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THEMA:   Der rauchende Äthna

 10 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 30.10.02 (21:04) mit folgendem Beitrag:

faszinierende Bilder gibt es hier:

https://www.dfd.dlr.de/images_aetna/aetna_presse_dlr.htm

bei hoher Auflösung

https://www.dlr.de/oeffentlichkeit/presse/presseinfo/aetna-1.jpg


oder hier:

https://earthobservatory.nasa.gov/NaturalHazards/natural_hazards_v2.php3?img_
id=5211

Internet-Tipp: https://www.dfd.dlr.de/images_aetna/aetna_presse_dlr.htm


schorsch antwortete am 31.10.02 (10:22):

Die menschen, die unmittelbar vom Vulkan betroffen sind, haben mein Mitgefühl.
Aber irgendwie kommt bei mir doch ein kleines Triumpfgefühl auf, dass es noch Einen gibt, der stärker raucht als mein Gegenüber im Wirtshaus!


bello antwortete am 31.10.02 (12:28):

Irgendwie ist das unlogisch, lieber Schorsch.
Wieso triumphierst denn D u , wenn einer stärker raucht usw. ? Tja, wenn Du's selber wärst ...

Und überhaupt versetze ich mich in die Lage der vom Unheil Betroffenen, ehe ich mich an Bildern des Unheils erfreue oder Scherze darüber erfinde. Ich stelle mich auch nicht als Gaffer an den Straßenrand.

Na ja --> :-)


Rosmarie S antwortete am 01.11.02 (09:22):

Hallo,

die Gefühle, die in einem hoch kommen, wenn man einen tätigen Vulkan betrachtet, haben wohl nicht allzu viel mit "unlogisch oder nicht" zu tun. Jede Art von Maßregelei halte ich hierbei für unangebracht. Ist es nicht weitaus ehrlicher und gesünder, alle widerstrebenden Gefühle zuzulassen?
Auch ich bin fasziniert von soviel Naturkraft. Und dennoch leide auch ich mit den betroffenen Menschen mit. Warum sollte das nicht zusammen gehen?


Utelo antwortete am 01.11.02 (10:07):

Guten Morgen zusammen,
es ist faszinierend, einen Vulkan in seiner Tätigkeit zu sehen, Die unbeeinflussbare Macht, die von ihm ausgeht, macht den Menschen winzig klein. Während der Nacht leuchtet er unwirklich schön aber auch unheimlich. Ich habe während einer meiner Urlaube in Sizilien einen kleineren Ausbruch -aber aus sicherer Entfernung- miterleben dürfen.
Die Menschen, die dort leben, haben sich meistens mit dem Vulkan arrangiert, d.h. sie halten den nötigen Abstand usw. Wenn er aber wie dieses Mal so böse und extrem ausbricht, können die Bewohner ihn auch nicht mehr lieben. Viele Menschen haben und werden evtl. alles verlieren, teilweise sogar das Leben und das ist schlimm.
Da der Ätna aber nun so unkontrolliert spuckt, kann und konnte man ja auch keine Abwehrmaßnahmen treffen, außer die Beine in die Hand zu nehmen und wegzulaufen. Die Betroffenen tun mir leid und ich versuche auch über Freunde in Sizilien zu erfahren, wie ich dort evenetuell helfen kann.


Felix antwortete am 03.11.02 (16:38):

Als "Pyrosoph" habe ich eine gewaltige Schwäche für Feuerberge. Den Ätna habe ich verschiedene Male besucht. Leider hat er mir nie die Freude gemacht aufzuwachen.... wenn ich in der Nähe war! Auf dem Stromboli war ich auch einige Male ... am Tag und nachts. Dieser hat den grossen Vorteil, dass er jede Stunde mehrere Eruptionen bietet. Bei Gasausbrüchen schnaubt er wie ein mächtiges Tier. Nur selten wird er für die kleine Insel gefährlich. Wenn ich in der Nähe eines tätigen Vulkans bin ... hält mich nichts zurück ... sei es auf den Philippinen, in Island, auf den kapverdischen Inseln, auf Java oder Bali! Klar, dass mich auch Aufnahmen von Ausbrüchen faszinieren. Es gibt Menschen, die dies nicht verstehen. Vielleicht bin ich ein verhinderter Vulkanologe, denn ich bewundere auch postvulkanische Phänomene wie Gasmofetten, Geysire, heisse Quellen, Kraterseen, kochender Schlamm, Solfataren (Schwefel Austrittsstellen) Fumarolen etc.
Die Menschen, die unter den Auswirkungen eines Vulkans leiden müssen, bedaure ich und habe mit ihnen Mitleid. Oft hatte ich allerdings den Eindruck, dass man die Gefahr, die von einem Vulkan ausgehen kann, stark unterschätz ... oder ignoriert. Oft findet man Siedlungen und Anbauflächen genau dort, wo der Vulkan schon einmal zugeschlagen hatte. Im Notfall macht man eine Prozession an die gefährdete Stelle .... und fleht die Götter an! Viele sind auch überzeugt, dass dies schon geholfen hat!

Internet-Tipp: https://www.vulkane.net/vulkanismus/postvulk.html


schorsch antwortete am 14.11.02 (22:21):

@Felix: "...Im Notfall macht man eine Prozession an die gefährdete Stelle .... und fleht die Götter an! Viele sind auch überzeugt, dass dies schon geholfen hat!..."
Nicht nur die Götter, lieber Felix. In Italien beten die Gefährdeten zu allen möglichen Heiligen. Das beruhigt und lenkt davon ab, dass viele Katastrophen auf menschliche Fehler zurückzuführen sind.


Ruth antwortete am 15.11.02 (11:32):

An Felix
vor ganz wenigen Tagen sah ich im Fernsehen (glaube es war 3-SAT) einen Film über einen Vulkanologen(hatte deutschen Namen, weiss ich natürlich auch nicht mehr), der nicht nur ganz nah an Ausbruchsstellen steht, sondern geradezu darin wühlt. Er nimmt mit den Händen glühende Lava auf und bildet daraus "Kunstwerke", sich krümmende, glühende Stücke oder Stränge. Es war faszinierend. Am häufigsten ist er auf Hawai, wo ihm die Feuergöttin Pele ganz speziell zugetan sein soll. Sagt er.
Sein Schutz vor Verbrennungen ist eine Kleidung, deren Material er aber nicht bekannt gibt, um andere Menschen von waghalsigen Nachahmungen fernzuhalten. Es ist alles viel zu gefährlich. Was ich aber nicht verstand: warum verbrennt er in seinem ungeschützten Gesicht nicht?
Werde versuchen, mehr über die Sendung zu erfahren und mich dann wieder bei Dir bzw. hier melden.


Felix antwortete am 15.11.02 (12:45):

Hallo Ruth,
danke für den Hinweis ... ich besitze schon eine ansehnliche Sammlung an Büchern, Bildern, Videos oder DVDs über Vulkanismus. Einige davon habe ich an Ort und Stelle aufgenommen. Bis jetzt habe ich noch nie einen grossen Ausbruch erlebt .... aber man weiss ja nie!
Trotzdem freue ich mich auf jeden Hinweis!

ein Pyrosoph


DorisW antwortete am 15.11.02 (23:01):

Meinst du nicht vielleicht eher "Pyrophil", Felix?

Bist du ein Feuer-Weiser oder ein Feuerliebhaber?
Oder vielleicht ein Feuermelder...?


Felix antwortete am 16.11.02 (23:45):

Hallo Doris,
gebräuchlich ist der Ausdruck "Pyromane" ... als ein Mensch der zum Feuer eine manische Beziehung hat. In der krankhaften Form ein Mensch mit einem unkontrollierbaren Getrieben sein, Brände zu legen, gefährliche Spiele mit Feuer zu machen. Er wird von brennenden Häusern und Wäldern gerade zu in den Bann geschlagen. Vielleicht wählt er auch einen Beruf, der mit Feuer zu tun hat.
Pyrophilie, die Liebe zum Feuer, vom Feuer fasziniert sein ohne einer Sucht zu verfallen trifft für mich schon recht gut zu. Der Ausdruck ist kaum gebräuchlich. Der "Pyrosoph" ist eine Erfindung von mir und betont neben der Sinnlichkeit des Feuers auch die Bedeutung, den Sinn und Geist dieses Elementes.