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THEMA: das Kultur-Schwein
4 Antwort(en).
RoNa
begann die Diskussion am 26.03.03 (11:47) mit folgendem Beitrag:
Es wird berechtigt und verzweifelt diskutiert über Krankheit und Tod, Seuchen und Wasserarmut, SachVerluste und Wiederaufbau und alle andere "Schuld" des Herrn Dabbelju im Zusammenhang mit dem neuerlichen Irak-Krieg.
Und man soll nicht vergessen, daß er auch der Verursacher schwerer Kulturschäden ist:
"Vom Paradies auf Erden zum Land ohne Hoffnung? 5.000 Jahre Mesopotamien Vor 5.000 Jahren galt die Region des heutigen Irak als der "Nabel der Welt" war, die Wiege der Kulturen, das Zentrum von Politik, Kultur und Wissenschaften. Doch inzwischen erinnert hier kaum mehr etwas an die glorreiche Vergangenheit."
Und so weiter: zu lesen unter --> https://www.g-o.de/geo-bin/frameset.pl?id=00001&frame1=titelgo.htm&frame2=menue04.htm&frame3=home04il.htm
Internet-Tipp: https://www.g-o.de/geo-bin/frameset.pl?id=00001&frame1=titelgo.htm&frame2=menue04.htm&frame3=home04il.htm
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Barbara
antwortete am 26.03.03 (14:04):
Ja RoNa,
das habe ich auch schon gedacht. Kürzlich wurde von der Bombardierung einer Bibliothek in Bagdad aus dem 13. Jahrhundert berichtet. Anschließend wurde sofort gemeldet, dass die Wiederherstellung bereits geregelt sei. Da habe ich mich gefragt, wie man 800 Jahre alte Werke wiederherstellen will...
Mich erinnert die Verwüstung Mesopotamiens an die Zerstörung der Bibliothek von Alexandria... In dieser Bibliothek wurde seit dem Jahre 288 v. Chr. das Wissen der gesamten Region zusammengetragen. Über Jahrhunderte lehrten dort die größten Denker ...... ihr Wissen war allen zugänglich..... vorbildlich.
Ungebildete barbarische Römer haben sie 700 Jahre später endgültig durch ein Feuer vernichtet.... das ganze Wissen unwiederbringlich zerstört.
Neben all den vielen Tragödien, die die irakische Bevölkerung z.Zt. erleidet, sehe ich Parallelen zwischen der Zerbombung historischer Stätten im Irak und der Vernichtung des Weltwissens von Alexandria vor ca. 1600 Jahren.....
Selbst wenn man irgendwann die Verursacher dieses Frevels vor Gericht stellen würde.....der Schaden ist nie wieder gut zu machen.
https://www.bibliothek-alexandria.de/sites/altebibliothek.html
Internet-Tipp: https://www.bibliothek-alexandria.de/sites/altebibliothek.html
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Angelika
antwortete am 26.03.03 (19:16):
...es ist schon der reine Hohn, dass dieser nach Meinung von GWB "Gott gewollte" Krieg ausgerechnet dort stattfindet, wo nach dem Alten Testament der Garten Eden gewesen sein soll - wo historisch betrachtet die Wiege der Kultur steht und die älteste Großstadt der Menschengeschichte stand - Uruk. Im alten Gilgamesch-Epos ist es nachzulesen und archäologen haben es nachweisen können - diese gewaltige Stadt hatte eine 11km lange und 10m dicke Stadtmauer...15m hohe Stadttore und ein Kanalsystem, auf das Venedig neidisch gewesen wäre. Wen es interessiert, dem empfehle ich den Roman "Gilgamesch,König von Uruk" von T. Mielke.
Um Bush noch irgend einer Kultur zuzuschreiben, dann vielleicht nur noch der der alten Griechen ...welche so trefflich den König Krösus und seine Befragung der Pythia beschreibt. Vor dem Krieg mit Kyros soll ihm das Orakel von Delphi auf Befragen geantwortet haben: "Wenn du den Halys (Grenzfluss) überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören!" Krösus zerstörte sein eigenes, womit sich diese etwas zweideutige Wahrsagung in teuflischer Weise erfüllte. Hat King Krösus den Halys schon überschritten? ...... ich fürchte ja ...
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Angelika
antwortete am 26.03.03 (20:01):
Hier ein Link zu einer Online-Version des original Gilgamesch-Epos mit vielen Erklärungen
Internet-Tipp: https://www.lyrik.ch/lyrik/spuren1/gilgame/gilgam01.htm
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js
antwortete am 27.03.03 (10:52):
hatte das Gilgamesch-Epos, ebenfalls viele Grausamkeiten, vor Jahren gelesen. Angeblich fühlt SH ein historisches Sendungsbewusstsein, das er aus der mesopotamischen Geschichte herausliest.
Nehme an, dass 99.99 % der Amis davon keinen Schimmer haben.
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