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THEMA:   Hundepsüchologie

 1 Antwort(en).

Emil Wachkopp begann die Diskussion am 27.12.02 (11:58) mit folgendem Beitrag:

Ich bün garnich so für das Pollitische. Aber ich bün denn auch wieder nich dafür, wenn einer sein Hund „Adolf“ nennt. (Wer das nich vun allein einsehen tut, den kann ich auch nich mehr helfen!)
Ich hab das auch mein Nachbar schon gesagt. Nur eben büschen seichter, dat he sik nich ook noch beleidigt fühlt.
Ich will ja nix Schlechtes über mein Nachbar, was der Carl is, sagen. Der war früher mal Professor an die Kieler Universität. Ich weiss auch nich, was sie da mit ihn gemacht haben. Jedenfalls is der erst knappe 98 Johr alt und is nu schon vertrottelt bis dorthinaus. Was soll aus den bloss mal werden wenn der alt wird?
„Professor“, hab ich zu Carl gesagt, „wenn schon, denn nenn ihn man lieber ‘Gustav Adolf‘ oder ‘Franz Adolf‘ oder ‘Adolf Sebastian Bach‘, aber nich bloss ‘Adolf‘. Das hört sich nümlich nich hübsch an. Ein Menschen kann das ehrer maal af, aber wenn ich Hund wär, denn würd ich gar nich ‘Adolf‘ heissen mögen.“
„Nich?“
„Nee, an liebsten natürlich Emil. Weil der Name hat alle die andern was vorweg.“
„Glövst dat Emil?“
„Ja, aber alle können nu maal nich Emil heissen.“
„Doch nich?“
„Nee, weil die sich sonst begriffslich nich voneinander unterscheiden lassen.“
„Aha!.“
„Genau. Und denn darfst du dein Hund so und so nich auf Emil hin taufen.“
„Nich?“
„Nee. Ich will nümlich nich, dass der immerzu zu uns rübergerannt kümmt, wenn mien Ollsch mi ropen deit.“
„Nich?“
„Nee. Aber wenn ich ein Hund bin, der nich Emil heissen darf, weil der Nachbar auf den Name hin ein Patent hat, denn will ich in zweiter Linie ehrer so heissen wie ich dir das gesagt hab.“
„Glövst dat Emil?“
„Unbedingt!“
Un nu nennt der Tüderpott den Hund alles was ich ihn angeraten hab auf einmal: Franz Gustav Adolf Sebastian Bach.
„So geht das nu aber auch wieder nich, Professor.“
„Doch nich?“
„Nee. So ein Hund begreift doch nich, dass er ganze 5 Namen hat. So viele Namen auf einmal verträgt kein einzelner Hund nich.“
„Nich?“
„Nee, der glaubt doch glatt, dass er aus fünf verschiedene Hunde zusammengemanscht ist.
‘Multipel Spirituosis‘ nennt man das in die Köterpsüchologie. Das is wenn einer glaubt, dass er eigentlich mehrere ist.“
„Glövst dat?“
„Ja. Und wenn mehrere glauben, dass sie nur einer sind, denn nennt man das ‘Pantheismus‘.“
„Aha!“
„Genau. Wenn das ein gäbe der alles sowas wüsste, denn wär ich das, weil ich doch ehrer‘n büschen köterpsüchologisch angeblasen bin. Und über Köterreligionspsüchologie weiss ich auch noch büschen Bescheid.“
„Doch?“
„Ja. Sag mal übrigens. Den Stoffhund, den du da die ganze Zeit in Arm hast. Is der nach dein richtigen Hund hin nachgebildet?“
„Nee Emil, das is er.“
„Is er? Is wer?“
„Emil, das is Franz Gustav Adolf Sebastian Bach. Franz Gustav Adolf Sebastian Bach, das da is mein Nachbar Emil Wachkopp.“
Jaja, selbst Schuld Emil. Wat bemengst di ook mit die Angelegenheiten vun die Nachbarn? Emil bleib bei deine Leisten, sag ich mi ab heute. Bleib bei deine Köterpsüchologie und befass dir nich mit die Beklopptheiten vun die Menschens. Und denn hoff ich auch, dass mi solche Patzer nich mehr unterlaufen tun.


Marianne antwortete am 27.12.02 (22:48):

Solange sich Emil nicht nur mit den Beklopptheiten von anderen Menschen befasst, und das tut er nicht, er nimmt sich ja nicht aus, soll er uns weiter mit solchen G`schichterln erfreuen.

Marianne,Franziska Josefa Maria Theresia G.