Millionen Menschen in der ganzen Welt gingen auf die Straßen, um gegen einen drohenden Irak-Krieg zu demonstrieren. Das hat die Herrschenden verwirrt. Die Gefahr ist jedoch, dass der Widerstand einschläft.

Ich empfinde es als ungeheuer schwierig, Termine für Demonstrationen zu erfahren. Wer kann helfen, damit man nicht erst hinterher davon erfährt?

In einem ZEIT-Interview spricht der Harvard-Professor Stanley Hoffmann das Problem der "zweiten Supermacht" an:

>>zeit: Wir sehen in diesen Tagen das Auftauchen der Weltmeinung als zweiter Supermacht. Ist das ein Aufstand gegen amerikanische Hegemonie?

Hoffmann: Das Problem mit der Weltmeinung ist, dass sie flüchtig ist. Da ist spontan eine eindrucksvolle Bewegung aus Gründen entstanden, die in jedem Land einzeln zu suchen sind.

zeit: Aber die Gründe scheinen ebenso viel mit dem Irak zu tun zu haben wie mit Amerika.

Hoffmann: Es besteht tatsächlich die Sorge, dass die Vereinigten Staaten – mögen die Absichten auch ehrenhaft sein – zu Mitteln greifen, die nicht ohne internationale Legitimierung eingesetzt werden sollten. Ist es legitim für ein einzelnes Land zu behaupten: Wir repräsentieren die Weltordnung? Nein, das ist das Gesetz des Dschungels!<<

Interview: „Weg ins Desaster“

Harvard-Professor Stanley Hoffmann kritisiert die Irak-Politik der amerikanischen Regierung

Das Gespräch führte Thomas Kleine-Brockhoff

https://www.zeit.de/2003/11/St__Hoffmann

!!! Große resist-Sitzblockade an der US-Airbase Rhein/Main auf den 15.3.03 vorverlegt !!!

Termine für Demonstrationen gegen den Krieg findet man z.B.hier:

https://www.resistthewar.de/index2.html
https://www.attac.de
https://www.friedenskooperative.de

Danke, Heidi,

für Deine Hilfe. Obwohl ich weiter hoffe, dass dieser Krieg nie beginnen wird, finde ich auch Aufrufe zum Tag-X (offizieller Kriegsbeginn) sehr wichtig. Man findet sie nach Städtenamen geordnet unter dem von Dir genannten Link:

https://www.friedenskooperative.de/tag-x.htm

Auch wenn es aussichtslos erscheinen mag, sollten wir unsere Möglichkeiten nutzen, uns gegen diese massive Verletzung des Völkerrechts zu wehren. Vielleicht können wir damit wenigstens die Verantwortlichen an einen weltweiten Pranger stellen und damit weitere Kriege vermeiden.

Auch in Amerika wächst der Widerstand....
Immer mehr Demonstrationen heizen die Stimmung an den Universitäten an....denn man ist sich keinesfalls einig.
Droht dieser Konflikt, die amerikanische Öffentlichkeit zu zerreißen?

Die Axel-Springer-Presse (Hamburger Abendblatt) berichtet:

>>"Es ist erstaunlich, wie sich plötzlich wieder die Gräben der 60er-Jahre auftun, die genauso unüberbrückbar scheinen wie damals." Das wird auch auf manchen Studenten-Demonstrationen, besonders in konservativen, ländlichen Gegenden deutlich. So lieferten sich Anhänger der unterschiedlichen Fraktionen an der Coastal Carolina University in Conway (South Carolina) Duelle via Protestplakat. Während die Befürworter von Bushs Irak-Politik mit dem Plakattext "Lieber die Witwe eines Soldaten als die Frau eines Feiglings" antraten, konterte die Gegen-Fraktion mit dem Slogan "Wie viele Leben für eine Gallone Öl?". Und als Nachricht an den Rest der Welt zeigte sie ein großes Plakat mit dem Bild von Bush und den Worten: "Hallo Welt, wir hassen ihn auch".<<

Der Artikel ist überschrieben mit:

. . und sie singen "We shall overcome"
An den US-Hochschulen erheben sich Zehntausende gegen einen Krieg - wie einst ihre 68er-Eltern. Doch einig ist sich Amerikas Jugend keineswegs.

https://www.abendblatt.de/daten/2003/03/07/131696.html