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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Krieg als Potenzmittel auf Kosten anderer

 3 Antwort(en).

Antonius begann die Diskussion am 23.03.03 (16:59) mit folgendem Beitrag:

Potenzmittel...

"Kriege und Revolutionen sind parasexuelle Vorgänge der Geschichte. Als Erscheinung sind sie den Perversionen zuzurechnen. Sie setzen vor allem latente Sadismen und Masochismen in der Masse frei. Pseudointellektualität und Pseudomännlichkeit können endlich ihre von der Natur so oft benachteiligte Potenz mit sanktionierten Stimulantien aufputschen und so in der Gewalt zu Lust kommen."
(Ein kleiner Essay von dem Aphoristiker Hans Kasper...; der noch nicht wusste, dass heute auch Frauen gleich-kriegs-berechtigt sein wollen.)

Wenn man/frau diese Erkenntnisse auf die entgegengesetzten Vorgänge "Frieden" und Evolutionen" übertragen lernen, brauchten die Staaten keine Raketen, Weltraumwaffen und prophylaktischen Kriege mehr, aber das Männlein vielleicht noch immer - Viagra.
(Tut ja ihm und ihr - oder ihm, wie auch immer - nicht weh.)


Karl antwortete am 23.03.03 (20:40):

Ich glaube, das greift als Erklärungsmodell für Kriege viel zu kurz. Auch Frauen führen Kriege, wenn sie an der Macht sind (s. Frau Thatcher u.v.a.). Nein, Kriege, vor allem Angriffskriege werden geführt, um rücksichtslos tatsächliche oder eingebildete Eigeninteressen von Staaten durchzusetzen. Kriege können vielleicht gestoppt werden durch ein Gleichgewicht der Kräfte oder hoffentlich bald durch eine starke, zentrale Weltregierung, die die Interessen aller Völker auf der Basis des Völkerrechts vertritt und die Macht hat, dieses auch durchzusetzen. Es wird sehr schwierig werden, solch eine ausbalancierte Weltregierung durch entsprechendes Regelwerk zu entwickeln. Es ist noch ein langer Weg bis dahin, aber ich denke die Menschheit hat keine Alternative.


mechtild antwortete am 23.03.03 (22:17):

Ich bin auch der Meinung, das Krieg kein geschlechtspezifisches Thema ist, sondern dass es dabei um die Macht geht. Je mehr Macht Frauen bekommen um so mehr werden sie auch an Kriegen beteiligt sein. Dadurch werden Kriege nicht weniger schrecklich oder als Mittel der Politik von mehr Frauen akzeptiert.
Der Kampf der Frauen für gleiche Rechte wird dadurch aber auch nicht falsch.
Ist einfach ein anderes Thema.


Antonius antwortete am 23.03.03 (22:55):

Kaspers Aphorismus ist nicht geschlechtstypisch männl./weibl. gedacht, sondern als besondere, nämlich para-sexuell (gemeint: beinahe oder ähnlich dem Sexualleben) jedem Menschen anerzogene oder angeborene Fähigkeit, misslungene, nicht-koordinierte Antriebe oder verquere Sehnsüchte oder trotzig internalisierte, zur Gewohnheit gewordene Rechthabereien oder religiöse Scheinwahrheiten auszuleben.
Also: fundamentale Perversionen, die auch ungeschlechtlich ausgelebt werden können, als Verdrängungen.Die schlimmsten Beispiele: Hitler, Stalin...
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Denen gegenüber ist Mr. Bush ein trockener Alkoholiker, dessen religiös verbrämte Antriebe den Machtwünschen der amerikanischen höheren Mittelklasse mit elementaren Besitz- und Rechthabereien - und Gnadenlosigkeit - entgegenkommen.