Gerade haben WissenschaftlerInnen vom amerikanischen "The Scripps Reseach Institute" (TSRI) ein neues lebendes 'Wesen' kreiert - ursprünglich ein Bakterium (Escherichia coli), das jetzt über einen genetischen Code verfügt, der 21 (!) Aminosäuren umfasst (anders als im natürlichen Leben, wo immer nur 20 Aminosäuren 'verwendet' werden).

Damit fällt eine natürliche Beschränkung von Strukturen und Funktionen und lässt unzählige neue (bis jetzt nur denkbare) Kombinationen zu. In den Bereich praktischer Möglichkeit rückt damit die Vorstellung, ingenieurmässig konstruierte und industriell hergestellte und an (guten oder bösen) Zwecken ausgerichtete völlig neue lebende "Wesen" herzustellen.

Keine Frage: Diese grundlegende Arbeit des TSRI wird unter den Begriff des "Fortschritts" subsumiert werden... Aber: Ist das wirklich ein Fortschritt? Oder, anders gefragt: Warum ist alles bekannte Leben bisher mit genau diesen 20 Aminosäuren ausgekommen? Oder, noch anders gefragt: Haben wir das Recht, diese natürliche Schranke (aus welchen Gründen sie auch immer in der Natur besteht) zu überwinden?

TSRI - 14.01.2003
Expanding the Genetic Code
Scientists at The Scripps Research Institute Synthesize 21-Amino-Acid Bacterium
https://www.scripps.edu/news/press/011403.html

Hallo Wolfgang,

wissenschaftlich ist dies ein sehr interessantes Experiment. Warum umfasst der genetische Code gerade 20 Aminosäuren, warum nicht mehr? Ist mehr immer besser oder sind 20 ein Optimum?

Das ist in meinen Augen eine legitime wissenschaftliche Frage. Diese Frage ist genauso legitim wie diejenige nach dem Ursprung des Universums, aber wahrscheinlich eher experimentell zu beantworten.

Mit den besten Grüßen

Karl

Ich bin überzeugt, dass es den Wissenschaftern gelingen wird, menschenähnliche Wesen mit kleinem Hirn und vier Armen zu schaffen, die dann anderen menschenähnlichen Wesen mit Raffklauen und ungeheuer grossen Mäulern dienen müssen (;--)))))