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THEMA:   Der Rentner-Hundt

 1 Antwort(en).

Annett Blunk begann die Diskussion am 14.03.03 (10:54) mit folgendem Beitrag:

Wenn Arbeitgeberpräsident Hundt das Wort ergreift, so kommt dabei meist "Null" heraus.

Nun trifft es auch die Rentner, die nach hündtischem Willen keine Erhöhung der Rente in diesem Jahr bekommen sollen. Komisch, wenn es um die Senkung der Besteuerung von Unternehmensgewinnen geht, Aushebelung von Tarifverträgen oder Lockerung des Kündigungsschutzes bellt Hundt am lautesten für seine Arbeitgeberlobby. Da sind Flexibilität, Kompromißbereitschaft und Mobilität keine Fremdwörter. Im Gegenteil, bei eigener Vorteilsnahme kann Hundt kaum ruhig auf seinem Stuhl sitzen und hat auch kein schlechtes Gewissen, das ihn oder seine Unternehmergenossen plagt.

Wo sind denn die vielen Ausbildungs- und Arbeitsplätze, die Unternehmer im Gegenzug für staatliche Steuergeschenke schaffen wollten ? Wo das Bündnis für Arbeit ?

Jahrzehntelang hatten Hundt und Unternehmer nichts dagegen, ältere Arbeitnehmer in den "arbeitslosen Vorruhestand" zu entsorgen, deren Rentenansprüche daraus resultierend zu kürzen und die Finanzierung des Arbeitslosengeldes der Bundesanstalt für Arbeit zu überlassen.

Was also interessiert Hundt die Rentenerhöhung, wenn er ja doch nur eines im Sinn hat, für sein Arbeitgeberrudel die finanzielle Belastung zu verringern und großmütig auf Rentner abzuwälzen. Danke für die soziale Verträglichkeit der Lastenverteilung.

Internet-Tipp: https://www.DogInstinkt.de


Helga B. antwortete am 15.03.03 (09:32):

Recht hast Du, Annett,
bei der "Ruck-Rede" Schröders hieß es gestern auch, daß die Renten nicht mehr so stark erhöht werden sollen. Geht es denn noch viel knapper? Wenn sie (Hundt & Co.) nicht noch eine Nullrunde o.ä. erreichen, dann bekommen wir 1,28 % in diesem Jahr. Viel weniger geht wohl kaum, denn wie alle anderen (die ja auch immer stärker belastet werden sollen), erwartet man von uns doch auch noch, daß wir konsumieren, konsumieren, konsumieren. Von welchem Geld eigentlich. Im aktuellen Spiegel steht ein Vorschlag für ein neues Sozialsystem a la Schweiz od. Dänemark, was mir recht plausibel erscheint. Ich gehe davon aus, daß der größte Teil der Bundesreg. den Spiegel ließt. Aber anscheinend ist es viel leichter, den "Kleinen" immer noch mehr abzustreichen. So war es bisher bei jeder Regierung und seit längerem sogar bei den "Sozial"-Demokraten.