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THEMA: Weg mit der Gefühlsduselei
6 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 01.04.03 (08:47) mit folgendem Beitrag:
Weg mit den störenden Gefühlen!
"Wir müssen wegkommen von dieser Gefühlsbetroffenheit", mit diesen Worten verteidigte Brandenburgs CDU-Chef Jörg Schönbohm die CDU-Vorsitzende Merkel (BZ 1.4.2003). Auch hier in den Foren empfinden die Kriegsbefürworter Gefühle und Emotionen als störenden Ballast, den es abzuwerfen gilt. Als "unerträglich" wurden Emotionen angesichts von Kriegsbildern bezeichnet.
In der Tat, Gefühle stören bei der Vorbereitung auf zukünftige Aufgaben im Rahmen unserer Bündnisverpflichtungen. Gefühle stören
beim Kriegführen allgemein, beim Bombardieren und Aushungern von Millionenstädten beim Töten allgemein beim Töten von Frauen und Kindern, die im Wege stehen, im Besonderen
Gegenmassnahmen: Ich empfehle nach dem Vorbild der USA, dass die Militärs möglichst viele Schulen direkt übernehmen, wenn möglich vielleicht sogar schon Kindergärten. Es kann nicht früh genug mit der Überwindung der Tötungshemmung begonnen werden, möchte man/frau den vollen Erfolg haben. Nach dem Morgengebet und der Bitte um den Beistand Gottes sollte deshalb als nächstes die Pflichtübung der Tötung einer Strohpuppe auf dem Stundenplan stehen. Hierbei sind im Laufe der Zeit alle effektiven Tötungstechniken so einzuüben, dass sie auch ohne vorheriges Denken automatisch ablaufen. Durch entsprechende Belohnungsdressur kann erreicht werden, dass dieser befreiende Akt des Tötens mit Freude und Begeisterung für die göttlichen Ziele des CDU-geführten Vaterlandes durchgeführt werden. Unbedingt muss erreicht werden, dass keinerlei Befehle hinterfragt werden; denn den durch die FührerIn zum Ausdruck kommenden Willen Gottes darf man nicht hinterfragen!
Um eine möglichst objektive Erfolgskontrolle zu gewährleisten, sollten Hauttemperatur und Pulsfrequenz beim Betrachten von Kriegsbildern (s. Link) gemessen werden. Als durchgefallen gilt jeder Schüler, bei dem sich die Werte beim Betrachten verstümmelter Leichen oder amputierter Kinder auch nur geringfügig ändern.
Gefühle stören nur beim Kriegführen. Also weg damit. Wie sonst könnten wir unsere Jugend auf die kommenden neuen siegreichen Zeiten unter Merkel und Schönbohm vorbereiten?
Internet-Tipp: https://www.marchforjustice.com/id191.htm
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schorsch
antwortete am 01.04.03 (08:58):
Was Karl hier antönt ist schon lange Tatsache. Wie war es denn damals mit der Hitlerjugend?
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Barbara
antwortete am 01.04.03 (09:30):
Karl,
auch ich war schockiert, als ich von dem Ausspruch Schönbohms heute Morgen in der Zeitung las. Was sind das für Menschen, die die Interessen von Menschen vertreten wollen und sich und anderen verbieten, menschlich zu denken?
für mich sind das keine Menschen sondern Unmenschen. Hier geht es nicht um Gefühlsbetroffenheit, hier geht es um den Mord an Menschen. Tausende Bomben werden auf eine Fünfmillionenstadt geworfen....
Verwechseln die Leute die Verantwortung für Menschen mit einem Kriegsspiel... etwa: schlägst du meinen Turm, nehme ich deinen Läufer?
Mir graust vor derartigen Politikern. Sie sollten sich vor Augen führen, dass sie die Verantwortung für viele einzelne Menschleben tragen.... ob ihre Entscheidungen und Worte Menschen in Deutschland, dem Irak oder sonstwo betreffen, ist dabei für mich unwichtig.
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Elsa Hartmann
antwortete am 01.04.03 (09:34):
@ Karl
Das ist bitterböser Sarkasmus. Leider sind die Äußerungen von Schönbohm gefallen und von der Praxis, dass das Militär Schulen in den USA übernimmt, habe ich vor einiger Zeit bereits gelesen. Zum angeblichen göttlichen Segen für die USA haben sich der Papst und auch Johannes Rau deutlich geäußert.
Dein bitterböser Sarkasmus ist nahe an der Realität. Das Denken an die Zukunft macht mir Angst. Mit Betroffenheit lese ich hier die Beiträge einer Missluka (USA) und eines HK (Deutschland?).
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Fred Reinhardt
antwortete am 01.04.03 (19:01):
Und soetwas wie Schönbohm, wäre beinahe deutscher Innenminister geworden. Der hätte uns, gerade noch gefehlt.
So sind nun mal alle Generäle ! Andere müssen laut ihren Befehlen den Kopf bis zum Heldentod hinhalten. Generale aber , überleben immer, und wegen Feigheit vor dem Feind wurde auch nocht keiner verurteilt. Solche Menschen haben mit den Sternen am Schulterstück ihre Gefühlsbetroffenheit, wenn sie diese je hatten, auf jeden Fall begraben. Der Leitspruch dieser Herren : Viel Feind viel Ehr.
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KlausD
antwortete am 01.04.03 (19:49):
Als leuchtendes Beispiel darf ich da unseren Ministerpräsidenten Peter Müller nennen!Er denkt da anders!
Ich vermute mal,daß die CDU sich hier eine Schlappe einfährt.
Peter Müller hat auch schon bei anderen Themen eine andere Gangart gezeigt.
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Wolfgang
antwortete am 02.04.03 (15:16):
Gefühlsduseliges gibt es derzeit massig, nicht nur bei uns, vor allem auch in den USA. BUSH's Mob (das sind vor allem die 'kleinen Leute') nimmt die Boykottpropaganda gegen französische und deutsche Produkte wirklich sehr ernst. Gegenüber dem März 2002 sank beispielsweise der Absatz von VW bis März 2003 um 17 Prozent.
Aber nicht alle sind so gefühlsduselig, wie der Volkssturm aus BUSH's Mob. Im Gegensatz zum Volkswagen verkaufen sich die Autos der upper class hervorragend... Porsche konnte im gleichen Zeitrahmen den Verkauf um 21 Prozent steigern.
Was lernen wir daraus? - 'Die da oben' haben nicht nur mehr Geld, sondern auch noch mehr Gehirnschmalz und sehen das alles etwas cooler, vor allem aber stehen sie nicht hinter den Kampagnen, die sie selber in die Welt gesetzt haben. Die überlassen sie "denen da unten" - ihren DvDs (= Dummies vom Dienst). :-)))
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