Impressum

Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Die Würde der Frau ist angetastet

 31 Antwort(en).

Barbara begann die Diskussion am 07.03.03 (20:34) mit folgendem Beitrag:

So titelt die Süddeutsche Zeitung zum morgigen Weltfrauentag. Weiter heißt es dort:

>>Mädchen sind im internationalen Schnitt schlechter mit Nahrung, Medizin und Bildung versorgt, sind oft vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, werden zwangsverheiratet und verstümmelt. In Deutschland sind nur elf Prozent der Führungskräfte weiblich, verdienen Männer mehr, nur 2,4 Prozent nützen die Elternzeit.<<

130 Mio Mädchen und Frauen sind weltweit beschnitten, täglich kommen 5000 hinzu:

>> Den grausamen Schnitt überlebte Eysa, als sie gerade erst 14 Tage alt war. Ihre Mutter sah zu, als die Medizinfrau die Scherbe ansetzte, um ihr Baby für den Rest des Lebens zu verstümmeln.

Die klaffende Wunde zwischen den Beinen des schreienden Säuglings nähte die Alte mit einem Akaziendorn zu. Tagelang wusste niemand in dem Dorf der Afar im Nordosten Äthiopiens, ob Eysa die Entzündungen überleben würde. Wenn sie heute durch den Wüstensand krabbelt, ahnt die Kleine nicht, dass dort, wo ihr ein reiskorngroßes Loch blieb, einmal eine Klitoris und Schamlippen waren.

„Der Schmerz“, weiß ihr Vater, „wird Eysa ihr Leben lang begleiten.“ Nuri, Vater von acht beschnittenen Mädchen, versucht seit langem vergeblich, seine Frau davon zu überzeugen, dass die Tradition der Genitalverstümmelung ein Irrtum ist, der Jahr für Jahr Tausende Frauen und Mädchen das Leben kostet.......

Schon die Hochzeitsnacht ist für die oft erst zwölf Jahre junge Braut eine Qual. „Schafft der Ehemann es nicht, gewaltsam in die verengte Vagina einzudringen, greift er zu seinem Dolch“, weiß der Helfer. Belete und seine Mitarbeiter versuchen, in der Halbwüste des Landes am Horn von Afrika Aufklärungsarbeit zu leisten. Doch das, klagt auch Eysas Vater Nuri, ist nicht leicht.

„Es sind oft gerade die Großmütter und Mütter, die meinen, die Tradition müsse fortgesetzt werden, um ihre Töchter gesellschaftsfähig zu machen“<<

Der Weltfrauentag ist kein Anti-Männer-Tag....
Es sind alte Frauen die den kleinen Mädchen mit Scherben oder rostigen Rasierklingen diese grausame Verstümmelung zufügen. Als Analphabeten berufen sie sich auf den Koran, in dem jedoch nichts darüber steht.

Mehr dazu in der Süddeutschen Zeitung unter:
https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=ausland/politik/63137

Über weitere Gräueltaten gegen Frauen, wie
geschlechtsspezifische Abtreibungen
geschlechtsspezifische Kindestötungen
Säureattentate
Zwangsheirat
Kinderheirat
Vergewaltigungen

aber auch über Bildungsinitiativen für Mädchen ist zu lesen unter:
https://www.unicef.de/index_from_teaser.php?node=akt&content=akt_141.php?news_id=943

Wie seht ihr das:
Ist der internationale Weltfrauentag überflüssig?
I

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=ausland/politik/63137


friedrich antwortete am 08.03.03 (09:45):

BARBARA, bist Du diesselbe Barbara-Person, die im Thema "Götterdämmerung" den tatkräftigen Vormarsch der amerikanischen Soldaten für eine weltweite Demokratisierung ablehnte ? ---- Wenn ein Diskutant solche unhaltbaren Mißstände in fremden Ländern anprangert, dann sollt er auch s e i n e Abänderungsvorschläge vorbringen, denn bloß darüber quasseln ist keine Leistung !


pillis antwort antwortete am 08.03.03 (10:35):

schade

Barbara daß dir auch der welt-frauentag nicht mehr wert ist, als eine einzige frage, nämlich:

"Wie seht ihr das:
Ist der internationale Weltfrauentag überflüssig?"

alles weitere leider nur zitiert...

und dann auch noch eingeleitet mit einer, meiner meinung nach nun garnicht passenden überschrift zum so wichtigen thema.

wenn ich lese,

"Die Würde der Frau ist angetastet"

dann könnte ich schreien vor wut...im hier zitierten thema wird nun überhaupt nichts angetastet...hier wird geschnitten, damit klaffende wunden entstehen...also auf gröbste art und weise ausgeführt.

ich könnte aber noch viel mehr schreien, wenn ich darüber nachdenke, daß andere frau nun in der aufregung alles bloss richtig zu zitieren und bloß jede quellenangabe zu nennen,
nichts aber auch garnichts persönlich einbringt...

hier hätte eine linkangabe viel besser aufrütteln können, denn ich hoffe mal, das hast du beabsichtigt.

nun, zu deiner einzigen frage zum thema, die´beantworte ich dir gerne:

ja,

wenn mehr frauen so gedankenlos mit brisantem themenmaterial umgehen, wird er für mich überflüssig...
wie so oft, richten manche menschen eher schaden an und zerschlagen die suche nach auswegen schon im vorfeld, wie gesagt,

schade !!!


Barbara antwortete am 08.03.03 (10:36):

Danke, pilli, für Deinen Beitrag, den ich unter meinen Diskussionsaufruf zum Weltfrauentag kopiert habe, denn da gehört er m.M.n. hin.

Die „Barbara“ verdient keinen eigenen Diskussions-Strang, dazu ist sie zu unwichtig....
Ein kleiner Fliegenschiss auf unserem Globus....

Die von Dir kritisierte Überschrift habe ich der Süddeutschen Zeitung entnommen, weil sie mir passend zur ganzen Breite des Weltfrauentages erschien. Allerdings würde ich es unpassend ansehen, allein über diese Überschrift zu diskutieren.
Hier geht es u.a. um das Leid von mehr als 130.000.000 Frauen, das scheint mir weitaus wichtiger. Durch die Lektüre der Bücher von Waris Dirie „Wüstenblume“ und „Nomadentochter“ habe erstmals erfahren, welches Martyrium diese Verstümmelung für Frauen bedeutet. Dachte ich früher, das größte Leid dieser Frauen wäre, nie einen Orgasmus erleben zu können, schildert Waris Dirie die alltäglichen Auswirkungen hautnah. Jedes Wasserlassen bedeutet furchtbare Qualen, da der Harn durch eine winzig kleine Öffnung unter Schmerzen ausdringen muss. 20 bis 30 Minuten braucht sie, wenn sie ihre Blase ein wenig leeren möchte. Sind die Schmerzen zu groß, behält sie den Rest lieber ein..... Was das für gesundheitliche Auswirkungen hat, kann sich ein jeder ausmalen....

Früher war ich der Meinung, das Leid, was diesen Frauen von anderen Frauen zugefügt wird, wäre später leider nicht zu ändern. Heute weiß ich, dass Ärzte wenigstens die oben geschilderte Pein abstellen oder wenigstens reduzieren können. Diese Tatsache ist es mir wert, Mitmenschen zu informieren. Viele von uns haben Kolleginnen oder Freundinnen, die mit diesem Martyrium leben müssen. Lassen diese Frauen in Gesprächen ganz leise etwas von ihrer Not anklingen, wechseln wir betreten das Thema und denken: „Ist ja leider nicht mehr zu ändern.“ Bin ich jedoch informiert, kann ich auf einen ärztlichen Eingriff verweisen, der dieser Frau zu einem besseren Leben verhelfen kann.

Waris Dirie hat ihren lukrativen Job als weltweit gefragtes Model aufgegeben, um ihre ganze Kraft dem Kampf gegen die Verstümmelung ihrer Geschlechtsgenossinnen zu widmen. Wie oben zitiert, widersetzen sich auch viele Männer dieser grauenhaften Praktik. Es wäre schon einiges erreicht, wenn alle Menschen sich darüber aufklären ließen, um dann auch helfen zu können.

Aber, pilli, ich kann nachvollziehen, wenn Dir die Überschrift als zu schwach für das den Frauen zugefügte Leid erscheint. Wie gesagt, ich hatte sie der Süddeutschen Zeitung entnommen, die in meinen Augen sehr gute weitere Artikel zum Thema veröffentlicht hat. Und pilli, sogar meine abschließende Frage ist der Süddeutschen entnommen. Das magst Du als einfallslos hinstellen..... Damit kann ich leben.... Wichtiger wäre mir, selbst etwas zur Aufklärung beizutragen, anstatt Deinen geballten Urschrei mir entgegenzubrüllen.....
Außerdem sollte es lediglich der Anstoß zu einer breiten Diskussion sein. Ich würde mich freuen, wenn Du etwas zum Thema besteuern würdest, da ich Deine Denkanstöße stets schätze.


Wolfgang antwortete am 08.03.03 (10:40):

Richtigstellung: Die Behauptung vom "tatkräftigen Vormarsch der amerikanischen Soldaten für eine weltweite Demokratisierung" ist nur zum Teil richtig.

Richtig ist, dass die amerikanischen Soldaten auf dem Vormarsch sind... Falsch ist, dass das etwas mit Demokratisierung zu tun habe, denn die gerade wollen sie verhindern.

Von den amerikanischen Imperatoren wurden und werden Regime installiert, die extrem frauenfeindlich agieren... Die Taliban in Afghanistan sind ein Beispiel dafür. Das ist ein Gewächs des CIA, mit amerikanischem Geld gesponsort und mit amerikanischen Waffen ausgerüstet und in den Kampf geschickt gegen die UDSSR. Später waren es dann die afghanischen Warlords der sogenannten Nordallianz, ebenfalls extrem frauenfeindlich in Wort und Tat, ebenfalls ein Gewächs der CIA, mit amerikanischem Geld gesponsort und mit amerikanischen Waffen ausgerüstet und in den Kampf geschickt dieses Mal gegen die Taliban.

Auf Hilfe der westlichen Imperatoren und ihrer westlichen und östlichen Vasallen brauchen die Frauen nicht zu hoffen. Ihre Befreiung müssen sie schon selbst erkämpfen.


Barbara antwortete am 08.03.03 (10:43):

Ja, friedrich, diese Barbara-Person bin ich. Ich meine, dass der einzige Weg, diese Verstümmelungspraxis von Frauen abzustellen, Aufklärung ist. Dass diese Aufklärung durch amerikanische Soldaten geleistet werden kann, sehe ich nicht.....vielleicht nach einer Umschulung, was zu überlegen wäre....

Aber auch Du, friedrich, kannst helfen. Klicke einfach den untengenannten Link an. Dort erfährst Du, was jeder außer "bloß darüber quasseln" leisten kann.

Internet-Tipp: https://www.unicef.de/index_from_teaser.php?node=akt&content=akt_141.php?news_id=943


Simba antwortete am 08.03.03 (12:07):

Ich habe das Gefühl, dass einigen Leuten hier der Weltfrauentag herzlich egal ist - das Thema Irak schleicht sich sogar bei diesem Thema ein. Solange Männer irgendwo das Sagen haben wird es Krieg geben - sei es im Westen oder Osten oder im Orient!


mechtild antwortete am 08.03.03 (13:42):


@ Barbara
der Weltfrauentag ist leider notwendig. Solange es geschlechtsspezifische Methoden der Unterdrückung gibt brauchen wir den 8. März. für Frauenrechte und die Abschaffung der Diskriminierung müssen wir Frauen selber kämpfen.
Die Beschneidung von Frauen ist eine ganz schreckliche. Ganz besonders schlimm finde ich, dass die Mütter dafür sorgen, dass ihre Töchter beschnitten werden. Sie wissen doch um die Schmerzen. Waris Dirie hat das in dem Buch „Wüstenblume“ sehr gut geschildert. Die Beschneidung von Mädchen hat nichts mit dem Islam zu tun, wie fälschlicherweise immer wieder behauptet wird. Es gibt islamische Länder in denen die Beschneidung von Frauen nicht gemacht wird (z.B. Iran). Aufklärung ist sicher sehr wichtig, damit diese unmenschliche Methode sich nicht noch mehr ausbreitet. In Frankreich ist die Beschneidung von Frauen schon ein Problem.


Nuxel antwortete am 08.03.03 (13:56):

Hallo,Simba

ich glaube nicht,dass man nur die Männer für Kriege verantwortlich machen kann!
Wenn ich manchen von Frauen verfassten Beitrag lese und mir vorstelle,was wäre,wenn sie sich gegenüber ständen??????

Was wäre, wenn mehr Frauen in der Weltpolitik das Sagen hätten? Ich denke,da wären auch einige,die machtbesessen ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen würden ---im übrigen haben wir ja nun auch Soldatinnen....die benutzen ja wohl auch die Waffen zum Töten!
Was soll da ein "Weltfrauentag" noch bewirken?
Unerlässliche Änderungen in der Behandlung der Rechte und Gefühle der Frauen kann man nicht mit einem einzigen Tag ändern!
Bekannt sind die Leiden und Unterdrückungen.Vom drüber schreiben und klagen ändert sich nichts!


mechtild antwortete am 08.03.03 (15:18):

@ Nuxel
Wir Frauen sind keine besseren Menschen als die Männer und ich will es auch gar nicht sein. Aber wir wollen die gleichen Rechte haben wie die Männer. Auch das Recht Dummheiten zu machen und trotzdem geliebt zu werden. Nicht immer brav sein zu müssen, weil wir ja Mädchen sind. Dafür kämpfen wir.


Barbara antwortete am 08.03.03 (15:47):

Vielleicht wäre auch ein Welt-Menschenrechtstag angebracht, an dem Verstöße gegen Menschenrechte, wie Verstümmelung, Folter, Embargo-Auswirkungen, Leben in verseuchter Umwelt, Rassenhass u.v.m., geächtet würde?

Ich fände die Zeit reif für einen derartigen Tag. Natürlich werden nun wieder einige sagen, dafür reiche ein Tag nicht aus.....gegen Menschenrechtsverletzungen sollte man täglich eintreten. Trotzdem gelangt dieses an Menschen praktizierte Unrecht durch einen derartigen Tag in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Das hoffe ich wenigstens....
Aber vielleicht gibt es sogar schon einen solchen Tag, und ich habe das nicht mitbekommen?


schorsch antwortete am 08.03.03 (16:12):

Ich klinke mich mit Grausen aus diesem Thema......


Medea. antwortete am 08.03.03 (16:47):

@ Schorsch

n i c h t ausklinken, sondern mit uns Frauen Seitenschluß machen, bei dieser riesigen Problematik dürfen die Frauen nicht alleine gelassen werden, männliche Unterstützung ist schon sehr erwünscht. Mit dagegen protestieren, daß nach schwer ausrottbarer Vorstelung die bis auf ein kleines Loch zugenähte Scheide den sexuellen Genuß des Mannes erhöht.
Mir wird ebenso übel, wenn ich über die pharaonische Beschneidung lese, der an Brutalität kaum etwas entgegensteht. Was hier geschieht ist Kriegsführung gegen die Klitoris, ist sexuelle Domestizierung der Frau. Es gibt Fälle, in denen sich der Ehemann, durch das "Zunähen" seiner Ehefrau, wenn er auf einige Zeit verreist, sich ihrer Treue zu versichern sucht ... Anschließend wird dann wieder aufgeschnitten...
Mit der Beschneidung sollen den Mädchen der Eigenwille gebrochen werden, ihre Selbständigkeit eingeschränkt, sie sollen zu unbedingtem Gehorsam gebracht werden. Die weibliche Identität wird durch eine Reduzierung der Persönlichkeit hergestellt. Nicht selten tritt nach dieser "Operation" der Tod durch Verbluten ein.
Wenn das nicht alles und anderes unter das Thema Weltfrauentag fällt. Er muß bleiben, aber deutlicher wahrgenommen werden.

Medea.


Barbara antwortete am 08.03.03 (18:04):

Du hast Recht, medea,

gegen diese Brutalität muss gemeinsam gekämpft werden, von Männern und Frauen. Um deutlich zu machen, dass es sich bei diesem Thema nicht um "Mann gegen Frau" handelt, habe ich den Artikel der Süddeutschen Zeitung gewählt, in dem von dem verzweifelten Einsatz eines Vaters von acht Töchtern berichtet wird, der es nicht geschafft hat, seine Töchter gegen die Verbortheit seiner Frau zu schützen....

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Männern ein Geschlechtsverkehr Freude bringt, wenn ihre Frauen dabei schreckliche Schmerzen erleiden. Abgesehen vielleicht von ein paar kranken Typen.... Insofern hilft man auch den Männern, wenn man gegen diese Verstümmelung von Frauen eintritt.

Zur Auflockerung ein Artikel zum Weltfrauentag aus dem Hamburger Abendblatt, der leider nicht online zur Verfügung steht:

>>Liebe Frauen,
Gestattet uns zum heutigen Weltfrauentag ein offenes Wort. Was habt ihr uns nicht alles genommen, das uns eigentlich allein gehörte! Das Wahlrecht, die Bundeswehr, die Baumärkte - nirgendwo sind wir Männer noch Herr im Haus. Kaum haben wir uns an eine Parteivorsitzende gewöhnt, da bekommen auch die Mainzelmännchen Partnerinnen zur Seite. Lange bevor die (männlichen) Kanzlerkandidaten debattierten, gab es das Zicken-Duell Schwarzer vs. Feldbusch live. Und ganz dick kommt es, weil ihr auch Gewichtheben und Ringen wollt!
Die Gentechnik zu Ende gedacht bedeutet: Bald braucht ihr uns gar nicht mehr - außer vielleicht zum Kuscheln, für den Videorecorder und Straßenpläne.
Wie schön war doch die Zeit, bevor ihr erst das Berufsleben und dann den öffentlichen Raum erobertet hattet: Wir führten euch aus den Höhlen und verteidigten euch mit der Keule. Euch gehörten Küche, Klinik und Frisiersalon. Nie haben wir die Ahnung des Sokrates verstanden: "Eine Frau, gleichgestellt, wird überlegen". Dann aber seid ihr gekommen - langsam aber gewaltig. Dass Forscher enthüllten, dass ihr "geschickter und fingerfertiger" seid als wir, gab uns den Rest.
Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs! Jetzt enthüllte eine Studie über die Folgen von 30 Jahren Feminismus in der französichen Frauenzeitschrift "Elle" Schreckliches: Wir fühlen uns "herabgewürdigt" und "entwertet". Je nach Alter heißt das: Die Jüngeren sind "überwältigt", die mittlere Generation "beunruhigt", die Älteren "verbittert". Weil wir all unsere Kraft auf dem Altar der Emanzipation opferten, so die Studie, würden Frauen als "Raubtiere mit zur Schau getragenem Egoismus" empfunden.
Wir haben verstanden: Unsere Männlichkeit beschränkt sich auf Kneipe und Sportschau. "Männer, die sagen, sie seien Herr im Haus, lügen auch bei anderer Gelegenheit", wusste schon Mark Twain.
Aber wir zeigen Größe und gratulieren euch zu diesem Ehrentag. Aber ganz schnell. Wir müssen noch einkaufen. Eure Männer (von Christian-A. Thiel)<<


pilli antwortete am 08.03.03 (18:46):

tja,

Barbara, was zu beweisen war...

ich wußte es, versüßen wir nun das bittere mahl mit dieser abgestanden schon x-mal durchgequirlten scheisse...

stammtisch-parolen, die etwas andere art einen tag würdelos zu feiern.

schade !


mechtild antwortete am 08.03.03 (19:48):

@ Schorsch,
magst Du uns Weiber nicht oder nur keine "Frauenthemen"?


Felix antwortete am 09.03.03 (01:17):

Liebe Frauen,
manchmal schäme ich mich ... ein Mann zu sein. Nicht weil ich mich euch gegenüber schuldig fühlen würde. Ich darf annehmen, dass ihr geschlechtliche Sippenhaftung auch lächerlich findet.
Es gibt Unterschiede zwischen den Geschlechtern ... das haben in der Zwischenzeit auch eingefleischte Emanzen einsehen müssen. Diese geschlechtsspezifischen Eigenschaften sind nicht einfach anerzogen .... werden aber von der Gesellschaft betont und vertieft. Das Schlüsselwort ist und bleibt die Wertung. Weibliche Eigenschaften und Verhaltensmuster wurden jahrhundertelang minder eingestuft als männliche .... und dort liegt der Denkfehler.
Die Entwürdigung der Frau wird systematisch durch die von Männern gemachten und von diesen geprägten und dominierten Glaubensgemeinschaften durchgesetzt.
Nur dumme Frauen können das von Männern inszenierte Verstümmeln und Demütigen ihrer Geschlechtgenossinnen befürworten.
Gläubige Menschen sind eben manipulierbarer als denkende!


friedrich antwortete am 09.03.03 (10:32):

Mir ist nichts davon bekannt, dass es eine internationale Frauenorganisation gibt, und dass vor der UNO die Ächtung der Mädchen-Beschneidung eingeklagt wurde, die in der zivilisierten Welt als schwere Körperverletzung unter Strafe gestellt wäre, was alle "Menschen, Männer und Mütter", die sie dulden, als grausame Unmenschen im Sinne von Verbrechern bloßstellt. ---- WANN werden die FRAUEN der Welt endlich mündig und a k t i v bei der Durchsetzung ihrer Bedürfnisse ? --- Wieso müssen sie dazu von den Männern "geholfen" bekommen ?


pilli antwortete am 09.03.03 (11:30):

auch ich schäme mich.....manchmal eine frau zu sein. und zwar immer dann wenn ich frauen kennenlerne, die den mann als goldenes kalb für so vieles benutzen...

über die klaren und unmißverständlichen worte von Felix habe ich nachgedacht, und überlegt, daß sehr wohl oft die gefahr besteht, das wort "alle" mehr als nötig zu wählen ; jedenfalls bei mir :-)

die zu erledigenden aufgaben, da denke ich, daß mechthild sehr klar geantwortet hat :
"Solange es geschlechtsspezifische Methoden der Unterdrückung gibt brauchen wir den 8. März. für Frauenrechte und die Abschaffung der Diskriminierung müssen wir Frauen selber kämpfen."

vielfältige möglichkeiten bieten sich nicht nur an sondern fordern das von uns; der themenkreis hat sich in den vergangenen jahren sicherlich auch verändert, nicht aber die wichtigkeit. ich habe den tag gestern genutzt und bin einfach mal den links gefolgt, die sich thematisch mehr der weniger intensiv damit beschäftigen und eine vielzahl von möglichkeiten gesehen, hilfestellung zu leisten, die über das "nur drüber schreiben" hinausgehen :-) der einfachheit halber nenne ich die besuchten seiten aus denen ich zitiert oder kopiert habe im anhang.
-----------------------

"Auf der internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen 1910
wurde auf Vorschlag der Sozialistinnen Clara Zetkin und Käthe Duncker eine Kampagne für Frauenrechte- allen voran das Frauenwahlrecht- beschlossen. Dafür wurde der 8. März zum Weltfrauentag erklärt. Denn an diesem Tag jähren sich die Aufstände New Yorker Textilarbeiterin gegen unerträgliche Arbeitsbedingungen, die von der Polizei brutal zerschlagen wurden. Der erste Weltfrauentag fand 1913 statt. "
---------------------

fortsetzung folgt


Wolfgang antwortete am 09.03.03 (11:30):

Die Verstümmelung der Geschlechtsorgane wird von der internationalen Staatengemeinschaft nicht als eine religiöse Eigenart mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mädchen und Frauen gesehen, sondern klar als Menschenrechtsverletzung benannt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk der UN (UNICEF) haben gemeinsame Resolutionen verabschiedet, in denen die Verstümmelung weiblicher Genitalien verurteilt wird. Von der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo (1994) und von der Weltfrauenkonferenz in Peking (1995) wurde die Beschneidung von Mädchen und Frauen gebrandmarkt; so wird zum Beispiel im Schlussdokument der Vierten Weltfrauenkonferenz in Peking die Beschneidung von Frauen ausdrücklich verurteilt.

Vor jedem internationalen Gericht bekämen klagende Frauen ihr Recht. Das Problem ist, dass sich allzuviele Staaten - im "Westen" sind es nur die USA - diesem Recht verweigern.

Übrigens... In einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt (Deutsches Ärzteblatt 1996; 93: A-1526-1528) berichten die Autorinnen, daß in Deutschland schätzungsweise rund 20 000 Frauen betroffen sind.


pilli antwortete am 09.03.03 (11:31):

- die mütter- und kindersterblichkeit ist in vielen ländern enorm
- weltweit wird jede dritte frau mindestens 1x im leben opfer männlicher agression. davon gehen die meisten fälle auf das konto von ehemann oder männlichen familienangehörigen.

- begriffe wie Ehrenmorde, Zwangsheirat oder Steinigung sind immer wieder zur kenntnis zu bringen. daher gilt es, insbesondere auf folterungen und misshandlungen im namen der ehre aufmerksam zu machen. die "schande", die frauen durch ihr verhalten über die familie bringen wird oft schon bei einem gespräch mit dem männlichen nachbarn (!) schon angenommen. es reicht der einfache verdacht. die frauen haben keine chance, sich zu verteidigen.

- es bedarf der rechtsberatung um aufklärend wirken zu können und rechte durchzusetzen damit gleichberechtigung verwirklicht und diskriminierung verhindert werden kann.
----------------------

"Häusliche Gewalt wird unterschätzt

Laut der Studie "Ending Violence Against Women" der US-amerikanischen John Hopkins Universität und des Zentrums für Gesundheit und Gleichberechtigung (CHANGE) werden die Auswirkungen von häuslicher Gewalt nach wie vor unterschätzt. Frauen, die von ihren Partnern geschlagen oder missbraucht werden, haben häufiger gesundheitliche Probleme, werden öfter ungewollt schwanger und laufen eher Gefahr, sich mit HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden, haben meist keine Möglichkeit, die Anwendung von Verhütungsmitteln gegenüber ihrem Partner durchzusetzen. Vor allem während einer Schwangerschaft sind die gesundheitlichen Schäden für Mutter und Kind häufig gravierend und manchmal lebensbedrohend. In Indien ist häusliche Gewalt für bis zu 16 Prozent aller schwanger-schaftsbedingten Todesfälle verantwortlich.

Volkswirtschaftlicher Schaden enorm

Doch auch der gesellschaftliche und wirtschaftliche Schaden, der durch häusliche Gewalt entsteht, ist enorm. Frauen, die von ihrem Partner misshandelt werden, sind öfter krank und dadurch im Beruf beeinträchtigt. 1995 wurde für Kanada der durch häusliche Gewalt verursachte volkswirtschaftliche Schaden aufgrund von Arbeitsausfällen und Gesundheitsaufwendungen auf etwa 1,1 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Häusliche Gewalt gilt auch als ein Haupthindernis für den Erfolg von Familienplanungsprogrammen in Entwicklungsländern. Viele Ehemänner wollen nicht, dass ihre Frauen Verhütungsmittel anwenden, und betrachten es als ihr Recht, über die Zahl ihrer Schwangerschaften zu verfügen. "Die Stärkung der Rolle von Frauen ist für die gesamte zukünftige Entwicklung entscheidend. In den letzten Jahren hat sich auf diesem Gebiet aber wenig verbessert", kritisiert DSW-Geschäftsführer Dr. Hans Fleisch. "Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erleiden Millionen Frauen in aller Welt ein Sklavendasein. Die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen ist die dringendste Aufgabe unserer Zeit."

Ms. Britta Mohmeyer
- Assistant Press and Public Relations -
Deutsche Stiftung Weltbevoelkerung (DSW)
Goettinger Chaussee 115
D - 30459 Hannover - Germany"
-----------------------------

links:
www.terre-des-femmes.de
www.amnesty.de/stopfolter/situation
www.wdr.de


Medea. antwortete am 09.03.03 (12:06):

Aus vielerlei Gründen, lieber Friedrich, u.a. auch aus diesem, daß Männer unseres Kulturkreises ihren Geschlechtsgenossen aus den Ländern, in denen beschnitten wird, klarmachen, daß der Geschlechtsgenuß mit einer unbeschnittenen Frau unvergleichlich größer und schöner ist, weil beide Partner das genießen , da beide ähnliche Gefühle entwickeln können. "Beischlaf" muß nicht von Angst und Schmerzensschreien begleitet werden.
Zum anderen auch, daß unbeschnittene Frauen nicht als Prostituierte verdammt werden und das es keine Ehrabschneidung des Mannes ist, eine Unbeschnittene zur Ehefrau zu nehmen.
Wenn Männer unseres Kulturkreises klarmachen, daß es genauso ehrenwert ist, ein nichtbeschnittenes Mädchen zu heiraten, würde es vielleicht auch in das Denken dieser "anderen Männer" eingehen, nicht mehr unbedingt auf einer "verstümmelten Frau" zu bestehen. Dadurch würden sie den entsetzlichen Praktiken den Nährboden entziehen. Es gibt im Senegal u.a. bereits Dorfgemeinschaften, in denen frühere Beschneiderinnen zu Aufklärerinnen geschult wurden, deren erstes Ziel es immer ist, die Männer mit den Torturen, die ihre künftigen Ehefrauen erleiden müssen, bekannt zu machen. Viele davon haben sich zwischenzeitlich gegen eine Beschneidung ausgesprochen.
Hierzu gibt es noch unendlich viel zu sagen, lieber Friedrich. Aus diesen und vielen anderen Gründen "müssen sie dazu von den Männern "geholfen" bekommen" wie Du so schön fragst.

Medea.


friedrich antwortete am 09.03.03 (15:30):

Was WOLFGANG oben sagt, erscheint mir fast unglaublich, dass in Deutschland 20 000 Frauen "betroffen" sein sollen. ---- Tut mir leid,Wolfgang, dass ich daher nachfragen muß. Weißt Du definitiv, dass diese Frauen hier auf dem Gebiet von Deutschland derartig beschnitten worden sind ? oder kamen sie schon so mißhandelt aus dem Ausland ? ---

@Medea : Das Motiv "sexuelle Lustvereitelung" oder "Luststeigerung" kann ich eigentlich n i c h t als wirklichen Grund für die Beschneidung junger Mädchen gelten lassen. --- Weiß niemand genau, aus welchen wirklich plausiblen Gründen die Mädchen beschnitten werden ? ? ----


Barbara antwortete am 09.03.03 (15:55):

Antwort auf friedrichs Frage:

(Angebliche) Gründe für Genitalverstümmelungen

Die Verstümmelung von Mädchen wird von keiner Weltreligion vorgeschrieben. In einigen Ländern wie Ägypten ist sie sogar verboten, wird aber dennoch praktiziert. Die Gründe für diese Praxis beruhen auf vorchristlichen und vorislamischen Traditionen. In einigen Ländern gilt die "Beschneidung" als Teil eines Initiationsritus, mit dem die Mädchen in die "Welt der Frauen" eingeführt werden.
Tief verwurzelt ist der Irrglaube, daß beschnittene Mädchen gesünder heranwüchsen, weil sie weniger Probleme mit der Körperhygiene hätten und dadurch mehr Kinder zur Welt brächten. Weiter ist die Überzeugung verbreitet, daß die Beschneidung den Sexualtrieb dämmt. Die Jungfräulichkeit bleibt somit angeblich für den künftigen Ehemann gesichert.
Oder der Klitoris wird Aggressivität zugeschrieben. Sie sei in der Lage, Männer impotent zu machen bzw. bei der Geburt das Baby zu töten. Oder aber das Genital sei schmutzig und häßlich und die Frau soll so "gereinigt" werden.

https://www.frauennews.de/themen/genital.htm

Auf der Seite findest Du auch einen Bericht über die Beschneidung von Mädchen und Frauen in Deutschland

Internet-Tipp: https://www.frauennews.de/themen/genital.htm


Wolfgang antwortete am 09.03.03 (16:06):

@friedrich... Wenn Du genaueres darüber wissen willst, musst Du Dir die von mir angegebene Quelle besorgen (Deutsches Ärzteblatt 1996; 93: A-1526-1528). Die Bundesregierung verweist auch auf diese Quelle, sagt aber gleichzeitig, dass ihr, der Bundesregierung und den befragten Länderregierungen, keine genauen Zahlen und keine näheren Umstände bekannt sind.

Ich denke, dass in Deutschland (wie in den meisten Ländern) die Dunkelziffer extrem hoch ist. Beschneidungen sind in unserem Rechtsgebiet Körperverletzungen... Die Täter würden bestraft werden, wenn sich die Betroffenen an die Behörden wenden würden. Von beiden Seiten aus werden aber nicht allzu grosse Anstrengungen gemacht, diesem Treiben ein Ende zu setzen.


Felix antwortete am 09.03.03 (22:33):

@ Friedrich ....

deinen Äusserungen nach scheinst du eines dieser Fossilien darzustellen, die grössere Zeiträume überlebt haben ... ohne vom Zeitgeschehen berührt oder geformt worden zu sein ... Sie gehören in ein Museum ...!
&:>(


Felix antwortete am 09.03.03 (23:06):

Frust ... wollte meinen neuen Beitrag korrigieren ... Daten gingen verloren ... statt dessen erschien der letzte im Doppel!

Also 2.Versuch ... auch zu diesem Thema passend:

Letzte Woche erreichte uns diese Meldung aus Südamerika:
9 jähriges Mädchen brutal vergewaltigt und dadurch geschwängert. Begreiflicherweise wollte sie und ihre Eltern nicht, dass das Kind ausgetragen wird. Damit machten sich die Beteiligten nach den Gesetzen des Landes strafbar. Aber nicht nur das .... Der zuständige Bischof erwirkte den Ausschluss aus der Kirche (Exkommunikation)! Dies löste eine wahre Protestwelle aus. Viele Frauen erklärten sich solidarisch und wollten ebenfalls exkommuniziert werden.
Im gleichen Land werden Mädchen von Geistlichen geschändet. Die Schandtaten werden von der Geistlichkeit vertuscht!
Mich ekelt, wenn ich an die Verlogenheit dieser doppelbödigen Moral einer "christlichen" Kirche denke. Was versteht diese wohl ... unter der Würde der Frau?


Barbara antwortete am 10.03.03 (00:33):

Felix,

ich möchte mich für Dein Geschenk an alle Frauen bedanken!

Endlich können wir sagen : Männer und Technik ;-)

Zu Deinem Beitrag: Das übersteigt wirklich meine Vorstellungskraft....
Wenn Du jedoch liest, was gerade im Saarland aufgedeckt wurde... von diesem Kinderschänderring. Dort leiteten Frauen diese widerliche Vermittlung kleiner Kinder an Schänder, Jungen wie Mädchen waren die Opfer....

Manchmal denke ich, die Menschheit wird immer primitiver. Oder gab es so etwas früher auch?

Dein Beitrag macht Mut, da sich dort die Frauen mit dem Opfer solidarisch erklärten und den dort sehr mächtigen Kirchenfürsten die Stirn geboten haben. Ich denke, es ist gut, wenn die Welt immer mehr zusammenwächst, wenn über Grenzen hinweg aufgeklärt und aufgepasst wird, damit so etwas nicht von der Öffentlichkeit unbemerkt passieren kann. Dazu brauchen diese Opfer unser aller Solidarität.


schorsch antwortete am 10.03.03 (10:06):

Der Versuch einer Erklärung:

Nicht nur Frauen werden beschnitten. Zuerst waren es die Knaben, denen man die Vorhäute wegschnitt in der Annahme, dass sich dadurch Entzündungen verhüten liessen. Dann wollten die Frauen gleichberechtigt sein..... ??? Alles im Sinne von Hygiene?

Tatsache ist, dass beschnittene Grossmütter und Mütter meist die treibende Kraft sind, dass ihre Enkelinnen noch beschnitten werden. So wie es in Japan die Grossmütter und Mütter waren, die auf das verkrüppelnde Einbinden der Mädchenfüsse drängten....?

Wie gesagt: Nur der Versuch einer Erklärung.


Medea. antwortete am 10.03.03 (14:14):

Lieber Schorsch, leider aus den gleichen Gründen - wie zum Teil die schrecklichen Beschneidungen - wurden den kleinen chinesischen Mädchen die Füße verkrüppelt - nämlich, weil es als erotisch besonders erregend von den Männern angesehen wurde, je kleiner das Füßchen war ...
Das mühsame Gehen (meistens wurden die Bedauernswerten in Sänften getragen, da einer höheren sozialen Klasse zugehörig), sollte zudem einen (angenommenen) Reiz auf die Scheide ausüben, was wiederum den Ehemännern zugute kam.
Eine Vorhautbeschneidung ist auch keinesfalls mit d e r Beschneidung vergleichbar, die an Mädchen und Frauen durchgeführt wird. Männer leiden durchweg nicht ein Leben lang an den Folgen....
Mir selbst gefällt allerdings (wenn ich das so keck bemerken darf) ein der Vorhaut beraubter Penis recht gut :-)

Medea.


schorsch antwortete am 10.03.03 (18:49):

Mir aber gefällt sie ohne Beraubung (;--))))


Felix antwortete am 11.03.03 (01:36):

Initiationsrituale, das heisst ritualisierte Handlungen, die zur Aufnahme in eine bestimmte Gesellschafts-Gruppe vorgeschrieben werden, sind zwar archaisch, aber immer noch häufig anzutreffen.
Es können Mutproben, Trinkzeremonien, Taufen, Tänze, Gelübte etc. sein oder eben auch Zahnfeilungen, Beschneidungen oder andere Körpereingriffe.
Leider ist der Gruppendruck, an solchen Ritualen festzuhalten, dann am grössten, wenn die Mitglieder selber diese Aufnahme an sich erlebt haben.
Sogar dann, wenn die Handlungen unsinnig oder sogar lebensgefährlich sind, bleiben sie aus diesen Gründen erhalten. "Wir haben das alle auch mitgemacht...!"
Am harmlosesten sind symbolische Rituale wie z.B. die Taufe mit Wassertropfen. Handlungen mit irreversibler Auswirkung auf den Körper .. wie Abhacken eines Fingergliedes, Anbringen einer Brandmarke, einer Narbe (Schmiss) Beschneidungen aller Art, Infibulation etc. sollten von einer aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr toleriert werden.
Ein Grenzfall erlebte ich bei der Aufnahme in eine Zunft. Es wird erwartet, dass das mit Weisswein gefüllte Zunftpokal ... ohne abzusetzen ... leergetrunken wird. Dazu ertönt ein Trommelwirbel, die Zunftfahne wird geschwenkt, die Zunftbrüder spornen laut an ... oder quittieren ein Absetzen mit Buhrufen. Nach der positiven Nagelprobe durch Umdrehen des Gefässes ... spielt die Zunftmusik einen "Touch" ... Tatatata ... Alle klatschen ... und stossen sich nicht daran, dass einige junge Männer es schlecht ertragen, einen Liter Wein herunterzuschütten!
Dieses Aufnahmeritual mit erzwungenem Drogenkonsum wird auch von kleinkarrierten Bürgern durchaus toleriert! Ich finde es unsinnig!