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THEMA:   Krieg dem Kriege und den Kriegern

 11 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 20.03.03 (06:27) mit folgendem Beitrag:

Seit heute bombt unrechtmässig, also mordet die US-Soldateska in grossem Stil...

Jede(r) Deutsche hat das Recht und - falls er in amtlicher Mission als Soldat ist - die Pflicht, Befehle zu verweigern, die dazu dienen, diesen unrechtmässigen und völkerrechtswidrigen Krieg der USA zu unterstützen.

Leistet Widerstand gegen die US-Soldateska, wo immer ihr die Möglichkeit dazu habt!


Karl antwortete am 20.03.03 (07:29):

Ziviler Widerstand ja, Krieg dem Krieg, nein! Ziviler Ungehorsam ist angesagt, den deckt das Grundgesetz. Wir dürfen nicht den falschen Zungenschlag wählen und uns damit auf eine Stufe mit den Kriegsbefürwortern, mit den aktiven und passiven Mördern stellen.

Alles für den Frieden tun, ja. Tun und nicht nur reden, ja. Aber bedenken, ein Gandhi hat eher und vor allem nachhaltiger Erfolg als jeder, der zu den Methoden seiner Gegner greift, auch wenn es nur der Gebrauch der Worte ist.


Nienenueteli (NN) antwortete am 20.03.03 (07:56):

Interessant, oder?
Wenn Bush und Co. so weitermachen, so wäre es gut, solche Dinge wie unten zu fördern:


Komplementäre Währungen entstehen auch in Deutschland

Regiogeld statt Globalisierung

Vom 8. bis 10. März fand in Priem am Chiemsee der «1. Kongress Regiogeld» statt. Unter dem Motto «Jenseits der Globalisierung» kamen 120 Tagungsteilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik zusammen. Anlass war der Start des Chiemgauers, der sich als Modellprojekt für die Entwicklung von regionalen Komplementärwährungen in Deutschland versteht.

Komplementärwährungen ersetzen nicht das gesetzliche Zahlungsmittel, sondern sind ein nichtstaatliches Geld, das in begrenztem Umfang das offizielle Geld ergänzt. Weltweit gibt es schon mehrere tausend komplementäre Geldsysteme. Die Zahl wächst rasant. Die grössten Regiogelder gibt es zurzeit in Argentinien, nachdem dort die offizielle Währung den Geist aufgegeben hat. «Regiogelder sind die Rettungsboote» für den Fall, dass die offizielle Währung durch überbordende Geldspekulation und wachsenden Umverteilungsdruck durch den Zins und Zinseszins ins Schwanken kommt, führte Margrit Kennedy, eine der Hauptrednerinnen der Tagung aus. Obwohl immer mehr Geld vorhanden ist, fehle es. Der Staat und die Kommunen werden von einer Schuldenlast erdrückt, die Kluft zwischen Arm und Reich wird grösser. Nur noch 2% des internationalen Geldverkehrs dienen dem Handel, 98% dienen der Spekulation. «Das Geld ist nicht naturgegeben, die Spielregeln sind gestaltbar. Regiogelder bieten die Chance, den Rahmen für eine nachhaltige und kooperative Wirtschaft zu schaffen», sagte Christian Gellerie, Initiator der Tagung und Geschäftsführer von «Chiemgau-regional». Der Chiemgauer, der im Rahmen eines Schülerunternehmens der Waldorfschule Priem herausgegeben wird, will die regionale Wirtschaft stärken, die Kaufkraft binden und gemeinnützigen Initiativen in der Region bei der Finanzierung helfen. Damit der Chiemgauer im Fluss bleibt, unterliegt er einer laufenden Wertminderung. Man kann mit Chiemgauern ganz normal in Geschäften bezahlen. Rücktausch in Euro ist gegen einen Abschlag von 5% jederzeit möglich. Das Interesse an Regiogeldern ist erwacht. In ganz Deutschland gibt es inzwischen Initiativen, die ein Regiogeld herausgeben wollen. Doch alles ist noch ganz am Anfang. Nur die Diakonischen Werke in Bethel benutzen schon seit über hundert Jahren ihr «internes Geld», den «Bethel-Euro».

Thomas Mayer (Geschäftsführer Omnibus für Direkte Demokratie)

Weitere Informationen unter: www.freigeld.de und www.chiemgauer-regional.de


Nienenueteli (NN) antwortete am 20.03.03 (08:19):

Meine Meinung: Boykott der amerikanischen Produkte - Alternativen suchen.

Im Internet gibt es viele Listen über US-Firmen...

Ziviler Ungehorsam: Dringend notwendig in heutigen Tagen...

Internet-Tipp: https://www.boycottbush.net/consumers.htm


Barbara antwortete am 20.03.03 (09:06):

Warum bekomme ich das Bild des kleinen irakischen Jungen nicht aus meinem Kopf, der sich die Decke über den Kopf zieht, um sich vor den Bomben zu schützen....

Fassungslos, wie gelähmt weinen wir in unsere Kissen, dass ein derartiger Massenmord in unserer Zeit und vor den Augen der ganzen Welt geschehen kann.

Aber niemandem ist damit geholfen, wenn unsere Kissen nass vor Tränen sind. Wir müssen die Tränen der Weltöffentlichkeit sammeln, damit diese Flutwelle die Verantwortlichen für den Massenmord von ihrem sicheren Sockel schwemmen kann. Den größten Teil dieser Trauerarbeit werden die amerikanischen Bürger zu leisten haben. Damit ihnen der Kraftakt gelingen kann, brauchen sie unsere Unterstützung.

In Zeiten wie diesen bleibt mein Fernseher ausgeschaltet....weil das Ertragen der Bilder über meine Kräfte geht. Das Radio bringt alle 30 Minuten die wichtigsten Meldungen, das ist mehr als genug. Bereits in der Nacht haben sich in Hamburg und anderen Städten viele Bürger zu Protesten gegen die barbarische Machtausübung der Bush-Leute zusammen gefunden. Mein Sohn wird seinen Arbeitsplatz heute per Bahn aufsuchen müssen, weil sämtliche Straßen der Innenstadt durch Demonstranten blockiert sind.

Diese Wut darf nicht nachlassen.
Wir dürfen nicht resignieren.
Die amerikanischen Bürger müssen vom Aufschrei der Weltöffentlichkeit endlich erwachen und endlich in ihre Verfassung schauen....endlich zum Denken gezwungen werden.

Im TV sagte gestern eine amerikanische Journalistin:
"Auch wir wollen keinen Krieg. Er ist jedoch die einzige Möglichkeit, einen zweiten 11. September zu verhindern."
Auf das Argument hin, dass der Irak gar nichts mit dem Terrorakt zu tun habe, dass die Gefahr für weitere Terrorakte sich durch Bomben eher verstärke, wiederholte sie stereotyp mehrmals ihren Satz.
Ich hatte den Eindruck, dass diese Journalistin einer Gehirnwäsche unterzogen worden war und dass dadurch vermutlich ihre Gehirnsmasse auf Erbsengröße geschrumpft ist....vielleicht im anschließenden Trockner....anders kann man diese Argumentation eines doch sicher intelligenten Menschen nicht interpretieren.

So kraftlos wir uns als Einzelne auch fühlen mögen...wir müssen all unsere Energie bündeln und auf die Straßen gehen. Ich hoffe sehr, dass sich sämtliche Friedensorganisationen endlich absprechen und leicht einprägsame regelmäßige Termine für Demonstrationen vereinbaren, damit unser Zorn kraftvoll und auf friedliche Weise dem Spuk endlich ein Ende machen kann.


schorsch antwortete am 20.03.03 (09:38):

Die einzige Möglichkeit, einen weiteren Krieg zu verhindern, wäre, die ganze Welt menschenleer zu bomben!


Karl antwortete am 20.03.03 (09:48):

@ schorsch,


ich weiß nicht, ob Dein Fatalismus hilfreich ist. Der Glaube, dass der Mensch gegen seine Raubtiernatur nichts unternehmen könnte, ist schon oft als Entschuldigung für große Verbrechen verwendet worden.


mulde antwortete am 20.03.03 (11:21):

Tja nun ist das eingetroffen, was die klar Denkenden unter uns schon vor Monaten
hier geschrieben haben.
Leider!!!!!
Wie wurden wir als Schwarzseher und noch viel mehr bezeichnet, siehe Juttam – Mißluka
Eigentlich handelt der Mister Präsident wie ein Hausvermieter „er meldet Eigenbedarf an“.
Lässt man aber die Zeit seit Bush sen. und dessen Hintermänner mal im Geiste vorübergehen,
so ist doch, das Gejammere der Bush Administration über die „angebliche Unfähigkeit“
der UNO und dem Weltsicherheitsrat von den USA gewollt gewesen.
Die USA können sich doch nicht beschweren erst erzwingen sie eine Resolution um einen Grund zum Kriege zu bekommen.
Dann lassen sie die UNO Kontrollöre die Vorbereitung des Krieges machen , in dem sie den Irak schwächen.
Nun ist es für den Aggressor viel einfacher, den so enorm geschwächten Gegner zu unterwerfen.
Da kommt einem doch der Verdacht auf - genau so ist es durch die USA geplant worden..
Die UNO und deren Inspektoren als indirekte Waffe zu benutzen.
Gefährlich ist es nun in der Zukunft, die USA wollen nicht nur die Welt beherrschen
nein, ihr Ziel ist es, den Sicherheitsrat zu kommandieren zumindest jedoch überwiegend mit Vasallenstaaten zu besetzen.
Das sie die Welt neu aufteilen wollen - das leugnen sie gar nicht mehr ab.
In der Zeit vor dem Angriff haben ja US Stellen
offen betont die USA bombt und der Rest der Welt baut das alles wieder auf.
Ist eigentlich das Wissen von Bush jun. so hoch um solche
Strategien selbst uzu entwickeln?
Mithin eine günstige Kostenteilung - die Kriegskosten werden ja durch das Öl
wieder eingefahren.
Die USA betonten immer, dem Irak seine Massenvernichtungswaffen müssen
vernichtet werden.

Spätestens hier stellt sich die Frage: Sind amerikanische Raketen und Tarnkappenbomber
Keine Massenvernichtungswaffen?
Dem deutschen Bundeskanzler und seinem Außenminister kann nicht genug würdigen
für ihren Mut zum Nein !!!!
Wie erbärmlich dagegen sind doch die Argumente von Merkel- Schäuble- Steuber & Co
Mit Sicherheit wird Saddam den Kampf verlieren.
Die amerikanische Übermacht an Menschen und Material ist zu groß.
Aber noch mehr wird das irakische Volk verlieren.
Bush wird und will keine blühenden Landschaften dort entwickeln
Wie sagte jemand: Der Bush und seine Leute brennen ein ganzes Dorf ab um eine Katze,
zu fangen.
In einem islamischen Land ---- eine westliche Demokratie einführen a’la USA
Ist doch wohl sehr lebensfremd.


Wolfgang antwortete am 20.03.03 (13:16):

Krieg dem Kriege (von KURT TUCHOLSKY, 1919)

[...]

Das Feuer brannte, das sie geschürt.
Löscht es aus! Die Imperialisten,
die da drüben bei jenen nisten,
schenken uns wieder Nationalisten.
Und nach abermals zwanzig Jahren
kommen neue Kanonen gefahren.
Das wäre kein Friede.
Das wäre Wahn.
Der alte Tanz auf dem alten Vulkan.
Du sollst nicht töten! hat einer gesagt.
Und die Menschheit hört's, und die Menschheit klagt.
Will das niemals anders werden?
Krieg dem Kriege!
Und Friede auf Erden.


Mary antwortete am 20.03.03 (22:17):

Ich fühl mich heute sehr traurig und hilflos. So ausgeliefert. Ich habe mich gestern auch für Frau merkel geschämt mit ihren Ausführungen im Bundetag.Dem Bundeskanzler bezeuge ich großen Mut.Nach dem 2.Weltkrieg habe ich mit vielen jungen Menschen geschworen."Nie wieder Krieg".Die vielen Menschen die auch heute weltweit gegen diesen Krieg demonstriert haben,besonders viele Jugendliche, lassen mich doch noch an die Menschheit glauben

Mary


hl antwortete am 20.03.03 (22:26):

Matthias Claudius
Kriegslied
1778

's ist Krieg! 's ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede du darein!
's ist leider Krieg - und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?

...

Es ist nicht der einzige Krieg, es ist nicht der erste Krieg. Warum macht gerade dieser Krieg mich so sehr betroffen?

Weil er lange vorher angekündigt wurde? Weil er stattfindet obwohl Millionen von Menschen auf der ganzen Welt protestierten und noch protestieren. Weil er mir meine Ohnmacht so deutlich macht?

Ich bin verzweifelt, ich kann noch nicht einmal mehr wütend sein. Ich finde kaum noch Worte..


Wolfgang antwortete am 21.03.03 (15:16):

Und es wird nicht der letzte Krieg sein... Geplant wird schon der nächste. Die Frage ist nicht mehr, ob der geführt wird, sondern nur noch wann er geführt wird und wo (da gibt es mehrere Optionen) und wer ihn anfängt (auch da gibt es mehrere Optionen) und ob es ein atomarer Krieg sein wird oder ein "nur" konventioneller.

Es hat etwas gedauert, bis die "Schöne Neue Welt" für alle offensichtlich da war... Jetzt ist sie da und es wird nach Sprachregelungen gesucht und Sprach- und Denkverbote werden verhängt... "Krieg dem Kriege", nein, nicht doch, nur kein "falscher Zungenschlag", "Krieg", was für ein hässliches Wort... Lasst den die Anderen machen. Wir sind wenigstens friedlich. Besser kann es eigentlich gar nicht laufen für die Kriegführenden.

Webtipp...

NORDKOREA
"Am Rand eines Atomkriegs"
Luftschutzübungen in Pjöngjang, Manöver der US-Armee in Südkorea. Nach Ansicht Nordkoreas bereiten die Amerikaner einen Präventivschlag auf ihr Land vor. Man sehe sich an der Schwelle zum Krieg, warnen die kommunistischen Machthaber.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,241434,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,241434,00.html