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THEMA:   Ein unabwendbarer Krieg... Die BUSH-Krieger machen weiter mobil

 27 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 23.02.03 (16:41) mit folgendem Beitrag:

Wie schon im ersten US-irakischen Krieg gilt:

Egal was die Gegenseite sagt oder wie sie handelt, es wird angegriffen.


schorsch antwortete am 23.02.03 (16:55):

Die Geschichte wird über sie richten - aber bis dann tragen sie noch ihre Orden auf stolz geschwellter Brust.....


jolli antwortete am 23.02.03 (17:38):

Ich frag mich nur, was die Amis tun, wenn die Nord-Koreaner kurzfristig "die Bombe platzen lassen"?? Die spielen doch schon ein ganzes Weilchen mit ihren (Atom-)Muskeln....


Barbara antwortete am 23.02.03 (17:46):

Auf jeden Fall kann man die Soldaten nach einem Irak-Krieg gleich in der Region lassen....

Der Nachbar Iran bietet sich an:

Iran auf dem Weg zur Atombombe

Die Uno-Waffeninspektoren sind alarmiert: Bei einem Kontrollbesuch im Iran entdeckten sie spezielle Zentrifugen zur Anreicherung von Uranium. Sie fürchten, dass Iran der Atombombe näher ist als bisher angenommen - viel näher jedenfalls als der Irak. US-Präsident George W. Bush kommt erneut in Erklärungsnot.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237456,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237456,00.html


Rosmarie.V. antwortete am 23.02.03 (17:48):

Das Wort Glauben mit Hoffnung vertauschend, hoffe ich, daß Bush dem weltweiten Wunsch nach Frieden nachkommen wird. (naiv wie ich nun mal bin....)

Seit ich das TB Krieg gegen den Irak , Untertitel: Was die Bush Regierung verschweigt von William Rivers PITT mit ,
Scott Ritter lese, bin ich glaubensabtrünnig geworden!!!! Kämpfe aber weiter mit und in der Friedensbewegung. Nur so bekomme ich meine Ängste etwas unter Kontrolle.

Internet-Tipp: Kiepenheuer & Witsch Krieg gegen den Irak william Rivers Pitt - Scott Ritter ( 6.90 WEuro)


Karl antwortete am 23.02.03 (18:07):

Es sieht nicht danach aus,dass Bush Frieden will. Kaum gibt es Anzeichen aus dem Irak, dass er die Raketen vernichten könnte, legt Bush nach: "US-Präsident Bush sagte, die Raketen-Frage sei lediglich ein Problem von vielen. Saddam verfüge über viel mehr Waffen, die zerstört werden müssten, sagte Bush auf seiner Ranch in Texas." (Spiegel Online).

Langsam sollte es jeder begriffen haben, es geht nicht um die Abrüstung eines bereits am bodenliegenden Gegners, sondern um die Weltherrschaft und dazu ist die strategische Position im Irak für die US-Administration wichtig.

Karl


P.S.: Ich addiere die Spiegel-Quelle für die Bush-Äußerung, auch auf die Gefahr hin, einigen wieder unerwünschte Informationsquellen zu erschließen.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237453,00.html


Johannes Michalowsky antwortete am 23.02.03 (18:19):

Der Spiegel als Quelle ist nicht unerwünscht, sondern eine von vielen und einseitig ausgerichtet - ich denke, daß Du - zumindest u.a. - auf Äußerungen von mir anspielst.

Andere seriöse Zeitungen werden viel eher an die Wand gebügelt, wenn sie der Meinung der Anti-Bush-Junta hier nicht passen.


Wolfgang antwortete am 23.02.03 (19:03):

Extra für Dich herausgesucht, Johannes, habe ich einen Beitrag aus der "Welt am Sonntag", einer anderen seriösen Zeitung, die nicht der "Anti-Bush-Junta" das Wort redet, sondern harte Fakten bringt...

Vielmehr weist sie auf das schwere Schicksal "unserer" Jungs und Mädels hin, die seit Wochen auf der "USS Abraham Lincoln" ihren harten Dienst tun, eingesperrt, ohne Frischluft, fernab der Heimat und "[...] schon wochenlang bei künstlichem Licht tief unten im Bauch des Flugzeugträgers."

Diesen armen Menschen muss geholfen werden. Jeder recht und billig Denkende muss ob dieser Quälerei doch ausrufen:

Lasst endlich Luft und Sonne an diese tapferen SoldatInnen heran!

Gebt endlich den Angriffsbefehl!

Webtipp...

WamS - 23.02.2003
Dunkelheit bis zum Krieg
Seit acht Monaten unterwegs, seit Wochen ohne Sonne. 5000 Männer und Frauen warten im Bauch des Flugzeugträgers "USS Abraham Lincoln" auf den Angriffsbefehl
Von KNUT PETERS
https://www.wams.de/data/2003/02/23/44806.html

Internet-Tipp: https://www.wams.de/data/2003/02/23/44806.html


Katharina antwortete am 23.02.03 (19:10):

es ist ein krieg ums öl, in dem es aber auch um den (wirtschaftlichen) kampf europa-usa geht. in dem es um die interessen (nicht nur der) der rüstungsindustrie geht. und so weiter.
es handelt sich - und da werden ja wohl die meisten hier einer meinung sein - eben genau nicht um einen kampf für freiheit und demokratie.
aber, und das verstehe ich einfach nicht: woher kommt denn diese sequenzielle erschütterung (abzulesen an den jeweiligen thread-eröffnungen) bei jedem neu aufgefundenen indiz dafür?
und was soll es nützen, wenn man demjenigen, der den krieg aus wirtschaftlichen gründen führen will, in sich steigernder erregung unethisches, dummes, machtgeiles usw. verhalten vorhält? und diejenigen als ignorant oder gleich als moralisch mitschuldig an diesem krieg behandlet, weil sie nicht noch das hunderttausendste indiz zwecks erschütternder erbauung vorgelegt bekommen wollen - für etwas, das sie doch eh schon längst wissen. nämlich grundsätzlich wissen.

ich habe - weil das so gut zu den diskussionen hier passt - eines meiner lieblingszitate herausgesucht. es stammt aus mario und der zauberer von th.mann. eine parabelhafte erzählung über das faschistische italien. ein "zauberer" tritt auf und setzt einzelne zuschauer unter hypnose, wo sie dann entwürdigende dinge tun. auch diejenigen, die sich zu widersetzen suchen, fallen ihm letztlich zum opfer.

der erzähler kommentiert:
"Verstand ich den Vorgang recht, so unterlag dieser Herr der Negativität seiner Kampfposition. Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf die Dauer kein Lebensinhalt; etwas nicht tun wollen und überhaupt nicht mehr wollen, also das Geforderte dennoch zu tun, das liegt vielleicht zu benachbart, als dass nicht die Freiheitsidee dazwischen ins Gedränge geraten müsste,..."

in unserem zusammenhang hier hieße das, wie ich denke, auch mal andere dinge aus dem netz zu fischen: was wird denn gegen diesen drohenden krieg unternommen? was kann man tun? also: was kann ich für DEN FRIEDEN tun.

mit grüßen, friedlich
katharina


Wolfgang antwortete am 23.02.03 (19:18):

Wie wär 's damit:

Wir scheissen auf den Katastrophenkurs der Bush-Cheney-Öl-Gas-Junta, schicken die Junta und ihre Hintermänner in die Wüste (wo sie nach Öl suchen können *fg*) und setzen auf die Sonne als Energiespender... Auf was sonst? :-)

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


katharina antwortete am 23.02.03 (19:24):

"Wir scheissen auf den Katastrophenkurs der Bush-Cheney-Öl-Gas-Junta, ..."


aha, wolfgang ist in der analen phase angelangt. dann besteht ja noch hoffnung auf weiterentwicklung.

ich warte
katharina


Johannes Michalowsky antwortete am 23.02.03 (19:24):

@Katharina

Daß das ein Krieg ums Öl ist, gilt schon längst als zweifelhaft. Es wäre schön, wenn diese Zweifel mal zur Kenntnis genommen würden - denn das würde vielleicht einen Diskussionsgegenstand ergeben, über den man sich sachlich und emotionslos unterhalten könnte. Aber das ist es wohl nicht, was hier erwünscht ist.


katharina antwortete am 23.02.03 (19:30):

sag doch mal: was sind - deiner meinung nach - die gründe für diesen krieg?
und warum zählt das öl nicht dazu?

gruß
katharina


Wolfgang antwortete am 23.02.03 (19:31):

@Johannes... Um was geht es denn in diesem Krieg Deiner Meinung nach, wenn nicht ums Öl?

Wenn Du es uns sagen würdest, könnten wir drüber diskutieren. :-)


mechtild antwortete am 23.02.03 (20:32):

@ Jo
Ich bezweifle auch, dass es nur ums Öl geht. Ich denke es ist viel komplizierter. Es spielt die komplizierte Persönlichkeit von Bush eine Rolle, dann die schlechte Wirtschaftslage in den USA, dann die Machtfrage (der Amerikaner ist es nicht gewohnt, dass man ihm widerspricht), das Öl usw. Tatsache ist, dass nach einem Krieg keiner mehr so genau weiss, worum es eigentlich ging. Die Reiche gewinnen und die Menschen verlieren. So war es jedenfalls bisher immer nach einem Krieg.


Marianne antwortete am 23.02.03 (21:25):

Mir geht es darum, jeden Krieg mir auch als vermeidbar vorstellen zu dürfen.

Damit schalte ich ja nicht den Verstand aus. Denn wie jederman/jedefrau weiß,ist Krieg immer ein Mittel, um politische Ziele durchzusetzen (religionspolitische, landerweiterungspolitische (Erbfolgekriege)- im Dritten Reich auch als Volk ohne Raumtheorie, und auch Bush findet ja genügend "demokratiepolische Begründungen für diesen, "seinen" Krieg.

All das und viel mehr wurde und wird dann als ideologische Rechtfertigung der Angreifer benutzt. Und die , die sich wehren, führen im Angesicht der Tatsache, dass sie überfallen werden, dann einen "gerechten" Krieg.. Dieser Kampf ist "moralisch" eher bündnisfähig? Dass ich nicht lache.!

Es gibt weder gerechte noch ungerechte Kriege!
Immer, wenn Menschen nicht durch die Gnade des normalen Todes sterben müssen, ist es Unrecht.
Es kann doch nicht mehr stimmen, dass der Mensch des Menschen Wolf ist!!!


Fred Reinhardt antwortete am 23.02.03 (21:31):

Mechtild, es geht ums Oel und der Kontrolle über den vorderen Orient. Keiner der Anliegerstaaten wird gegen eine, von den Amerikanern gestellte Militärregierung auf mucken. Vom Irak aus können alle Staaten kontrolliert werden und die amerikanischen Oelmultis bestimmen wer was, zu welchen Preis und wieviel erhält. Da sind riesen Gewinne in Aussicht.

Dieser Schlag der US Regierung gegen den Irak wird durchgeführt aber die umliegenden Staaten müssen sich nach der Besetzung Iraks warm anziehen. Jeder Anliegerstaat könnte dann in naher Zukunft zur Befreiung von Diktatoren ausgemacht werden. Deutsche, Franzosen und Russen haben dies schon längst durchschaut, haben aber nicht die Mittel den Militärriesen Amerika , ausser Friedensmärsche, etwas entgegen zu setzen.

Auch der Völkerbund nach dem 1. Weltkrieg wurde schon einmal belächelt und dies wiederholt sich jetzt bei der UNO. Da erledigt ein Staat und einige Mitläufer etwas im Alleingang. Mehrheitenfrage wird nicht mehr gestellt.

Keine schönen Aussichten.


hl antwortete am 23.02.03 (21:34):

Auszug aus einem attac-Rundbrief:

"[..]Der bekannte US-amerikanische Journalist Thomas Friedmann bringt diese brutale Strategie sehr offenherzig auf den Punkt:

"Die unsichtbare Hand des Marktes kann ohne die unsichtbare Faust nicht funktionieren. MacDonald kann ohne den US-Waffenproduzenten Mac Donald-Douglas nicht florieren. Die unsichtbare Faust, die Sicherheit in der Welt schafft, damit die Technologie des Silicon Valley floriert, nennt man
US-Army, Luftwaffe und Marine Corp."

Eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung wird mit Hilfe militärischer Gewalt aufrecht erhalten. Verlierer dieser menschenverachtenden Globalisierungsstrategie sind weltweit die Mehrheit der Menschen.
für die irakische Bevölkerung bedeutet ein neuer Golfkrieg ein kaum abschätzbares Ausmaß an menschlichen Elend.
In den USA können sich 42 Millionen Menschen keine Krankenversicherung leisten, während die US-Regierung aktuell 379 Mrd. Dollar im Jahr für Militärausgaben bereitstellt.
Weltweit erleben wir, dass sich die sozialen Bedingungen verschlechtern, die Wirtschaft krisenhafter und die ökologischen Verhältnisse bedrohlicher geworden sind.
Profite für wenige werden mit dem Leiden vieler erkauft.

[..]
Unsere gemeinsame Kraft gilt es jetzt zu nutzen, um die Anti-Kriegs-Bewegung auszuweiten und den Widerstand in jeden Ort der Gesellschaft zu tragen.
Überall, in Schule, Unis, Betrieben auf der Strasse müssen wir gegen diesen Krieg aufstehen - egal ob mit oder ohne UN-Mandat. Der Krieg bleibt ein Verbrechen!
Gemeinsam können wir ihn stoppen!
Ein populärer Slogan der globalisierungskritischen Bewegung bei den weltweiten Protesten in Genua letzen Jahres war: "They make missary - we make history!" Sie bringen Elend - wir machen Geschichte!
Gemeinsam können wir für eine gerechte und bessere Welt kämpfen!"


Wolfgang antwortete am 23.02.03 (21:36):

Die Chancen stehen äusserst schlecht für den Frieden. Betrachten wir die letzten 10 Jahre - 1991/92 bis zum 2001/2002... Drei Kriege hat es in regelmässigen Abständen voneinander gegeben:

- Golfkrieg I
- Kosovo-Krieg
- Afghanistan-Krieg

Alle drei Kriege wurden von den USA inszeniert und massgeblich geführt und lange vor ihrem Ausbruch propagandistisch perfekt vermarktet.

Immer wurde das "Humanitäre" vorgeschoben... Immer blieben am Ende nichts als Lügen und massenhaft Tote und Verletzte übrig. "Ultima ratio" sei der Krieg. Alle drei Kriege waren "prima irratio". Keiner der Krieg hat irgendein Problem gelöst, sondern zig neue geschaffen.

Der vierte Krieg verläuft genau so: Seit Monaten die Vermarktung der Kriegsidee, der Aufmarsch (jetzt könne man angeblich nicht mehr zurück, wird gesagt), die Propaganda, es gehe um irgendetwas Heiliges oder Schützenswertes (dabei geht in diesem Fall ausschliesslich ums Öl).

Dann, in naher Zukunft, der Angriff. Am Ende des "Blitzkrieges" wird dann wieder einmal die Erkenntnis stehen: Wir wurden belogen über Anlass und Ziel des Krieges.... Wieder wird es massenhaft Tote und Verletzte gegeben haben.... Und wieder wird kein einziges Problem gelöst sein, nur hundert neue werden entstanden sein.

Gerne sage ich es noch einmal und immer wieder:

Ein Scheiss-Spiel ist das!

Jede(r) muss etwas (und sei es scheinbar nur wenig) gegen die neuen Herren der Welt unternehmen, gegen die BUSHs und RUMSFELDs und ihre Vasallen, bevor unsere Zuschauerrolle vorbei ist und sie uns auch an den Kragen gehen! Das sind wir uns schuldig, wollen wir nicht als tributpflichtige und obrigkeitshörige Vasallen enden!


henner antwortete am 23.02.03 (22:14):

@ Wolfgang da haste aus meiner Sicht nur zum Teil Recht
richtiger müsste es heissen:Alle drei Kriege wurden von den USA m i t inszeniert.Im Vorfeld dieser drei Kriege gabs doch auch Nichtamerikaner die die Gründe und den Anlass dazu gaben. 2."Keiner der Kriege hat irgendein Problem gelöst, sondern zig neue geschaffen",da gibts in Kuweit,auf dem Balkan und in Afghanistan doch ne Menge Menschen denen geholfen wurde.Leider enstanden unter den Augen der Weltöffentlichkeit Zustände,die ein (-z.T. zu spätes) Eingreifen begünstigten bzw erforderlich machten.
Das soll aber keineswegs eine Begründung sein,die Hoffnung auf einen Schussfreien Abzug der Amerikaner schon vor dem ersten Schuss aufzugeben.-obwohl z.Z ja schon geschossen bzw bombardiert wird.


Wolfgang antwortete am 24.02.03 (01:33):

Zum Irak noch eine Anmerkung... Warum das alles? Warum, fragt sich jede(r) Nachdenkliche, wurde ein grausamer Psychopath aufgebaut zum Diktator und selbst dann am politischen Leben gehalten, als seine Grausamkeit offenkundig und allen Administrationen in Washington und in allen anderen westlichen Hauptstädten bekannt war, ja, selbst dann noch, als er militärisch schon bezwungen war?

Die Antwort:

Es war die Angst vor einem irakischen Bürgerkrieg... Genauer: Es war die Angst, dass ein irakischer Bürgerkrieg die ganze Region destabilisieren und die Ölversorgung des Westens gefährden könnte. Es ging (geht) ums Öl... Dem Schmiermittel der Volkswirtschaften der "entwickelten" Welt schlechthin. Es ging (geht) um den Stoff, an dem die westliche Welt hängt, wie der Junky am Heroin.

Pech für die irakischen Menschen, dass sie in einer Ölregion leben. So wurden sie (und bleiben es, solange es dort Öl gibt) Opfer geostrategischer Überlegungen, gespeist aus eigennützigen westlichen wirtschaftlichen Interessen. So wurden sie Opfer eines Monsters, das von einem weit grösseren Monster erzeugt wurde.


sofia204 antwortete am 24.02.03 (02:23):

"wie der Junky am Heroin"
wir sind verwöhnt !
Ist es nötig, zurückzutreten aus unserem Standart?
zurück in etwa heißt 'religio' oder so ähnlich.
Das Echho tönt : keinesfalls !
wo kämen wir hin,
wenn unser Erreichtes nichts wert ist.


Karl antwortete am 24.02.03 (08:17):

Wenn ich sage "Es geht um Öl", so meine ich damit mehr als das. "Öl" steht für wirtschaftliche und politische Macht, für das "materielle Interesse" an dem Krieg. Das eigentliche Öl ist dabei ein wichtiger Faktor, vor allem auch um andere davon abzuhalten, die Hand auf dieses Öl zu legen. Der jetzige Irak hat Verträge mit den Franzosen und Russen abgeschlossen, deshalb ist dieser Krieg auch gegen deren materielle Interessen gerichtet.

Dieser Krieg geht nicht um Menschenrechte oder ähnliches. Ein Angriffskrieg ohne Not und akuten Anlass wäre hierfür doch auch undenkbar. In diesem Krieg geht um einen weiteren Schritt zur absoluten Weltherrschaft der USA. Großbritannien und Spanien wollen daran teilhaben, deren Führungsriegen haben eben historisch bedingt noch immer imperiale Ambitionen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Wolfgang antwortete am 24.02.03 (09:15):

Gut, Karl, dass Du den Begriff "Öl" so definiert hast (ich bin bisher immer davon ausging, dass alle MitdiskutantInnen um den besonderen wirtschaftlichen Aspekt des Öls wissen). Öl ist also das Schmiermittel "entwickelter" Volkswirtschaften... Ohne Öl kein westlicher "american way of life", oder, mit anderen Worten, ohne Öl keine Produktion und Konsumtion, wie wir aktuellen Westler es bisher gewohnt waren.

Man muss sich vor Augen halten, dass der westliche "american way of life" nur einen ganz kurzen Zeitraum umfasst und nur von etwa 1/3 der Weltbevölkerung gelebt wird (gelebt werden kann).

Jegliche Ausdehnung - zeitlich, wie räumlich - stösst an unüberwindbare Grenzen.

Wir erleben zur Zeit die Rückzugsgefechte der Profiteure dieses historisch einmaligen, nicht wiederholbaren way of life. Unter den Eliten der erdölverbrauchenden Ländern ist ein Machtkampf ausgebrochen, der, wie Du es beschrieben hast, in einem Machtkampf um die Herrschaft der Welt gipfelt.

Die Weltherrschaft mag gewonnen werden (obwohl ich daran zweifele). Aber sie wird aus vielen Gründen von kurzer Dauer sein. Schon aus dem einen Grund: Preiswertes Öl hält (beim gegenwärtigen Wachtumstrend) nur noch ein, maximal zwei Generationen. Dann ist die Party endgültig vorbei. Danach wird es andere und mehr Profiteure geben, vor allem dort, wo es viele Sonnenerträge zu ernten gibt. :-)

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


schorsch antwortete am 24.02.03 (10:16):

Nebst dem Öl gehts Bush und seinen Sekundanten noch darum, der Welt zu zeigen wos langgeht.
Die Araber haben gemerkt, dass man sich auf Dauer nicht auf das Erdöl verlassen kann, denn dieses versiegt eines Tages. Vorher aber wird es noch so teuer, dass es nur noch für ganz spezielle Einsätze verwendet werden kann. Darum haben die Araber begonnen, still und heimlich die Wüsten zu Oasen und das Meer vor dem Festland zu Paradiesen umzumodeln. Weil sie gemerkt haben, dass auf Dauer mit Touristen sicherer Geld zu verdienen ist als mit Öl.


Barbara antwortete am 25.02.03 (14:42):

>>Entscheidung für Irak-Krieg laut Zeitung endgültig gefallen

Washington (dpa) - Der Krieg gegen den Irak ist für die US- Regierung nach einem Bericht der «Washington Post» beschlossene Sache. US-Beamte hätten das in Gesprächen mit den Mitgliedern des Weltsicherheitsrates deutlich gemacht, berichtet die Zeitung unter Berufung auf ausländische Diplomaten. Washington charakterisiere ein Votum für oder gegen die neue UN-Resolution nicht als Entscheidung für oder gegen einen Krieg, sondern als Abstimmung über die Relevanz der Vereinten Nationen.<<

Das meldet heute die Ostsee-Zeitung

https://www.ostsee-zeitung.de/AnswerData/webroot/ticker_iptc-hfk-20030225-106-dpa_3490_1046178542.html

Das ist deutlich. Die Vereinten Nationen stimmen also nicht über das Recht ab, einen Krieg gegen den Irak führen zu dürfen, sondern darüber, ob diese Weltgemeinschaft in Zukunft ernst genommen werden will oder nicht.....


Wolfgang antwortete am 25.02.03 (16:04):

Hier ist das Originalzitat, Barbara (Quelle... Washington Post, 25.02.2003: U.S. Officials Say U.N. Future At Stake in Vote (by KAREN DeYOUNG)):

"You are not going to decide whether there is war in Iraq or not," the diplomat said U.S. officials told him. "That decision is ours, and we have already made it. It is already final. The only question now is whether the council will go along with it or not."

Die einzige Entscheidung der UNO - der Vertretung der Staaten der Welt - soll also noch sein, mit zu machen beim unrechtmässigen Angriffskrieg, odes es bleiben zu lassen.

Das ist eine Verhöhnung dieses Gremiums und, was noch schlimmer ist, eine Verhöhnung des international geltenden, auch für die USA geltenden Rechts... Die Bush-Krieger haben sich aus der zivilisierten Welt entfernt. Die USA verkommen dank ihrer furchtbaren Administration zum Schurkenstaat.

Nordkorea hat schon verlauten lassen, dass man nicht warten werde, bis man ebenfalls an die Reihe komme. Der Irakkrieg droht zum Ausgangspunkt eines Weltkrieges zu werden.


schorsch antwortete am 25.02.03 (16:19):

Nach all den (Fehl-) Investitionen, die die Bushmänner bereits getätigt haben (man denke nur z.B. an die Milliardenentschädingen an die Türkei) bleibt Bush keine andere Wahl mehr. Auch wenn Saddam Hussein sich die Kugel gäbe, ist ein Angriff mit verhehrenden Folgen unausweichlich.