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THEMA:   Tierschutz

 14 Antwort(en).

mechtild begann die Diskussion am 22.06.03 (13:04) mit folgendem Beitrag:

In Holland wurde eine Ordensschwester in Haft genommen, weil sie Hühner die im Rahmen der Geflügelpest getötet werden sollten in „Kirchenasyl“ genommen hatten. Kennt jemand die Bibelstelle, die das Töten von Tieren zur Eindämmung einer Krankheit verbietet?
(Wurde heute in den Nachrichten im Radio mitgeteilt.)


Angelika antwortete am 22.06.03 (14:36):

...die kenne ichnicht, wohl aber diese göttliche Ernährungsanweisung, in der von Tiertötung nichts steht:

«Dann sprach Gott: Hiermit übergebe Ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.» -Genesis 1,29


Aber die Bibel widerspricht sich leider wie so oft - denn einige Kapitel weiter, in 1. Moses 9, 2-3, kurz nach der Sintflut, heisst es: "Furcht und Schrecken über alle Tiere -
alles was sich regt und lebt, das sei eure Speise!"

Aber es wird noch schlimmer: Im 3. Buch Mose kannst Du grauenhafteste Details nachlesen, wie die Priester Tiere schlachteten und deren Blut am Altar verspritzten, "zum beruhigenden Duft für den Herrn"

Nur: Wenn wir die letzeren Beispiele für heute noch gelten lassen wollen, dann müssten wir auch noch Ehebrecherinnen, ungehorsame Söhne und Homosexuelle zu Tode steinigen.

Es ist schon merkwürdig, dass gerade das Töten von Tieren immer wieder damit rechtfertigt, dass es ja in der Bibel stehe ... und das sagen meist Leute, die noch nie hineingeguckt haben.

Die Katholiken erfahren allerdingst durch den Papst Johannes Paul II die Rechtfertigung für Tierversuche (1985 bei einer Rede vor Biologen) und der katholischen Katechismus erklärt, man dürfe Tieren »nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt« (Nr. 2418).

Aber die Protestanten sind auch nicht viel besser - denn bei denen kommen Tiere und deren Schutz oder Würde im Erwachsenenkatechismus gar nicht erst vor ..

Über Vegetarismus der frühen Christen kannst Du hier etwas nachlesen

Internet-Tipp: https://www.ourswiss.ch/namaste/VegetarismusEthik/veg.bibel.html


Simba antwortete am 24.06.03 (10:15):

Ist schon merkwürdig, wie wenig Menschen sich für Belange der Tiere interessieren - da erregen ja die Prostituierten noch mehr Interesse ....


pilli antwortete am 24.06.03 (10:29):

liebe Simba,

die frage lautete:

"Kennt jemand die Bibelstelle, die das Töten von Tieren zur Eindämmung einer Krankheit verbietet? "

m.e. hat Angelika themengerecht geantwortet. :-)

das thema "Tierschutz" aber gerade bei den mir bekannten ST`lerin zu hinterfragen, ist bestimmt erweiterungsfähig.
ich habe zu diesem thema von vielen der hier schreibenden so viele aussagekräftige infos gelesen, daß ich mal ganz vorsichtig :-) meine,

also...alle beiträge zusammen gerechnet, das ist mehr als ich sonst irgendwo lesen konnte.

muss ich sie dir tatsächlich namentlich nennen, die uns hier so eindringlich immer wieder anregen, auch mal "Tierschutz" aus einem anderen blickwinkel zu betrachten?

die aufrufen, protest anzudenken, wenn bären jahrelang eingesperrt und entsetzlich gequält werden, die das zusammenleben von katz und hund möglich machen, die bei eiseskälte früh am morgen vögel füttern...

und...und...und...

:-)


Gudrun antwortete am 24.06.03 (10:53):

*Simba antwortete am 24.06.03 (10:15):

Ist schon merkwürdig, wie wenig Menschen sich für Belange der Tiere interessieren - da erregen ja die Prostituierten noch mehr Interesse ....*

was,was Du da schreibst,Simba,ist meiner Meinung nach Unsinn!

Lies Dir Pillis Antwort aufmerksam durch,das hilft Dir vielleicht,anders zu denken!
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Die angeführten Bibelaussagen über Tiertötungen und blutige Tieropfer vor dem Altar habe ich schon immer mehr als brutal empfunden.


Medea. antwortete am 24.06.03 (11:57):

Das Menschenopfer wurde durch das Tieropfer abgelöst, das Tieropfer - bei denen, die weiterdachten und zum Ergenis kamen, daß Tiere als uns nahestehende Schutzbefohlene genauso wenig auf Opferaltären zu suchen haben - durch die Opferung von Speisen und Getränken, von Blumen und Früchten.
Und das immer noch Millionen von unseren Mitgeschöpfen als Versuchstiere auf den Altären der Wissenschaft ihr kleines Leben lassen müssen, ist so unmenschlich, daß es nicht zu beschreiben ist....
Und diese Horden von Wissenschaftsgläubigen bekommen meine Verachtung, da laß ich nicht mit mir reden, auch nicht mit dem Argument, es könne ja auch einmal um mein eigenes Leben gehen .... Das lebe ich so, wie es das Schicksal für mich vorgesehen hat... und das ist gut so.
Aber auch ich nehme traurig zur Kenntnis, wie wenige sich hier eingeschrieben haben.....
Diese angeblich so vernunftbegabte Spezies Mensch braucht ja immer noch zweitausend Jahre und mehr, um die "Krone" der Schöpfung abzulegen.....


mechtild antwortete am 24.06.03 (21:57):

@ Simba
Prostituierte sind Frauen und Kinder und ich halte es für wichtig sich für ihre Belange einzusetzen.


Medea. antwortete am 24.06.03 (22:25):

Wer nicht in der Lage ist, sich selbst zu schützen - und das sind tatsächlich häufig Frauen, immer aber Kinder und Tiere - dem müßte der Schutz der Gesellschaft und des Staates gehören. Wann geht das endlich in die Schädel der Leute ein??


Simba antwortete am 24.06.03 (23:04):

Danke Medea genau das wollte ich damit sagen. Mechthild man kann sich für die Belange von Kindern, Frauen UND Tieren einsetzen, das eine schliesst das andere nicht aus.
Täglich müssen einhundertdreiundzwanzig Millionen Tiere sterben für uns Menschen - schon der Nobelpreisträger Singer sagte: "Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka...."


Ursula antwortete am 25.06.03 (20:02):

Zum Thema: Nein, von so einer Stelle in der Bibel habe auch ich noch nichts gehört.
Allerdings würde ich dem Töten von Tieren zustimmen, wenn es nötig ist, um so die Eindämmung einer Krankheit zu erreichen.
Tiere als Opfergaben zu missbrauchen ist grausam. Wenn man sich auf die Bibel dabei beruft, sollte man bedenken, daß diese von Menschen gemacht wurde und die Zeit damals ganz anders war. Ja, in der Bibel ist sogar von Menschenopfern zu lesen. Wie grausam. So etwas kann nicht von Gott gewollt sein. (meine Meinung) aber ganz anderes Thema.
Wo es hier schon erwähnt wurde, auch ich bin der Auffassung, daß sich viel zu wenig Menschen um das Wohl der Tiere bemühen und nur an das Fleisch auf ihrem Teller denken.
Natürlich sind Frauen, Kinder, einfach alle Menschen wichtig und es Wert, Schutz und Beistand zu bekommen. Wer sich aber am wenigsten wehren kann, sind nun mal die Tiere.


bernhard antwortete am 25.06.03 (21:28):

"Ja, in der Bibel ist sogar von Menschenopfern zu lesen. Wie grausam. So etwas kann nicht von Gott gewollt sein. (meine Meinung) aber ganz anderes Thema."

du verdrängst gern. das christentum ist auf opfer aufgebaut, sogar eigene söhne werden geopfert. nichts für ungut.


Ursula antwortete am 25.06.03 (22:05):

@du verdrängst gern. das christentum ist auf opfer aufgebaut, sogar eigene söhne werden geopfert. nichts für ungut.

Ja, leider. So steht´s in der Bibel. Doch, s.o. die Bibel ist von Menschen geschrieben.
Vielleicht bin ich kein Christ, weil ich nicht glauben kann, daß Gott solche Opfer verlangt?
Was ist man, wenn man nicht alles glaubt, was in der Bibel steht? Wäre aber ein neues Thema.


bernhard antwortete am 25.06.03 (22:52):

man ist ein normaler mensch, denke ich.


schorsch antwortete am 26.06.03 (09:11):

Keine Religion ist "von Gott gemacht". Aber jede von Menschen. Und: Im Namen der Religion wurden in der Geschichte der Menschheit mehr Menschen gefoltert und ermordet, als in politischen Kriegen!


juttam antwortete am 27.06.03 (07:21):

*Simba antwortete am 24.06.03 (10:15):
Ist schon merkwürdig, wie wenig Menschen sich für Belange der Tiere interessieren - da erregen ja die Prostituierten noch mehr Interesse ....*

Das stimmt aber nun gar nicht!

Manchmal glaube ich dass gerade fuer Tiere mehr
Einsatz vorgebracht wird, als fuer Menschen.

Wer hat das letzte Mal einen Penner gesehen und
viel mehr darueber nachgedacht als: na der soll
sehen wie er weiterkommt !

- sah aber 5 Minuten spaeter
einen Hund auf der strasse und dachte:
ach gott der arme Kerl - hoffentlich wird er nicht ueberfahren!
Blieb sogar stehen und versuchte den Hund ins Auto
zu locken damit ihm nichts passiert.
(Fuer derlei Unternehmen bin gerade ich ein totaler
"sucker" und habe mich mehr als einmal zumindest
laecherlich gemacht auf offener Strasse).

Der Unterschied besteht natuerlich darin, dass man
einem Menschen gewisse intellektuelle Faehigkeiten
unterstellt, von denen man weiss dass ein Tier
ueberfordert ist!

Sich fuer ein Tier einzusetzen, welches von seinen
Lebensumstaenden momentan oder ueberhaupt "ueberfordert" ist, das nenne ich Tierschutz.

Unheilbar kranke, oder Tiere mit uebertragbaren
Krankheiten NICHT human auszumerzen, hat mit
Tierschutz nichts zu tun.
Vor allem dann wenn es sich um menschliche
"Futter Quellen" handelt!!!!

Lediglich in dem Sinne dass man Mensch wie Tier
vor Uebertragung und potentiellem wesentlich groesseren Schaden "schuetzt"!

Egal wie tierliebend, wer moechte denn alles Ernstes
seinen Sonntags Rinderbraten geniessen wenn man
weiss dass Rinder-Wahn kranke Tiere 3 Staelle weiter
von gesunden Schlachtrindern - von den gleichen
unterbezahlten, (veterinaer-medizinisch) unter-ausgebildeten Menschen -
totgepflegt werden?

Was Praktikalitaeten wie uebertragbare Krankheiten mit Kirche und Bibel in diesem
Fall zu tun haben, geht mir voellig ab!

Aber gut!

Judaism und Islam verbieten beide den genuss von
gewissen Tieren..egal unter welchen umstaenden!
Dafuer gibt es lediglich die Begruendung dass dieses
Tier "unrein" sei.
Mir fallen dabei nur - im gegebenen klima - Salmonellen ein!
Woher man das wusste damals? Keine Ahnung!
Aber irgendjemand wusste offensichtlich genug!