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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Öl... Schmiermittel des 'american way of life'

 6 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 17.02.03 (10:59) mit folgendem Beitrag:

Panik erfasst die Mächtigen der westlichen Welt. Sie erkennen, dass sie abhängig vom Öl sind. So abhängig, dass sie dafür bereit sind, Kriege zu führen.

Neu ist die Erkenntnis der Öl-Abhängigkeit nicht. Seit Jahrzehnten warnen "Grüne" vor dem verhängnisvollen Weg in den Abgrund, den die hochindustrialisierten Länder des Westens beschritten haben.

Bis vor kurzem herrschte der Glaube, Öl gäbe es reichlich und praktisch umsonst. Jetzt versiegen langsam die Ölquellen Nord- und Südamerikas (die Quellen, von denen die USA derzeit vor allem leben). Je stärker jedoch heute die Vorkommen in den ölärmeren Regionen mit Einsatz hoher Kosten genutzt werden, desto entscheidender werden in Zukunft die Vorräte in den arabischen Wüsten und umso mehr gewinnt das sogenannte OPEC-Kartell an politischer Macht.

Damit preiswertes Öl noch zwei, drei Jahrzehnte in die nordamerikanischen und europäischen Cities ungehindert fliessen kann...
Damit mittels preiswertem Öl preiswerte Produkte im Überfluss hergestellt werden können...
Damit mittels preiswertem Öl hemmungslos und verstärkt in den westlichen Metropolen konsumiert werden kann...

Sind das Gründe genug, Kriege zu führen?

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


schorsch antwortete am 17.02.03 (11:11):

Fragen: Wie viele tausend Fass Öl vergeuden Kriegsgurgeln sinnlos für Flugzeuge, Panzer, Kriegsschiffe bevor es zum eigentlichen Krieg kommt? Und wie viele tausend Fass Öl werden wohl an den Ölquellen in Brand gesteckt?


Wolfgang antwortete am 17.02.03 (11:54):

Mir geht es in diesem Thema nicht so sehr um das, was Du ansprichst, schorsch... Sicher, Öl wird sinnlos vergeudet im und durch den Krieg. Aber das sind eher "peanuts".

Mir geht es um den "sinnvollen" Umgang mit dem Öl... Also um den ganz "normalen" täglichen Verbrauch fürs Autofahren, fürs Heizen, fürs Pharmaprodukte Produzieren usw.

Der ganz "normale" immense tägliche Ölverbrauch (vor allem in den westlichen Ländern) - ist der Grund genug zum Kriegführen?


mulde antwortete am 17.02.03 (13:19):

Ist nicht ein Grund des Krieges bzw. die Entmachtung
Saddam Hussain die vor Jahren verstaatliche Ölindustrie im
Irak?

Wenn ich hier falsch denke bitte verbessern!

Es ja nun auch bekannt das, die Absetzung Hussain's bereits
Sept.2001 beschlossen wurde.
Auch das danach Iran und Syrien eine andere Regierung erhalten sollen.
Wenn dem so ist dann schließt sich der Kreis um die
Vorherrschaft im Kaukasischen - Schwarzmeerbecken
die US amerikanische Ölmacht hätte dann alles in Besitz
einschließlich der Gasvorkommen.
Wie gesagt sollte ich irren bitte verbessert mich.


mechtild antwortete am 17.02.03 (14:02):

für mich gibt es keinen Grund für einen Krieg. Finanzielle Interessen rechtfertigen nicht den Tod von unschuldigen Menschen. Ich halte auch nichts davon aufzurechnen, wer wie viel Öl und andere Ressourcen der Erde vergeudet. Es sind immer die Reichen, die auf Kosten der Armen leben. Das ist in den armen Ländern nicht anders als in den reichen. Man sollte dafür kämpfen, das alle Menschen gut leben können. Leider ist es schwer Mitstreiter für dieses Ziel zu finden. Doch es gibt einige Idealisten in jedem Land und die sollten wir unterstützen.


Barbara antwortete am 17.02.03 (14:29):

mechtild,

sicher hast Du Recht. Es geht jedoch vor allem darum, dass die Ölvorräte der gesamten Welt zur Neige gehen. Wir werden das Ende nicht mehr erleben, sicher jedoch unsere Kinder und Enkelkinder. Unsere gesamte Wirtschaft ist auf die Verfügbarkeit von Öl aufgebaut.

Vor dreißig Jahren hatten wir die große Ölkrise. Zum ersten Mal wurde uns bewusst, dass wir energiemäßig umsteuern müssen. Und was ist seitdem geschehen? Wie schwer hat man es Jürgen Trittin gemacht, eine Umsteuerung hin zur regenerativen Energiegewinnung wenigstens einzuleiten? Manch ein Energiekonzern wirbt heute mit seinen zukunftsweisenden Strategien der Energiegewinnung. Nur müssen wir an Tempo erheblich zulegen, damit unsere Enkelkinder wenigstens noch einige der heute üblichen Bequemlichkeiten erhalten können.


mechtild antwortete am 17.02.03 (16:32):

@Barbara
Unsere Wirtschaft ist auf Öl aufgebaut und es gibt viele, die daran gut verdienen. Es gibt andere Energien. Aber die zu rekrutieren bedeutet Investitionen. Das ist teuer. Die, die am Öl verdienen machen diese nicht. Wenn das Öl alle ist kann man an alternativen Energien verdienen und es wird auch Investoren geben.
Ich mache mir da um Kinder und Enkel keine Sorgen. Sie werden d
as schon packen. Viel mehr Angst habe ich vor den Ölmultis. Denen bedeutet ein Menschenleben nichts, wenn es nicht das eigene ist.