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THEMA:   Menschen - nur hochentwickelte Tiere?

 55 Antwort(en).

Günter Paul begann die Diskussion am 26.07.02 (11:47) mit folgendem Beitrag:

Hallo Freunde,
hoffentlich spricht Euch das Diskussionsthema an. Ich werde mir Mühe geben, verständlich zu bleiben, susanna!

Es ist unstrittig, daß sich die biologische Art „Mensch“ (Homo sapiens) in das System der Lebewesen einordnen läßt und zwar gemeinsam mit den Schimpansen und Gorillas als Familie der „Hominiden“ („Menschenähnlichen) in die Überfamilie der „Menschenaffen“ (Hominoidea). Zu ihnen gehören außerdem die Orang Utans und Gibbons.

Es ist ferner unstrittig, daß sich Homo sapiens aus früheren Menschenarten entwickelt hat. Die ältesten Funde menschlicher Reste, die erst in den letzten Jahren entdeckt worden sind, stammen aus reichlich 3,5 Millionen Jahre alten Ablagerungen Ostafrikas (Kenyanthropus platyops – der „Kenia-Mensch mit flachem Gesicht). Mindestens so lange gibt es Menschen.

Schließlich ist unstrittig, daß die frühesten Menschen nicht „von den Bäumen gestiegen sind“, sondern von aufrecht gehenden Zweibeinern (Bipediern) abstammen, von denen seit mindestens 6 Jahrmillionen mehrere Arten in Afrika gelebt haben. Am bekanntesten sind die Arten der „Australopitheken“ („Südaffen“). Ob sie in Afrika entstanden oder aus Südeuropa zugewandert sind, ist ungewiß. Auf jeden Fall besteht eine anatomische Ähnlichkeit zu dem in Mazedonien gefundenen Menschenaffen „Ouranopithecus macedoniensis“, der vor etwa 9 Millionen Jahren gelebt hat.

Überreste der frühen „Zweibeiner“ – Australopitheken – wurden besonders häufig entlang des Grabenbruchs gefunden, der sich von Israel über das Rote Meer bis zu den großen ostafrikanischen Seen hinzieht. Sie besiedelten Galeriewälder entlang der Gewässer, ernährten sich von Blättern und Früchten, nahmen aber auch Fleischnahrung zu sich, wahrscheinlich Überreste von Beutetieren großer Raubtiere (Hyänen, Leoparden). Das ist nicht verwunderlich seit wir wissen, daß Schimpansen Jagd auf Stummelaffen machen. .... Im übrigen waren sie wie andere Tiere in die ihnen gemäße Umwelt integriert und traten in der Nahrungskette sowohl als Beutetiere der großen Raubtiere als auch als Aasvertilger auf. .... Um an das Aas zu kommen, verließen sie zeitweilig den Wald und drangen in die benachbarten Savannen vor. Ihre weite Verbreitung in Afrika weist aber auch darauf hin, daß sie Wanderungen durch die offene Landschaft nicht scheuten, um in andere Waldgebiete zu gelangen. Spätere Arten dieser Bipedier besiedelten sogar dauerhaft Savannen („robuste Australopitheken“). Die aufrechte Körperhaltung begünstigte den Aufenthalt im offenen Gelände, weil dadurch der Körper der Sonnenbestrahlung nur minimal ausgesetzt war.

Demgegenüber sind Menschen (Kenyanthropus, Homo) nicht mehr an engbegrenzte Lebensräume mit ihren typischen Lebensgemeinschaften gebunden. Sie dringen in Gebiete vor, an die sie nicht angepaßt sind und verändern diese entsprechend ihren Bedürfnissen.

Schimpansen benutzen einfache Werkzeuge, die sie der umgebenden Natur entnehmen oder mittels Zähnen, Nägeln, Muskelkraft bearbeiten. Das können wir auch von den frühen Bipediern zu erwarten. .... Demgegenüber stellen schon die frühesten Menschen Werkzeuge aus Stein und anderen Materialien her, die sie zur Herstellung anderer Werkzeuge verwenden – Beginn von „Industrien“. .... Das ist eine Voraussetzung dafür, daß sie in neue – auch unwirtliche - Gebiete vordringen und sich eine angemessene Umwelt schaffen können. So erschlossen sie sich allmählich die ganze Erde.

Was ergibt sich bis hierher als Besonderheit „des Menschen“ ? .... Er wird von spezifischen Lebensräumen unabhängig, weil er die Umwelt seinens Bedürfnissen anzupassen vermag und zwar mittels „Arbeit“. Er kann das, weil er nicht nur die wirklichen Bedingungen und ihre verwirklichten Möglichkeiten zu erkennen vermag, sondern auch die verborgenen – noch nicht verwirklichten – sowohl seiner Umwelt als auch seines eigenen Körpers. Dazu bedient er sich der Fähigkeit zum abstrakten Denken mittels (innerer) Sprache. Sie ermöglicht ihm, das mittels des Gehirns gebildete Abbild der Wirklichkeit zu ordnen und so neue Möglichkeiten zu erkennen. Auf diese Weise gelangt er auch zur Erkenntnis seiner eigenen Stellung in der Welt („Bewußtsein“).

Der Paläoanthropologe Ian Tattersall, Custos der Abteilung für Anthropologie am Amerikanischen Museum in New York, spricht die Vermutung aus, daß die biologische Ausstattung schon bei den frühen Hominiden prinzipiell höhere Denkleistungen ermöglichte, daß aber erst die Menschen im Verlaufe ihrer Entwicklung gelernt haben, damit umzugehen. ....

Das bestätigen Untersuchungen die unter Leitung von Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Bekanntlich sind Menschen und Schimpansen genetisch sehr ähnlich. Ihre Erbsubstanz gleicht sich zu 98,7%. (Dabei müsen wir beachten, daß 1,3 % immer noch 39 Millionen Unterschiede im Aufbau der für die Eiweißsynthese maßgebenden Moleküle bedeuten.) Pääbo und Mitarbeiter stellten fest, daß die Gene im Gehirn von Schimpansen und Menschen unterschiedlich aktiv sind. Anders ausgedrückt, Menschen und Schimpansen nutzen gleiche körperliche Anlagen unterschiedlich. .... Wie das möglich ist, ist noch unbekannt, sollte uns aber Anlaß sein über unsere eigene Stellung in der Welt und den „Sinn“ unseres Daseins erneut nachzudenken.

Grüße von Günter


Poldi antwortete am 26.07.02 (12:55):

Ich verstehe nicht, wieso Du da jemanden namentlich ansprichst, der in diesem neuen Thema überhaupt noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Ob Du verständlich geblieben bist, kann ich nicht beurteilen - Dein Beitrag ist einfach zu lang (auch wenn er unter 500 Zeichen geblieben sein sollte), als daß man Lust hätte ihn zu lesen. So etwas nennt man auch: Eigentor.

Ob sich Dein Anliegen evt. auch ein wenig kürzer fassen ließe?


Volker Franke antwortete am 26.07.02 (14:28):

Poldi,
diese ganze Entwicklungsgeschichte ist doch nur die Einleitung des im letzten Satz befindlichen Kern-Themas:

"...sollte uns aber Anlaß sein über unsere eigene Stellung in der Welt und den „Sinn“ unseres Daseins erneut nachzudenken."

:-)))


viv antwortete am 26.07.02 (15:37):

Hallo, meine Herren,

hätte da nicht der Hinweis auf das schlaue Buch, aus dem das entnommen ist, gereicht? Ich habe jedenfalls auch nur einen Teil des Beitrags gelesen, weil er einfach zu lang ist, da gebe ich Poldi recht und er wer denkt schon darüber nach, dass 13% der Eiweisssynthese .... usw......


Karl antwortete am 26.07.02 (15:41):

Lieber Günther,

die Mehrzahl der genetischen Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse dürften zudem funktionell bedeutungslose neutrale Basenaustausche sein. Trotzdem ist beim Übergang Mensch - Tier etwas entscheidendes passiert. Die Größenzunahme des Gehirns hat das "Wasser zum Kochen" gebracht, und zwar ist der entscheidende Durchbruch die Entwicklung der menschlichen Sprache, die es uns ermöglicht, erworbenes Wissen zu tradieren und weiterzugeben. Das macht uns überlegen, weil wir nicht alle wieder beim Nullpunkt anfangen müssen, sondern uns das Wissen vergangener Generationen aneignen können.

Dies markiert den Übergang von der langsamen darwinistischen Evolution zur lamarkistischen, zur "Vererbung" erworbener Eigenschaften.

Alle Einzelfähigkeiten hierfür sind schon im Tierreich angelegt. Ein rudimentäres Verständnis von Symbolik gibt es bei Säugern und Vögeln. Auch Traditionen werden gepflegt, aber durch Nachahmung, nicht durch sprachliche Informationsübermittlung.

Das Tier ist noch ganz in uns, aber wir erklimmen eine neue Stufe aufgrund der sprachlichen Wissensvermehrung. Unsere Wurzeln sollten wir nie vergessen und demgemäß den Tieren mit Respekt entgegentreten. Wir hatten gemeinsame Vorfahren!

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Karl antwortete am 26.07.02 (15:57):

Nachtrag:
Du zitierst Ergebnisse, daß die Gene im Gehirn von Schimpansen und Menschen unterschiedlich aktiv sind.
Zunächst gilt das nicht für alle Gene, aber wichtige, in der Entwicklung aktive Gene. Das gilt beim Vergleich von Organ zu Organ besonders beim Gehirn.

Allgemein wird davon ausgegangen, dass bei der Auseinanderentwicklung von Populationen einer Art in neue Arten Änderungen in dem Expressionsmuster von Genen wichtiger sind als Mutationen in dem kodierenden Bereich eines Gens, welcher die Information für das zugehörige Protein (Eiweißmolekül) enthält. Da die regulatorischen Sequenzen auf der DNA auch viel größer sind als die kodierenden Bereiche geschehen hier auch besonders viel Änderungen (Mutationen, Rekombinationen).

Kürzlich hat man in transgenen Mäusen durch die Veränderung des Expressionsmusters eines einzigen Gens bewirkt, dass diese Mäuse größere Gehirne bilden als normal (s. Link unten, leider auf Englisch).

Mit freundlichen Grüßen

Karl

(Internet-Tipp: https://www.ncbi.nlm.nih.gov:80/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12130776&dopt=Abstract)


Volker F. antwortete am 26.07.02 (16:01):

´... und da kommen wir ins MultiKulti:
unsere eigentlichen Vorfahren sollen in Kenia gelebt haben.

Wer also Schwarze ablehnt, lehnt sich gleich selber ab.
Früher waren wir alle schwarz.


WANDA antwortete am 26.07.02 (17:21):

Ich mache es ganz kurz und zwar würde ich das "nur" im Thema weglassen.


Karl antwortete am 26.07.02 (21:54):

Hallo Wanda,

das kann ich gut nachvollziehen, denn in dem "nur" steckt schon die Wertung und die erwartete Antwort (stimmt es Günter ;-)

Ich sehe das so, der Mensch ist ganz Teil der Natur. Wir sind mit all unseren Fähigkeiten zur Sprache, Tradition, Kultur das Ergebnis eines langen Weges.

Wenn kein Asteroid die Dinosaurier zum Aussterben gebracht hätte, wären die Intelligenzträger von heute vielleicht von ihnen hervorgebracht worden. Manche von ihnen hatten bereits eine Art aufrechten Gang und ihre Vorderfüße zu Greifwerkzeugen umgewandelt. Die Erfindung der Sprache und des tradierten Werkzeuggebrauchs hätte vielleicht auch dort den "göttlichen Funken" geschlagen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


DorisW antwortete am 26.07.02 (22:51):

Interessant, Karl, daß du als Biologe den Begriff des "göttlichen Funkens" benutzt, wenn auch distanzierend in Gänsefüßchen :-)))

Wie würde man diesen "göttlichen Funken", der den Menschen vom Tier unterscheidet, wohl wissenschaftlich nennen?
Oder gibt es ihn, wissenschaftlich gesehen, gar nicht?


Hans-Jürgen antwortete am 26.07.02 (23:23):

Als den "göttlichen Funken" könnte man die Tatsache bezeichnen, daß unsere menschlichen Vorfahren schon sehr früh damit begannen, ihre Toten zu bestatten und ihnen Grabbeigaben hinzuzufügen. Dies war der Anfang religiöser Vorstellungen von einem Weiterleben nach dem Tode in einer anderen Welt. Neben der Sprache unterscheiden sie uns ebenfalls von den Tieren.

Hans-Jürgen


Karl antwortete am 26.07.02 (23:34):

Die Erkenntnis des Todes ist die logische Konsequenz der Sprachentwicklung, denn jetzt können sich verschiedene Generationen unterhalten und z.B. die Eltern erzählen, dass sie auch Eltern hatten, usw.

Der Glaube an ein Leben "danach" wiederum ist eine Konsequenz aus der Erkenntnis der Unausweichlichkeit des Todes. Das ganze Programm eines Organismus ist auf "Überleben" eingestellt. Selbstverständlich helfen dann solche Konstrukte.

Ich möchte damit niemandem seinen Glauben nehmen, aber ich kann das nur so nüchtern sehen, wie beschrieben.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Hans-Jürgen antwortete am 27.07.02 (09:29):

Lieber Karl,

mit großem Interesse las ich Deinen letzten Beitrag, in dem die Begriffe "Programm" und "Konstrukt" vorkommen. Natürlich weiß ich, was sie einzeln für sich bedeuten, nur nicht ganz im vorliegenden Zusammenhang. Meint man hier mit "Programm" einen mehr oder weniger festgelegten, automatischen Ablauf, eine Art "Lebensplan"?

Und kann man Deine beiden Sätze "Das ganze Programm eines Organismus ist auf 'Überleben' eingestellt. Selbstverständlich helfen dann solche Konstrukte.", in denen "Konstrukte" offenbar für religiöse Vorstellungen steht, *so* auffassen, daß aus biologischer Sicht Religion für das (Über)leben *von Vorteil* ist?

Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Jürgen


Karl antwortete am 27.07.02 (10:13):

Lieber Hans-Jürgen,

so sehe ich das, ja. Religion hat darüberhinaus eine gruppenidentitätsstiftende Wirkung. Über die gemeinsame Religion wurden und werden über Familienclans hinausgreifende Angriffs- und Verteidigungsbündnisse gebildet. Mit Religion werden nach innen Ordnungsprinzipien durchgesetzt und durch die religiöse Untermauerung tabuisiert, also unangreifbar gemacht. Nach außen hat Religion immer Begründungen mitgeliefert, warum andere minderwertig seien und "missioniert" werden müßten, ohne Religion wäre die Gründung großer Empire nicht möglich gewesen.

In der heutigen Zeit wirken neben den nach innen stabilisierenden Faktoren, leider auch die nach außen abgrenzenden Aspekte der Religion noch immer eine verheerende Rolle, siehe Nordirland, Kaschmir, Palästina, Ceylon, Indonesien, Afrika, Al Qaida etc.

In meinen Augen ist es absolut notwendig, diese Zusammenhänge durch Bildung und Aufklärung bewußt zu machen, um den "Teufelskreis" zu durchbrechen und eine friedlichere Welt zu ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


schorsch antwortete am 27.07.02 (15:32):

"Religion" ist meiner Meinung nach aus dem Nichtverstehen von Naturgewalten entstanden. Beispiel: Einige Menschen wurden unter Bäumen von Blitzen erschlagen, andere nicht. Also suchte man die Ursache. Man fand sie in der Annahme, die vom Blitze erschlagenen seien von rächenden Dämonen bestraft worden. Einige Clevere machten sich diesen Aberglauben zunutze: Sie erfanden "Gegenmassnahmen", stiegen in der Achtung der Mitmenschen und profitierten davon, indem sie diese "Gegenmassnahmen" gegen Güter tauschten. Schon war die erste "Religion" geboren!
Religion (auch alle heutigen Religionen) ist also aus Furcht vor Dämonen entstanden - und diese Furcht vor dem Unerklärlichen wird noch heute von religiösen Scharlatanen für eigene materielle Interessen missbraucht.
Ich will damit aber nicht sagen, es gebe weder Geister noch Engel noch anderes Unerklärbares zwischen Himmel und Erde.


KlausKlaus antwortete am 27.07.02 (18:23):

Hallo Karl,

alle Achtung vor den Gedanken, die Du in Deinen Beiträgen äußerst und die nebenbei gesagt,
zu überzeugen vermögen - aber was ist, wenn sich eines Tages herausstellen sollte, daß Herr
Däniken recht hat ( grins )? Wäre doch eine nette Überraschung?

Gruß Klaus


KlausKlaus antwortete am 27.07.02 (18:27):

Nachtrag:

Hallo Karl,

Bezüglich Deiner Meinung zu Religionen und ihren vielen negativen Aspekten bin
ich ganz Deiner Meinung. Aufklärung tut not.

Nur wenn Religion ( Glaube ) ohne Agression möglich geworden ist, wird es
Friede unter den Menschen geben können.

Gruß Klaus


Karl antwortete am 27.07.02 (20:15):

Danke Klaus für die Blumen. Was wäre, wenn Däniken recht hätte und die Intelligenz auf der Erde durch Außerirdische hineingetragen worden wäre?

Zuallererst würde ich einmal sagen, das würde nichts erklären und die Entstehung der Intelligenz auf einen anderen Planeten auslagern.

Zweitens sehe ich als Biologe keine Notwendigkeit das anzunehmen, denn die Gehirnleistungen von Säugern und Vögeln sind den unseren in vielen Ansätzen so ähnlich, dass wir sehr plausibel unsere Fähigkeiten als Weiterentwicklungen tierischer Fähigkeiten ansehen können.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


DorisW antwortete am 28.07.02 (22:23):

Wie kann man als Mensch mit dem Bewußtsein leben, nur ein Tier zu sein? :-(


Karl antwortete am 28.07.02 (22:38):

Liebe Doris,


diese Sicht enttäuscht mich aber. Ich werde doch nicht dadurch etwas anderes, als das, was ich bin, wenn ich annehme ich sei etwas anderes (besseres?). Ich sage doch nicht, dass es illegitim sei eine Grenze zwischen Mensch und Tier zu ziehen, ich sage nur, dass diese Kluft nicht so tief ist wie allgemein angenommen.

Es ist unbestreitbar, dass der Mensch durch den Gewinn der Sprache und die damit einsetzende kulturelle Evolution Welten zwischen sich und dem Tier aufgebaut hat.

Aber welches Bild vom Tier hast Du, dass Du erschrickst, ob der Verwandtschaft?

Wenn wir verstehen wo wir herkommen, verstehen wir uns als Menschen besser und das ist ein Teil der Erkenntnis, die wir zum Überleben benötigen. Wenn wir gemeinsam, Mensch, Tier und Pflanze als abhängige Teile eines Systems verstehen, haben wir nichts verloren, sondern nur gewonnen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


DorisW antwortete am 28.07.02 (22:55):

Lieber Karl,

ich wünschte nicht, dich zu enttäuschen :-)

...

"wenn ich annehme ich sei etwas anderes (besseres?)."
- Nein - nichts "Besseres", das gewiß nicht... vielleicht etwas "Schwierigeres"...

"Ich sage doch nicht, dass es illegitim sei eine Grenze zwischen Mensch und Tier zu ziehen"
- Nein? Aber wo ist sie dann, die Grenze? Und ist sie grundsätzlich anderer Natur als die Grenze zwischen Affe und Amöbe, ja oder nein?

"Es ist unbestreitbar, dass der Mensch durch den Gewinn der Sprache und die damit einsetzende kulturelle Evolution Welten zwischen sich und dem Tier aufgebaut hat."
- Ich bleibe hartnäckig: was für Welten? Andere als die zwischen Affe und Amöbe?

"Aber welches Bild vom Tier hast Du, dass Du erschrickst, ob der Verwandtschaft?"
- Wenn hier jemand erschrecken müßte, dann das Tier ;-)


Wenn der Mensch bloß ein Tier ist, macht er sich lächerlich mit all seiner Philosophiererei und seiner Suche nach dem Transzendenten... (aber vor wem? ;-) )


Wolfgang antwortete am 28.07.02 (23:45):

Ich sehe das auch so, Karl... Ganz ohne Zweifel ist der Mensch in fast jeder Hinsicht ein Tier, in einer massgeblichen Hinsicht aber nicht: Im Gegensatz zum Tier, das vielleicht ein Bewusstsein von seiner Umwelt hat, verfügt der Mensch über ein Bewusstsein seiner selbst.

Genau diese Fähigkeit bringt ihn in Schwierigkeiten... Ich glaube, es war Nikolaus Tinbergen, der sagte, dass der Mensch das einzige Tier sei, das Mitglieder seiner Art mordet, ohne daß er einen biologischen Grund dafür habe.

Weil der Mensch mit seinen sprachlichen Fähigkeiten und den darauf fussenden gedanklichen Möglichkeiten über das bloss Biologische hinaus gehen kann, Religionen entwickeln kann, oder allgemeiner, in Ideologien "leben" kann, ist es ihm möglich im Namen dieser Religionen/Ideologien zu töten.

Diese so erzeugten und ausgelebten Aggressionen sind eben nicht biologischer Art und deshalb schranken- und masslos. Beispiele dafür gibt es in Mengen.

Deshalb hat der Mensch eine ganz besondere Verantwortung für sich und für den ganzen Planeten. Es ist offen, ob er dieser Verantwortung gerecht wird.


DorisW antwortete am 28.07.02 (23:59):

Der Mensch ist aber auch das einzige Tier, das barmherzig zu Mitgliedern seiner Art ist, ohne daß es einen biologischen Grund dafür hat...


Karl antwortete am 29.07.02 (00:29):

Hallo zusammen,

da ich müde bin, möchte ich nur auf die Hauptfrage von Doris zu sprechen kommen (Wolfgang stimme ich weitgehend zu). Die Hauptfrage war, ist der Unterschied zwischen Mensch - Affe größer als der zwischen Affe - Amöbe?

Biologisch gesprochen ist der Unterschied natürlich wesentlich kleiner, sowohl in Millionenjahren Entwicklungsgeschichte als auch in der DNA-Sequenz. Aber ist es das, worauf es uns ankommt? Ist nicht das "Sich-selbst-Bewußtsein" das, was uns von den Tieren unterscheidet? Streng genommen nicht, denn Menschenaffen haben auch Selbstbewußtsein, manchmal, in bestimmten Situationen, z.B. wenn sie in den Spiegel schauen und sich an der richtigen Stelle säubern.

Wie soll man sich die Grenze zwischen Mensch und Tier vorstellen? Es ist kein scharfer Übergang, es ist ein langsamer, allmählicher Übergang. Die Vorstellung, die Eltern waren noch Tiere, die Kinder dann Mensch ist absurd (s. Link). Es war wie ein Auftauchen, wieder Abtauchen und schließlich doch Land gewinnen.

Selbst wir modernen Menschen sind uns selber nicht immer bewusst, so wie jetzt, wenn wir intellektuell diskutieren.

Bescheidenheit ist eine Zier - und die stände dem Menschen gut. Würde er sich bewusst machen (aber wann will er denken?), dass Tiere ihm wirklich so ähnlich sind, wie könnte er den Umgang mit ihnen rechtfertigen?

Mit freundlichen Grüßen

Karl

(Internet-Tipp: https://195.58.176.133/dundee/evo/)


WANDA antwortete am 29.07.02 (08:36):

danke @karl, das war ganz in meinem Sinn.


DorisW antwortete am 29.07.02 (08:40):

@Karl
"Würde er sich bewusst machen (aber wann will er denken?), dass Tiere ihm wirklich so ähnlich sind, wie könnte er den Umgang mit ihnen rechtfertigen?"

Glaubst du wirklich, das Bewußt-machen würde den Umgang mit den Tieren so sehr ändern? Der Mensch ist ja selbst seinem Mitmenschen - der ihm mehr als nur ähnlich ist - ein Wolf.
Warum nicht auch dem Tier, ob es ihm nun gleicht oder nicht... :-(((


Goethe antwortete am 29.07.02 (08:42):

GEIST. Du gleichst dem Geist, den du begreifst,
Nicht mir!

FAUST (zusammenstürzend).
Nicht dir!
Wem denn?
Ich Ebenbild der Gottheit!
Und nicht einmal dir!


Karl antwortete am 29.07.02 (08:57):

Lieber FAUST,

Du formulierst hier den chauvinistischen Traum der Menschheit, die sich liebend gern selbst erhöht.

Lieber GEIST,

davor graut mir nicht, denn das was und dass ich begreifen kann, ist wundersam genug.

Liebe Doris (@Goethe),

im Ernst, ich sehe keine Erniedrigung des Menschen darin, dass er im Tierreich wurzelt.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Wolfgang antwortete am 29.07.02 (10:53):

Der Mensch kann töten, er kann auch lieben oder barmherzig sein, wie Du schreibst, Doris... Das sind zwei Seiten derselben Medaille. Gerade weil der Mensch sich im Laufe seiner Evolution versucht, mehr und mehr aus seinen biologischen Bestimmungen zu lösen, steht ihm ein breitgefächertes Angebot an Motiven und Verhaltensweisen zur Verfügung.

Während das Tier ziemlich "gefangen" ist in seiner Umgebung und meistens reagiert und selten agiert, hat der Mensch für sich die Kreativität, die Aktivität, das Handeln, das Entscheiden entdeckt.

Nicht nur das Töten ist ihm schranken- und masslos möglich... Schaut euch das Wirtschaftsleben an... Schranken- und massloses Produzieren... Im Kapitalismus, dem weltweit vorherrschenden Wirtschaftssystem, eine Notwendigkeit... Das ist nicht oder nur zu einem ganz kleinen Teil zu erklären aus der Biologie des Menschen... Es ist zu erklären aus dem nicht-natürlichen oder besser nicht-naturnahen Teil des Menschen... Es ist zu erklären aus seinem Bestreben und Können, die Natur zu transzendieren, in diesem Fall (im Rahmen der Produktivkräfte) von ihm geschaffene Produktionsverhältnisse (ein anderes Wort für Eigentumsverhältnisse) eingehen zu können.

Dort, in den kulturellen Systemen, den Systemen, die der Mensch geschaffen hat, dort muss er auch für Regularien und Grenzen sorgen, damit ihm seine Konstrukte nicht buchstäblich über den Kopf wachsen und ihm (und der ihn umgebenden Natur, die er nie verlassen hat und auf die er nach wie vor angewiesen ist) letztlich mehr schaden als nützen.

Das Leben in zwei Welten, die sich gegenseitig durchdringen, ist schwierig, aber interessant... :-)

(Internet-Tipp: https://www.gotfocus.de/creativepartners/index.html)


Hans-Jürgen antwortete am 29.07.02 (11:02):

Wegen bestehender Ähnlichkeiten zwischen uns und den höherentwickelten(?) Tieren, die genau wie wir unter Schmerzen und dem Verlust von Bewegungsfreiheit leiden können, esse ich seit über zwanzig Jahren kein Geflügel und kein Fleisch von Säugetieren mehr.

Hans-Jürgen


Günter Paul antwortete am 29.07.02 (11:12):

Hallo Freunde,
die große Zahl der Beiträge zeigt mir, daß das Thema trotz der anfänglich abweisenden Äußerungen Interesse gefunden hat. Darum ging es mir schließlich.

Dieses Thema hat eine Vorgeschichte in der Diskussion zu „Was ist Wahrheit?“ - Ich glaubte festzustellen, daß der – übrigens äußerst sachliche – Meinungsaustausch dazu die Grenzen der Logik, in die die Fragestellung ja einzuordnen war, überschritt und schlug in meinem letzten Beitrag vor, die Diskussion in einem größeren anthropologischen und psychologischem Zusammenhang fortzuführen. „susanna“ stimmte dem zu und forderte mich zugleich auf, dabei verständlich zu bleiben. - Deshalb meine persönliche Ansprache im zweiten Satz.

„vivs“ Frage nach dem schlauen Buch, aus dem meine Ausführungen entnommen sind, kann ich leider nicht beantworten. Meine Ansichten sind das Ergebnis jahrzehntelanger Beschäftigung mit diesen Fragen und leiten sich aus dem Studium zahlreicher Veröffentlichungen zu diesem Thema ab. Es ist unmöglich, sie aufzuzählen. Sollten allerdings Diskutanten ernsthaftes Interesse an der selbständigen Auseinandersetzung mit der Herkunft unserer Art „Homo sapiens“ haben, würde ich gern gegenwärtig zugängliche Quellen nennen.

Was die Länge meiner Einführung in das Thema betrifft, war ich mir der Problematik durchaus bewußt. Es ist aber in einem Forum, daß sich mit Naturwissenschaft, Technik und Umwelt befaßt, unumgänglich, ein Minimum an Sachwissen zu gewährleisten, wenn ernsthaft diskutiert werden soll.

Umnicht wieder einen zu langen Beitrag zu schreiben, werde ich meine Auffassungen zur Rolle der Sprache und zur Religion später darlegen.

Freundliche Grüße
von Günter Paul


DorisW antwortete am 29.07.02 (14:27):

@Karl,
"im Ernst, ich sehe keine Erniedrigung des Menschen darin, dass er im Tierreich wurzelt"

Im Ernst, ich auch nicht.

Für mich liegt aber eine interessante Fragestellung darin, wie der Mensch als "Tier, das über sich selbst nachdenkt", damit klarkommen kann, "nur" ein Tier und damit ein Gefangener seiner biologischen Existenz zu sein.

Der Mensch stellt sich die Frage nach sich selbst und nach dem Sinn seines Lebens. Der Theologe hat Antworten auf diese Fragen; die kenne ich schon. Wie aber beantwortet sie ein Biologe?

Du hast dich doch auch schon mit dem Thema "Künstliche Intelligenz" beschäftigt. Was wird wohl eine denkende Maschine der Zukunft über sich selbst denken? (Aber das führt vermutlich zu weit und wäre ein Thema für sich.)

Hoffentlich verlierst du nicht die Geduld ob meiner naiven (?) Fragen - ich möchte gerne etwas lernen!

P.S. Ist ja kein Wunder, daß du müde bist, wenn du nachts um halb eins Beiträge schreibst und um zwanzig nach fünf schon wieder ;-)


Karl antwortete am 29.07.02 (15:06):

@ Doris

Ein Biologe ist doch nicht dazu verurteilt zu sagen, dass der Mensch "nur" ein Tier sei. Ich hatte bereits gesagt, dass es legitim ist Mensch und Tier gegenüberzustellen, denn natürlich hat der Mensch Eigenschaften entwickelt, die ein Tier nicht hat. Damit durchbricht er aber nicht das evolutionäre System, denn eine der Eigenschaften hiervon ist, dass neue Stufen der Komplexität schon immer Eigenschaften freigesetzt haben, die es vorher nicht gab. Dieses Phänomen ist in der Systemtheorie sehr gut bekannt und bedeutet, dass ein System mehr ist als die Summe seiner Teile.

Der Mensch ist noch ganz Tier, aber durch seine Sprache und die hierdurch ermöglichte Traditionsdynamik setzt das Gesamtsystem Menschheit viel mehr Eigenschaften frei als dies eine tierische Population auf dem Niveau der Menschenaffen je könnte.

Was ist der Sinn des Lebens? Diese Frage kann man nicht beantworten dadurch, dass man Wissen über die menschliche Herkunft verdrängt. Gute Philosophen verdrängen die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht, sondern versuchen sie zu integrieren.

Ich bin aber wirklich (noch immer) zu müde, um mich zur Zeit auf das Glatteis dieser Frage, die sich wohl jeder Mensch selbst beantworten muss, zu begeben. Wenn ich aber mit intelligenten Menschen diskutieren kann, empfinde ich immer eine tiefe Befriedigung. Deshalb danke ich Dir.

Mit den besten Grüßen

Karl


Karl antwortete am 29.07.02 (15:35):

@ Doris
Was eine denkende Maschine über sich selbst denkt? (Fast) alles bereits bei Asimov abgehandelt und unterhaltend dazu. Gebe einmal den Begriff Asimov bei Google ein, es lohnt sich.

Mit den besten Grüßen

Karl


Wolfgang antwortete am 29.07.02 (16:04):

Wer sich für Wissenschaft interessiert, dem empfehle ich eine Zeitschrift... skeptiker - Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken.

Diese Zeitschrift kann auch zum Teil online gelesen werden und verfügt über ein Archiv für die älteren Ausgaben:

https://www.gwup.org/skeptiker/archiv/index.html

Zum Thema habe ich dort einen interressanten Artikel gefunden:

HERBERT SELG
Der so genannte Aggressionstrieb
Nachbetrachtung zu "Das sogenannte Böse" von Konrad Lorenz
https://www.gwup.org/skeptiker/archiv/2000/3/agresssion.html

Es ist eine kritische Auseinandersetzung mit Lorenz' berühmtem Buch und seinen Thesen, die den Menschen mit seinen aggressiven Verhaltensweisen ziemlich nahe am oder sogar im Tierreich verorteten.

SELG betont dagegen die Nähe des Menschen zu seiner Kultur, d. h. zu seinen selbst geschaffenen Systemen... Er weist auf den lernpsychologischen Erklärungsansatz hin, wonach Aggressionen gelernt werden, wie andere komplexe Verhaltensweisen auch. Ein markantes Zitat aus dem Artikel:

Die "[...] Triebtheorie wird hier nicht abgelehnt, weil sie den Menschen in eine evolutionäre Reihe mit den Tieren stellt, sondern weil sie das spezifisch Menschlische verzerrt und den Unterschied zwischen dem Biss eines Buntbarsches und dem Abschlachten von Menschen in einem Krieg nicht genügend reflektiert. [...]"

(Internet-Tipp: https://www.gwup.org/skeptiker/archiv/2000/3/agresssion.html)


schorsch antwortete am 29.07.02 (16:54):

In einem sind uns die Tiere jedenfalls voraus: Sie brauchen weder über das "Woher stamme ich?", noch "Was wird nach meinem Tod aus mir?" nachdenken. Wir aber sind - "dank" unserer Intelligenz - dazu verurteilt!


DorisW antwortete am 29.07.02 (18:25):

Hallo Wolfgang,
vielen Dank für den informativen Link.
Die kritische Auseinandersetzung mit Lorenz' Werk hat mich dabei weniger interessiert als vielmehr die Homepage der GWUP und die Links, denen ich von dort aus gefolgt bin... Beispielsweise die "Skeptische Ecke" (s. Internet-Tipp).

Karl,
auch in Richtung Asimov / Künstliche Intelligenz habe ich nun ein paar Schnupperversuche unternommen... da kommt man ja vom Hundertsten ins Tausendste.
Z.B. weiß ich jetzt, daß es Mord ist, einer Maschine mit Bewußtsein den Stecker rauszuziehen ;-)

Mit Diskutieren ist es ja bei mir mangels Fachwissen nicht so weit her... ich kann nur provokative Fragen stellen - aber davon ganz viele :-)))
Ich hoffe, daß ich dir noch viele interessante Antworten entlocken kann!

Sehr gespannt bin ich auch auf Günther Pauls nächsten Beitrag.

(Internet-Tipp: https://www.skeptischeecke.de/index.html)


Günter Paul antwortete am 31.07.02 (10:58):

Liebe Freunde,
in meinem letzten Beitrag zum Thema „Was ist Wahrheit?“ habe ich geschrieben, daß „für den, der verstehen willl,“ Aussagen, die die Wirklichkeit im Grunde genommen nur beschreiben, nicht ausreichen. Man müsse sich in das Geschehen „hineindenken“ oder, anders ausgedrückt „hineinspüren“. ... Mit der neuen Themenstellung wollte ich die Frage aufwerfen, ob und wie das uns Menschen eigentlich möglich ist. Ich habe den Eindruck, daß die sehr lebhafte Diskussion dazu allerhand gesagt hat.

Am Anfang steht für mich die Feststellung, daß menschliches Leben tief in der Organismenwelt verwurzelt ist, sich der Möglichkeiten bedient, die bereits in der Tierwelt – vor allem bei Primaten und innerhalb derselben bei Hominiden – verwirklicht worden sind. - Unsere geistigen Fähigkeiten gehen aber weit über das hinaus, was wir aus der Tierwelt übernommen haben. Mit der Gattung Homo und letztendlich der Art Homo sapiens kam etwas Neues in die Welt – Wesen, die die Wirklichkeit nicht nur zu erkennen, zu berücksichtigen und zu nutzen verstehen, sondern die auch in der Lage sind, noch verborgene Möglichkeiten zu entdecken und zu verwirklichen. Ich gebe denen recht, die daraus die besondere Verantwortung der Menschheit für Fortbestand und Zukunft unserer Welt ableiten.

Auch unsere Sprachfähigkeit hat Vorläufer in der Tierwelt mit ihren vielfältigen, sehr differenzierten Lautäußerungen. Ich denke hier z.B. an Meerkatzen, die sich durch unterschiedliche Lautäußerungen gegenseitig vor Gefahr entweder durch Raubvögel oder Schlangen oder Raubtiere warnen. Auch für die Tradierung von Erfahrungen gibt es Beispiele in der Tierwelt. So ergaben Beobachtungen an Schimpansen im Tai-Wald an der Elfenbeinküste, daß sie auf diese Weise ganze „Kulturen“ hervorbringen und an ihren Nachwuchs weitergeben – sogar ohne „lautliche“ Unterstützung, nur durch Vor- und Nachmachen.

Ich sehe die entscheidende Bedeutung der Sprache nicht nur in der Kommunikation, sondern vor allem in ihrer Funktion für die spezifisch menschliche Form des Denkens. Der russische Physiologe und Verhaltensforscher Pawlow bezeichnete sie als „zweites Signalsystem“. Durch „innere Sprache“ vermögen wir Vorstellungen aufzurufen und „begrifflich“ zu ordnen – so werden wir zu „ordnenden“ Wesen. Und sie befähigt uns auch, die verborgenen Möglichkeiten unserer Welt zu erkennen und in Wirklichkeit umzusetzen, was letztendlich zur „Kultur“ geführt hat – allerdings auch zu Fehlentwicklungen wie Umweltzerstörung, gegenseitige Unterdrückung, Mord und Krieg.

Freundliche Grüße von Günter


Günter Paul antwortete am 03.08.02 (10:36):

Hallo Freunde,
zur „denkenden Maschine“ hat Karl inzwischen ein neues Thema eröffnet. Ich werde deshalb hier nicht darauf eingehen.

Einige Bemerkungen zu Wolfgangs Hinweis auf die Zeitschrift „skeptiker“. Wir müssen unterscheiden zwischen der Herkunft der Menschen aus der Tierwelt und den damit übernommenen (ererbten) Eigenschaften einerseits und ihren neu erworbenen Besonderheiten – also dem „spezifisch Menschlichen“ - andererseits. Dazu gehört unsere Fähigkeit zur Schaffung einer eigenen Umwelt (Arbeitsfähigkeit, Kulturfähigkeit, Vergesellschaftung ... Solidarität) ebenso wie die Fähigkeit nicht nur die wirkliche Welt zu simulieren (Anschauungen, Vorstellungen), sondern auch die in ihr verborgenen Möglichkeiten (Phantasie, Intuition) zu erfassen.

Während Tiere (und Pflanzen ...) ihre Umwelt erleben, wie sie ist, vermögen Menschen darüber hinaus zu erkennen, wie die Welt sein kann und sollte. Wir vermögen die Welt zu „verstehen“, uns in sie hineinzuversetzen. ... „Wolfgang hat das so ausgedrückt: „Während das Tier ziemlich 'gefangen' ist in seiner Umgebung und meistens reagiert und selten agiert, hat der Mensch für sich die Kreativität, die Aktivität, das Handeln, das Entscheiden entdeckt.“

Mit der Entstehung von Menschen erreicht die Entwicklung der Erde und ihrer Organismenwelt eine neue Qualität – ein neue Möglichkeit zur „Selbststeuerung“. Man darf das menschliche Dasein nicht losgelöst von den Bedingungen betrachten, unter denen es existiert. Wir Menschen haben uns über den gesamten Erdball ausgebreitet und wir konnten das, weil wir überall die uns gemäßen Lebensbedingungen durch eigenes gesellschaftliches Wirken (Arbeit) zu schaffen vermochten. So veränderten wir das Antlitz der Erde. Damit übernahmen wir aber auch eine große Verantwortung FÜR die Erde, ihre Organismenwelt und auch für uns selbst einschließlich unserer Vergesellschaftung. ... Und diese Verantwortung ist eng mit unseren eigenen Lebensmöglichkeiten auf der Erde verbunden, die sich ja auf den natürlichen Gegebenheiten aufbauen.

Damit möchte ich es erst einmal genug sein lassen.

Grüße von Günter


schorsch antwortete am 03.08.02 (13:15):

Auch die Saurier haben zu ihrer Blütezeit die Erde verändert. Ebenso haben es die Mammuts getan. Es ist aber dem Menschen vorbehalten, irgendwo auf der Erde etwas zu tun, das sich unvorteilhaft bis katastrophal auf das ganze Erdenrund auswirkt. Und: Es brauchte immer Tausende oder Millionen von Individuen, um eine Änderung zu bewirken. Heute aber kann theoretisch ein einzelner Mensch eine Katastrophe auslösen, die das ganze Erdenrund beinflusst.


DorisW antwortete am 03.08.02 (14:11):

Nicht so ganz Schorsch, auch wenn einer nur irgendwo einen Schalter umlegt, waren viele daran beteiligt, die Maschine (z.B. Atombombe) zu konstruieren, die dahintersteht. Die sind dann alle zu ihrem Teil an der Katastrophe mitbeteiligt.
Ein einzelner Mensch, auf sich allein gestellt, ist - zum Glück - noch immer recht machtlos. Und das ist auch gut so :-)


Wolfgang antwortete am 03.08.02 (14:55):

Eine Ergänzung noch zu Doris' und Günter's Beiträgen, in denen auf mein Hiweis zur Online-Zeitschrift "skeptiker" Bezug genommen wird... Wenn ich irgend eine Zeitung als "lesenswert" oder "interressant" bezeichne und darauf verweise, muss das nicht bedeuten, dass ich die Tendenz(en) dieser Zeitschrift(en) oder ihre Beiträge teile... Meine Lesetipps sind wirklich nur Tipps, allerhöchstens dass ich sie für lesenswert und interressant und für diskussionswürdig halte.

Mit DER Wahrheit (egal zu welchem Thema) tue ich mir allemal schwer... Bin ich doch der Meinung, dass die "Erkenntnisse" sogenannter "harter" Naturwissenschaften oft Bekenntnisse sind, die auf der Grundlage einer bestimmten Ideologie (die, auf der die moderne Naturwissenschaft fusst) gewonnen worden sind. Diese Ideologie selbst muss aber immer wieder hinterfragt werden, damit die Naturwissenschaften nicht die Funktion einer Religion (der Moderne) bekommen.

Die Natur in ihren Teilen und als Ganzes ist ein wahres Wunder... Der Mensch ist Teil der Natur, aber er ist mehr als sie... Immer sicherer werde ich in meinem Urteil, dass seine Vernunft, sein Geist, seine Seele naturwissenschaftlich weder erklärt noch gar abgebildet werden können... So gesehen, halte ich den Menschen für ein noch grösseres Wunder, als es die Natur schon ist. Allerdings halte ich ihn deswegen auch für verantwortlich sich selbst und der Natur gegenüber.

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/


WANDA antwortete am 04.08.02 (09:03):

@wolfgang, Deinem letzten Absatz stimme ich voll und ganz zu.


Wolfgang antwortete am 04.08.02 (09:17):

Ein interressanter Aufsatz bei LEGAmedia von NORBERT SACHSER, der ist Professor am Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie (Abteilung für Verhaltensbiologie) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster... Ein Zitat daraus:

"Aus verhaltensbiologischer Sicht ist das, was der Mensch ist, sicherlich nicht in seinen Genen codiert, sondern es entsteht aus der Interaktion seiner biologischen Natur mit der Umwelt, die wesentlich durch die menschliche Kultur geprägt wird. [...]"

Verhaltensbiologische Anmerkungen zur Natur des Menschen
Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Fisch
Norbert Sachser
https://www.legamedia.net/lochlex/2002/02-01/0201_sachs_norbert_verhaltensbiologie.php

Internet-Tipp: https://www.legamedia.net/lochlex/2002/02-01/0201_sachs_norbert_verhaltensbiologie.php


Karl antwortete am 04.08.02 (11:01):

@ Wolfgang und Norbert Sachser,

voll einverstanden, falls damit nicht ausgesagt werden soll, dass die Gene unwichtig sind. Sie schaffen die Voraussetzung dafür, dass diese Interaktion überhaupt ablaufen kann.


Mit freundlichen Grüßen

Karl


Wolfgang antwortete am 04.08.02 (11:31):

Wer wollte das bestreiten, Karl, dass im Menschen sich Körper UND Geist zu dem vereinigten, was viele kluge und weise Menschen schon immer das "Wunder" nannten.

Was von wem die Voraussetzung ist, kann mit den Mittel der Naturwissenschaft nicht festgestellt werden... Ich halte die Fragen schon für falsch... Was war zuerst da? Der Körper, die Materie? Oder der Geist?

Eines wissen wir: Im Menschen sind beide - Körper und Geist - eine untrennbare Einheit eingegangen... Ein Wesen ist entstanden, mit dem die zur Zeit vorherrschenden Wissenschaftsdoktrinen nicht zurecht kommen... Das zu diffizil und zu komplex ist und sich permanent ihren simplen Axiomen und groben Werkzeugen zu entziehen vermag. Deshalb wollen sie den Menschen, das Leben überhaupt, einfach machen, runterdefinieren auf leicht beherrschbare Verfahren... Deshalb wollen sie den Menschen trennen in Körper und Geist und versuchen, den Körper zu verändern, oder ihn nachzubauen. Ihr Projekt wird Ergebnisse bringen, ohne Zweifel... Aber was für Ergebnisse, Karl... Ich erschrecke fast täglich, was uns da als wissenschaftliche "Erkenntnis" verkauft wird... In weiten Bereichen sind viele Naturwissenschaftler mitsamt ihrer "Wissenschaften" verkommen zu willfährigen Werkzeuglieferanten für eine Kultur des Todes.


Karl antwortete am 04.08.02 (12:17):

Was und wie soll ich auf solche Formulierungen antworten? Emotional, sachlich, auch mit Polarisierung? Ich muss gestehen, mir fällt nichts Sinnvolles ein.

Aber als Anmerkung, ich beginne die Vorlesung in Entwicklungsgenetik immer folgendermaßen:

"Die Entwicklung eines fertigen Organismus aus einer einzelnen Zelle, der befruchteten Eizelle, ist ein Wunder. Wenn wir uns hierüber nicht wundern könnten, wären wir unfähig, überhaupt Fragen zu stellen."

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Karl antwortete am 04.08.02 (12:32):

@ Günter
mir gefallen Deine sachlichen Beiträge, auch inhaltlich. Aber das hier wäre keine Diskussion, wenn ich nicht in einem kleinen Punkt widersprechen möchte. "Entscheidungen" treffen nicht nur Menschen, sondern auch Tiere. Wir sind theoretisch in der Lage, längerfristige Konsequenzen der Alternativen mit in die Entscheidungsfindung einzubeziehen (obwohl wie schwer ist das in der Realität), aber auch höhere Tiere können die unmittelbaren Folgen von Handlungsalternativen im Kopf durchspielen und zeigen "Lernen aus Einsicht" (s. Link).

Mit freundlichen Grüßen

Karl

Internet-Tipp: https://www.viror.de/lernen/lernmodule/verschiedenes/ressourcen/einzelthemen/fischbach_biologie.htm


schorsch antwortete am 04.08.02 (13:06):

Ich denke, also bin ich......

Nicht von mir.


Wolfgang antwortete am 04.08.02 (13:48):

Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, Karl, wer - Deiner Meinung nach sicherlich unsachlich, polemisch und polarisierend - in den einschlägigen Diskussionen den Begriff von der "Kultur des Todes" verwendet... Es ist der amtierende Papst Johannes Paul II., einer der wenigen Revolutionäre, der für eine "Kultur des Lebens" kämpft und zunehmend Unterstützung, gerade bei der Jugend, findet...

"[...] daß wir einer viel weiter reichenden Wirklichkeit gegenüberstehen, die man als wahre und ausgesprochene Struktur der Sünde betrachten kann, gekennzeichnet von der Durchsetzung einer Anti-Solidaritätskultur, die sich in vielen Fällen als wahre 'Kultur des Todes' herausstellt. Sie wird aktiv gefördert von starken kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Strömungen, die eine leistungsorientierte Auffassung der Gesellschaft vertreten."

Das Zitat stammt aus der Enzyklika "Evangelium vitae"...
https://www.christusrex.org/www1/overkott/vitae.htm

Internet-Tipp: https://www.christusrex.org/www1/overkott/vitae.htm


Karl antwortete am 04.08.02 (14:00):

Hallo Wolfgang,

für mich ist der Vertreter einer Organisation, die Wissen schon immer verteufelt hat und Vertreter der Wissenschaft sowie Hexen verbrannt hat, keine Autorität.

Um mit Asimov zu sprechen:

"Wenn Wissen Probleme bereitet, dann können wir diese Probleme sicherlich nicht durch Ignoranz lösen."


Hans-Jürgen antwortete am 04.08.02 (14:32):

@ Schorsch, 04.08.(13:06)

Kleiner Scherz: Ich denke, also spinn' ich...
(auch nicht von mir)

MfG Hans-Jürgen


Hans-Jürgen antwortete am 04.08.02 (14:45):

@ Wolfgang, 04.08.(13:48)

Danke für den - wie ich finde - sehr lesenswerten Link. Hieraus ein kurzes Zitat:

"Was ferner zum Leben selbst in Gegensatz steht, wie jede Art Mord, Völkermord, Abtreibung, Euthanasie und auch der freiwillige Selbstmord; was immer die Unantastbarkeit der menschlichen Person verletzt, wie Verstümmelung, körperliche oder seelische Folter und der Versuch, psychischen Zwang auszuüben; was immer die menschliche Würde angreift, wie unmenschliche Lebensbedingungen, willkürliche Verhaftung, Verschleppung, Sklaverei, Prostitution, Mädchenhandel und Handel mit Jugendlichen, sodann auch unwürdige Arbeitsbedingungen, bei denen der Arbeiter als bloßes Erwerbsmittel und nicht als freie und verantwortliche Person behandelt wird: all diese und andere ähnliche Taten sind an sich schon eine Schande; sie sind eine Zersetzung der menschlichen Kultur, entwürdigen weit mehr jene, die das Unrecht tun, als jene, die es erleiden. Zugleich sind sie in höchstem Maße ein Widerspruch gegen die Ehre des Schöpfers. 4.Weit davon entfernt, sich einschränken zu lassen, ist dieses beunruhigende Panorama statt dessen leider in Ausdehnung begriffen ..."

Mit freundlichem Gruß,
Hans-Jürgen


Peter antwortete am 05.08.02 (13:56):

Womit wir wieder beim Thema wären - lol.


Günter Paul antwortete am 09.08.02 (11:09):

Hallo Freunde,
Karl hat natürlich recht. Die Verhaltensforschung kennt viele Beispiele für Entscheidungsprozesse bei Tieren. Nach meiner Auffassung beziehen sie sich allerdings nur auf Möglichkeiten, die in ihrer erfahrenen Umwelt vorhanden sind. Wir Menschen vermögen demgegenüber dank der weltweiten Kommunikation Möglichkeiten zu nutzen, die außerhalb unseres unmittelbaren Erfahrungsbereichs liegen, und wir vermögen darüber hinaus auch solche zu erkennen und nutzbar zu machen, die noch gar nicht verwirklicht sind. Im letztgenannten Fall sprechen wir von Phantasie oder auch von Intuitionen. ....

Einige Bemerkungen zur Rolle der Gene. Ich meine, wir dürfen sie nicht vom Organismus und seinem Stoffwechsel trennen, ihm voranstellen oder sogar überordnen. Sie sind in den Stoff- und Energiewechsel integriert, werden in ihm identisch reproduziert (repliziert), entfalten ihre Wirkung mittels des Stoffwechsels. Sie vermitteln als biochemische Matrizen die Bereitstelllung der für den Organismus notwendigen Eiweißstoffe zum richtigen Zeitpunkt und in der erforderlichen Menge – allerdings nur in Wechselwirkung mit eben den Eiweißstoffen, die unter ihrem Einfluß synthetisiert werden. Auch Ihre Reproduktion und Aktivierung wird durch ebensolche Eiweißstoffe (Enzyme) gesteuert. Es zeigt sich hier – wie überall im Bereich des Lebendigen, daß alles miteinander zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt. .... Ohne „Gene“ (DNA-Sequenzen) gäbe es keine Lebewesen – also auch keine Menschen – da gebe ich Karl vollständig recht. Sie verleihen den Lebensprozessen Stabilität, können das aber nur als untrennbare Glieder dieser Lebensprozesse.

Ähnliches gilt auch für das „geistige“ Wesen des Menschen – was wir auch immer darunter verstehen. - Es bildet eine untrennbare Einheit mit dem menschlichen Organismus, bedient sich seiner, vermag sich aber auch nur in Verbindung mit ihm zu entfalten und zu wirken. .... Mit den Menschen ist eine neue schöpferische Kraft in die Welt gekommen. Sofern sie die Natur bereichert und stabilisiert, erfüllt sie ihre Aufgabe. Schorsch, Wolfgang und andere Diskutanten haben zurecht darauf aufmerksam gemacht, daß oft das Gegenteil der Fall ist. .... Daraus ergibt sich unsere besondere Verantwortung für die Welt, in der wir leben, und auch für die menschliche Gemeinschaft durch die und in der wir sie wahrnehmen.

Freundliche Grüße von Günter


Wolfgang antwortete am 18.08.02 (16:00):

Der Geist oder die Seele und der Körper gehören zusammen und agieren miteinander und beeinflussen sich wechselseitig... Abweichungen an einem Gen haben möglicherweise dem Menschen zu seinen Sprachen verholfen und ihm damit den entscheidenden Evolutionskick gegeben.

ForscherInnen am Wellcome Trust Centre for Human Genetics (WTCHG) in Oxford und am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) in Leipzig sind diesem Gen auf der Spur. Es liegt auf Chromosom 7, genauer, auf 7q31, und heißt FOXP2 (Forkhead Box P2). Es kommt bei allen Säugetieren vor und ist dabei auch noch fast identisch mit dem menschlichen Gen. Aber eben nur fast, denn es gibt entscheidende Unterschiede bei den beteiligten Aminosäuren. - Vielleicht ist das die Erklärung für das enorme Sprachvermögen des Menschen... Genetisch sich so entwickelnd und dann so ausgestattet, konnte der Mensch die kulturelle Leistung "Sprache" vollbringen.

Dieser Tage berichten die WissenschaftlerInnen vom WTCHG und MPI-EVA über ihre Forschungen in der Zeitschrift NATURE...

WOLFGANG ENARD, MOLLY PRZEWORSKI, SIMON E. FISHER, CECILIA S. L. LAI, VICTOR WIEBE, TAKASHI KITANO, ANTHONY P. MONACO & SVANTE PÄÄBO: Molecular evolution of FOXP2, a gene involved in speech and language
Nature AOP, published online 14 August 2002; doi:10.1038/nature01025
https://www.nature.com/cgi-taf/DynaPage.taf?file=/nature/journal/vaop/ncurrent/abs/nature01025_fs.html

Internet-Tipp: https://www.nature.com/cgi-taf/DynaPage.taf?file=/nature/journal/vaop/ncurrent/abs/nature01025_fs.html