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THEMA: Ein Ölteppich 10x so gross wie Hamburg
5 Antwort(en).
mechtild
begann die Diskussion am 20.11.02 (12:17) mit folgendem Beitrag:
Nach dem Untergang des Öltankers "Prestige" treibt ein 280 Kilometer langer und 30 Kilometer breiter Ölteppich im Atlantik. Seevögel sterben einen qualvollen Tod, die Fischgründe sind bedroht. Hilfskräfte arbeiten fieberhaft, um die spanische Küste vor der Ölpest zu schützen. Die Ölpest im Atlantik macht mich ganz depressiv. Keiner ist schuld, aber die Spanier und die Portugiesen wusste, dass der Öltanker defekt war. Warum hat niemand die Verantwortung übernommen und das Öl abgepumpt, bevor es ins Meer fließen konnte. Viele, die die Verantwortung dafür haben, die Welt zu erhalten für kommende Generationen, tun nichts oder arbeiten mit daran die Welt zu zerstören. Hat es überhaupt Sinn, sich als „Otto Normalverbraucher“ noch mit Politik zu beschäftigen?
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schorsch
antwortete am 20.11.02 (13:11):
Das Problem: Keiner fühlt sich zuständig. Als der Öltanker von ein paar Schleppern ganz am Anfang des Ölverlustes hätte abgeschleppt werden sollen, wehrte sich der Kapitän mit Händen und Füsse. Die Staaten, die weit weg sind von der Katastrophe, machen die Augen zu und denken: Wir sind froh, dass es diesmal einen anderen erwischt hat. Es kann aber Jeden erwischen - sogar die Binnenländer. Denn auch sie leiden indirekt unter der Ölpest. Es gibt also nur eine wirklich greifende Lösung: Auf jedem Liter Treibstoff oder anderer gefährlicher Güter, die transportiert werden, muss ein Cent für eine internationale Katastrophen-Equipe geleistet werden. Über den ganzen Erdball werden solche Equipen stationiert, so dass sie innert kürzester Zeit an einem Unfallort eingesetzt werden können. Und: Es muss international durchgesetzt werden, dass verrostete Kähne, die z.B. von den Bahamas aus operieren (resp. dort immatrikuliert sind, da dort die laschesten Sicherheitsbedingungen herrschen und die kleinsten Steuern erhoben werden), müssen verschrottet werden - nötigenfalls mit Waffengewalt.
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mechtild
antwortete am 20.11.02 (14:02):
@Schorsch Richtig es muss international durchgesetzt werden.... Ich glaube aber es besteht kein Interesse daran im Vorfeld dafür zu sorgen, dass solche Katastrophen vermieden werden, denn es erhöht die Transportkosten. Es ist doch bekannt, dass billige Transporte nur möglich sind mit schlechten Fahrzeugen und Lohndumping. Das ist auf der Straße nicht anders als auf den Weltmeeren. Die Katastrophen auf unseren Straßen durch Lastwagen haben zwar nicht diese Ausmaße, aber das Problem ist das gleiche. Bei den Lastwagen muss man sich nur europäisch einigen. Das ist schon nicht möglich, wie soll das im Schiffverkehr gehen, wenn man sich weltweit einigen muss? Alle wollen doch eine freie Marktwirtschaft und möglichst viel Privatisierung, damit alles billiger wird.
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Felix
antwortete am 20.11.02 (17:39):
Solange das Erdoel die Welt und Politik beherrscht, solange wird auch die Oel-Mafia weiter in unverantwortlicher Manier operieren. Gefährliche marode Tanker, schlecht bezahlte und lausig ausgebildete Besatzung, egoistische Kapitäne, Billig-Flaggen-Staaten mit korrupten Beamten, dubiose Geld- und Auftragsgeber (Im jüngsten Fall russische Firma mit Sitz im steuergünstigen Zug). Deshalb: - Weg von der Oelabhängigkeit als erstes Gebot! - Internationale Reglementierung der Oeltransporte. - Das Oelgeschäft darf nicht privaten Firmen überlassen werden! - Deklaration der Herkunft und der Transportwege bis zum Konsumenten.
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Johannes Michalowsky
antwortete am 21.11.02 (14:26):
@Felix
...das Erdoel die Welt und Politik beherrscht
Bitte nicht die Tankstellen vergessen, an denen wir nach dem billigsten Angebot suchen! Die sogenannte Erdölmaffia hat deswegen eine Chance und wird sie behalten, weil einerseits der Druck des Verbrauchers besteht und andererseits die rot/grüne Regierung durch die sogenannte Ökosteuer ihrerseits an der Preisschraube für den Endverbraucher dreht und damit ein Vorbild liefert - warum sollte da der Handel nicht das Gleiche tun?
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mechtild
antwortete am 21.11.02 (16:32):
@Jo ich verstehe auch aus Sicht des Handels, dass sie billig anbieten wollen, ohne die Gefahren zu berücksichtigen. Nur ist es nicht in meinem Interesse und deshalb fordere ich von der Politik, dass sie da regulierend eingreift. Nur viel Interesse daran einzugreifen scheint keiner zu haben. Es wird gejammert und alle sagen,sie haben keine Schuld. Ich finde es auch vollkommen korrekt, dass jeder das billigste Öl kauft und der Handel im Wettbewerb anbietet. Aber es muss einen Rahmen geben in dem Wettbewerb stattfindet. Diesen Rahmen muss Politik setzen und nicht die Wirtschaft. Bei der Problematik Umwelt oder besser Lebensgrundlage auf der Erde gestaltet mir die Wirtschaft zu viel mit. Damit geht die Lebensgrundlage für viele Menschen kaputt.
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