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THEMA:   Ist G.Schröder eine Gefahr ?

 36 Antwort(en).

mulde begann die Diskussion am 11.02.03 (21:01) mit folgendem Beitrag:

Heute in den 17:00 Uhr Tagesschau und auch 20:00 Tagesschau
in beiden Sendungen wurde Frau Merkel mit einer Erklärung
zum Bundeskanzler und der Aussenpolitik gezeigt.
Wörtlich: "Der Bundeskanzler entwickelt so langsam zu einer
Gefahr für Deutschland"
Natürlich mußte auch Statement des Herrn Schäuble nicht fehlen- dessen Inhalt ähnlich zu verstehen war.
Abgesehen das diese Ausdrucksweise mehr als unhöflich-
zeigt es doch wie sehr man an Neuwahlen interessiert ist.
Dies sagte frau Merkel übrigens nachdem sie hinter
verschlossenen Türen mit Schröder gesprochen hatte (gemeint ist hier die Gefahr......)

Empfehle www.ARD.de / Tagesschau von heute


Karl antwortete am 11.02.03 (21:07):

Ich habe die Union noch gegen Wolfgang verteidigt, der die Unionisten als vaterlandslose Gesellen bezeichnet hatte. Jetzt werde ich keinen Finger mehr rühren. Die Union ist voll auf die Seite der Kriegstreiber übergeschwenkt. Ich verachte sie dafür.

Ich hatte 2 Minuten vor Dir, lieber Mulde, folgenden Spiegelverweis eingestellt:

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,234698,00.html


Marianne antwortete am 11.02.03 (21:22):

Um nicht noch einmal alle hier schon bestens gehabten Argumente widerzukauen, gebe ich zu bedenken, dass man einerseits durchaus auch die Folgen der Schröderschen Verweigerung auf die internationalen Beziehungen sehen kann und soll,ihn aber als eine Gefahr für Deutschland in Deutschland zu bezeichnen, finde ich so kühn wie unüberlegt. Du, Mulde, wenn Du glaubst, Stoiber und Bundesbrüder taktieren so, weil sie auf Neuwahlen aus sind, dann halte ich diese Bemerkung für doppelt unüberlegt. Auch Merkel/ Stoiber wissen, dass die Mehrheit der Deutschen auf Schröders Seite ist. Ich glaube, die CDU/CSU überschätzen die Wahlergebnisse in Niedersachsen und Hessen.


Angelika antwortete am 11.02.03 (21:31):

Marianne: Die Mehrheit ist gegen den Krieg, das heisst nicht zwangsläufig, dass sie für Schröder ist!


Marianne antwortete am 11.02.03 (21:45):

@ Angelika:

Mag sein. Aber hier in Österreich sind Bundesländerwahlen und Nationalratswahlen sehr oft " zwei paar Schuhe".


Nienenueteli (NN) antwortete am 11.02.03 (22:00):

Man kann von Schröder ja halten, was man will.
Ich bin jedoch froh, dass er wenigstens in der Irak-Frage den Kriegshetzern Gegensteuer gibt. Ich hoffe, er kann diesen Kurs halten.


mechtild antwortete am 11.02.03 (22:05):

ŃSchröder spielt mit vollem Einsatz: Ein Zurück gibt es für ihn gerade nach den klaren Aussagen vor der Fraktion kaum noch. Gelingt die friedliche Entwaffnung Iraks, wäre Schröder in ihren Augen wie "Willy selig" ein Kandidat für den Friedens-Nobelpreis. Scheitert er, wird er tief falleně Schreibt der Spiegel
Politik ist auch ein wenig Lotteriespiel. Ob die friedliche Entwaffnung des Irak gelingt steht nicht allein in seiner Macht. Und wer wie in die Geschichte eingeht, ist zu Lebzeiten nicht bekannt und wird von Historikern sehr unterschiedlich bewerte

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,234674,00.html


Barbara antwortete am 11.02.03 (22:22):

Ich war nie Schröder-Fan. Trotzdem meine ich, dass er den einzig richtigen Weg eingeschlagen hat. Ich hoffe wie viele von uns, dass er durchhält.

Bei Neuwahlen zum Bundestag würde ich der CDU raten, sich nicht zu weit vor zu wagen. Das könnte leicht in die Hose gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die meisten meiner Landsleute Merkel, Stoiber oder Koch treu an der Seite von G.W. Bush sehen möchten. Das ging schon mal daneben, obwohl Stoiber damals noch der US-Army die Überflugsrechte verweigern wollte.


angelika antwortete am 11.02.03 (22:44):

ja marianne, aber schröder ist noch nicht der kanzler von österreich .. und gegen den krieg zu sein, dazu muss man nicht für eine partei oder einen kanzler sein.
das mag nicht nur so sein - das IST so.


baerliner antwortete am 11.02.03 (22:56):

Schröder isoliert sich nicht nur in der Außenpolitik, sondern er isoliert sich auch innerhalb seiner eigenen Partei. Und er
strapaziert das Verhältnis zum Koalitionspartner durch seine
Alleingänge in der Außenpolitik.

Er wird spätesten dann die Quittung bekommen, wenn die vermeintlichen Partner Frankreich und Rußland ihn im Regen stehen lassen. Die haben nämlich ihre eigenen Großmachtinteressen und scheren sich wenig um Deutschland. Im Gegenteil: sie reiben sich die Hände, wenn Deutschlands Einfluß in Europa gering bleibt.


Nienenueteli (NN) antwortete am 11.02.03 (23:10):

@ baerliner
Dass Schröder isoliert ist, das behaupten nur die Amis mit ihren obszönen und beleidigenden Anschuldigungen und verbalen Attacken an alle, die nicht kuschen. Und einige Medien plappern es nach.

Von Gmelin Däubler haben die Amis verlangt, dass sie nach beleidigenden Aussagen zurücktreten solle.
Rumsbums müsste schon lange seinen Hut gezückt haben. Was der wagt, rauszulassen, würde seinen und den Rücktritt seiner Konsorten schon längst mehr als rechtfertigen.

Er vertritt die ganz grosse Mehrheit des Volkes. In fast jedem Land der Welt sind ein massiv hoher Anteil der Bevölkerung gegen einen Angriffskrieg. Sorry, auch wenn die Regierungen sich erpressen lassen und Grüppchen bilden à la "wer nicht dabei ist, ist gegen us".

Und Powell trumpft mit einem neuen Tonband auf von Bin Laden. Da lachen ja die Hühner, wenn es nur nicht so tragisch dumm wäre. Ein echter Beweis für die Allerdümmsten der Allerallerdümmsten Trotteln. Echt echt - garantiert nicht gefälscht (höchstens vom CIA oder FBI? oder NSA?).

Isolieren tun sich bald nur noch eine Nation: Bush und Co. Leider sinkt Amerika mit ihnen. Leider. 400 Wissenschaftler sind gegen die Steuergeschenke an die Reichen, welche Bush in einer desolaten Wirtschaftslage verteilen will. Sogar Greenspan kann das nicht mehr verstehen.

Ich kenne keinen einzigen Menschen in meinem ganzen grossen Bekanntenkreis, der diesen lächerlich und amateurhaft inszenierten Krieg der USA gegen weiss Gott wen, nicht total daneben findet. Leider sind solche "Menschen" an der Macht und können per Knopfdruck über Leben oder Tod von Hunderttausenden entscheiden.


Marianne antwortete am 11.02.03 (23:45):

Ich finde die Meinung von Baerliner interessant.
Mir fehlt der Einblick in die Interna der deutschen SPD, hihi, obwohl ich sie wähle, und da "wir" aber eine demokratische Partei sind ( bin SPÖ - Mitglied), weiß
ich,dass es - wie überall in demokratischen Organisationen - Pro- und Contrastimmen gibt.

Und dass sich Schröder - wie es zwar aussieht im Augenblick mit Putins , Frankreichs und Belgiens Zustimmung - isoliert ist doch jedenfalls auch fact.

Angelika: ich unterlasse es in Zukunft Dir zu antworten, denn ich habe weder angedeutet, dass Österreich Deutschland ist, noch sonst ähnlichen Quatsch fabriziert, ich habe nur begründet, warum ich annehme,a n n e h m e , dass ich die Haltung der CDU/CSU für voreilig halte.
Und Rückschlüsse sind zulässig. Und Rückschlüsse kann ich nur ziehen, wenn ich die zwei politischen Systeme vergleiche, die ich kenne.


Barbara antwortete am 12.02.03 (00:25):

Ich sehe nicht, dass Schröder sich isoliert. Heute spricht er mit Aznar. Mal schaun, ob sein Gegenpart bei seiner starren US-Treue bleibt.

Das Argument Schröders gegen einen NATO-Einsatz in der Türkei leuchtet doch ein:

die NATO ist ein Verteidigungspakt
bisher ist niemand in Sicht, der die Türkei angreifen will

Angreifen möchte jemand anders: Bush jr. Beginnt er offiziell den Krieg gegen den Irank, wäre die Türkei in Gefahr. für den Fall ist Schröder bereit, den NATO-Partner zu schützen.

Schröder befürchtet jedoch, mit dem Einzug der NATO-Schutzgruppen in die Türkei den Krieg zu forcieren. Da macht er nicht mit.

für mich ist das alles stimmig.
Ich sehe Schröder neben Willy Brandt.
.....und um die beiden herum den weitaus größten Teil der deutschen Bevölkerung.


Karl antwortete am 12.02.03 (07:35):

Hallo Marianne,


warten wir die Mehrheitsentscheidung im Sicherheitsrat doch einmal ab und reden dann darüber, wer sich isoliert hat. Zudem - lieber isoliert gegen den Krieg, denn als Lemming den Kriegstreibern hinterherlaufen.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/php-scripts/offener_brief/offener_brief.php


schorsch antwortete am 12.02.03 (10:22):

Früher fragte einer: "Wollt ihr den Totalen Krieg?"
Heute fragt einer: "Wollt ihr auch Öl aus dem Irak?" Und schon fallen die Reihen der AufRechten!


Fred Reinhardt antwortete am 12.02.03 (10:33):

@ baerliner
Sondersitzung der SPD am 11.02.03 : Der Kanzler sei von den Abgeordneten " auf Händen getragen " worden, schwärmte Fraktionsvize Stiegler.


Der allergrösste Teil der Menschheit ist gegen Krieg. Ein deutscher Kanzler sagt dies und steht dazu. Warum wird er desshalb von einer angeblich friedlichen, christlichen deutschen Partei so angefeindet ? Die grossen Religionsgemeinschaften verurteilen das Vorgehen von Herrn Bush doch auch.

Die Ratlosigkeit in der Union ist gut sichtbar. Sie möchten bei Bush gerne mitmachen, schaffen es aber nicht die Mehrheit der Bevölkerung davon zu überzeugen. Weil dem so ist, schiessen sie gegen alles was der Kanzler sagt.

Fred


Fred Reinhardt antwortete am 12.02.03 (10:45):

@ Marianne
leider ist es nicht das ertse mal, dass die eigenen SPD Mitglieder an der Demontage ihres Kanzlers arbeiten.
Soetwas begreif ich nicht.

Hat unser Mitschreiber baerliner doch recht Marianne ?


baerliner antwortete am 12.02.03 (11:01):

Fred,

hier wird doch sonst alles hinterfragt: warum hinterfragst Du dann nicht Stieglers Schwärmerei? Ich werde da besonders hellhörig, wenn jemand über den grünen Klee gelobt wird.

Stiegler muß doch nach außen davon reden, daß die Reihen der
SPD geschlossen sind.

Und zum wiederholten Mal die Frage: woher nimmst auch Du die Überzeugung, daß die Mehrheit der Deutschen eine Vorfestlegung darauf, daß egal was passiert, Deutschland in der UN nicht für einen Krieg stimmen soll, gutheißt?

Etwa 71% sind zum jetzigen Zeitpunkt gegen einen Krieg, legen sich aber nicht, wie Schröder, fest. Genau da liegt der Dissenz. Und mit der Vorfestlegung spielt Schröder natürlich einem Diktator in die Hände, der sich über die Spaltung der Weltmeinung die Hände reibt.

Es ist erstaunlich, wie Schröder doch immer wieder ins Fettnäpfchen tappt: da versuchen Struck und Fischer zu kitten was noch zu kitten ist und prompt kommt Schröder mit einem Geheimplan, dessen Vorankündigung auch den angeblichen Inititor Farnkreich zu einem Dementi verpflichtet. Und die
gemeinsame Erklärung von Frankreich, Rußland und Deutschland
wird spätesten Makulatur, wenn es im Sicherheitsrat um die Eigeninteressen der ehemaligen Großmächte geht! Die werden dann diplomatisch zeigen, was sie von Schröder halten.


henner antwortete am 12.02.03 (11:39):

@ baerliner,,,"Etwa 71% sind zum jetzigen Zeitpunkt gegen einen Krieg, legen sich aber nicht, wie Schröder, fest.
,,,meinst Du sie "eiern"so rum ,wie man es den Franzosen unterstellt,und zumutet,(sich nach allen Seiten Optionen offenlassen)? -das mag zwar politisch integer und diplomatisch clever sein-nach Moral kann da sowieso nicht gefragt werden.Ich glaube nicht ,das die anderen 29% für einen Krieg sind.
Die militärischen Kräfteverhältnisse sind im Verhältnis zum letzten Golfkrieg um ein Vielfaches schlechter für Saddam.Damals gab es mehr als nur eine akute Gefahr für Kuwait (ganz gleich wie sie zustande kam und wer noch dafür Verantwortung trägt)Heute hat er militärisch Null Chancen sich gegen die geballte Macht der Verbündeten nur eine Woche zu erwehren.(es sei denn es wird bei der "Gelegenheit"eine längerdauernde Übung der Militärs und Berichterstatter veranstaltet)Wir werden zu sehen bekommen wie genau die lasergesteuerten Bomben (meistens) ihre anvisierten Ziele treffen.Saddam hat die Wahl 1.er wird schlicht und einfach umgebracht /einfachste und billigste Variante 2.er wird gefangen genommen und es kommt zu einem Prozeß/kann für einige Politiker unangenehm werden (er weiß zu viel)sehr teure Variante 3.er schaffts zu emigrieren/ /,,dann gibts mehrere neue Varianten
aber nach diesem Krieg steht Deutschland(mit Schröder)ganz hinten in der Reiher derer die sich die Filetstücke teilen.
Wird aber nicht ganz hinten in der Reihe jener stehen,die Wiederaufbauhlife leisten.Mein Stolz auf Deutschland (unabhängig von meiner sonnstigen nicht allzu vorteilhaften Meinung über Schröder)wird aber um so grösser sein,je weiter hinten wir in der ersteren Reihe stehen.


Karl antwortete am 12.02.03 (11:40):

Es war an der Zeit, dass den Amerikanern jemand Paroli bietet. Sie erlauben sich sonst alles. Es mag sein, dass Deutschland zu schwächlich ist, insbesondere weil eine starke Opposition der Regierung in Deutschland in den Rücken fällt. Aber Schröder hat die Menschen hinter sich und dies nicht nur in Deutschland, sondern in Europa und in der ganzen Welt.

Schröder erstaunt zur Zeit viele, aber er hebt das Ansehen der Deutschen. Von überall her in meinem Umfeld höre ich nur Anerkennung für den Mut. Schröder kämpft für die richtige Sache. Wir sollten ihn unterstützen. für Heckenschützen, die Angst um ihre Pfründe haben, habe ich in dieser Frage kein Verständnis.


Barbara antwortete am 12.02.03 (11:52):

baerliner,

ich bin froh, dass Gerhard Schröder sich von Anfang an an den Artikel 26 (1) unseres Grundgesetzes gehalten hat, der da lautet:

"Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen."

Andere Politiker haben offenbar keine Schwierigkeiten, geltende Gesetze zu brechen. Das ist in meinen Augen erschreckend. Es werden Juristen bemüht, um irgendwie aus diesem geplanten Angriffskrieg einen Verteidigungskrieg zu machen. Der Irak soll als Angreifer dargestellt werden. Er bedroht die USA....

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen :-(((


baerliner antwortete am 12.02.03 (13:26):

Hier ist der neueste Spiegelartikel zum Thema Schröder und die SPD (und darüber hinaus)

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,234567,00.html


baerliner antwortete am 12.02.03 (13:37):

Barbara,

niemand verstößt gegen Artikel 26 des GG, wenn er sich seine Entscheidung in einer Sicherheitsratssitzung vorbehält und sich nicht vorher festlegt.

Genau das werfen ihm Leute wie ich vor, daß er mit seiner einsamen Entscheidung (er wird immer einsamer!) den Druck von Saddam genommen hat und damit natürlich auch Spannungen in Europa hervorgerufen hat, die Jahre nachwirken werden. Und ich denke, auch Fischer ist solcher Meinung und hätte sich genauso verhalten, wie ich es oben beschrieben habe. Und Fischer steht wohl kaum im Ruf, ein Arschkriecher von Bush zu sein. Er versteht es eben nur besser mit dem Florett zu fechten und nicht mit dem Säbel. Wobei Schröders Waffe ziemlich stumpf ist.


Karl antwortete am 12.02.03 (14:29):

@ baerliner
der von Dir zitierte Artikel ist von vorgestern. Gestern war folgendes zu lesen:

In glänzender Form habe er sich der Fraktion am Montagabend präsentiert, berichten SPD-Abgeordnete. In einer Sondersitzung der Fraktion lieferte Schröder eine feurige Rede. 80 Prozent seiner Erklärungen widmete er der Irak-Krise. Der Kanzler sei von den Abgeordneten "auf Händen getragen" worden, schwärmte Fraktions-Vize Ludwig Stiegler.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,234674,00.html


baerliner antwortete am 12.02.03 (14:41):

Karl,
es stimmt: der Artikel ist vom 10.2. - Sorry.

Was ich von der Schwärmerei Stieglers halte, steht anderswo.

Und es fragt sich, wie lange Schröder seine "glänzende Form" -
so es sie gab - durchhalten kann.


Fred Reinhardt antwortete am 12.02.03 (14:45):

Eine Ergänzung Karl.
So in Form hat die SPD Fraktion Gerhardt Schröder schon lange nicht erlebt. Immer wieder fenetischer Zwischenapplaus, am Ende einBegeisterungssturm.


baerliner antwortete am 12.02.03 (18:07):

Immerhin einer hat in der Sitzung nicht applaudiert: Klose!
Und Markus Meckel auch nicht.

Und der unten angegebenen Link zu einem Bericht der Welt liefert auch so einige nachvollziehbare Vermutungen, wer den
"Geheimplan" in den Spiegel lancierte.

Schröder vollzieht einen Balanceakt auf dem Drahtseil, der ihm einen Friedensnobelpreis wie Willy Brandt eintragen könnte, aber genauso gut zu seinem Sturz führen könnte, wenn nur Deutschland und Syrien im Sicherheitsrat gegen UN-Sanktionen stimmen.

Leider haben viele Friedensnobelpreise aber die Lage im nahen Osten überhaupt nicht geändert:-(

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2003/02/12/41227.html?s=1


mulde antwortete am 12.02.03 (19:04):

baerliner

In Deiner ganzen Argumentation liegt der Frust eines zu kurz gekommenen Politerkers

Du kommentierst mit keinem Wort die Diffamierung der Frau Merkel gegen den Bundeskanzler! “Er entwickle sich zur Gefahr für Deutschland“
Nimmt doch bitte mal dazu Stellung?
Letztendlich ist Gerhard Schröder immer noch der Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland.
Der eine ist also „Die Amtsperson“ während eine Frau Merkel eine ganz normale
Bundesbürgerin mit politischen Ambitationen ist- die zufällig Vorsitzende einer Partei
ist. Aber keine (noch) staatliche Funktion ausübt..
Hat sie nun das Recht – persönliche Beleidigungen dieser Art öffentlich auszusprechen?
Sicher wir äußern täglich ähnliche Sätze wollen wir deshalb eine Persönlichkeit
in Misskredit bringen.
Die Fraktion der SPD im deutschen Bundestag steht zu Gerhard Schröder
Und die Fraktion der CDU hat in einen Beschluss sich auf die Seite der USA gestellt.
Der Bundeskanzler getreu seines Eides will er Schaden von seinem Land nehmen.
Die Abgeordneten der CDU haben auch eine ähnliche Verpflichtung ihren Wählern
Gegenüber.
Nur die sind letztendlich für Kriegsvorbereitungen eines Angriffskrieges.
Das Kommentiere mal.
Nato hin Nato her -- ist die Bundesrepublik und damit Du persönlich
Durch den Irak bedroht?
Hierzu antworte bitte.


baerliner antwortete am 12.02.03 (22:42):

Mulde,

natürlich sind wir alle bedroht: wozu lagert sonst die Bundesregierung massenweise Pockenimpfstoffe ein.


Karl antwortete am 12.02.03 (23:36):

... weil das als ausgestorben geglaubte Pockenvirus in amerikanischen Militärlabors zum Zwecke der "Abwehr" überlebt hat und wir seit den Milzbrandbriefen in den USA wissen, dass die Amerikaner keine Kontrolle darüber haben, wohin ihre Biowaffen diffundieren.


Medea. antwortete am 12.02.03 (23:37):

Nicht Gerhard Schröder ist eine Gefahr,
die Gefahr geht von ganz anderen Seiten aus - das ist nun wirklich hinlänglich bekannt...
aber gefährlich kann es für ihn schon werden, denn sein Einsatz ist hoch.


Titus(WolfgangM.) antwortete am 13.02.03 (00:08):

Hallo Baerliner,

was Du vielleicht nicht gehört hast, aber in der Diskussion gestern abend bei Friedmann hättest hören können, das war der Ausspruch von Herrn Schäuble, daß bei Feststellung der UN, daß die ominösen UN-Resolution nicht seitens des Irak erfüllt wird, automatisch jeder Staat das Recht hat über den Irak mit Krieg herzufallen. Es war das erste Mal, daß sich Herrn Schäuble hier so klar erklärt hat:

Auch ohne eine eindeutige UN-Feststellung, daß ein Krieg gegen den Irak beschlossen wird, steht die CDU - besser die unsagbaren Figuren Schäuble und Merkel - auf Seiten der USA, sind also für einen völkerrechtswidrigen Krieg!
Leider ging diese Äußerung Schäubles in der Diskussion unter und da darüber war er sicherlich sehr froh.

Die Gefahr für unser Land und für Europa sind sicherlich Frau Merkel und Herr Schäuble (die anderen CDU-Kämpfer halten sich zurück, Taktik oder was??), über die Schändlichkeit dieser beiden, Verleumdungen über Kanzler Schröder zu verbreiten braucht man keinen weiteren Kommentar.

Und beide, Schäuble und Merkel, haben noch keinen Krieg erlebt, wissen nicht, was das überhaupt bedeutet. Ihre Gier nach Macht - die sie hoffentlich nie erlangen werden, das wäre eine Katastrophe für unser Land - läßt sie jeden Anstand vermissen.

Warum diskutieren wir nicht über die Folgen dieses Krieges, der kommen wird, weil die Bush-Administration das so will, blind und dumm, Folgen für unser Land für Europa?

Und ich bin froh und glücklich - wie viele hier im ST -, daß unser Kanzler unbeirrt zu seinem Wort steht. Würden uns die USA loben, würde Schröder etwas Falsches machen.

Lieber etwas ärmer und von gewissen Kreisen "geächtet", als Würde und Menschlichkeit verlieren.

Und über Spiegel und Co, die aus jedem Gerücht eine Story machen und Unrat verbreiten - was soll´s, das interessiert nur die geifernde Meute gewisser schwarzer Kreise - nicht aber alle CDU-Anhänger. Auch die können denken.

Ja, Baerliner, denk´nach, wie es war im Luftschutzkeller zu sitzen, das dröhnende Geräusch der Bomber zu hören, das dumpfe Böllern der 8,8-Flak und das Krachen der einschlagenden Bomben - ach, ja, hast Du nie gehört, bist noch zu jung?

Nun, die Irakis werde es hören, in anderer Form - und sie werden elendlich verrecken, weil Bush es so will.

Bleibt nur noch die Hoffnung, daß die Irakis sich wenigstens etwas wehren können, je mehr, je schneller ist Bush erledigt. Die USA können und werden den Irak zerstören, nur den Krieg können sie nicht gewinnen. Niemals.

Wenn das geschieht, dann allerdings kann es geschehen, daß wir wieder ein besetztes Land werden, es sind ja - leider -noch viele amerikanische Soldaten hier im Land und unsere Soldaten können uns nicht verteidigen, sie sind in alle Welt zertreut.

Der wahre Feind in der Welt, der wahre Schurkenstaat, das sind gegenwärtig die USA - und vielleicht die Briten.
Aber, laßt uns daran denken, die Mehrzahl der Amerikaner sind auch gegen den Krieg und damit gegen Bush - allen veröffentlichten und offiziellen Zahlen zum trotz. Und mit diesen Amerikanern gibt es dann einen Neuanfang, wenn der Albtraum Bush erledigt ist. Das hoffe und meine ich.

Grüß Dich, Baerliner, und fange an nachzudenken!

Meint Titus(WolfgangM), der alte Preuße aus Berlin.


Titus(WolfgangM.) antwortete am 14.02.03 (12:09):

Hallo Baerliner,

hat es Dir die Sprache verschlagen oder fällt Dir keine Antwort ein?

Oder - ....??

Gruß Titus(WolfgangM)


mulde antwortete am 14.02.03 (12:44):

Aber Wolfgang...
Unser Freund baerliner ist doch pfiffig
er wartet ab was nach der heutigen Sitzung im
Sicherheiheitsrat so rauskommt.
Solltest Du jedoch die gestrige Bundestagssitzung meinen.
Da hat ihm wahrscheinlich die Reden der Angela Merkel
und der grauen Eminenz "Schäuble" und aber die Bemerkungen
von Sonyboy Guido die Sprache verschlagen.


baerliner antwortete am 14.02.03 (19:22):

Ach mulde und Titus,

ob es mir die Sprache verschlagen hat oder nicht, ist doch völlig irrelevant oder?

Und wieso sind Merkel, Schäuble "Kriegstreiber", wenn sie klar und deutlich audrücken, daß man Krieg als ultima ratio nicht ausschließen dürfe? Meint Ihr denn wirklich, die beiden sind wirklich so "unchristlich", daß die den Krieg auf Teufel komm raus wollen? Was sie anprangern, ist die Festlegung Schröders, auf keinen Fall eine UNO-Resolution für "schwerwiegende Maßnahmen" zu unterstützen. für mich ist ein Krieg immer noch nicht beschlossen, auch wenn Bush mit dem Säbel rasselt. Was soll er denn sonst machen, um Saddam zum
Einlenken zu bewegen? Durch Schröders "konsequentes Eintreten
gegen einen Krieg" wird der Krieg nur wahrscheinlicher! Ich habe heute im gedruckten Handelsblatt einen sehr interessanten Artikel dazu gelesen, der Schröder Recht in seiner Ansicht zu den Folgen eine Irak-Kriegs gibt, aber gleichzeitig fragt, ob man deshalb einen Despoten wie Saddam
durch "Kriegsablehnung" unterstützen müsse. Und genau darum geht es für mich!

Internet-Tipp: Rainer.P.Schulze@gmx.de


Titus(WolfgangM.) antwortete am 14.02.03 (19:51):

Hallo Baerliner,

ich habe gerade im Thema "Strafmaßnahmen gegen Irakrebellen" eine Antwort an Nuxel verfaßt und brauche mich hier nicht zu wiederholen.

Nur so viel:
Schäuble hat gesagt, daß er auch dann an der Seite der USA steht, wenn diese ohne UN-Beschluß den Krieg gegen den Irak beginnen (der wahrscheinlich bereits still und leise begonnen hat).

Also, Krieg in jedem Fall, heißt es bei Schäuble und Merkel. Wie soll man das kommentieren oder positiv verteidigen?

Denke doch einmal darüber nach, was wäre, würde der Kanzler Steuber heißen - natürlich wären wir dann Freunde von Bush - und das wäre schändlich, schändlich mit diesem Mann gut Freund zu sein!

Titus(WolfgangM)


Karl antwortete am 14.02.03 (21:07):

@ baerliner,


ja, ich glaube, dass Merkel und Stoiber unchristlich genug sind, um dem christlichen Gebot "Du sollst nicht töten" aus dem niedrigen Beweggrund der Vorteilsnahme abzuschwören. Sie versprechen sich von der Freundschaft mit dem mutmasslichen Verbrecher Bush (der vor ein Gericht gehört, wenn er den Krieg vom Zaun bricht) politische wie wirtschaftliche Vorteile für sich und ihre Partei.

@ Titus,


wir sind einer Meinung. Es wäre schändlich, zu den Freunden von George Bush gezählt zu werden. Wenn ich mir dessen zynisches Mienenspiel bei seinen letzten Reden ansehe, ...