Nichtkernkraftbesitzenden" sonstigen energieerzeugenden Lobbyisten beeinflußt. 5. Wird es in der weiteren menschlichen Entwicklung mit Sicherheit nicht zigtausend Jahre dauern , (wie uns einige dieser Horrorszenarioandiewandmalenden gerne glauben machen würden, bis findige Köpfe ; die passenden Lösungen zur umweltfreundlichen-Nutzung oder Entsorgung unserer derzeitigen üblen Hinterlassenschaften gefunden haben. ...übrigens fließen derzeit weltweit nicht geringe Steuermittel in die Kernfussionsforschung (,,sollten nicht von vornherein als "Indensandgesetzt" betrachtet werden)
|
BarbaraH
antwortete am 01.09.03 (00:09):
hugo 1 schreibt:
>>Wird es in der weiteren menschlichen Entwicklung mit Sicherheit nicht zigtausend Jahre dauern , (wie uns einige dieser Horrorszenarioandiewandmalenden gerne glauben machen würden, bis findige Köpfe ; die passenden Lösungen zur umweltfreundlichen-Nutzung oder Entsorgung unserer derzeitigen üblen Hinterlassenschaften gefunden haben<<
Unter verantwortungsbewusstem Handeln verstehe ich, wenn man sich VOR der Nutzung von Atomkraft erst einmal um die "passenden Lösungen zur umweltfreundlichen-Nutzung oder Entsorgung (der).... üblen Hinterlassenschaften" gekümmert hätte. Nun auf "findige Köpfe" zu hoffen und die Kritiker als "Horrorszenarioandiewandmalende" zu diffamieren ist in meinen Augen mehr als leichtfertig... ja extrem verantwortungslos.
|
Karl
antwortete am 01.09.03 (08:16):
Heute steht in der Zeitung (BZ), dass Frau Merkel die geplante Abschaltung der Atomkraft in Deutschland wieder rückgängig machen möchte. Zurück in die Zukunft?
Aus sehr vielen Gründen bin ich persönlich sehr für den Ausbau der dezentralen alternativen Energien. Kernkraftwerke dürfen allerdings keineswegs durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, denn diese verschmutzen unseren Planeten und gefährden seine Atmosphäre wesentlich schneller als jene.
|
DorisW
antwortete am 01.09.03 (09:49):
@hugo1 antwortete am 31.08.03 (23:26): "3.Sollte man die Ingenieure, die sich tagtäglich im KKW mit der entsprechenden Technik beschäftigen nicht als dumme , unfähige, engstirnig potentielle Selbstmörder betrachten"
Aber hugo, wer tut denn das? Ich bin überzeugt, dass Ingenieure im Atomkraft-Bereich genauso gut und zuverlässig arbeiten wie andere Ingenieure auch. Und genau da liegt das Problem. Menschen machen Fehler - selbst wenn sie noch so gut ausgebildet sind - und eine Technik kann nie fehlerfrei beherrscht werden. Und in Planung, Realisierung, Betrieb und Wartung eines Atomkraftwerkes liegen derart viele potenzielle Fehlerquellen, dass ein 100%ig verlässlicher und sicherer Betrieb einfach nicht möglich ist. Angesichts des unermesslich hohen Schadens bei einem Atomunfall halte ich selbst die geringste Eintrittswahrscheinlichkeit für zu hoch. Ganz zu schweigen von der ungelösten Endlagerfrage. Ihr Senioren müsst mit diesem Dreck nicht mehr leben - ich schon :-(
|
hugo1
antwortete am 01.09.03 (10:28):
@ Barbara,,,,,,,das bleibt hier Jedem unbelassen, Andersdenkende als extrem verantwortungslos zu bewerten. Nix einfacher als dies. Das zeigt mir nur wieder, daß Viele, die sich zu den Guten zählen die die Umwelt u. die Menschheit vor jedweder Gefahr retten möchten, doch sehr oft ziemlich verbiestert ihre ansich lobenswerten Ziele verfolgen. Dabei bleiben natürlich gegenseitige Achtung, Streitkultur u. fast jeder Informationsaustausch auf der Strecke. (u. sobald sich Jemand so angesprochen fühlt u. sich die Jacke anzieht, wird er -u. das beobachte ich hier sehr oft-sich in einen Schmollwinkel zurückziehen, schlimmer noch, viel gehen dann in einen unüberlegten Gegenangriff zu gleichen oder noch schlimmeren Wortgefechten über.) Das sollten wir uns hier nicht antun. Sicher würden wir bei einer realen, nicht übers Web geführten Diskussion zu diesem doch recht heiklem Thema „Kann die Energiebereitstellung für die Menschheit in Zukunft nur mit, oder auch ohne Kernenergie sicher, ökologisch u. ökonomisch sinnvoll realisiert werden ?" nicht nur zu gegenteiligen Ansichten u. Einsichten gelangen. @ Karl ,, mit alternativen dezentralen Energieen kann ich mich sehr gut anfreunden, jedoch bezweifle ich, daß sich damit diejenigen zufriedengeben die derzeit die großen Verdiener u. Nutznießer an dem ungleichen, ungerechten pro Kopf Verbrauch sind, zumal sie die Schlüsseltechnologien besitzen u. sich breit auf die Energierssourcen dieser Welt gesetz haben.
|
hugo1
antwortete am 01.09.03 (10:52):
@ Doris ,,ich drück ganz toll die Daumen, daß Du und Deine Nachfahren ein Leben lang von einem weiteren KKW Gau -ganz gleich wo auf dieser Erde- verschont bleiben. Trotzdem würde ich alle zZ auf dieser Erde lagernden und für einen Ernstfall einsatzbereiten sowie die schon ausgemusterten Massenvernichtungswaffen liebend gerne tauschen gegen einige gutgeleitete, hochmoderne Kernkraftwerke (vielleicht demnächst sogar auf Kernfussionsbasis) Nicht umsonnst werden die militärischen nuklearen Übrigbleibsel-z.B gegenwärtig die rostenden Atomuboote bei Murmansk- von gutgeschulten Erfahrungsträgern aus zivielen Kernkraftwerken unschädlich gemacht.(von echter Entsorgung möchte ich hier nicht sprechen)
|
DorisW
antwortete am 01.09.03 (11:32):
@hugo
Lieb gemeint, aber ich würde dann doch eine Technik vorziehen, bei der ich nicht aufs Daumendrücken angewiesen bin.
Das Vorhandensein von nuklearer Militärtechnik kann m.E. nicht den Weiterbetrieb von zivilen KKWs rechtfertigen, auch nicht zum Know-How-Erhalt. Für das Know-How sorgen die Militärs schon selber :-(( wenn nicht die russischen, dann die USA, Frankreich, Pakistan...
Wir müssen unbedingt weg von der gefährlichen Atomenergie, von mir aus auch gerne zu einem hohen Preis und meiner Meinung nach sogar dann, wenn das ein kurzfristiges (!) Ausweichen auf die Kohle bedeuten würde.
Überspitzt formuliert: ich hätte lieber ein Kind mit Husten als eines mit zwei Köpfen...
|
BarbaraH
antwortete am 02.09.03 (00:20):
hugo 1
Du lässt Dich breit darüber aus, dass ich Andersdenkende... in diesem Fall also Dich... als extrem verantwortungslos bewerte und beklagst, dass ich auf diese Weise all die lieben Diskussionspartner verscheuchen würde.
Lies doch bitte noch einmal, was ich geschrieben habe:
>>Unter verantwortungsbewusstem Handeln verstehe ich, wenn man sich VOR der Nutzung von Atomkraft erst einmal um die "passenden Lösungen zur umweltfreundlichen-Nutzung oder Entsorgung (der).... üblen Hinterlassenschaften" gekümmert hätte. Nun auf "findige Köpfe" zu hoffen und die Kritiker als "Horrorszenarioandiewandmalende" zu diffamieren ist in meinen Augen mehr als leichtfertig... ja extrem verantwortungslos.<<
Vielleicht solltest Du einmal in den Spiegel schauen, ob nicht Du selbst Andersdenkende diffamierst, denn das Wort "Horrorszenarioandiewandmalende" ist doch von Dir. Ich habe Dir lediglich erklärt, was ich unter verantwortungsbewusstem Handeln verstehe. Wieso fühlst Du Dich dadurch angegriffen?
|
hugo1
antwortete am 02.09.03 (18:09):
@ BarbaraH ,,,da mußte Dir keine Sorgen machen, daß ich mich angegriffen fühle-wie gesagt, ich zieh mir einfach diese Jacke nicht an-,sondern im Gegenteil freue ich mich, daß Du die Diskussion mit mir (aus Deiner Sicht Andersdenkender) nicht sofort als vergebliche Mühe ansiehts u. abbrichst. Dieses verantwortungsbewuste Handeln, wie Du es forderst bzw welches natürlich wünschenswert ist, wird wohl ein frommer Wunschtraum von uns beiden bleiben. Soweit ich es beurteilen kann, gab es (u. gibt’s bestimmt auch noch heute) in der Geschichte der Menschheit meistens Erfinder, Entdecker, Ingenieure, Wissenschaftler usw , die zwar Ihre Idee verwirklichen wollten, über irgendwelche negativen Folgen für die Menschheit haben sie sich wohl kaum Gedanken gemacht bzw solche aus verständlichen Gründen eher zurückgedrängt. Vieles ist dadurch einerseits Segen für Einige oder Viele, andererseits auch Fluch für die Menschheit geworden. Schwarzpulver, chemische Keule in der Landwirtschaft, Treibmittel in der Tiermast, Quecksilbereinsatz bei der Goldgewinnung, sämtliche auch für militärische Zwecke ( u. das sind die meisten) nutzbare technische, chemische, biologische , atomare Erfindungen. Fast nie hat sich im Umfeld dieser „Entdecker u. Ausführenden" derjenige durchgesetzt -falls es Ihn überhaupt gab-,der auf eventuelle oder auch tatsächliche sonnstige Gefahren hingewiesen hat. Heute haben wir die günstige Möglichkeit Bedenken zu äußern, Mitmenschen zu informieren, Diese gewaltlos zu überzeugen usw,,,u. wenn sich viele Gleichgesinnte zusammentun haben sie sogar die Chance bei Bundestagswahlen die Partei zu wählen, die den Ausstieg aus dem Atomprogramm verspricht.(gefällt mir besser als Jugendlichen zu erlauben, bzw diese aufzumuntern sich vor Castortransportern an den Gleisen festbetonieren und anschweißen zu lassen. Was soll man übrigens von der Einstellung z.B. der Amerikaner u. Franzosen zur Kernenergie in ihren Ländern halten ? gibt es dort annähernd solche Widerstände wie bei uns, welche Gründe könnte die Akzeptanz dort haben ?
|
BarbaraH
antwortete am 02.09.03 (23:10):
hugo1,
ich habe sehr große Achtung vor dem Physiker und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker. Er hat sich Zeit seines Lebens mit der Erforschung der Atomenergie auseinander gesetzt und hält die Nutzung der Kernenergie als "gesellschaftspolitisch unverträglich", sieht in ihr sogar "eine Gefahr für geltende Verfassungsziele". Stattdessen plädiert er für die Sonnenenergie als hauptsächliche Energiequelle. Müsste das nicht einen jeden nachdenklich stimmen?
Internet-Tipp:
>>Für Frieden und Verantwortung
Seine Karriere startete von Weizsäcker Ende der dreißiger Jahre als Atomphysiker. Weizsäcker, dessen wichtigstes Anliegen später die Kriegsverhütung und die Verantwortung der Wissenschaft sein sollte, war im Hitler-Regime an der Entwicklung einer deutschen Atombombe beteiligt. Der damals 29-Jährige vertrat die Auffassung, dass man Atomenergie nicht anderen überlassen solle, wenn man selber daran arbeiten könne. Doch bald schreckte er vor seiner eigenen Forschungsarbeit zurück: Zwei Jahrzehnte später, am 12. April 1957, rief er als Hauptinitiator der "Erklärung der Göttinger Achtzehn" zusammen mit 17 weiteren Atomphysikern zur weltweiten Einstellung der Produktion und des Einsatzes von Atomwaffen auf. 1962 kämpfte er als Hauptverfasser des "Tübinger Memorandums" gegen die Pläne des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß, der die Bundeswehr mit atomaren Waffensystemen ausrüsten wollte. Später schrieb Weizsäcker im Vorwort für die Studie "Die Grenzen der Atomwirtschaft" (1986), dass der Fortschritt die Atomwirtschaft überflüssig mache. Weizsäcker empfand die Kernenergie als gesellschaftspolitisch unverträglich und sah in ihr eine Gefahr für geltende Verfassungsziele. Stattdessen plädierte er für die Sonnenenergie als hauptsächliche Energiequelle.<<
https://www.heute.t-online.de/ZDFde/druckansicht/0,1986,2001391,00.html
Internet-Tipp: https://www.heute.t-online.de/ZDFde/druckansicht/0,1986,2001391,00.html
|
mart
antwortete am 03.09.03 (10:56):
Nun, als jemand, der - auch - 40 km weit von Temelin entfernt wohnt, wäre mir eigentlich viel wohler, wenn dieses Kraftwerk mit deutscher Technologie gebaut worden wäre.
|
Wolfgang
antwortete am 03.09.03 (13:01):
Sicherer waere das wohl, mart... Eine absolute Sicherheit wird Dir aber auch kein deutscher Hersteller oder Betreiber garantieren koennen. Falls Du die willst, hilft nur eins: Ein moeglichst schneller Ausstieg aus dieser gefaehrlichen Technik. Wenn in Temelin etwas Schwerwiegendes passiert (analog Tschernobyl), koennen wir unser gewohntes Leben in Ost- und Mitteleuropa jedenfalls vergessen.
Hier ein Webtipp zu einer Seite oesterreichischer AtomkraftgegnerInnen:
TEMELIN.at OÖ Plattform gegen Atomgefahr https://www.temelin.at/
P.S.: Die Leute von TEMELIN.at veranstalten uebrigens demnaechst ein Symposium - am 4./5. NOVEMBER 2003 in Linz. Eine Gelegenheit, mitzumachen im Kampf fuer eine 'hellere Zukunft' und fuer 'Strategien fuer eine Welt ohne atomaren Wahnsinn'. :-)
Internet-Tipp: https://www.temelin.at/
|
Wolfgang
antwortete am 03.09.03 (13:17):
Uebrigens sind deutsche Unternehmen auch fuehrend in der Solartechnik... Die bayerische Firma 'Solar Millennium AG' (s. Link) plant und projektiert Solarkraftwerke weltweit. Eine ganz grosse Sache wird gerade in Spanien Wirklichkeit:
In Andalusien sollen ab 2004 die ersten beiden Sonnengrosskraftwerke mit je 50 Megawatt Leistung entstehen.
Bei der Solarthermie wird die Waermeenergie der Sonne in Strom umgewandelt. In den so genannten Parabolrinnen-Kraftwerken fangen meterhohe gewoelbte Parabolspiegel die Sonnenwaerme auf und konzentrieren sie auf ein Absorberrohr. In diesem zirkuliert als Waermetraegermedium ein synthetisches Oel, das zu einem Kraftwerksblock gepumpt wird. Dort wird Dampf erzeugt, der eine Turbine mit Stromgenerator antreibt.
Sichere, preiswerte und saubere Energie... Wir brauchen die gefaehrliche, teure und schmutzige Atomenergie nicht. :-)
Solar Millennium AG https://www.solarmillennium.de/
Internet-Tipp: https://www.solarmillennium.de/
|
Mechtild
antwortete am 03.09.03 (14:05):
“Sichere, preiswerte und saubere Energie... Wir brauchen die gefaehrliche, teure und schmutzige Atomenergie nicht. :-)“ Es verdienen aber viele an der teuren schmutzigen Energie und die werden alles dafür tun, dass es die fossilen Energien noch gibt, sie auch verkauft werden. Die Atomenergie haben wir nie gebraucht, aber bezahlt und der Ausstieg hat noch nicht richtig begonnen.
|
BarbaraH
antwortete am 03.09.03 (14:27):
Unter dem von Wolfgang genannten Link ist ein kleiner Beitrag von Franz Alt zu lesen, in dem er über Berechnungen informiert, dass sich der weltweite Energiebedarf bis zum Jahr 2060 vervierfachen wird. Wie würde es unserer Welt incl. Atmosphäre bekommen, wenn dieser Mehrbedarf durch fossil-atomare Energieträger erzeugt werden würde? Er hält es für einen Segen, dass wir aufgrund der Knappheit zur Solarenergiegewinnung getrieben werden.
Ja, manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden :-)
https://www.solarmillennium.de/start.php?cid=325
Internet-Tipp: https://www.solarmillennium.de/start.php?cid=325
|
hugo1
antwortete am 03.09.03 (18:23):
,,soweit ich das die letzten Jahrzehnte verfolgen konnte, wurde die Menschheit alljährlich mit immer neuen Zahlen in Sachen Energieresourcen und deren Verfügbarkeit in den nächsten zig oder hunderten von Jahren konfrontiert, die alle immer wieder widerlegt, geändert und an die neuesten Erkenntisse angepasst wurden. Jeder, der in Sachen Energieversorgung glaubt ein Wörtchen mitreden zu wollen, sucht sich die passenden Veröffentlichungen für seine Argumente aus. Ich denke, daß nur eine halbwegs reale Erkundung ,Erfassung und Nutzenstauglichkeit(Förderfähigkeit) der auf bzw. in der Erde vorhandenen Energieträger verbunden mit einer ebenso halbwegs real eingeschätzten Bevölkerungsentwicklung und deren Energieverbrauchsprognose zu brauchbaren Energiekonzepten führen kann. Dabei ist es aus meiner Sicht, zumindest in den nächsten Jahrzehnten, nicht möglich auf herkömmliche Energieträger zu verzichten und in großem Stile auf erneuerbare umzuschwenken. Da müßten ein Durchschnittsinder,Chinese oder Russe, um sich-bezogen auf gegenwärtige Deutsche Preise- die gewünschte Windenergiemenge zu leisten, wohl auf sämtliche sonnstigen täglichen Ausgaben verzichten. Erst wenn es ein weltweit verknüpftes, sparsames Energieverteilungsnetz (rund um den Globus in allen Richtungen) gibt, wird es möglich werden mit der Sonne, dem Wind, dem fließenden Wasser, der Erdwärme, der Wasserstoffnutzung, den nachwachsenden Rohstoffen usw flächendeckend Energie bereitzustellen.
|
Wolfgang
antwortete am 03.09.03 (18:55):
Aber gerade das ist zur Zeit der Renner, 'hugo1'... Weltweit wird ein anderer Weg gegangen (muss gegangen werden): Der Weg der erneuerbaren Energienen. Denn die endlichen Ressourcen - hauptsaechlich die Ressource No. 1, das Oel, aber auch das Uran - gehen in dramatischem Tempo zur Neige.
Dabei ist nicht entscheidend, wann der letzte Tropfen Oel oder das letzte Gramm Uran gefoerdert werden. Massgeblich fuer den Preis ist das sogenannte Poduktionsmaximum. Um das Jahr 2000 herum wurde dieses Produktionsmaximum in den Nicht-OPEC-Staaten erreicht. Seitdem faellt dort die Oelproduktion stetig (Fachleute sagen, diese Laender befinden sich im 'decline'). De OPEC-Staaten kommen gerade in den Zustand des 'decline'... Deren Produktionsmaximum wird etwa zwischen 2005 bis 2010 erreicht werden.
Danach geht es also abwaerts... Oekonomisch gesehen macht sich das in schnell steigenden Preisen bemerkbar. Die Zeit des billigen Oels ist vorbei. Ueberhaupt ist die Zeit der nicht-erneuerbaren Energietraeger vorbei.
Niemand sollte sich darueber graemen (es sei denn, Du haettest Deine Millionen oder Milliarden in den alten nicht-nachhaltigen Industrien investiert. *fg*). Die meisten hier in den ST-Foren muessen sich auch nicht fuer ihr persoenliches Leben sorgen, denn alle Aenderungen werden nicht mehr sie betreffen, sondern ihre Kinder und Kindeskinder. Eine neue Zeit beginnt... Die Zeit der erneuerbaren Energien. :-)
Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/
|
Wolfgang
antwortete am 03.09.03 (19:03):
Noch etwas, 'hugo1'... Gerade die Menschen in der sogenannten '3. Welt' konnten sich nie unsere Energieverschwendung leisten und konnten nie auf eine aufwändige, teure Technik zurueckgreifen. Gerade fuer sie sind die neuen Solartechniken ein Segen... Denn die Ressource 'Sonne' haben sie im Ueberfluss.
Erstmalig werden diese Menschen die Chance bekommen, oekonomisch mitmischen zu koennen.
Erst die neuen Solartechniken und eine solare Energiewirtschaft wird sie aus ihrer fuer sie toedlichen westlichen Umklammerung loesen koennen. :-)
|
hugo1
antwortete am 03.09.03 (21:15):
@ Wolfgang ,,deine Voraussage,(aus meiner Sicht eher ein Wunschdenken Deinerseits):"Erstmalig werden diese Menschen die Chance bekommen, oekonomisch mitmischen zu koennen." da hätt ich nichts dagegen einzuwänden, jedoch kommen mir dabei arge Bedenken. Diejenigen die gegenwärtig das Geld besitzen, werden auch diejenigen sein, die in den von der Sonne bevorzugten Gegenden dieser Welt, sich das entsprechende Land kaufen können und die nötigen Investitionen tätigen lassen und die Juristischen und völkerrechtlichen Vorgaben dazu beeinflussen, biegen und drehen. Also kurz gesagt, ich glaube nicht daran , daß die Energieen der Zukunft am gegenwärtigen Wohlstandsgefälle praktisch etwas ändern werden. ( Es kann einige Umverteilungen bei den "großen" Energieversorgern geben, falls der Eine oder Andere verpasst auf den richtigen Zug aufzuspringen) Eher kann ich mir vorstellen, daß der "Normalbürger"dazu verdammt sein wird, sich am Rückbau der dann unnütz gewordenen bisherigen Energieprojekte und mit Steuerbeiträgen am Aufbau der dann Neuen Technologie-und wenns nur über die Energiepreise ist- zu beteiligen ,,aber nun bin ich doch ziemlich vom Ausgangsthema abgekommen...*g*
|
Wolfgang
antwortete am 04.09.03 (00:21):
@hugo1... Wie kann ich Dir als 'unglauebigem Thomas' die fantastischen Moeglichkeiten der Solartechnik gerade fuer die Menschen in der '3. Welt' nahebringen... Ich versuche es einmal mit dem 'Solar Home System' (ich gehe davon aus, dass Du und viele andere noch nie etwas davon gehoert haben).
Ein 'Solar Home System' ist eine Versorgungseinheit fuer einen einzelnen Haushalt. Er besteht aus einem photovoltaischen Modul - 0,5 m2 gross, einer Autobatterie als elektrischem Energiespeicher und etwas Intelligenz in Form einer elektronischen Schaltung zur Steuerung des Lade- bzw. Entladestroms. Zum 'Solar Home System' gehoeren ueblicherweise drei energiesparende Leuchtstofflampen und ein Anschluss fuer einen weiteren Verbraucher (z. B. ein Radio, ein Fernseher oder eine Kuehlbox). Bei einer fuer 3.-Welt-Laender typischen solaren Einstrahlung von 5 kWh/m2 pro Tag koennen diese Geraete abwechselnd oder gleichzeitig ueber den Tag betrieben werden.
Mit dieser preiswerten Versorgungseinheit (einmalige Gesamtkosten rund 425 US$) kann eine ganze Familie dauerhaft (!) mit Strom versorgt werden. Ein paar Hundertausend Versorgungseinheiten werden pro Jahr in die Laender der 3. Welt geliefert. Tendenz: Stark steigend. Einige Laender sind schon selbst in der Lage, diese Versorgungseinheiten herzustellen.
Ein Riesenmarkt tut sich auf - fuer die hiesigen und dortigen Photovoltaik-Produzenten, aber auch fuer die oertlichen Handwerker, die diese Anlagen installieren und warten.
Ein Anfang... Dezentrale, kleine Technik... Saubere, sichere und preiswerte Energie...
Quelle der Zahlen... Photovoltaik ein Baustein zur nachhaltigen Entwicklung netzferner Regionen (von HANSJÖRG GABLER und KLAUS PREISER), Forschungsverbund Sonnenenergie 'Themen 98/99'
https://www.fv-sonnenenergie.de/
Internet-Tipp: https://www.fv-sonnenenergie.de/
|
hugo1
antwortete am 04.09.03 (22:54):
@ Wolfgang,,,sicher hat die Sonne schon seit menschengedenken großen Einfluss auf unsere Entwicklung-und das wird auch so bleiben. Sicher ist auch, daß der Mensch je weiter er sich entwickelt, die Sonnenenergie mehr und mehr für sich nutzen wird. Das dabei den-(ich will sie mal Regenerativenergieanwendungsbefürworter betiteln) Atomenergiegegnern- fast jede Lobeshymne auf die Solarenergie zu passe kommt, liegt dabei natürlich auf der Hand. Im Internet tummeln sich aber auch ne Unmenge Interessenten, die Ihr eigenes Süppchen-sprich Verdienstmöglichkeiten durch Solarenergie-kochen, aber auch Krawalltouris getarnt als Atomkraftgegner usw. Allein die Sucheingabe von "solar power" u. „nuclear power" ergeben etliche Millionen Beiträge. übrigens gabs so eine ähnliche Aktion -wie Du sie propagierst -'(Solar Home System' ) schon mal. 1958 sollte durch die Betreibung von zig millionen Schmelzöfen in China (ca 60 Millionen Bauern mauerten sich Schmelzöfen am Haus) genannt:"der Große Sprung"- das Überholen Englands in der Pro-kopf Produktion gelingen.,,,schlug natürlich total fehl, aber heute hats China doch noch geschafft u. liegt in der Stahlroduktion im Weltmaßstab ganz vorne. Übrigens interessieren u. informieren sich die Kernkraftwerksbeschäftigten die ich kenne, fast alle in irgendeiner Form in Sachen Solarenergie (u. wenns nur zum scheuchen von Maulwürfen im Garten mittels solarbetriebene Schallwellenerzeuger ist) ob sich selbsternannte Atomgegner unvoreingenommen mit der Kernenergietechnik befassen ? wohl eher selten
Internet-Tipp: https://www.kernenergie-wissen.de/
|
Wolfgang
antwortete am 05.09.03 (01:24):
Nein, mich 'unvoreingenommen mit der Kernenergietechnik befassen', das geht fuer mich nicht bei solch einer gefaehrlichen Technik und ihren verantwortungslosen Betreibern.
Ich setze halt auf die dezentrale, kleine, sanfte, saubere Technik... Eine Technik, die ein nachhaltiges Leben ermoeglicht... Eine Technik, die Profite bringt fuer viele Menschen und toedlich ist fuer die Profite der grossen Konzerne (aus diesem Grund bekaempfen sie auch die Solartechniken und eine kuenftige Solarwirtschaft).
Ich erinnere an LEOPOLD KOHR, der die Idee der kleinen Technik propagierte. Die Groesse - KOHR meint nicht die absolute, sondern die relative, die zu große Groesse - "[...] scheint das zentrale Problem der Schoepfung zu sein. Wo immer etwas fehlerhaft ist, ist es zu gross. [...] Die Groesse - und nur die Groesse! - ist das zentrale Problem der menschlichen Existenz, im sozialen und im physischen Sinn." (LEOPOLD KOHR: "Das Ende der Grossen". Zurueck zum menschlichen Maß, Salzburg 2003, Einleitung).
Ich glaube, 'hugo1', fuer solche Ideen bist Du nicht zu begeistern. Aber, es gibt Gott sei Dank viele andere, sogar immer mehr Menschen, die mit dieser Idee sympatisieren. Vor allem junge Menschen merken, dass die Alten sie mit ihrer Ideologie des 'immer mehr' und des 'immer groesser' sie in eine Sackgasse gefuehrt haben.
|
hugo1
antwortete am 05.09.03 (11:20):
@ Wolfgang ,,,Begeisterung hin Begeisterung her-sicher kannste mich überzeugen von der "Sauberkeit der Solartechnik an sich"-wer könnte dies abstreiten, doch die allerorts mögliche Anwendung und Durchsetzung,,,,"Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube" dezentrale, kleine, sanfte, saubere Technik wie Du sie wünschst kann ich mir zwar noch auf dem Lande, jedoch keinesfalls für die Masse der Stadtbewohner vorstellen.(Manhatten voller Kochkisten,Sonnenspiegelöfen und Minisolartechnicken) @ BarbaraH Du erinnerst und interpredierst mit Carl Friedrich von Weizsäcker einen Exbundespräsidenten, sicher ein sehr ehrenwerter Herr. Viel wissen nicht daß sein Nachfolger Roman Herzog auch interessantes zum Thema zu sagen hatte. Zitat:"Kaum eine Anstrengung zur Reform, die nicht sofort als Anschlag auf den Sozialstaat unter Verdacht gerät. Ob Kernkraft, Gentechnik oder Digitalisierung: Wir leiden darunter, daß die Diskussionen bei uns bis zur Unkenntlichkeit verzerrt werden - teils ideologisiert, teils einfach idiotisiert. Solche Debatten führen nicht mehr zu Entscheidungen, sondern sie münden in Rituale, die immer wieder nach dem gleichen Muster ablaufen" -nachzulesen unter Internet Tip von gestern- und ich stelle fest, das mit der verzerrten Diskussion hat uns hier auch schon mächtig erwischt, ich schließe mich dabei nicht aus *g*
|
DorisW
antwortete am 05.09.03 (12:37):
hugo... Es gibt nicht nur einen Weizsäcker - unser Ex-BP hieß Richard :-)
Zu Herzogs Zitat kann ich nur sagen, für mich hat die Diskussion über Atomkraft keine ideologischen Aspekte... Es sei denn, man nennt es ideologisch, wenn es darum geht, Kosten und Risiken abzuwägen.
Mir sind die hohen Risiken (mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, aber unermesslich hohen Schäden für Leben und Gesundheit der Betroffenen) alleine schon Grund genug, die Atomkraft abzulehnen.
Die Kosten sind ein weiteres Thema. Aus regenerativen Energien erzeugter Strom kann niemals so teuer sein wie Atomkraft, schon gar nicht, wenn man a) die hohen Kosten für Sicherheitsvorkehrungen in AKWs bedenkt und b) die Solar- und Windtechnik weiter verbessert wird.
|
DorisW
antwortete am 05.09.03 (12:39):
P.S. Mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit meine ich natürlich nur den größten anzunehmenden Unfall, den GAU. "Kleinere" Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Kernenergie fanden und finden ständig statt (erhöhte Krebsrate im Umkreis von AKWs). Ganz zu schweigen vom ungelösten Endlagerproblem.
|
Wolfgang
antwortete am 05.09.03 (13:54):
Ich will noch ein wenig Werbung machen fuer die kleine und sanfte Technik und fuer das Menschenbild, das dahinter steckt, fuer LEOPOLD KOHR's 'Lehre vom rechten Mass' und E. F. SCHUMACHER's - ein Schueler von KOHR - 'small is beautiful'.
Auf der Website des Deutschlandfunks gibt es eine lesenswerte Seite mit weiteren Links:
Eine Lange Nacht ueber Leopold Kohr und seine Erben Die Lehre vom rechten Mass https://www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht/030125.html
Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht/030125.html
|
BarbaraH
antwortete am 05.09.03 (16:07):
hugo 1,
Doris W hat Dich bereits aufgeklärt, dass es sich bei Carl Friedrich von Weizsäcker um einen Bruder unseres ehemaligen Bundespräsidenten handelt. Ich habe vor den Geschwistern derer von Weizsäcker große Hochachtung, da sie sich alle durch ein großes, gelebtes Verantwortungsbewusstsein auszeichnen. Dieser Carl Friedrich ist ein berühmter Physiker... Atomphysiker und Philosoph, hat sehr viel über die Verantwortung von Wissenschaftlern geschrieben, u.a. dass sie zum Verschweigen von wissenschaftlichen Erkenntnissen und damit zu einem Verzicht auf Ruhm gezwungen sind, wenn diese Erkenntnisse für die Menschheit gefährlich werden könnten.... eben aus einem höher zu bewertenden Verantwortungsbewusstsein heraus...
Wenn dieser Mann nun die Nutzung der Kernenergie als "gesellschaftspolitisch unverträglich" bezeichnet, ja sogar in ihr "eine Gefahr für geltende Verfassungsziele" erkennt und stattdessen für die Nutzung der Sonnenenergie als hauptsächliche Energiequelle plädiert, hat dieses für mich ein ausgesprochen großes Gewicht.
Wenn Herr Herzog, ehemals Richter beim Bundesverfassungsgericht, ein Diskutieren und Debattieren der Öffentlichkeit über derart wichtige Fragen kritisiert und am liebsten unterdrücken möchte, spricht das für sich und hat nichts mit einem wissenschaftlichen Urteil über die Gefahren der Nutzung von Kernenergie zu tun.
|
hugo1
antwortete am 05.09.03 (18:19):
BarbaraH und DorisW,, danke für die Entwechselung von Richard und Carl Friedrich (Pluspunkt für Euch) @ DorisW ,,,Aus regenerativen Energien erzeugter Strom kann niemals so teuer sein wie ,,,,,,,,, Auch darin scheiden sich die Geister.Lieschen Müller würde sagen:In Sachen Energiebereitstellung halten Viele Beteiligte (ich möchte fast behaupten Alle ) in irgendeiner Art die Hand tüchtig auf. Das Chaos bei den Subventionen .(Kohlepfennig, Einspeisegesetz, Fördermittel, Förderung durch Bund-BAFA-Länder Gemeinden und sogar Energieversorger, Preisregulierungen, Besteuerungsvorteile usw.)ist meines Erachtens gewollt und hausgemacht. Je undurchsichtiger für Otto Normalverbraucher, desto höher und unverschämter die Gewinneinstreichungen. Jeder zeigt mit dem Finger auf den jeweils Anderen, aber Alle ziehen dem Staat und dem Bürger (kommt auf das Gleiche heraus) ohne entsprechende Gegenleistung die Euros aus der Tasche. ,,übrigens las ich gerade heute wieder , daß die nächsten Windradbauer in große finanzielle Schwierigkeiten geraten sind,,,und dabei sollte dies eine nicht endenwollende Erfolgsstorry werden,,,*g*
|
mart
antwortete am 05.09.03 (18:33):
Wie ist die Sicherstellung der Grundlast und des Spitzenstroms mit alternativer Energieumwandlung möglich?
|
hugo1
antwortete am 05.09.03 (21:14):
mart mart,,,du kannst doch nicht unseren "Sonnenanbetern" mit einer solch speziellen Frage den Wind aus den Segeln nehmen. Die Grundlast, die gegenwärtig hauptsächlich durch Kernkraft, Kohle, Erdgas und Erdöl-teilweise Wasser-gedeckt wird, kann natürlich nicht kurzfristig anderweitig erzeugt werden. 1.-nicht tierisch ernst gemeinter-Vorschlag: Du ziehst aufs Land und machst dich autark in Sachen Strom und Brennstoff. Umgibst also dein Gehöft mit nachwachsenden Pflanzen,entsprechenden Ernte-und Verarbeitungsanlagen, treibst Viehzucht für Gülleanfall, setzt Solaranlagen aufs und hinters Haus,installierst,n Windkraftrotor, montierst Wärmepumpen und Spezialakkus,,,und schon ist Deine Rundumdieuhrversorgung gesichert. 2.Du wartest, bis es -wie schon weiter oben beschrieben- weltumspannende Energieversorgungsnetze gibt, wo jegliche Art von alternativer bzw regenerativer Energie eingespeist wird. (irgendwo auf der Erde scheint bestimmt die Sonne, bewegt sich ein Wasserrad, weht ein Lüftchen oder ein Sturm, steht Erdwärme zur Verfügung und und und Doch dazu ist die Menschheit noch nicht reif, obwohl die technischen Möglichkeiten vorhanden wären. Leider gibts noch keine brauchbaren Supraleiter für verlustarme Übertragung von Elektrizität.
|
mart
antwortete am 05.09.03 (21:41):
hugo1, lach nicht, aber deinen Lösungsvorschlag Nr.1 haben wir verwirklicht - nun nicht gerade mit allen Finessen, die Du aufgezählt hast, aber doch mit einigen davon. Trotzdem, die Spannungsstabilität des Verbundnetzes weiß ich zu schätzen - 50 Hertz haben schon ihren Vorteil, auch der Computer weiß das zu schätzen.
|
rolf
antwortete am 06.09.03 (09:33):
Hallo mart, die 50 Hz stellt jede USV zur Verfügung, sogar stabiler als das Netz.
|
mart
antwortete am 06.09.03 (17:18):
Rolf, Was nützt mir die beste elektron. Regelung, wenn nicht genügend "Saft" durch meine Photovoltaik, Wasserkraft, Windräder etc. dahinter steht?
Die Spannung wird einfach abfallen oder siehst Du das anders? Aus nichts kann nichts werden.
Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, hat man eben den Stromverbund.
|
rolf
antwortete am 06.09.03 (18:17):
mart, wenn Du nich genügend Saft hast, ist Deine Anlage (Photovoltaik, Wasserkraft, Windräder etc.) entweder zu klein, oder Du hast zuviele Verbraucher.
|
mart
antwortete am 06.09.03 (18:49):
Rolf, genau, das ist das Problem mit den Alternativen; man braucht also den Verbund; deshalb meine Frage: wie will man hier ohne fossile Energieträger (und ohne Kernenergie?) Grundlast und Spitzenstrom gewährleisten.
Ich glaube nicht, daß man den Leuten sagen kann: Hallo Leutchen, im Augenblick zuwenig Erzeugung zuviel Verbraucher, schaltet jetzt brav euren Herd und die Waschmaschine aus.
|
Wolfgang
antwortete am 06.09.03 (23:13):
Es gibt viele Luegen der AtomkraftbefuerworterInnen. Eine davon ist die Luege, zentrale Grosstechnik sei in der Lage, Sicherheit zu bieten.
Wie unsicher die derzeitige zentrale hauptsaechlich auf Atomkraft basierende Stromversorgung aber ist, zeigte sich unlaengst in den USA... Wohl dem, der vorausschauend plante und dort seinen Haushalt mit dezentral erzeugter erneuerbarer Energie (z. B. erzeugt per Photovoltaik-Module) weiter versorgen konnte. :-)
|
mart
antwortete am 06.09.03 (23:42):
Sei vorsichtig mit der Behauptung, daß Leute mit Meinungen, denen du nicht zustimmen kannst, lügen!
Ich nehme an, du hast praktische Erfahrung mit Stromerzeugung im Inselbetrieb - oder nicht? Berichte bitte darüber.
Basiert unsere Stromversorgung wirklich hauptsächlich auf der Kernenergie?
Auch eine nette Vorstellung : Manhattan, Aufzüge, U-Bahnen... Photovoltaik?
Nochmals: Wie kommt der Verbund nach deinen Vorstellungen ohne Kraftwerke zustande?
|
hugo1
antwortete am 07.09.03 (12:03):
@ mart,,,nee ich glaube eher, der Wolfgang meint absolut selbständig funktionierende Versorger (reiner Inselbetrieb).Ich stell mir das ungefähr so vor: Viele Stromselbstversorger verteilt übers Land, ohne jegliche-und damit durch Einflüsse von defekten Leitungen,Transformatoren,Umspannwerken usw- Verbindung untereinander. Dies bedeutet natürlich, daß es (etwas übertrieben gesagt) keine elektrisch betriebenen Verkehrssysteme wie U-Bahn, Strassenbahn, S-Bahn, Bundesbahn, Strassenbeleuchtung, Verkehrsleitsysteme usw geben könnte und deshalb natürlich auch keine seltenen Extremsituationen durch Ausfälle wegen Unwetter, terroristische und militärische Angriffe, oder technisches Versagen eintreten können. Leider hätten Großstädter dann aber wahrscheinlich eine latente Extremsituation, anders kann ich es mir z.Z realistisch nicht vorstellen. Bestimmt muß auch Wolfgang dann Kompromisse eingehen und zumindest städtische Versorgungsbetriebe genehmigen-ich würde nämlich ungern auf die übers internetgeführte Diskussion mit Ihm und Euch verzichten wollen. Es sei denn ich gebe mich damit ab zu Chatten bzw. zu diskutieren und dabei gleichzeitig einen durchs Fahrradergometer angetriebnen Dynamo in Rage zu versetzen. *g*
|
Wolfgang
antwortete am 08.09.03 (00:45):
Eine der Luegen der AtomkraftbefuerworterInnen ist, dass die Atomkraft angeblich unersetzbar sei... Ohne uns gehen die Lichter aus, war ein beliebter Spruch der Betreiber von Atommeilern. Bekanntlich gehen aber oft genug tatsaechlich die Lichter aus, gerade weil Strom hauptsaechlich zentral in grossen und anfaelligen Atommeilern erzeugt wird, und dezentrale Strukturen verhindert wurden.
Guenstig abbaubares Uran wird es in wenigen Jahrzehnten nicht mehr geben. Man muss also und kann es besser machen... Das geht mittels vieler Techniken... Ein Beispiel: die - vor allem in unseren Regionen interessante - Geothermie (Erdwaerme).
Erdwaerme steht weltweit ueberall Tag und Nacht zur Verfuegung. In Deutschland sollen bis 2050 fast 6 Prozent Strom und fast 9 Prozent Waerme damit produziert werden. Langfristig (bis 2100) sollen diese Anteile auf 25 Prozent bzw. 35 Prozent steigen.
Dezentrale kleine und mittlere 'Versorgungsinseln' (z. B. zur Versorgung von Betrieben, Wohngegenden und ganzen Gemeinden) sind damit realisierbar. Natuerlich - muss man das wirklich noch erwaehnen - ist auch ein Verbund mit anderen 'Inseln' machbar.
Wer sich fuer diese interessante Technik interessiert und fuer ihre fantastischen Moeglichkeiten, Strom sicher, sauber und preiswert zu produzieren, dem empfehle ich folgendes Portal:
Geothermischer Strom https://www.geothermie.de/geothermischer%20strom/geothermischer_strom.htm
Internet-Tipp: https://www.geothermie.de/geothermischer%20strom/geothermischer_strom.htm
|
Wolfgang
antwortete am 11.09.03 (14:22):
Noch aus einem anderen Grund ist die Atomkraft nicht zu verantworten... Der '11. September' zeigte uns, was passieren kann, wenn ein vollgetanktes grosses Passagierflugzeug von Terroristen als fliegende Bombe benutzt wird und in ein Ziel ihrer Wahl gesteuert wird. Ein Ziel kann auch ein Atomkraftwerk sein.
Bekannt ist, dass die in Deutschland vorgeschriebene Betonhuelle solch einem Angriff nicht standhalten wird. Bekannt ist auch. dass die Sicherheitsbehoerden davon ausgehen, dass Terroristen versuchen werden, ein Atomkraftwerk anzugreifen. Trotzdem lehnt es die Bundesregierung ab, den Atomkraftwerkbetreibern die Betriebsgenehmigung zu entziehen (was sie m. E. entsprechend dem Atomgesetz (AtG) § 1 (2) und (3) tun muss, vgl. Link).
GREENPEACE hat jetzt eine Klage eingereicht. "Es wird wohl nach dem 11. September keiner mehr bestreiten koennen, dass ein Anschlag auf Atomkraftwerke mit einem Verkehrsflugzeug im Bereich des Moeglichen liegt", sagt Dr. ULRICH WOLLENTEIT, Rechtsanwalt von GREENPEACE. "Wenn die Behoerden das nicht wahrhaben wollen, dann muessen die Gerichte klarstellen, dass dieses Risiko nicht hinzunehmen ist." (Quelle... https://www.greenpeace.org/deutschland/?page=/deutschland/news/atom/greenpeace-klagt-auf-akw-abschaltung)
Internet-Tipp: https://www.umwelt-online.de/recht/energie/atg_ges.htm
|
mart
antwortete am 11.09.03 (15:12):
Bitte, Wolfgang, sorge dafür, daß alle 500 Atomkraftwerke auf der Welt sofort geschlossen werden.
Da du auch den "patscherten" Kampf der USA gegen Terroristen vehementest verurteilst, ergibt sich daraus für mich nur der Schluß, Du hast nicht dagegen, wenn Fundamentalisten anderen Coleurs diesen Weg beschreiten.
|
Karl
antwortete am 11.09.03 (16:21):
Hallo Mart,
ich frage mich allen Ernstes, wo ist dein anfänglich erkennbares intellektuelles Niveau deiner Diskussionsbeiträge geblieben?
Das Thema lautet hier: Ist die Nutzung von Atomkraft noch zu verantworten? Niemand kann hier von einem von uns verlangen, seine Meinung hierzu sofort in weltweites Handeln umzusetzen. So mächtig sind wir nicht nicht. Aber wir sind ein Rädchen im Meinungsbildungsprozess.
|
Wolfgang
antwortete am 11.09.03 (17:17):
Von einem angeblichen 'Kampf der USA gegen Terroristen' (Zitat aus 'marts' Beitrag) vermag ich nichts zu erkennen... Wohl aber betaetigen sich die BUSH-Krieger selbst terroristisch, was anderen Terroristen wiederum Wasser auf ihre eigenen Muehlen ist.
Das ist aber nicht das Thema hier. Atomkraftwerke sind ein erstklassiges Ziel fuer Terroristen. Unter den genannten Bedingungen koennen sie verheerende Schaeden anrichten, bis hin zur Unbewohnbarkeit ganz Europas oder anderer Teile der Welt.
In Deutschland steht solch einem Risiko ein Gesetz entgegen... das Atomgesetz (AtG), insbesondere § 1 (2) und (3) (vgl. Link). GREENPEACE klagt. Ich hoffe, dass das deutsche Gericht sich die Ansicht des Klaegers zu eigen macht. :-)
Internet-Tipp: https://www.umwelt-online.de/recht/energie/atg_ges.htm
|
mart
antwortete am 11.09.03 (17:52):
Lieber Karl,
mit fundamentalistischen Gesprächspartnern, denen ich in dieser Weise noch nicht begegnet bin und die keine Grautöne -gleich welches Thema - zulassen und die sich einer derartigen den Meinungsgegner verächtlich machenden Sprache bedienen, verflüchtigt sich mein Denkvermögen.
Ich versuche mich nur mich ihrem Niveau anzupassen - allerdings muß ich sagen, daß mir das nicht schwer fällt.
|
hugo1
antwortete am 11.09.03 (18:10):
@ Atomkraftgegner: Wie wärs denn, wenn Ihr mal versuchen würdet, zusammen mit der gesamten Klientel u. Lobby (u. davon gibt’s ja ne ganze Menge die aus welchen Gründen auch immer gegen Kernkraft sind) einen verständlichen, brauchbaren u. gangbaren Weg -wie es sich für Bürger eines halbwegs demokratischen Staates anbietet- für die Erreichung Eurer Ziele zu gehen, anstatt mit Angst, Horrorvisionen, spektakulären Demos, juristischen teueren Spitzfindigkeiten usw diesen „K(r)ampf" unnötig in die Länge zu ziehen. Meine Vorschläge zur Güte. Erstens : Nehmt all Eure politische Stärke u. Überzeugungskraft zusammen u. bringt die mündigen Bürger dieses Landes dazu, bei einer der nächsten Wahlen dafür zu sorgen, daß die Partei an die Regierung kommt, welche mit ihren Wahlversprechen eindeutig auf Eurer Linie liegt. Zweitens: Nehmt all Euer fundamentales Wissen in Sachen alternativer Energieerzeugung, u. die finanzielle Kraft der o.g. Lobby zusammen, um durch Forschung, Erprobung u. letztendlichen Installation der entsprechenden Anlagen eine für jedermann verständliche praktische u. dadurch überzeugende Beweisführung zu erbringen, daß Eure Alternativen sicherer, umweltschonender, effizienter u für Staat u. Bürger preiswerter sind. Sehr schnell u. friedlich werden sich dann Eure Erwartungen vom Ende der „Atomverstromer" erfüllen u. auch entsprechende Impulse auf unsere westlichen Nachbarländer ausgehen. Dann werden auch solche -noch in Sachen Kernkraftverurteilung- wankende u. skeptische Typen wie ich, schnell auf euren fahrenden Zug begeistert aufspringen.
|
DorisW
antwortete am 11.09.03 (18:43):
Lieber hugo,
alles, was ich sehe, ist, dass du den Argumenten gegen die Atomkraft nichts entgegenzusetzen hast.
Ich sage: Atomkraft ist gefährlich und schmutzig - ZU gefährlich, um sie der Menschheit zuzumuten. Wenn beim Betrieb eines AKWs Fehler passieren - und AKWs werden von Menschen geplant, erbaut und betrieben, und Menschen machen Fehler -, so führt das zu unermesslichem Schaden und Leid.
Kannst du das widerlegen?
Ich kann persönlich kein einziges AKW abschalten. Aber ich äußere meine Meinung; ich wähle diejenigen, die denn Ausstieg aus der Atomkraft propagieren; und ich zahle jede Menge Steuern, die idealerweise für die Erforschung und Realisierung umwelt- und menschenfreundlicher Technologien eingesetzt werden können :-))) Das muss erst mal reichen :-)
|
Wolfgang
antwortete am 11.09.03 (18:58):
Du musst gar nicht mehr auf den Zug der erneuerbaren Energien aufspringen, 'hugo1'... Der ist auch ohne Dich abgefahren und hat mittlerweile schon ziemlich viel Fahrt aufgenommen. :-)
Auf ein tolles Projekt wollte ich noch aufmerksam machen. Ein Projekt in Muenchen, bei dem Investoren (ab 2.500 Euro) auch anstaendig verdienen koennen (das Projekt 'Solarpark 2003' ist zwar schon geschlossen, aber ein neues Projekt 'Solarpark 2004' soll in Kuerze gestartet werden):
Green City e. V. https://www.greencity.de/index1.html
Solarpark 2003 https://www.neap-gmbh.de/solarpark2003/
Internet-Tipp: https://www.greencity.de/index1.html
|
hugo1
antwortete am 11.09.03 (20:47):
@ Wolfgang,,,nun bin ich aber im Zwiespalt soll ich oder soll ich nicht aufspringen z.B. auf das Projekt Solarpark München. Bin doch einerseits recht traurig das ich nicht an diesem "Dukatenesel" beteiligt bin, andererseits kann ich dafür jedem münchner Bürger mit gutem Gewissen in die Augen gucken. Vieleicht seh ichs, -als nichtgelernter Bundesbürger- etwas zu pingelig, aber für mich ists eine Abzockerei schlimmsten Ausmaßes, wenn sich gutbetuchte Geschäftsleute und Geschäftemacher (unter dem Deckmantel der umweltschonenden Energieeinspeisung) 2,35 DM pro eingespeister KWH von den Stadtwerken ohne annähernde Gegenleistung bezahlen lassen und dieses Geld letztendlich zu ca 90% von nichtbeteiligten Bürgern berappt werden muß. Dazu noch,n Beispiel: Unsere Kirche als eine von "300 Kirchengemeinden für die Sonnenenergie" in dieser Gegend bekommt z.Z eine 206 m² große Fotovoltaikanlage aufs Dach (324 Module). Kostenpunkt ca 175000 €. Nun rate mal wer das, bei 80% Fördermittel, finanziert und wer bei einer angenommenen Einspeisevergütung von 11000 € pro Jahr letztendlich der finanzielle Nutznießer ist ? ,, oh nu sind wir schon wieder vom Thema abgewichen
|
Wolfgang
antwortete am 11.09.03 (21:13):
Es ist das Thema, 'hugo1'... Saubere und sichere Energie per Sonne erzeugen UND dabei noch Geld verdienen... Was will der Mensch mehr? - Ich jedenfalls bin dabei, und bin als Investor wie als Verbraucher (auch wenn es etwas mehr kostet) der Nutzniesser. :-)
https://www.greencity.de/index1.html
Internet-Tipp: https://www.greencity.de/index1.html
|
hugo1
antwortete am 11.09.03 (21:49):
Liebe DorisW Dein Beitrag:alles, was ich sehe, ist, dass du den Argumenten gegen die Atomkraft nichts entgegenzusetzen hast......macht es mir nicht leichter zu diesem-u. nur zu diesem- Thema zu diskutieren, zu argumentieren, philosophieren, nachzudenken ,abzuwägen u. Meinungen zu tauschen. Es ist mir schon schwerlich möglich sich mit „Andersdenkenden „ zu Glaubens, Gewissens oder Modefragen im Detail zu einigen: Bei technischen, politischen, sportlichen u.ä. gelagerten Themen läßt sichs jedoch trefflich streiten, man kann die Argumente, Aussagen, Vermutungen, Ansichten des Anderen aus Versehen oder absichtlich verdrehen, mißdeuten, unterschlagen usw.(es gibt ne Menge Möglichkeiten eine Diskussion zu verbessern, ihr Niveau zu heben ,zu senken oder ganz abzuwürgen,,,) Jeder weiß wie schwer es Manchem manchmal fällt sich zu beherrschen um nicht spontan beleidigend, ausfällig u. unflätig zu werden. Du gehörst mit Sicherheit nicht dazu u. scheinst Dich ganz gut „Im Griff" zu haben. Du sagst: Atomkraft ist gefährlich u. schmutzig. Ich sage Atomkraft ist nicht ungefährlich aber nützlich ,jedoch schmutzig ist relativ. Du sagts: Atomkraft ist zu gefährlich, um sie der Menschheit zuzumuten Ich sage: Nicht nur Atomkraft ,sondern auch Atombomben Nuklerabomben Wasserstoffbomben u. sonnstige unglaublich gefährliche chem. u. biolog, Waffen werden der Menschheit schon seit Jahrzehnten zugemutet. Du sagst: der Mensch ist die Schwachstelle,, so führt das zu unermesslichem Schaden u. Leid Ich sage: Unseren Enkeln u. deren Nachkommen trau ich schon zu, daß sie in der Lage sind sich die Kraft der Atome nutzbar zu machen, die heute noch vorhandenen Probleme u. Risiken zu beherrschen u. daraus unermessliche Energiemengen zum Wohle der Menschheit zu erzeugen.
|
DorisW
antwortete am 12.09.03 (08:01):
Lieber hugo, wir wollen uns ja nicht in die Wolle kriegen :-) Und ich hoffe, dass du meinen Satz nicht in den falschen Hals bekommen hast.
Alles, was ich sagen wollte, ist: ich weiß zuwenig über den Stand der Technik und die momentane Einsatzbarkeit regenerativer Energien, um dazu etwas zu sagen - für mich ist es wichtiger, *gegen* Atomkraft zu argumentieren als *für* Alternativen, denn wenn man sich erst mal gegen die Atomkraft entscheidet, ergibt es sich m. E. sowieso von selber, dass umwelt- und menschenfreundliche Alternativen erforscht und weiterentwickelt bzw. verstärkt eingesetzt werden. Denn "wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch" (Hölderlin) :-)
Zu deinen Aussagen: @"Schmutzig ist relativ." Okay - auf meiner persönlichen Skala rangiert die "Schmutzigkeit" von Atomenergie aber ganz oben! Ist dir denn klar, für wie lange Zeit radioaktiver Müll hochgiftig und gefährlich ist und welche Last künftigen Generationen damit aufgebürdet wird? Gehören Verstrahlung, Genveränderung, Krebserkrankungen denn nicht zu dem "Schmutzigsten", was man Menschen gesundheitlich antun kann?
@"Nicht nur Atomkraft ,sondern auch Atombomben Nuklerabomben Wasserstoffbomben u. sonnstige unglaublich gefährliche chem. u. biolog, Waffen werden der Menschheit schon seit Jahrzehnten zugemutet." Ja - schlimm genug!!! Und wieso ist das ein Argument für die Stromerzeugung aus Atomkraft? Das musst du mir erklären.
@"Unseren Enkeln u. deren Nachkommen trau ich schon zu, daß sie in der Lage sind sich die Kraft der Atome nutzbar zu machen, die heute noch vorhandenen Probleme u. Risiken zu beherrschen" Genau das traue ich ihnen nicht zu. Denn die Schwachstelle ist nicht die Technik, sondern der Mensch. Und deine Enkel und deren Nachkommen werden die gleichen Menschen sein wie heute. Menschen, die Fehler machen, die nachlässig sind, die in Notfallsituationen falsch reagieren... :-(
|
schorsch
antwortete am 12.09.03 (10:20):
Wenn früher einer eine Bombe bastelte und diese explodierte, dann war er entweder alleine tot oder riss noch ein paar wenige Mitmenschen mit in den Tod.
Wenn heute einer fahrlässig mit der Atonkraft umgeht, dann reisst er u.U. die ganze Welt mit....
PS. Ich wohne einen Kilometer von einem Atomkraftwerk entfernt (Gösgen). Sein drohender Finger zeigt in Form einer riesigen Dampffahne täglich gen Himmel......
|
hugo1
antwortete am 12.09.03 (17:41):
@ Schorsch,,,dann könnten sich die Betreiber dieses KKW sicherlich bei Dir (so wie auch bei den meisten Deiner Mitbürger zur Volksabstimmung vom 18. Mai ) für diesen Vertrauensbeweis durch eine Strombezieherbonusregelung oder Befürworterdeputatzuwendung erkenntlich zeigen,, an Deiner Stelle würde mich ein KKw in der Nähe sicherlich auch nicht zum "Umzug in die Wüste" verleiten. Ich glaube, daß ein Bewohner im Abstand von 20 Meilen zu einem KKW nicht sicherer oder unsicherer lebt wie einer in der 5 Meilen-Zone.
|
hugo1
antwortete am 12.09.03 (20:07):
Liebe DorisW Meine Argumente für die Stromerzeugung aus Atomkraft? ,,ich gehöre zu jener Generation, die den Kalten Krieg aus erster Hand miterlebte. Die „atomare Abschreckung" (welch schönende Vokabel für die schlimmste Bewaffnung in der Geschichte der Menschheit) ,die atomare Aufrüstung, die Folgen von Hiroshima, Nagasaki, den Atombombentests u. den Versuchen der Großmächte, den jeweils Anderen durch entsprechende Stationierung, atomar einzukreisen. (Kubakrise sehr bewust u. betroffen miterlebt ). Die politische und wirtschaftliche Situation in der DDR (der Mangel an Elektroenergie an allen Ecken u. Kanten), die Kenntnis der Braunkohlesituation u.einiges mehr, hat mich geprägt u. für die Thematisierung der friedliche Nutzung der Atomkraft sehr empfänglich gemacht. ,,,u. ganz leise, aber ohne jegliche Schuldgefühle, sag ich Dir: voller Inbrunst hab ich damals als junger Mensch das Lied „Go home Ami, Ami go home! Spalte für den Frieden dein Atom! ... mitgesungen. (er hätte auch die Russen mitnehmen können, das hätte uns nicht sonderlich gestört)) Der Abschluß des Atomwaffensperrvertrages mit dem „Versprechen zur Gewährleistung des Wissenstransfer zur friedlichen Nutzung und Kontrolle durch die Internationalen Atomenergieorganisation IAEO, machte große Hoffnung auf den Bau von weiteren KKW,s auch in der DDR . Daran war ich sehr interessiert, nachdem ich in einem -wenn auch halbwegs modernem Braunkohlekraftwerk mit all seinen Kohlestaub-Asche-Ruß-Tagebau-Lärm u. Abgasproblemen beschäftigt war. ,,und nachdem ich die letzten knapp 30 Jahre meines Berufslebens mit dem Bau, der Inbetriebnahme und dem Betreiben eines KKW beschäftigt war, kann ich sehr wohl den bzw die entsprechenden Unterschiede beurteilen.
|
Wolfgang
antwortete am 15.09.03 (09:21):
Die gute Nachricht: Eines der dienstaeltesten deutschen Atomkraftwerke (AKW) - das in Stade - wird nach 30 Jahren Laufzeit diesen Herbst abgeschaltet und endgueltig und ersatzlos ausser Betrieb gesetzt.
Die schlechte Nachricht: 40 Behaelter mit strahlendem Muell muessen auf die Reise geschickt werden und die naechsten paar zehntausend Jahre sicher gelagert werden.
|
BarbaraH
antwortete am 14.11.03 (00:41):
Heute war es soweit:
>>Ausgeknipst Das Atomkraftwerk Stade geht heute für immer vom Netz - ganz unspektakulär vollzieht sich der heiß umkämpfte Ausstieg<<
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_ politik/thema_des_tages/?cnt=339420&cnt_page=1
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?L3EF24886
|
radefeld
antwortete am 14.11.03 (06:04):
Ist ja ganz schön, dass es nun tatsächlich losgeht, mit dem Ausstieg. Ergibt sich nur die Frage: Wieviel Strom muss nun zusätzlich aus hochsubvebntionierter Steinkohle (sprach da nicht immer mal jemand vom "Subventionsabbau"?)oder der nicht subventionierten Braunkohle ins Netz und dafür entsprechend CO2 in die Atmosphäre gepumpt werden? Ohne entsprechende Stärkung der erneuerbaren Energieen und sparsameren Umgang mit Energie überhaupt bringt so ein "Ausstieg" nur einen politischen Sieg.
|
linus
antwortete am 17.01.04 (15:36):
helft mir auf den Punkt zu kommen: wir sollten herausfinden warum die (u.a.) französischen Atomkraftwerke so gut funktionieren und warum das genau in Tschernobyl nicht der Fall war - was sind die Gründe.
Ich möchte uns Menschen den Fortschritt nicht nehmen. Dazu gehört, daß man dort wo hinreichend viel Sonnenenergie hin kommt, Solartechnik und dort wo der Wind weht Windkraft einsetzt. Dort wo es viel Wasser gibt sollten Fusionsreaktoren Energie für uns erzeugen.
In die Planung muß der gesamte Lebenszyklus eines Systems und seine hinreichende Sicherung einfließen. Was das kostet und letztlich einspart, müssen die Betriebswirtschaftler für uns herausfinden, die haben neben den Ökologen dann das(berechtigt) letzte Wort oder ?
|
|