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THEMA:   Nur Saddam kann den Krieg stoppen

 12 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 19.02.03 (18:55) mit folgendem Beitrag:

Ich wurde dankenswerter Weise auf einen eindrucksvollen Artikel in der in der Schweiz erscheinenden "Weltwoche" aufmerksam gemacht, der im Zuge einer ausführlichen Analyse der Lage zu dem Schluß kommt, der meine Meinung widergibt:

Über 200.000 US-Truppen mit all dem Kriegsgerät machen keine Spazierfahrt in den Golf, sie sind dort, um Saddam so oder so zu beseitigen. Der Beitrag beginnt so, und er ist unter der unten angegebenen URL komplett nachzulesen:

"Wie die meisten Europäer halten auch die Schweizer einen Angriff auf den Irak für unsinnig und die Amerikaner für eigennützige Kriegstreiber. Doch könnte es sein, dass Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice mehr über die Bedrohung weiss als Peter Bichsel?"

Es ist völlig ausgeschlossen, einen Krieg zu vermeiden, und es wäre richtig, gegen Saddam und nicht gegen die US zu demonstrieren.

Internet-Tipp: https://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=4314&category_id=66


mechtild antwortete am 19.02.03 (19:40):


@ Jo
„Es ist völlig ausgeschlossen, einen Krieg zu vermeiden, und es wäre richtig, gegen Saddam und nicht gegen die US zu demonstrieren.“
Damit es nicht völlig ausgeschlossen ist, einen Krieg zu vermeiden, deshalb wird doch demonstriert. Gegen Saddam zu demonstrieren bringt nichts, damit wird er nicht entmachtet und es gibt auch keine neue irakische Regierung.
Ich hoffe, Du behältst nicht recht.


Barbara antwortete am 19.02.03 (20:22):

Lieber Johannes,

außer sehr vielen Fragezeichen lese ich nichts aus dem Artikel heraus....

Zum Schluss sucht der Autor nach dem Auslöser für Bush´s Kriegsplan:

>>Bis zum fatalen 11. September 2001 hat jede amerikanische Regierung versucht, mit Sanktionen und mit gezielten Militärschlägen (wie 1998) Saddam von einem Ausbrechen aus seinem «Käfig» abzuhalten. Der Anschlag auf das World Trade Center war ein Alarmsignal, obschon Saddam damit nichts zu tun hatte. Die plötzlich sensibilisierte Administration Bush wollte sich nie mehr der Gefahr eines Überraschungsangriffs aussetzen.<<

.......obschon Saddam mit dem 11. September nichts zu tun hatte, will man mit einem Krieg gegen den Irak einen derartigen Terrorakt für die Zukunft ausschalten?????
Wo bitte ist da die Logik?

Es geht weiter:

>>Er ist kein Hitler, der im Bunker Selbstmord begeht. Besässe er schon heute eine Rakete mit atomarem Sprengkopf, die Tel Aviv erreichen könnte, wäre vorstellbar, dass er versuchen würde, mit einer letzten selbstmörderischen Verzweiflungstat in die Geschichtsbücher einzugehen. Aber er besitzt diese Rakete nicht. Auch seine anderen Vernichtungswaffen reichen nicht aus zu einer apokalyptischen letzten Geste. So darf man annehmen, dass letzten Endes Saddam ein Weiterregieren ohne Massenvernichtungswaffen oder ein komfortables Exil der sicheren Vernichtung seiner Person und seines engsten Kreises vorziehen wird.
Er wird allerdings erst das Handtuch werfen, wenn er weiss, dass das Spiel unwiderruflich aus ist.<<

Wer kann so etwas schreiben????

Besässe er....könnte er evtl....
Man ist sich jedoch ganz sicher:
Er hat keine derartigen Waffen....
Daher ist von seiner Seite aus nichts zu befürchten...

Man tötet also Hunderttausende, sei es durch Bomben oder durch die Flucht von 1,5 Millionen Menschen....damit Saddam das HANDTUCH wirft und erkennt, dass das SPIEL aus ist....

für mich ist das ein menschenverachtender Versuch einer Rechtfertigung!


Fred Reinhardt antwortete am 19.02.03 (21:01):

Eine Weltmacht zieht aus um EINEN Mann zu beseitigen ------ ---Saddam Hussein------- und so ewtas soll man glauben ?

200.000 Soldaten, meherere Flugzeutträger mit hunderten von Flugzeugen bespickt, Raketen und Panzer in Grössenordnungen um eine Erdteil zu besetzen und all dies nur wegen einen Mann ----- Saddam Hussein --.

Viel Feind viel Ehr, ist bei uns ein landläufiger Spruch, aber hat diese überdimensionale Ehre ein Kerl wie Saddam überhaupt verdient ?


baerliner antwortete am 20.02.03 (08:39):

Fred,

die Weltmacht USA ist schon einmal in den Krieg gezogen, um einen Mann und seine Helfershelfer zu beseitigen. Gott sei Dank! Frankreich und England z.B. haben viel zu lange Appeasement-Politik gemacht.


schorsch antwortete am 20.02.03 (09:42):

Der kleine Unterschied:

Hitler schickte Millionen in den Krieg gegen Alle und Jeden. Es ging ihm wie schon Napoleon - viele Fronten gibt viele Gegner.

Saddam Hussein hats zwar in Kuwait probiert. Es war aber nur ein stümperhafter Versuch, sich auszudehnen.....


Nienenueteli (NN) antwortete am 20.02.03 (09:59):

CNN Breaking News

Washington Post - 19. Februar, 2003
************************************
Washington, DC (Reuters) -- Ein Feuer hat die gesamte, private Bibliothek von Präsident George W. Buch zerstört. Leider sind beide Bücher im Brand verloren gegangen. Der President ist ausser sich - angeblich hatte er das zweite Buch noch nicht zu Ende bemalt.

Schönen Tag wünscht Euch trotz Kriegs-Shit
Euer Nienenueteli


hl antwortete am 20.02.03 (10:14):

;-)))


Fred Reinhardt antwortete am 20.02.03 (10:41):

Hallo baerliner.
Was du da schreibst passt zu deiner gesamten Schreiberei pro Bush, ist aber gelinde gesagt, ein etwas dümmlicher Vergleich.
Was hat der Sieg, der Alliierten über das damalige 1000 jährige Reich mit dem jetzigen Angriff auf dem Irak zu tun ? Rein gar nichts.

für den Krieg, den Saddam gegen Kuwait geführt hat, wurde sein Volk bestraft. Bush sen. hat damals lauthals verkündet, der Irak ist in die Steinzeit zurück gebomt. Die Zeitbegriffe Vater - Sohn sollten etwas aufpoliert werden.


baerliner antwortete am 20.02.03 (11:06):

Ich habe hier noch nie PRO Bush geschrieben, sondern ANTI Saddam. Wer was anderes in meine Beiträge hineininterpretiert, der ist mit Blindheit geschlagen.

Und ich hoffe immer noch auf eine geschlossene Haltung in der UNO, die dann zusammen mit der militärischen Präsenz der dazu fähigen Staaten zu einer nichtkriegerischen Lösung führt.

Im Ziel sind wir uns wohl einig, nur eben nicht im Weg dorthin.

Und nun kommt mir nicht damit, daß Drohgebärden nichts helfen. In der Realpolitik sieht das etwas anders aus als bei der Erziehung von Kindern oder der Strafandrohung gegen Gewaltverbrecher


Philanthrop antwortete am 20.02.03 (13:01):

Die Behauptung in diesem Thread : "Nur Saddam kann den Krieg stoppen", ist natürlich völlig abwegig und liegt ganz auf der Propagandaschiene der Bush-Administration.
Natürlich kann Saddam Hussein keinen Krieg verhindern, den das "Bush-Amerika" aus machtpolitischen Gründen unbedingt haben will.

Wie zwischenzeitlich bekannt wurde, plant man in Washington, nach einem siegreichen Krieg gegen den Irak und den Sturz des Regimes von Saddam Hussein, nicht Kräften der irakischen Opposition an die Macht zu verhelfen, sondern eine amerikanische Militärregierung unter einem US-General(!) zu inthronisieren. Die amerikanische Militärregierung hätte unter anderem dann auch unmittelbaren Zugriff auf die staatliche Ölförderung des Irak.

Immer mehr Menschen durchschauen, daß nicht Saddam Hussein den Weltfrieden bedroht, sondern eine nationalistisch-imperialistische US-Politik, die nach meiner Erkenntnis bereits eine ebenso traurige wie erschreckende Tradition hat.


mechtild antwortete am 20.02.03 (13:56):

@ Baerliner Du schreibst
„Und nun kommt mir nicht damit, daß Drohgebärden nichts helfen. In der Realpolitik sieht das etwas anders aus als bei der Erziehung von Kindern oder der Strafandrohung gegen Gewaltverbrecher“
Ein Krieg ist keine Androhung, sondern Vollzug der Drohung. Ein Krieg trifft in seiner Auswirkungen auch nicht den Machthaber, sondern das Volk. Deshalb ist Krieg die falsche Methode um Saddam zu vernichten.


Karl antwortete am 20.02.03 (19:18):

Also ich glaube, Saddam hat keine Chance, diesen Krieg noch zu vermeiden. Nicht Saddam, nur Bush könnte eine solche Entscheidung treffen.

Wenn Saddam abtritt, werden die Amerikaner trotzdem ihren General zum Ölpumpen als Oberverwalter einsetzen wollen. Saddam ist doch nicht der Grund für den Krieg. Wer das glaubt, glaubt noch an Kindermärchen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl