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THEMA:   Zusammenlegung von Bundesländern

 6 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 28.02.03 (20:31) mit folgendem Beitrag:

Ich habe gehört, daß wieder einmal Überlegungen im Gange sind, die Zahl der Bundesländer zu verringern. Die Begründung ist nicht, daß sich die Grenzen verwischt hätten – etwa, daß man in Bayern heutzutage Tschüß sagt und in Schleswig-Holstein Maultaschen ißt – und damit die Bewahrung landsmannschaftlicher Eigenheiten keine Aufgabe mehr ist.

Nein, es geht im Augenblick um den Mammon, denn man hat entdeckt, daß 16 Landesregierungen und –verwaltungen mit ihrem ganzen Troß Geld kosten und in dieser Anzahl entbehrlich sein könnten.

Nun glaube ich nicht, daß eine Verringerung der Bundesländer Verwaltungsaufgaben entbehrlich macht oder auch nur vermindert. Und wenn das möglich wäre, dann könnte man das auch jetzt schon haben. In meiner letzten, mehrere Jahre dauernden Tätigkeit in einer Landesbehörde habe ich festgestellt, daß wir dasselbe machten wie es in den anderen 15 Bundesländern auch geschah, selbstverständlich ohne Abstimmung und Koordination, so daß zusätzlich zu dieser vervielfältigten Arbeit auch noch Kompatibilitätsprobleme beim Datenaustausch auftraten, von Ulm (Baden-Württemberg) nach Neu-Ulm (Bayern) z.B. ist es ja nicht oder eben doch weit.

Das war in einem kleinen Bereich, und ich vermute daher ganz schlicht, daß in der Organisation von Verwaltungsaufgaben noch enorme Sparpotentiale schlummern, die man wahrnehmen kann, ohne daß man gleich die Struktur der ganzen Republik auf den Kopf stellt.

Es kommt ja auch noch das politische Problem dazu – jeder wird genau rechnen, wer da was von profitiert oder was man selbst dabei für sich herausholen könnte, wie man seine Pfründe bewahren oder die des anderen vermindern könnte –, übrigens meiner Meinung nach ein verständliches und legitimes Verhalten. Auseinandersetzungen wären vorprogrammiert.









mechtild antwortete am 28.02.03 (20:58):

Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert, das sehe ich auch so.
für mich ist das Zusammenlegung von Bundesländern ein Thema für eine Volksbefragung und kein Thema zum Sparen. Bis das das billiger wird, hat die Preissteigerung den Spareffekt längst aufgefressen.
Wie war das mit Berlin und Brandenburg, warum gab es da keinen Zusammenschluss? War Berlin den Brandenburgern nicht zu sehr verschuldet?
Zum Sparen müssen sich die Damen und Herren etwas anderes ausdenken.


jolli antwortete am 01.03.03 (08:14):

@ mechthild
die Brandenburger auf dem Lande hatten Angst, dass alles Geld in die Hauptstadt fließt (wie sie es aus DDR-Zeiten kannten). Das war der Grund, weshalb die Bürger der ländlichen Gegenden "nein" sagten zum Zusammenschluss der beiden Bundesländer. Heute nehmen sich in punkto Überschuldung beide Länder nichts.... (leider)

Ich halte es für ausgesprochen richtig, wenn Kleinst-Bundesländer mit anderen Bundesländern zusammengelegt werden. Es verwischt sich doch sowieso alles: man sieht es hier in Berlin und Brandenburg. Diese ewige Hin- und Herrechnerei: wieviele Brandenburger Kinder gehen in Berliner Schulen, welche Krankenhäuser dürfen benutzt werden u.s.w. Nicht zu vergessen die Arbeitsplätze, die Infrastrukturen insgesamt. Wie hier sieht es in Hamburg, Bremen und vermutlich auch im Saarland aus.


e k o antwortete am 01.03.03 (09:46):

Ich erinnere mich noch an das Hickhack, als damals die Länder Baden und Württemberg zusammengelegt wurden und der Südweststaat daraus entstand. Dabei ging es den Menschen damals nicht etwa ums Sparen, sondern vornehmlich um die Befindlichkeiten der badischen und württembergischen Landsmannschaften.

Die Aversionen sind bis heute noch nicht überwunden, besonders im badischen Teil und da wiederum hauptsächlich in Südbaden, dem damaligen Land von Leo Wohlleb. Da hat man die Zusammenlegung seelisch bis heute noch nicht verdaut.

Ähnliches könnte ich mir vorstellen, wenn anderswo so etwas durchgeführt würde.


Rainer (Klr) antwortete am 01.03.03 (10:32):

na ja, wenn es sein muss, dann nehmen wir im Norden die Bayern eben auf.
Voraussetzungen: Deutschkenntnisse, verständliche Kultur usw.

grins

Ist in Schleswig-Holstein aber kein Kommunalwahlthema, weil ein Bayer, wenn er mindestens 6 Monate hier gewohnt hat, sogar frei wählen darf :-)


mulde antwortete am 01.03.03 (12:16):

OHHH jeminee Rainer!!

Da kämen aber Schwierigkeiten auf beide Seiten zu.
Gibt es eigentlich schon eine Ausgabe des Wörterbuche Platt for You (speziell für
Bajuwarische Mitbürger? )
Das möglichst in Paperback!
Dann die vielen Springerstiefel um die imaginäre Sprachgrenze zu überwinden.
Na könnte vielleicht der Dabbelju Möllemann aushelfen er braucht ja seine nicht mehr!

Das Büro der Heide Simonis müsste erweitert werden –dem EDDI seine Steubrigkeit
er braucht ja bis Berentung noch ein warmes Plätzchen und die Merkels Angela aus Templin
an der Knatter hat ihren Wahlkreis auf Rügen und im Kreis Stralsund
die würde dann Botschafterin der Südstaaten bei den vereinten Nordstaaten werden.
Der Posten ein Chefin der Putzkolonne in der Präsidialkanzlei der Nordstaaten ist ja auch noch offen.

Schwierigkeiten wird es geben bei der Umstellung der bayrischen Leber von „Hofgebräu auf nordische kräftigere Biere.“

Auch müßte denen dann das Teetrinken beigebracht werden,
das, heißes Wasser nicht nur zum Händewaschen gut ist –nein wenn man da gehörig Rum reintut es auch getrunken werden kann.

Der Magen eines Bajuwaren muß natürlich langsam auf Bratwurst und Pinke aber auch
auf „Labskaus“ trainiert werden.

Als einziges wird der FC Bayern nicht übernommen.
Grund Sein Kapital ist größer als der Anteil seiner bayrischen Spieler.
Ihm wird aber gütigst erlaubt die Nichtbayrischen Spieler und Funktionäre
gegen Einheimische auszutauschen.
Mit freundlichen Grüßen
Mulde

Das ganze ist gedacht, die bei aller tiefen Betroffenheit was hier im ST geschrieben steht
Auch mal noch Lachen wollen – müssen - wichtiger ist aber es noch können!
Das von Klar und mir hier geschilderte darf ruhig weiter entwickel


mechtild antwortete am 01.03.03 (13:09):

für die Integration wäre das Zusammenlegen einzelner Bundesländer sicher sinnvoll aber in diesem Jahrhundert undenkbar. Die Integration eines gebbürtigen Türken in Köln ist sicher nicht so schwierig wie die Integration eine Düsseldorfers in Köln. Will man dann auch noch Bayern ins Rheinland importieren halte ich das für unmöglich. Um Kosten zu sparen sollte man das lieber lassen.
Man müsste zusätzliche Deutschkurse einrichten und verpflichtend machen. Man müsste in den Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden wieder Kruzifixe aufhängen und und und. Stellt Euch vor wat dat kosten dät.