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THEMA: Gesellschaft mit beschränkter Haftung - Gewinner und Verlierer im Sozialstaat ?
3 Antwort(en).
Annett Blunk
begann die Diskussion am 06.03.03 (16:05) mit folgendem Beitrag:
Keine Panik. Unsere Gesellschaft hat vorgesorgt. So eng sind die Maschen unseres sozialen Netzes geknüpft, daß keiner Angst haben muß, da hindurch zu flutschen.
Wer in die Verlegenheit kommt, arbeitslos zu sein, wird automatisch in der Statistik der Bundesanstalt für Arbeit erfaßt und kommt in die rechte Spur der Personal-Service-Agentur.
An der Spitze dieser gewaltigen Jobmaschinerie steht ein Mann - Florian Gerster. Voller Tatendrang übernahm er im Februar 2002 den Amtsvorsitz und hatte schon viele clevere Ideen im Kopf, die den Motor so richtig auf Touren bringen sollen, die Jobmaschinerie effizient und schlank machen, das skrupellose Hinauspusten von Arbeitslosengeld drastisch drosseln und Arbeitslose in die richtigen Job-Gänge zwingen. Wie sieht die Bilanz aus ?
Zum Thema "überbesetzte Verwaltung der Bundesanstalt für Arbeit liegt das Problem seiner Ansicht nach in einer zentralistischen und überbesetzten Verwaltung: "Und deswegen werde ich von vornherein klipp und klar sagen, wir brauchen nicht mehr Personal, eher weniger auf Zeit. Wir brauchen auch nicht mehr Geld. Wir müssen also mit dem gleichen Aufwand ein besseres Ergebnis erzielen."
Da zeigt der Haushaltsplan der Bundesanstalt für Arbeit 2003 eine etwas anderes Bild. Die Zahl der Angestellten wird auf rund 90.0000 erhöht. Im Gegenzug schnellen die Personalausgaben von 3,327 Milliarden ä auf 3,451 Milliarden ä, satte 124 Millionen ä mehr. Welche rechnerische Größe hat Florian Gerster hier angewandt, daß sein Ergebnis von nicht mehr Personal und gleichem Aufwand so verfehlt ist ?
Na ja, es kann halt nicht immer alles gleich beim ersten Mal klappen. Diese Erfahrung mußte auch Florian Gerster machen. Bei seinem Amtantritt war er überzeugt: "Das Mainzer Modell, das Anreize zur Annahme schlecht bezahlter Jobs geben soll, wird nach einer Probephase in Rheinland-Pfalz auf ganz Deutschland ausgedehnt. Es werden damit im ersten Jahr rund 100.000 Arbeitslose von der Straße geholt werden können. Da bin ich mir ganz sicher."
Aufgrund der Länge des Beitrages und der Begrenzung in diesen Forum, finden Sie den kompletten Beitrag, wenn Sie möchten auf unserer Web-Site unter Titelstory.
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henner
antwortete am 06.03.03 (17:53):
@ Anett,, dein Anfangssatz: "Keine Panik. Unsere Gesellschaft hat vorgesorgt. So eng sind die Maschen unseres sozialen Netzes geknüpft, daß keiner Angst haben muß, da hindurch zu flutschen". wird alle diejenigen kaum trösten,die tatsächlich und nicht nur angenommen oder z.B. oder eventuell usw davon betroffen sein könnten.Hier in unserer Gegend ist die Arbeitslosigkeit statistisch über 23% jedoch nach Abzug der sonnstigen aus der Statistik fallenden ABM ler Umschüler,Sozialhilfeempfänger,Nichtgemeldeter Arbeitsloser ungewollter Vorruheständler usw bei über 50% dazu passend erscheinen hier öfter solche("geschönten") Artikel wie dieser aus der heutigen Tageszeitung. https://www.ostsee-zeitung.de/AnswerData/ar/start_160256.html
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schorsch
antwortete am 07.03.03 (10:15):
Ein Netz kann noch so engmaschig sein - es gibt immer wieder Unglückliche, die sich darin verstricken und ersticken....
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Wolfram Unger
antwortete am 07.03.03 (18:30):
Hallo Annett, verwechsle nicht Roß und Reiter. Du schlägst den Esel und meinst den Herrn, nehme ich an. Das Arbeitsamt schafft doch wohl kaum Arbeitsplätze und die Regierung kann nur in geringen Grenzen Bedingungen verändern, die zu mehr Arbeitsplätzen sollen. Vielleicht ist es aber so, daß dieses Wirtschaftssystem oder die Gesamtentwicklung der Wirtschaftssysteme überhaupt zu solchen Situationen führt. Vielleicht hat Deutschland zu lange über seine Verhältnisse gelebt und das soziale Netz kann nicht mehr gehalten werden.
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