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THEMA:   Deutschlands neuer Freund im Nahen Osten

 18 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 17.02.03 (13:31) mit folgendem Beitrag:

Deutschland wird sich außenpolitisch entgegen mancher Befürchtung doch nicht isolieren - haben wir doch im Nahen Osten einen neuen Freund gewonnen. So liest man im Spiegel, der sich hier im Forum zur Argumentationshilfe großer Beliebtheit erfreut, folgende herzerwärmende Nachricht:

"Herr Schröder ist ein cleverer Politiker. Er hat die Situation gut analysiert", sagte Tarik Asis. Auch Außenminister Joschka Fischer mache "einen guten Job", sagte der Stellvertreter Saddam Husseins der "Bild"-Zeitung. "Deutschland führt den Weltsicherheitsrat in die richtige Richtung", sagte Asis nach seinem Besuch bei Papst Johannes Paul II. in Rom."

für den vollständigen Bericht siehe die unten stehende URL.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,236400,00.html


Karl antwortete am 17.02.03 (14:02):

Dadurch, dass es Tarik Asis sagt, wird es nicht automatisch falsch. Die Politik von Schröder und Fischer ist absolut richtig in dieser Sache. Wo siehst Du die Alternative, Johannes.

Ich bin mir sicher, dass diese Meinung die Mehrzahl der Menschen teilt - bis ins ferne Neuseeland, siehe Link.

In dieser zentralen Frage parteipolitische Spielchen spielen ist daneben und kleinkariert.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,236405,00.html


Karl antwortete am 17.02.03 (14:09):

Alle Menschen guten Willens sollten nicht nachlassen. Es lohnt sich, die Meinung zu sagen. Die Kriegsvorbereitungen geraten ins Stocken (s. Link). Ich spreche Schröder und Fischer einen entscheidenden Anteil an dieser neuen Lage zu, denn die deutsche Regierung hat als erste alle Welt aufmerksam gemacht, passt auf, dieser Krieg hat keine ehrliche Begründung.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,236445,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,236445,00.html


Johannes Michalowsky antwortete am 17.02.03 (18:33):

Lieber Karl,

ich habe schon einmal gesagt - und bin hier natürlich beinahe zerissen worden -, daß Schröder das Spiel Saddam's spielt, und das wird durch diese im Spiegel zitierten Äußerungen belegt. Man widersteht einem Diktator und der von ihm ausgehenden Gefahr nicht dadurch, daß man einen Streit dort entfesselt, wo eine Einheitsfront zu bilden geboten wäre. Diese wäre immerhin noch etwas, was in Bagdad Eindruck machen könnte - oder geht es gar nicht um Bagdad, sondern etwa um Washington?

Das dilettantische Verhalten unserer Außenpolitik und die Unterminierung des westlichen Bündnisses von Berlin her erhöht anerkanntermaßen die Kriegsgefahr, bewirkt also genau das, was sie zu mindern oder gar beseitigen anstrebt. Saddam versteht auf dieser Klaviatur zu spielen, die ihm ein paar westliche Nationen überreicht haben.


DieterH antwortete am 17.02.03 (18:45):

Ich glaube Johannes, wenn Schröder etwas machen würde was Du hier in der Vergangenheit auch vertreten hast, Du würdest es auch nicht gut finden.
Aber vielleicht tue ich Dir ja Unrecht.
Ich denke jeder sollte seine Meinung frei äußern, er sollte nur nicht den Eindruck erwecken das alles was er sagt richtig ist und alles das was andere sagen falsch ist.
Stell Dir mal vor Johannes wir würden fordern das Amerika alle seine chemischen,biologischen und atomaren Kampfstoffe vernichten sollte.
Mit welchem Recht erwartet das Bush von anderen Ländern? Wenn man die sicherlich schlimme Diktatur Husseins im Irak weg haben will, was ich sehr begrüße, dann sollte man das ja wohl in einer zivilisierten Welt anders machen.
Unsere Bürgerinnen und Bürger in der ehemaligen DDR haben da ein Beispiel gesetzt. Sowas kann man bestimmt nicht mit Waffengewalt in einer Welt machen die man vorher durch ein Embargo ausgehungert hat.
Außerdem wenn man Maßstäbe ansetzt wie Amerika es tut sollte man selbst mit gutem Beispiel voran gehen.


Karl antwortete am 17.02.03 (18:51):

Lieber Jo,


diese Argumentation kenne ich. Hier wird denjenigen, die für den Frieden sind, die Schuld am Krieg in die Schuhe geschoben. Da mache ich nicht mit.

Es ist ein Fehler von vorneherein auf Krieg zu bauen, wie es die Amerikaner tun. Ich glaube einfach nicht daran, dass hier nur eine Drohkulisse aufgebaut werden soll, nein, hier wollen einige um jeden Preis, selbst um den Preis der Zerstörung der UNO oder vielleicht sogar deshalb, Krieg führen und diejenigen, die diesem Wahnsinn nicht entgegentreten, diejenigen fördern den Krieg und nicht die Protestierer. Es geht hier doch nicht wirklich um Saddam, es geht um sehr viel mehr.

Ich habe hier schon einmal geschrieben "Was mich aufregt ist die Umkehrung aller Werte, wie sie sich schon in der Sprache ausdrückt".

Sie beten für den Frieden und beginnen einen Krieg. Sie sprechen von Verteidigung und meinen Angriff. Sie bekämpfen "das Böse", den "Lug und Trug" und türken Beweise. Sie tun alles zum Schutz der friedliebenden Menschen und töten präventiv Zigtausende. Sie reden vom Frieden und wollen Öl und Macht. Sie führen Krieg für Frieden?


Mit freundlichen Grüßen

Karl


schorsch antwortete am 17.02.03 (19:21):

Ich denke, es geht nicht darum Freunde zu finden, sondern es geht darum, auch jene Menschen als Menschen zu sehen, die einem nicht verwandt und auch nicht unsere Freunde sind. Denn auch sie hinterlassen Kinder wenn sie totgeschossen sind.....


Fred Reinhardt antwortete am 17.02.03 (19:53):

Als Schröder vor der Wahl gesagt hat, er werde einen Krieg gegen dem Irak nicht mitmachen, wurde gespottet -- nach der Wahl fällt er um. Zum gleichen Zeitpunkt wollte Herr Stoiber den Amerikanern sogar die Überflugrechte verbieten.

Unser Kanzler sagt nach wie vor das Gleiche, denn er meint, ein bischen Krieg geht genau so wenig wie ein bischen Schwangerschaft. Da gibt es nur ja oder nein.

Unsere Konservativen haben es schon immer verstanden halb auf einen Stuhl zu sitzen und wenn sie runterfallen schreien sie, uns hat eine anderer geschuppst. Seit allen Zeiten war dies so und bleibt auch so, sonst wären es ja auch keine Konservativen mehr. Die National - Liberalen verhalten sich genau so, und haben desshalb den fortschrittlich denkenden Sozial - Liberalenfflügel total entmachtet. Schade.


Günter antwortete am 17.02.03 (22:49):

Hallo Mitstreiter,
hat jemand Report aus München heute abend gesehen?
Da wurde das verhalten von Chirac und Schröder erklärt.
Wiederholung der Sendung am 18.02.03 um 4Uhr 45 früh.
Wecker stellen oder Videorecorder programmieren.
Auf die Stellungnahmen hier im Forum bin ich gespannt !


Wolfgang antwortete am 17.02.03 (23:34):

Ja, habe ich gesehen... War ziemlich langweilig. Erklärt wurde gar nichts. Der übliche Verriss vom Schwarzfunk aus dem Stoiber-Land.

Früher - in der DDR - gab es eine ähnlich aufgemachte Sendung: "Der Schwarze Kanal" - von und mit Karl-Eduard von Schnitzler (alias Sudel-Ede). Die war aber lustiger.

Steht um Gottes Willen nicht auf für report MÜNCHEN. Da gibt es Sinnvolleres zu tun im Bett, wenn man sich schon so früh wecken lässt. :-)


Fred Reinhardt antwortete am 18.02.03 (10:00):

Was kann man von einem CSU eigenen Landessender erwarten.
Bayern fest im Griff einer Partei. Es wird sich auch nichts ändern, denn wir werden täglich, einseitig von unseren bayerischen Medien aufgeklärt.
Grüsse aus Bayern ( Franken ).

Kleine Themenabweichung !


baerliner antwortete am 18.02.03 (10:12):

Ich habe gestern das heute-Journal gesehen: Und was hört man da
von Schröder: Ein Krieg als ultima ration ist doch nicht auszuschließen, wenn der Sicherheisrat sich darauf verständigt!

Politische Einsicht? Rolle rückwärts? Oder was?


Wolfgang antwortete am 18.02.03 (10:39):

Zur Klarstellung: Die Formel vom Krieg als "ultima ratio" ist die offizielle Sprachregelung der Bush-Krieger. Diese Sprachregelung ist Teil der Umwertung der Werte... Aus "Krieg" wird "Frieden"... Aus "Unvernunft" wird "Vernunft"... Aus "prima" wird "ultima"...

In der neuen Weltordung der Bush-Krieger ist Krieg also die prima irratio.

"Politische Einsicht? Rolle rückwärts? Oder was?" - Politik der Herren der Welt ist das, baerliner. :-( Und gegen die gilt es aufzustehen.


baerliner antwortete am 18.02.03 (10:43):

Wolfgang,

warum antwortest Du nicht auf eine Feststellung, daß Schröder/Fischer im Sicherheitsrat nicht mit NEIN stimmen werden. Anders kann ich seine Bemerkung in Brüssel nicht verstehen.


henner antwortete am 18.02.03 (11:11):

@ Jo ich habe den Verdacht,das diesen "Neuen Freund"seine "alten Freunde"natürlich besser kennen..und genau diese alten Freunde nutzen Ihre Kenntnisse natürlich für Ihre Positionierung.Es war zu Zeiten der CDU und Bush,s Vater als "Saddams Reich" mit Waffenvernichtungswaffen vollgestopft wurde.Also deute ich Ihre gegenwärtige Besorgnis (den Herrn Schäuble kann man in vielen Talkrunden zZ von der Gefährlichkeit und den Gefahren die uns allen aus dem Irak drohen,warnen höhren)als Ergebnis einer besonderen Kenntnis dieser Gefahr.Es müsste Ihnen also ein Leichtes sein den Rest der Welt (ausgenommen natürlich die ewiggestrigen Ausprinzippazivisten)von dieser Gefahr durch benennen der Mengen und der Verstecke zu überzeugen.Oder gibt es Gründe uns dieses Wissen vorzuenthalten? Gibt es Gründe alle Spuren darüber durch einen Krieg schnellstens zu tilgen? Könnte es sein daß Hussein ( der Verbrecher) schnellstens zum Schweigen gebracht werden muß aber niemals als Kronzeuge gegen sich selber und andere,,vor Gericht gestellt werden darf ?
,wie gesagt:,ist nur ein Verdacht von mir


Wolfgang antwortete am 18.02.03 (11:51):

Ich sagte doch bereits, baerliner, dass das derzeitige Gerangel um Sprachregelungen unter die Rubrik "Politik der Herren der Welt" gehört... Unvernünftig, kriegerisch, zerstörerisch, unmoralisch, unrechtmässig ist diese Politik... Damit meine ich nicht nur die Politik der Bush-Krieger (die vor allem!), sondern auch die ihrer Vasallen und auch die derer, die sich nicht klar und eindeutig gegen den Krieg aussprechen. Wer sich dieser Politik nicht entgegenstellt, macht sich (mit-)schuldig am Tod unschuldiger Menschen.

Ich habe gerade eine Sendung in 3sat gesehen (Zeugen des Jahrhunderts - Joachim Fest im Gespräch mit Roger Willemsen). Der Historiker Fest sprach über den Nationalsozialismus und den immerhin versuchten und letztlich gescheiterten deutschen Widerstand. Er sagte: "Das Problem sind nicht die "Hitlers", sondern [die angepassten Mitläufer und Karrieristen,] die "Speers".

Ich füge noch hinzu: Ähnlichkeiten mit lebenden Politikern und der aktuellen Politik sind für mich nicht rein zufällig.


baerliner antwortete am 18.02.03 (12:56):

@Wolfgang,

Da sich Schröder ja nun nicht mehr eindeutig gegen den Krieg stellt, ist er also auch nicht besser als z.B. Putin. Oder habe ich Dich falsch verstanden?

Lassen wir jetzt mal Bush außen vor. Wie wäre es denn, den irakischen Widerstand zu unterstützen? Wenn der nicht scheitert wie der deutsche Widerstand, dann hätte doch Bush keinen Grund mehr für einen Krieg. Aber sicher wirst Du dann argumentieren, daß danach nur Bush-Vasallen im Irak an die "Macht" kommen.

Wenn es Dir aber allein darauf ankommt, daß unschuldige Menschen nicht durch einen Krieg umkommen sollen, dann solltest Du doch diese real-politische Lösung unterstützen, die man aber eben nicht durch Friedensdemos erreichen kann.


Wolfgang antwortete am 18.02.03 (15:10):

Wir unterscheiden uns, baerliner, nicht nur in der Einschätzung der aktuellen Lage, sondern, wohl mehr noch, im Politikverständnis.

Es interessiert mich wenig, was die Herren der Welt - ob sie nun Bush oder Putin oder sonstwie heissen - gerade aushecken und wie sie ihr schändliches Tun medienwirksam begründen (lassen). Noch weniger bin ich an semantischen Finessen interessiert, wie ein Angriffskrieg für geBILDete und WELTgewandte LeserInnen consumable gemacht werden kann.

Ich unterstütze seit Jahrzehnten den irakischen Widerstand und nicht nur per Demo, schon zu Zeiten, als Saddam Hussein noch der 'good guy' der Amerikaner war und Amerikas derzeitiger Kriegsminister Donald Rumsfeld mit Waffen- und Geldgeschenken bei ihm aufwartete. Mit Widerstand meine ich aber auch Widerstand. Ich meine nicht das Treiben der angeblichen Widerständler, die in Wirklichkeit Vasallen sind und im Sold der CIA stehen.

Widerstand ist: Die USA in die Schranken verweisen... Den mächtigen (nicht nur amerikanischen) Ölkonzernen den ungehinderten Zugriff aufs Öl mindestens erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen... Korrupte, von den USA eingesetzte und an der Macht gehalten Regime (z. B. das Saudi-Arabiens) stürzen... Helfen, dass es die Menschen leichter haben, sich zu befreien von westlicher Bevormundung und Ausbeutung...

Dein Politikverständnis ist dem völlig entgegengesetzt. Du kümmerst Dich meiner bescheidenen Meinung nach viel zu sehr um das, was Mächtige sagen. Du solltest Dich einreihen in den aktiven Widerstand gegen die Globalisierung - ein schönfärberisches Wort für die gewaltsame Verbreitung des westlichen 'american way of life' - und gegen ihre (westlichen und nicht-westlichen) Profiteure. In Berlin sollte es genügend Möglichkeiten auch für Dich ganz persönlich geben.

attacBerlin
https://www.attacberlin.de/

Internet-Tipp: https://www.attacberlin.de/


Barbara antwortete am 18.02.03 (16:55):

baerliner,

wiederholt las ich von Dir, die 500.000 Demonstranten in Berlin hätten sich "vor Angst" dort versammelt. Ich muss Dir widersprechen: nicht die Angst vor eigener Not trieb die Menschenmassen, sondern die Erkenntnis, in welch fatale Richtung die Bush-Krieger die westliche Welt führen wollen. Die Menschen haben keine Angst, von Waffen aus dem Irak getroffen zu werden, sie treibt auch nicht die Angst vor eventuell im Irak vorhandenen Biowaffen zu Hunderttausenden auf die Straßen. Sie blicken einfach weiter und fürchten sich vor dem Gotteskrieger Bush und seinem "Imperium americanum"

Lies doch bitte einmal den Spiegel-Artikel:

>>Das Imperium americanum schlägt zurück

Tributpflichtige Vasallenvölker überall in Europa und Asien, ein Weltreich in der Tradition des alten Rom - in der Ära Bush ergeht sich Amerika in imperialen Fantasien. Auf Mitsprache pochende Bündnispartner empfindet die singuläre Supermacht zunehmend als politischen Ballast
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.........
Vielen Europäern wiederum ist entgangen, welch epochaler Klimawandel sich seit dem Amtsantritt von George W. Bush in den USA vollzogen hat: Zunehmend vergleichen US-Historiker und -Publizisten die einzige verbliebene Weltmacht mit dem Römischen Reich - und US-Politiker führen sich auf, als seien sie allein die Herren der Welt.

"Amerika", jubelt der neokonservative Intellektuelle Dinesh D'Souza, "ist ein Empire geworden." Amerikanische Leitartikler jubilieren, niemals in der Geschichte der Menschheit sei ein Land - weder das Mongolenreich noch das britische Weltreich - derart dominant gewesen wie das "imperium americanum" von George Bush junior.

Der Präsident, der sich von Gott berufen wähnt, "die Welt zum Frieden zu führen", legt ein Gehabe an den Tag, als sei er selber der Master of the Universe. Selbst der Erzatlantiker Helmut Schmidt urteilt, derzeit hätten es die Europäer "verstärkt" mit einer "imperialistischen Tendenz" der USA zu tun, die sowohl die internationalistischen als auch die isolationistischen Traditionen des Landes überlagere.<<

https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,236448,00.html

Machen Dich solche Worte nicht nachdenklich?
Oder magst Du ihnen nicht glauben, weil sie im Spiegel stehen?

Dann schau Dir doch einmal den Artikel von Umberto Eco in der "süddeutschen" an.

Titel: Vom Recht auf Widerspruch - Man kann Amerika lieben und den Frieden

Der Artikel endet mit den Worten:

>>Deutlich wird: die Lage, in der wir uns befinden, lässt gerade wegen ihres Ernstes keine harten Gegenüberstellungen, keine inneren Trennungen, keine Verurteilungen der Art zu: „Wenn du so denkst, bist du unser Feind“.

Auch das wäre Fundamentalismus. Man kann die Vereinigten Staaten, ihre Tradition, ihr Volk und ihre Kultur lieben. Mit dem Respekt für eine Nation, die sich den Rang als mächtigstes Land der Welt verdient hat.

Man kann tief getroffen sein von dem Schmerz, den sie vor über einem Jahr erleiden musste. Aber das kann einen nicht davon entbinden, sie darauf hinzuweisen, dass ihre Regierung eine falsche Entscheidung getroffen hat.

Die Amerikaner sollten nicht einen Verrat von uns wittern, sondern unseren offen geäußerten Einspruch wahrnehmen. Anderenfalls wäre das die Unterdrückung des Rechts auf Widerspruch.

Und das wäre genau das Gegenteil dessen, was die Befreier von 1945 uns Jungen von damals nach Jahren der Diktatur beigebracht haben.<<

https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/kultur/literatur/rezensionen/62273&datei=index.php

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,236448,00.html