Impressum

Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   ZEITENWENDE

 21 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 15.02.03 (21:44) mit folgendem Beitrag:

60 Jahre nach Goebbels "Wollt ihr den totalen Krieg" im Berliner Sportpalast gab es heute in Berlin die bisher größte Friedensdemonstration in Deutschland. Nicht nur in Deutschland, weltweit haben Millionen gegen den geplanten Irak-Krieg demonstriert und daran erinnert, dass ein Krieg nicht sauber ist, sondern dass unschuldige Menschen sterben, nicht wenige, nein Hunderttausende, Millionen werden zerfetzt, verletzt, verstümmelt, obdachlos, gehen elendig zugrunde.

Wir stehen vor einer Zeitenwende. Würde es gelingen, die Kriegsmaschine einer übermächtigen Weltmacht durch den Protest von Millionen Menschen und die Arbeit der UNO zu stoppen, so wäre das zum ersten Mal in der Weltgeschichte und eine unglaubliche Wendung zum Guten. Diese Entwicklung würde einen nachhaltig positiven Effekt ausüben, der UNO enorm viel Autorität verleihen und es ihr ermöglichen, für eine gerechtere Welt und einen gerechteren Ausgleich der Interessen zu sorgen.

Gelingt dieses große Unterfangen nicht und kommt es zu einem gesetzlosen Angriffskrieg der USA und ihrer Vasallen ohne UNO-Mandat, werden wir erst recht eine Zeitenwende erleben. Die UNO wird an Autorität verloren haben, die USA werden, niemand weiß wie lange, die Welt als absolute Supermacht beherrschen. Der Friede wird ihr Friede sein. "Wer nicht mit uns ist, der ist gegen uns". Sie werden wie alle Superstaaten in der Geschichte viele weitere Kriege führen müssen, um ihre Macht zu verteidigen und sie werden wie gehabt nur ihre eigenen Toten zählen. Die USA werden sich dann auch im Inneren wandeln müssen. An die Stelle von Liberalität und Rechtsstaatlichkeit wird der Überwachungsstaat und die Angst treten, die Angst vor dem Terror, für den sie auswärts den Boden bestellt haben und der das einzige Mittel der Ausgebeuteten und Bekriegten sein wird, sich zu wehren. Die Kriege, die die Amerikaner zu führen bereit sind, werden keine gerechten Kriege sein. Gerechte Kriege gibt es nicht, sagt der Papst. Dies gilt im Besonderen, wenn die Kriege präventive Angriffskriege sind. Viele meiner amerikanischen Freunde sehen das auch so.

Wir stehen vor einer Zeitenwende. Wir können die Augen verschließen, nichts hören, nichts sehen wollen - oder wir können aufstehen und unseren kleinen Teil beitragen, den Krieg durch Massenprotest zu verhindern.

Die USA haben den Vietnamkrieg verloren, weil die Welt und auch die Amerikaner selbst gegen den Krieg auf die Strasse gegangen sind. Geben wir diesmal dem Frieden eine Chance, bevor der Krieg ausgebrochen ist. Es geht um viel, vielleicht um alles. Verschlafen wir es nicht.

Karl

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/php-scripts/offener_brief/offener_brief.php


hl antwortete am 15.02.03 (21:59):

Zeitenwende? Nicht erst seit heute.

Warten wir ab, bis die Euphorie des heutigen Tages verklungen ist. Es ist die Angst, die so viele Menschen aktiv werden lässt. Die Angst, dieses Mal persönlich betroffen zu sein.

Während ich die Diskussionen hier gelesen habe, ging mir die ganze Zeit ein Gedanke nicht aus dem Kopf: Warum haben (mit wenigen Ausnahmen) die gleichen Leute nicht schon bei dem Angriff auf Afghanistan protestiert?


Antonius antwortete am 15.02.03 (22:55):

Ja, ich habe zum ersten Mal - seit dem 17. Juni 1953 - als wir mit den Eltern und sieben Gschwistern zum ersten Mal in das grüne Auge eines Radios schauten, habe ich wieder Kriegsangst.
Meine Mutter sagte damals: Müssen denn die Großen und Idioten unserer Welt immer wieder Krieg führen. Sollen doch die Großen sich verprügeln, bis sie aufgeben - und die Soldatentruppen mit einem Sträußchen nach Hause geschickt werden. Und jeder Held darf seinen Sieg verkündigen - und nicht mehr angreifen; er hat ja keinen Kriegsgrund mehr, um Neid, um Bodenschätze, um Öl -
Keine Krise - nicht die Kuba-Krise - hat mich so geänstigt wie der Aufstand der Arbeiter in Ostberlin.
Als Amerikaner würde ich mir die Frage nach der Notwendigkeit und Gerechtigkeit des Tyrannenmordes stellen. Auch keine feine Art, aber bevor der Herrnreiter&Cowboy einen Giftgas- oder Atomkrieg auslöst, sollte man uns und ihn schützen vor sich selbst. Aber mit einer Zwangsjacke kann das wohl nicht ablaufen... Es stehen genügende, noch heftiger motivierte Ersatz-Kriegsherren bereit...


Karl antwortete am 15.02.03 (22:57):

Liebe Heidi,


ich fühle mich angesprochen, denn ich habe unter dem Eindruck der Anschläge in New York die Reaktion der Amerikaner damals verteidigt. Ich habe inzwischen ein besseres Bild der Ziele und Absichten der US-Administration. Eines hatte ich damals sicherlich noch nicht begriffen, dass die US-Regierung den 11. September instrumentalisieren würde, um skrupellose Machtpolitik zu betreiben, und dass sie dabei auch vor einer Serie von Angriffskriegen nicht zurückschrecken würde. Ich hatte damals gehofft, sie würden den Schuldigen schnell fassen und das hätte ich begrüßt. Heute muss ich erkennen, dass die Kriegsführung gegen ein Land, wenn es um die Festnahme eines Terroristen geht, nicht zum Ziele führen kann.

Anstatt ihren Fehler einzusehen, versucht die US-Administration aber heute mit dem 11. September weitere, sogar präventive Kriege zu rechtfertigen. Sie konstruiert und postuliert kaltschnäuzig Gefahren, um Länder zu unterwerfen, die ihrer Machtpolitik im Wege stehen. Sie nimmt den Tod und das Elend von Millionen Irakern in Kauf, um ihre geopolitischen Interessen durchzusetzen.

Ich halte diese Politik für moralisch durch und durch verdorben. Bush und seine Administration haben sich in meinen Augen mehr und mehr als eine Verbrecherbande entlarvt, die weiß, warum sie den internationalen Gerichtshof nicht anerkennen will. Das eigene Volk wird belogen und über die wahren Beweggründe des Irakkrieges im Unklaren gelassen. Es geht doch nicht um Massenvernichtungswaffen und um die Verteidigung der USA vor einem irakischen Angriff. Es geht nicht einmal um die Eindämmung des Terrors. Dem amerikanischen Volk wird verschwiegen, dass während und nach einem Irakkrieg die Wahrscheinlichkeit für Terroranschläge eher größer als kleiner sein wird. Nein, es geht um geopolitische Macht und Wirtschaftsinteressen (Öl spielt auch eine Rolle).

Liebe Heidi, Du lagst schon beim Afghanistankrieg richtig, Bitte erlaube mir zu lernen und meine Meinung zu entwickeln. Lasst mich teilnehmen an der Opposition gegen die neue Barbarei.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


hl antwortete am 15.02.03 (23:06):

Die "Notwendigkeit und Gerechtigkeit des Tyrannenmordes" sollte in einem demokratischen Staat nicht der Überlegung wert sein, mal abgesehen davon, dass ein Unrecht kein anderes auflöst.

Es liegt bei dem amerikanischen Volk ihren Präsidenten infrage zu stellen und Neuwahlen zu fordern.

Es liegt bei der UNO den derzeitigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika an seinem Angriffskrieg zu hindern.
----
Gerade lese ich deinen Beitrag, Karl. Ich will niemanden beschuldigen und schon gar nicht unter dem Motto "ich habe es damals schon gesagt". Da ich grundsätzlich gegen jeden Krieg bin, war es für mich sicher leichter schon zu Zeiten des Afghanistankrieges Protest anzumelden.

Was ich deutlich machen wollte ist, dass unsere Meinungen und Äußerungen oft in Relation zur eigenen Betroffenheit stehen.


Karl antwortete am 15.02.03 (23:16):

@ Antonius

ein amerikanischer Präsident kann abgewählt werden. Er ist deshalb kein Tyrann. Bush ist zudem nur eine Marionette, hinter ihm stehen intelligentere Leute, die aber genauso skrupellos sind. Sie wissen, was sie tun.

@ Heidi


das Problem ist, dass die UNO zwar die Stärke des Rechts auf ihrer Seite hat, aber nicht das Recht des Stärkeren. Meine pessimistische Prognose ist, dass das Recht des Stärkeren benutzt werden wird, um das internationale Recht zu beugen. Die einzige Hoffnung ist, dass rechtzeitig den Menschen überall die Augen aufgehen - auch noch in den USA.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Karl antwortete am 15.02.03 (23:35):

Ich lese gerade die New York Times und bin (fast) glücklich, in New York habe 400 000 gegen den Krieg demonstriert:

"Organizers said that more than 400,000 people attended and, given the sea of faces extending for more than a mile up First Avenue and the ancillary crowds that were prevented from joining them, the claim did not appear to be wildly improbable."

Es bewegt sich was, auch in den USA!

Internet-Tipp: https://www.nytimes.com/2003/02/16/international/16RALL.html


Barbara antwortete am 15.02.03 (23:41):

Auch in Amerika scheint eine Zeitenwende einzusetzen. In den Nachrichten wurde heute berichtet, dass in den USA Demonstrationen gegen den Irak-Krieg verboten worden sind. Lediglich eine Kundgebung wurde genehmigt. Die Kriegsgegner wurden durch Absperrungen daran gehindert, bis zu den Rednern vorzudringen, zu denen unter anderen Harry Belafonte gehörte. Sie monierten, dass ein Land, das vorgibt, Menschen weltweit demokratische Rechte bringen zu wollen, der eigenen Bevölkerung das Recht auf Demonstration verweigert.

Außerdem wurde berichtet, dass inzwischen 57% der US-Amerikaner gegen einen Irak-Krieg ohne UNO-Mandat sind. Ich denke, auch in Amerika lassen sich immer weniger von den Bush-Leuten für dumm verkaufen. Amerika ist ein freies Land. Wenn Rechte beschnitten werden, wie heute das Recht auf Demonstration, werden die Menschen sich dagegen wehren.

Warten wir ab, was sich in Amerika tut. Viele sind dort im Geiste auf unserer Seite....und es werden immer mehr.


Manfred Franz antwortete am 16.02.03 (06:26):

Auch meine Hoffnung ist der Glaube an die Vernunft und die Vernünftigen, -auch in den USA. Dass
(friedliche) Massenproteste bis hin zum Ruf nach Neuwahlen etwas erreichen können, das, glaube ich, ist doch
gerade in (Ost-)Deutschland vor wenig mehr als einem Jahrzehnt anschaulich bewiesen worden.
Wenn die Menschen dieser Welt tatsächlich den Krieg verhindern können, möglichts OHNE dem Diktator
Hussein die Macht und Möglichkeit einzuräumen, seinerseits mit Krieg und mit Massenvernichtungswaffen die
Menschheit zu bedrohen, wäre das wirklich eine ZEITENWENDE.
Auch ich hatte den Afghanistan-Krieg ursprünglich eher als eine Polizei-Aktion gesehen, der Größe des
Verbrechens angemessen. Musste mich korrigieren lassen. Wenn er auch, wie eben alle Kriege, weit über die
Verhältnisse einer Polizeiaktion hinausging, hatte er doch wenigstens einige positive "Nebenwirkungen".
Im Golfkrieg sehe ich abar nur die Gefahr unberechenbaren Leides und unkalkulierbarer
Eskaltionsmöglichkeiten.

https://www.vote4peace.de

Internet-Tipp: https://www.vote4peace.de


hl antwortete am 16.02.03 (09:22):

Demonstration gegen den Krieg

Amsterdam Netherlands 80,000 (Indymedia),
Athens Greece 200.000 (Indymedia)
Aukland New Zealand 10,000 (Indymedia),
Bagdad Irak 20,000 (CNN), hundreds of thousands (Al Jazeera)
Bakaa Refugee Camp Jordania 500 (Palestine Chronicle),
Bangkok Thailand 3,000 (ANSA) ,
Barcelona Spain 1 million (Indymedia Barcelona)
Beirut Lebanon: 60.000 (indymedia)
Bellingen Australia 2,500 (Indymedia),
Berlin Germany 500,000 (Indymedia),
Bern Switzerland 30,000 (Swissinfo),
Brussels Belgium: 11.000 (indymedia)
Cairo Egypt 2,000 (Palestine Chronicle),
Canberra Australia 16,000 (Reuters),
Cape Town South Africa 5,000 (Indymedia),
Copenhagen Denmark 20,000 (Politiken) 50.000 (organisers)
Damascus Syria: tens of thousands (various media)
Durban South Africa 3,000 (Indymedia),
Gaza Palestina 15,000 (AFP),
Helsinki Finnland: 12.000 (indymedia)
Hobart Australien 10,000 (ABC),
Jakarta Indonesien 200 (Jakarta Post),
Johannesburg South Africa 10,000 (Indymedia),
Kolkata Indien 10,000 (AFP),
Kuala Lumpur Malaysia 2,000 (Malaysiakini),
Lismore Australia 5000 (Indymedia),
London UK 500,000 (CNN), 750,000 (police) 2 million (organisers & indymedia)
Manila Filippinerna 6,000 (Rai),
Melbourne Australia 200,000 (Indymedia),
Monza Italy 5,000 (Indymedia),
New York USA: 100.000 (organisers)
Newcastle Australia 20,000 (Indymedia),
Oslo Norway 60,000 (Indymedia),
Paris France: 250.000 (organisers)
Pattani Airport Thailand 10,000 (Reuters),
Perth Australia 10,000 (ABC),
Rome Italy 1 million (CNN), 3 million (organisers)
Sarajevo Bosnien 500 (Rai),
Seoul South Korea 10,000 (AP).
Sevilla Spain 250,000 (Indymedia)
Stockholm Sweden: 30.000 (Indymedia)
Stuttgart Germany: 50.000 (Indymedia)
Srinagar Kashmir India 2,000 (Reuters),
Tokyo Japan 25,000, (ANSA),
Turin Italy 1,500 (Indymedia),
Vienna: 15.000 - 30.000 (Indymedia)
Wellington New Zealand 5,000 (Reuters)
bregenz/austria ca.1500
Seattle, USA ca. 55,000

https://germany.indymedia.org/2003/02/41376.shtml

hier noch mehr Bilder:

https://www.attac-koeln.de/koeln-bilder.html


baerliner antwortete am 16.02.03 (09:40):

Antonius

die Frage eines Tyrannenmorden müssen sich nicht nur die Amerikaner stellen, sondern irakische Militärs. So wie sich auch mal Graf Stauffenberg hat stellen müssen. Was wäre uns erspart geblieben, wenn er damals zum Selbstmord bereitgewesen wäre. Das soll jetzt kein Angriff auf diesen Widerstandskämpfer sein, denn allein der Entschluß eine Bombe ins Führerquartier zu schmuggeln barg genügend Gefahren und hat ihm schließlich das Leben gekostet.

Es gibt viele Wege, den Despoten Saddam an weiteren Schandtaten zu hindern. Ob es weitere Inspektionen sind, das wage ich allerdings sehr zu bezweifeln. Der Mann gehört vors Tribunal in Den Haag, so wie Milosevic. Das wäre die menschlichste Variante, nur auf eine solche werden wir wohl vergebens warten.


rolf antwortete am 16.02.03 (10:04):

Solange der internationale Gerichtshof nicht von allen Staaten akzeptiert wird, bleibt ihm der Ruf einer Siegerjustiz.
USA müßte ihn anerkennen um ihm diesen Makel zu nehmen.


Wolfgang antwortete am 16.02.03 (10:22):

@hl... Das ist eine beeindruckende Aufstellung und ein Beweis für die Angst UND für die Zivilcourage, die weltweit Menschen auf die Strasse getrieben haben. :-)

Vor allem die Entwicklung in den USA birgt Hoffnung... Dort braucht man zwar mittlerweile einigen Mut, um auf die Strasse zu gehen, und sich von den Kriegstreibern "unamerikanisches" Verhalten vorwerfen zu lassen. Trotzdem nahmen Hunderttausende das Kreuz auf sich und demonstrierten.

Eine Stimme am Rande der Demonstrationen (Quelle: "In Word, Song and Sign, an Emphatic No to Invasion of Iraq" (by JODI WILGOREN), NYT - February 16, 2003)...

Mr. UNSICKER - ein alter Mann und Veteran des 2. Weltkrieges - ist in seiner alten Uniform, die er auf den Schlachtfeldern Italiens trug, auf der Demo in San Jose, Calif. erschienen. Dekoriert ist er mit dem "Purple Heart". Dort, in San Jose, demonstrierten gestern mehrere Tausend Menschen gegen die Bush-Krieger und ihre Kriege.

"Ich bin 84 und sage Nein zum Krieg", steht auf dem Schild, das Mr. UNSICKER vor sich her trägt. "Nach dem [2. Welt-]Krieg schwor ich mir, wenn ich lebend davonkomme, werde ich mich nie wieder einverstanden erklären mit einem Krieg. Ich will, dass dieser Krieg gestoppt wird.", sagt er dem NYT-Reporter.

HAROLD UNSICKER - der tapfere Amerikaner - war nie zuvor in seinem Leben auf einer Demo gewesen.


hl antwortete am 16.02.03 (10:45):

Dieser alte Mann imponiert mir.

Unter https://www.nytimes.com - Slide Show: World Protests

gibt es noch einige beindruckende Bilder zu sehen.(Auch ohne Registrierung möglich)

Beeindruckt hat mich auch, dass diese Bilder bei nytimes online auf der Startseite zu sehen sind

Internet-Tipp: https://www.nytimes.com


hugo antwortete am 16.02.03 (11:24):

in Berlin gestern,gabs eine ungeheure Fülle an Ideen,kreative Gestaltung von Plakaten und Transparenten,die Worte Frieden und Krieg bzw no Krieg ,in vielen Sprachen und Zusammenhängen.Leider kochten wie meistens bei solchen Anlässen auch einige "Artfremde"Vereinigungen,Sippschafften und Extreme ihr Süppchen.(verteilten ihre aufdringliche Reclame und mischten sich unter die große Masse) zum Glück ohne besondere Aufmerksamkeit zu erlangen.Was mir am gelungendsten erschien waren folgende Transparente.
1.Riesenstofftransparent mit 1000 Unterschriften
2.Bushfoto in (fast Hitlerpose)mit rotem Pfeil unter die
Schulter und der Überschrift: Die Achsel des Bösen
3.Einige recht nett auf "Nutten" zurechtgemachte Mädels
mit einem Plakat:"Schick die Jungs zu uns Georgie"
4.Plakat mit der Aufschrift:Los Frau Merkel Uniform an und
vorneweg.
dazu sagte eine ältere Frau neben mir:,,und wenn sie dann zwei ,drei junge irakische Burschen-auch in Uniform erledigt hat und dann deren Mutter mit den restlichen Kindern und Säuglingen vor Ihr kniet ,was dann ?? Augen zudrücken und ????


Wolfgang antwortete am 16.02.03 (15:43):

Eine Zeitenwende ist notwendig... Denn so, wie bisher, kann und wird es nicht mehr lange weitergehen.

Wir haben auf unserer Erde derzeit einen nicht zukunftsfähigen, zutiefst ungerechten Zustand: 20 Prozent der Menschen verfügen über 80 Prozent des Einkommens, die restlichen 80 Prozent nur über 20 Prozent. Beim Öl - dem Hauptenergieträger des westlichen 'american way of life' - sieht es ähnlich aus: Ein kleiner Teil der Menschheit verfügt über das Öl und schliesst den grösseren Teil der Menschheit davon aus, ja, raubt denen das Öl mit Waffengewalt, das ihnen gehört.

Das ist nicht friedensfähig. Das ist schon nicht mehr mittelfristig haltbar. Das wird sich rächen, wenn wir diesen unhaltbaren Zustand nicht bald revolutionär verändern.

Eine Zeitenwende durch eine Energiewende ist notwendig und möglich. Dem Krieg ums Öl müssen wir den Frieden durch die Sonne entgegensetzen.

Webtipp...

ecotrip.de
Kein Blut für Öl
https://www.ecotrip.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


mechtild antwortete am 16.02.03 (17:15):

@ Wolfgang
„Zeitenwende“ das Wort ist mir zu inhaltsschwer. Ich habe mich gefreut, dass so viele Menschen es verstanden haben, dass wir bei einem Krieg nur verlieren werden und die, die bei einem Krieg gewinnen können, versuchen uns vor ihren Karren zu spannen. So ging es vor jedem Krieg, diesmal nicht!
Die Friedensbewegung ist wieder stark und wir werden den harten langen Weg gehen und „Bushmänner und Konsorten“ werden nicht mehr einfach so machen können, was sie wollen. Gemeinsam sind wir immer noch stark.
Einen Irakkrieg kann man noch verhindern. Vor den Krieg in Afghanistan waren die Meisten noch wie gelähmt und es gab wenig Widerstand. Diesmal muss man mit uns rechnen.
„Packen wir es an, es gibt viel zu tun.“


hl antwortete am 16.02.03 (17:25):

Ich glaube nicht, dass Bush und seine Hintermänner sich von "unseren" Demonstrationen beeindrucken lassen. Sie könnten aber den US-Bürgern Mut machen, die gegen einen Krieg sind.

Nur eine starke Friedensbewegung in den USA und Proteste von einer Mehrheit der US-Amerikaner könnte zum Ziel führen.

Das alles ist jedoch auch nur kurzfristig wenn nicht eine grundlegende Änderung (wie von Wolfgang beschrieben)weltweit eintritt.


mechtild antwortete am 16.02.03 (17:58):

@ hl
„Kleinvieh macht auch Mist.“ Gestern war ein Anfang. Ein guter Anfang. Freuen wir uns darüber. Es macht Mut. Klar lassen Bush und seine Hintermänner sich wenig davon beeindrucken. Es macht sie wütend und fordert sie heraus. Das macht es für uns nicht einfacher. Aber Wut ist eine Kraft und wenn man sie richtig einsetzt kann sie positives bewirken. Ich gebe einen Kampf erst verloren, wenn er zu ende ist. Ich habe zwar wenig Kraft, aber einen langen Atem.


hl antwortete am 16.02.03 (18:08):

Ja, Mechthild, ich freue mich auch darüber weil es besser ist als Nichts.

Aber es ist relativ leicht, gegen einen Krieg zu protestieren und sehr schwer (auch für mich) die Konsequenzen zu sehen bzw. konsequent zu handeln.


Antonius antwortete am 16.02.03 (23:24):

Ein Fall von Unrecht - und ein Fall für Widerstand...?
Auch amerikanische Demonstranten bezeichnen die Bush-Feuer-Regierung als "despotisch", gegen die sie mit Protesten und Straßenblockaden reagieren.
Bush und die alten Diener "Minister" seines Vaters werden bald losschlagen wollen - damit er die Demonstranten "loswird" - was eine dumme Rechnung ist, denn er wird noch mehr Ärger und desaströse Wirkungen produzieren. - Prophezei' ich mal aus meinem bequemen Sessel heraus... (Aber alle sog. "Jungs" tun mir leid; und mein Sohn war auch beim "Bund" hier - und fand den Laden so verdummt und verdummend. Amen über alle Opfer! Es ist alte, vorzivilisierte "Religion", sich im Namen Gottes einen unterlegenen Gegener zu suchen...)