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THEMA: arte - Themenabend: Amerikas Kreuzzug gegen Saddam (Dienstag, 11. März 2003, ab 20.40 Uhr)
10 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 11.03.03 (13:36) mit folgendem Beitrag:
arte - Themenabend Amerikas Kreuzzug gegen Saddam Dienstag, 11. März 2003, ab 20.40 Uhr
Moderation: Jürgen Biehle
20.40 Uhr Der Krieg hinter verschlossenen Türen Dokumentation von Michael Klirk USA 2003, 60 Min.
Europäische Erstausstrahlung
"Der Krieg hinter verschlossenen Türen" deckt die internen Schachzüge und Manöver auf, die die US-Regierung dazu veranlasst haben, von ihrer lange Zeit geltenden politischen Linie des "Containment" gegenüber dem Irak abzuweichen und einen aggressiveren Kurs einzuschlagen. Dieser sieht die Möglichkeit eines "präemptiven Militärschlages" gegen den Irak - oder jede andere Nation oder Gruppierung - vor, die als Gefahr für die Sicherheit Amerikas angesehen werden. Anhand von Interviews mit führenden Politikern der Bush-Administration, politischen Experten und Beobachtern verdeutlicht die Dokumentation unter anderem auch den lang anhaltenden politischen Streit zwischen zwei mächtigen Männern im Weißen Haus - Außenminister Colin Powell und Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz.
Diese Politik des "präemptiven Schlages" - mittlerweile immer häufiger einfach als "Bush-Doktrin" bezeichnet - fand jedoch im Weißen Haus nicht immer dieselbe Zustimmung wie heute. Die Dokumentation verfolgt die Ursprünge dieser Politik zurück bis zu einem von Wolfowitz nach dem Ende des Golfkrieges 1991 vorgelegten Bericht. Unzufrieden damit, dass Saddam Hussein nach dem Ende des Krieges weiterhin an der Macht blieb entwarf Wolfowitz ein neues politisches Konzept, wonach die USA unmissverständlich androhten, dem Einsatz nuklearer, biologischer oder chemischer Waffen durch jede andere Nation, auch in jenen Teilen der Welt, "wo wir keine anderweitigen Interessen haben", mit einem "Präemptivschlag" zuvorzukommen.
"Der Krieg hinter verschlossenen Türen" erinnert daran, wie Wolfowitzs programmatisches Konzept anschließend fast während der gesamten 90er Jahre in der Schublade verstaubte. Geschildert wird auch, wie nach der Wahl von George W. Bush junior die politische Debatte um Containment-Politik oder Präemptivschlag durch die Ernennung von Colin Powell zum Außenminister und Paul Wolfowitz zur Nummer zwei im Verteidigungsministerium wieder neuen Zündstoff erhielt. Die politische Pattsituation endete nach Einschätzung von Beobachtern mit den Ereignissen des 11. September.
Anhand von Interviews mit Schlüsselfiguren der Regierung zeichnet "Der Krieg hinter verschlossenen Türen" die Entwicklung von den politischen Auseinandersetzungen und Weichenstellungen in den Tagen und Wochen nach dem 11. September bis hin zur aktuellen Forderung nach einem militärischen Vorgehen gegen den Irak nach. Die Dokumentation macht darüber hinaus deutlich, wie die politische Schlacht zwischen Befürwortern und Gegnern eines Militärschlages auch heute noch anhält und bilanziert die Siege und Niederlagen auf beiden Seiten in diesem langen Feldzug gegen den Irak.
21.40 Uhr Interview mit Emmanuel Todd
(Autor des eben erschienen Buches: Weltmacht USA. Ein Nachruf, Piper, München 2003.)
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Wolfgang
antwortete am 11.03.03 (13:37):
arte - Themenabend Amerikas Kreuzzug gegen Saddam Dienstag, 11. März 2003, ab 20.40 Uhr
Moderation: Jürgen Biehle
21.45 Uhr Bush und die CIA. Wie Beweise gegen Saddam frisiert wurden
Reportage
für die meisten Amerikaner ist Saddam mittlerweile auch für den 11. September verantwortlich. Ergebnis zielgerichteter Desinformation ? Bush und die CIA: Wie Beweise gegen Saddam frisiert wurden. Ehemalige CIA-Mitarbeiter sagen aus.
Die Beschwörungen der Bush-Regierung klingen fast immer gleich: Saddam hat enge Kontakte zu Al Kaida, er hortet Massenvernichtungswaffen und bedroht damit den Rest der Welt.
Kriegspropaganda, offenbar wider besseren Wissens. Denn der amerikanische Geheimdienst CIA kommt zu ganz anderen Ergebnissen: Weder gäbe es relevante Kontakte zwischen Saddam und Al-Kaida noch neue Beweise für Massenvernichtungswaffen.
Diese CIA-Berichte aber widersprechen dem offiziellen Bedrohungsszenario der USA. Also zieht Präsident Bush offenbar seine ganz eigenen Konsequenzen: Die CIA-Agenten werden lt. Ex-Geheimdienstler massiv unter Druck gesetzt, die Irak-Berichte schlicht frisiert und umgeschrieben.
21.55 Uhr Interview mit Emmanuel Todd (Autor des eben erschienen Buches: Weltmacht USA. Ein Nachruf, Piper, München 2003.)
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pilli
antwortete am 11.03.03 (18:17):
hi :-)
danke für den tv-tipp !
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Nienenueteli (NN)
antwortete am 11.03.03 (22:39):
In Basel finden noch bis morgen die schönsten drei Tage im Jahr der Welt statt. Hier einige Schnitzelbänke zum Thema:
Über den «grossen Bruder», aus den USA berichten die Schwoobekäfer:
Si hänn dr Bush vors Färnseh gstellt, zem irgendebbis z schneere. Do maint e Bueb, jetzt kenne mer wiider s Säbelrassle heere. Doch d Mamme sait: «Ych glaub, du kasch kai Säbel heere, Kind; Was klapperet, das sinn die lugge Schruube in däm Grind.»
*** S git Lyt, die gänn sich mit Verhandle Mieh, doch ain, dä wott dä Krieg jetzt duurezieh. Und was me no ka hoffe znacht im Bett: Dass er Hemmige het. (Letzter Satz: Refrain aus einem bekannten Schweizer Lied über einen Mann, der Hemmungen hat)
*** No dr Mainig vom e gwisse Dabbeljuu haisst IQ no am eentschte: «intelligente Kuh». Dass är sälber kai allzue Hooche het, das kasch jo all Daag gsee; nur zem Verglyych: e dooti Kue het ebbe zwanzig mee.
*** Dängg ych an Bush und Blair Denn dängg ych: "läng mer's Gwehr!" (Schnurebegge)
*** Zum Schluss han ych no saage welle s duet z Basel - au wenn d Ami-Gselle ihri Lyt in Krieg lehn goo am Mändigmorge vieri schloo!" (Montagmorgen 04.00 Uhr Beginn Morgenstraich) Felix Fasnächtler - Aushang am Roothuus)
*** Au em Bush, so wämmer hoffe, isch denn emool dr Docht versoffe. Aber ääne dääne disse Kai S.. wurd dä vermisse! (Versoffene Deecht)
*** Dr amerikanisch Grössewahn dä jaggd no d Wält us ihrer Bahn (Rhygwäggi)
**** Zrugg in Bus(c)h (Nach einem Spruch aus dem Kanton Aargau: Zurück in den Schrank - Weil der Junior so beschränkt ist, Befehl der Eltern einer Komödie - oder Befehl an die Kannibalen: ...)
Hiigrisse zwische Mickey Mouse und Macht isch gschwind em Bresidänt sy Mainig gmacht: E Grieg im Irak wääri gar nit gspunne. Hett nit my Bappe au scho aine gwunne?
Well, It's my will (es ist mein Wille), die weschtlig Wält z erlööse vom Evil und dr Aggse vo de Bööse. Syt denne gheert me, s isch bigoscht makaber, daag-dääglig fundamentalistischs Glaaber vom GeeWee Busch mit Inbrunscht bresentiert, dass es aim als wie meh an Ranze friert. Es schyynt, s gilt fir dr Bush als elft Gebot: Dr Gueti griegt zletzscht alles, was er wott.
Und drum loot är, zem s Oel im Irak z griege, als letzschti Konsequänz no d Bomber fliege. Derby isch s Päch, wenn s Zivilischte butzt. Denn gerecht isch nur, was eim sälber nutzt. So zeigt sich hitte aimool meh am Golf: Der Mensch, der ist dem anderen Menschen Wolf (Lälli)
etc.
https://www.fasnacht.ch/?pm_1=140&pm_2=145&MSGID=717
Internet-Tipp: https://www.fasnacht.ch/?pm_1=140&pm_2=145&MSGID=724
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Barbara
antwortete am 11.03.03 (23:44):
Ich habe mir die Sendungen auf arte angesehen, obwohl es mehr war, als ich fassen kann....
Kann mir jemand sagen, wieso die UNO ein Embargo gegen eine Zivilbevölkerung verhängen kann, die praktisch nie wieder aufgehoben werden kann, da sämtliche Länder dem zustimmen müssten? Seit zwölf Jahren findet dort ein Massenmord statt, der selbstredend gegen das Völkerrecht verstößt. Wer oder was kann das verantworten?
Wenn heute Waffen eingesetzt werden, die aufgrund der Verwendung von abgereichertem Uran Schrott zurücklassen, der 4,5 Mrd. Jahre radioaktiv strahlt.....warum stellt niemand die für diese Verbrechen Verantwortlichen vor Gericht?
Mir schwirrt noch Vieles durch den Kopf, aber das sind die zwei größten Ungeheuerlichkeiten, für die ich eine Antwort suche.
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Nienenueteli (NN)
antwortete am 12.03.03 (07:32):
@ Barbara
Genau das frage ich mich auch: Warum findet sich niemand, der diese wirklich abscheulichen und total rassistischen Verbrechen anklagt.
Man könnte das doch sicher strafrechtlich irgendwie verfolgen.
Rechtzeitig wurden die Filme Jeanne d'Arc, Braveheart etc. gezeigt. Alles gescheiterte Helden. Sie haben sich eingesetzt mit ihrem Leben, um gegen Missstände zu kämpfen und sie haben alles verloren und sind am Schluss alleine da gestanden. Ebenso George Orwell 1984 - kein Happy End.
Wer würde seine eigene Existenz riskieren, um die Falken anzuklagen?
Es ist mehr als abscheulich, was da abläuft. Das UNO Embargo gegen den Irak alleine ist schon eine absolute Abscheulichkeit. Da gibt es keine Worte mehr dafür. Das ist bereits Krieg pur. Dann die politischen Spielchen um irgendwelche Weltherrschafts-Interessen in der UNO (von allen übrigens)
Dann die Waffen, welche die USA einsetzen will in diesem neuen Krieg. Mikrowellen zur Abschaltung von Elektrizität und Wasser. Seuchen und verbrutzelte Hirne (und anderes) als mindeste Folge. Dann der Bombenhagel etc. Wie in Afghanistan haben die Menschen keine Wahl. Sie können nirgendwo hin. Es ist entsetzlich.
Zuerst kommen die UNO Inspektoren und vernichten die letzten brauchbaren Waffen eines Drittweltlandes - dann kommen die Amis, mit ihren modernsten Waffen um Faktoren überlegen und bekriegen zum zweiten Mal unter fragwürdigsten, verlogensten und unvorstellbaren Vorwänden ein Volk, das bereits am Boden liegt.
Wie hiess die Rechnung: Die Kriegskosten von 80 Milliarden Dollar oder mehr sind Peanuts gegen die Kriegsbeute, das Oel, welches auf 2800 Milliarden Dollar geschätzt wird.
Der Mensch als Wolf (wobei ich wie beim Erich Kästner Gedicht sagen muss: es ist eine absolute Schande, das Wort Affe oder Wolf in Bezug auf die Hässlichkeit, zu der ein Mensch fähig ist, überhaupt in den Mund zu nehmen)
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schorsch
antwortete am 12.03.03 (09:09):
Gestern im TV gezeigt und gesagt: Laut geheimen Unterlagen des amerikanischen Geheimdienstes haben die Amerikaner im ersten Golfkrieg systematisch die Wasserversorgung der irakischen Bevölkerung zerstört......
Sie werden es wieder tun......
.....und die anderen Völker werden wiederum Milliarden an Hilfe geben - nachher!
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Barbara
antwortete am 12.03.03 (10:59):
Ich habe mich auch gefragt, warum man als erstes die Wasserversorgung in Schutt und Asche bombt, wenn man die Führung treffen will.
Und dann die armen Menschen, die all ihren Mut fassen, die sich gegen diesen Tyrannen erheben.... einfach ins offene Messer rennen zu lassen..... Saddam sogar noch bei seinem Morden zu unterstützen.
Einfach nur Grauen, Entsetzen, Fassungslosigkeit....kann ich dabei empfinden...
Und solche Führer geben vor, diesen leidenden Völkern "Demokratie" bringen zu wollen....
Nein, man müsste sie schnellstens vor das neue Weltgericht bringen....
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mechtild
antwortete am 12.03.03 (12:44):
Wenn ich das lese und die Bilder sehe, kann ich nachvollziehen dass viele Menschen aus ihrer Heimat flüchten und eine Bleibe in einem westlichen Land suchen. Ich weiss, dass es keine Lösung ist, der Westen kann nicht alle aufnehmen und die ärmsten haben eh keine Möglichkeit zu fliehen. Aber verstehen kann ich warum jemand sich entschließt zu fliehen oder seine Kinder in ein Flugzeug setzt und sie nach Europa oder den USA schickt. Um nicht depressiv zu werden schaue ich oft gar nicht genau hin. Ich sehe keine Möglichkeit gegen dieses Unrecht etwas zu unternehmen.
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Wolfgang
antwortete am 14.03.03 (15:43):
Die Vasallen, die sich die BUSH-Krieger ausgesucht haben in ihrem angeblichen Kampf für Frieden und Freiheit, stehen ihren Herren in nichts nach, wenn es gegen Freiheit und Demokratie geht. Beispiel: Die türkischen Vasallen machen mobil gegen die Kurden...
Gestern hat das türkische Verfassungsgericht entschieden, die HADEP (wie schon die Vorgängerpartei DEP) zu verbieten. Knapp über 6 Prozent der TürkInnen (hauptsächlich kurdische TürkInnen) hatten bei der letzten Wahl HADEP gewählt. Dutzende von Bürgermeistern stellt die HADEP. Das Verbot der HADEP steht im krassem Gegensatz zur Europäischen Menschenrechtskonvention und der EU-Grundrechtecharta.
"Enduring Freedom" - immerwährende Freiheit - heisst der Schlachtruf der BUSH-Krieger und ihrer türkischen Vasallen... Von wegen... Von Freiheit keine Spur!
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schorsch
antwortete am 14.03.03 (17:10):
Die UNO muss auch in der Türkei unbedingt vermehrt Druck ausüben, damit dort die Menschenrechte europäischen Standard bekommen. Solche Staaten müssen zu spüren bekommen, dass man die Mitgliedschaft im Völkerverband nicht mit mittelalterlichen Regierungsmethoden erreicht werden kann.
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