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THEMA: Zweckpazifismus
2 Antwort(en).
Annett Blunk
begann die Diskussion am 18.02.03 (12:46) mit folgendem Beitrag:
Kaum sind sie da, sind sie schon vorbei, die Zeiten, wo man seinen Feldzug offiziell vor der Weltöffentlichkeit aus humanitären Gründen oder zur Bekämpfung des Terrors anmelden konnte.
Versteckte Massenvernichtungswaffen? Saddam Hussein und Bin Ladens Terror-Truppe "Al Kaida" unter einer Decke? Irgendwie will das außerhalb der Staaten nicht so recht ziehen. In vielen Ländern Europas finden sich Bevölkerungsmehrheiten gegen den Krieg. Regierungschefs wie Spaniens Aznar und Britanniens Blair kümmert das nicht. Demokratie ist für sie nicht das, was ihre Wähler wollen, sondern, was ihnen die Gefolgschaft zum großen Bruder gebietet. Kanzler Schröder will sich nicht anschließen. Bis zuletzt beschwört er die Friedenstaube, obwohl sie sich vor den US-Falken längst aufs Dach verkrochen hat. Seinem Kronprinzen, dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gabriel, nützen die kurzerhand angepappten Friedensflügel nichts. Erzengel Gabriel schmiert zweistellig ab.
Schröder bleibt trotzig (endlich einmal) seiner Linie treu. Er tut sich mit Frankreichs Chirac zusammen. Auf dem Tandem radeln beide durchs Euro-Land und verteilen Öl-Zweige. Ausgerechnet Russlands Putin schiebt das Tandem an. In seine Friedenstöne mischen sich Missklänge aus Tschetschenien. Außerdem schielen russische Öl-Konzerne auf Iraks Ölquellen. Was finden wir auf dem Schreibtisch von Chirac? Vorverträge franz. Öl-Multis (Total, Fina, Elf) mit dem Irak. Aus dieser Richtung weht der Wind, der die franz. Friedenstaube trägt. Einzig Schröder geht es offensichtlich darum, sich nach zahlreichen gebrochenen Wahlkampfversprechen einen Rest Glaubwürdigkeit zurückzuerobern. Auch wenn die Vorschläge zur Entwaffnung des Irak ein Witz sind. Es fehlen die Waffen. Oder sind sie nur so gut versteckt, dass sie keiner findet? Vielleicht sollten Hans Blix und seine Alibi-Inspektoren Iraks Wüsten mit Schaufelbaggern durchkämmen. Brauchen sie aber nicht, das nehmen ihnen ja die US-Kampfjets ab. Sie sorgen dafür, dass man dort nichts mehr findet außer ein paar Uranmantelgeschossen. Das sind zwar auch Kampfstoffe, die tödlich wirken. Aber im Unterschied zu den fiktiven Massenvernichtungswaffen eines Diktatoren werden sie in bester demokratischer Tötungsabsicht eingesetzt. Das geht schnell wie der Blix. Und der sieht davon nix.
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Karl
antwortete am 19.02.03 (08:39):
Pazisfismus dient dem Zweck, einen Krieg zu vermeiden. Ich sehe nicht, dass die Regierung von diesem Ziel abgelassen hat. Politik ist auch immer die Kunst des Möglichen. Es braucht dabei unsere Unterstützung, dann wird mehr möglich.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/php-scripts/offener_brief/offener_brief.php
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DieterH
antwortete am 19.02.03 (18:26):
Wenn man mal die Entwicklung der öffentlichen Meinung in den letzten Wochen anschaut so kann sich Deutschland mit seiner politischen Linie sehen lassen. Von Isolation keine Spur.Im Gegenteil, die deutsche Haltung hat erheblich dazu beigetragen daß heute noch nicht im Irak geschossen wird. Saddam weiß heute zu genau, daß die Friedensbewegung und auch die Staaten die alles tun wollen um den Krieg zu verhindern ihn ganz bestimmt nicht als Friedensengel sehen. Die Friedensbewegung und die Staaten die den Krieg verhindern wollen haben nicht Saddam zusätzliche Zeit für taktische Spielchen gebracht sondern zeigen den Heißspornen wie Bush und Blair das man mit Ruhe und Konsequenz auch ohne Krieg hinkommt. Jetzt liegt es wirklich an Saddam ob er das eigene Volk in Gefahr bringt oder mit anderen Ländern kooperieren will.
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