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THEMA:   Die erste Strafaktion: Die Bush-Krieger booten deutsche Rüstungsfirma aus

 16 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 06.02.03 (15:17) mit folgendem Beitrag:

Nicht, dass ich darüber traurig wäre... Der deutsche Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) verliert einen wichtigen Auftrag von der US-Army.

Was allen klar sein sollte:

Das ist der Anfang... Das wird nicht die letzte Strafaktion bleiben.

Die Bush-Krieger sind stinksauer über die deutsche Weigerung, bei ihrem Krieg ums Öl mitzumachen. Demnächst werden wir es noch mehr zu spüren bekommen, was es heisst, einer Supermacht mit Würde und nicht unterwürfig gegenüber zu treten.


Karl antwortete am 06.02.03 (15:51):

Wenn dies wirklich die "Beweise" sein sollten, die Powell vorgelegt hat - ich kann es nicht glauben, dass aufgrund solcher nichtssagender Bilder ein Krieg angezettelt werden soll:

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,grossbild-240416-233890,00.html


Günter Peltz antwortete am 06.02.03 (17:20):

Siehe meinen Beitrag in : Wie Verkommen ist die USA


Rainer (Klr) antwortete am 06.02.03 (21:14):

In den Hintern der USA kommt man nicht mehr rein, da ist es schon zu voll...

Lasst uns hier bleiben und saubere Luft atmen.


Wolfgang antwortete am 07.02.03 (01:20):

Es ist unglaublich, mit welcher Arroganz und Niedertracht die Bush-Krieger uns Deutsche behandeln. Richard Perle, Berater von US-Kriegsminister Donald Rumsfeld, sagt: "Die Deutschen spielen keine Rolle mehr."

Diejenigen also, denen es per Verfassung und Strafgesetzen verboten ist, einen Angriffskrieg zu planen, vorzubereiten oder zu führen oder solch einen direkt oder indirekt zu unterstützen (egal, wer ihn führt), die spielen keine Rolle mehr.

Diejenigen, die die treuesten Verbündeten der USA nach dem krieg waren und hunderte von Milliarden Schadenersatz an Opfer des deutschen Angriffskrieges zahlten, spielen keine Rolle mehr.

Diejenigen, die während der Zeit des Kalten Krieges die Stationierungskosen der amerikanischen Soldaten in Deutschland vollständig zahlten, spielen keine Rolle mehr.

Diejenigen, die bis zum heutigen Tag den USA deutsches Land und deutsche Einrichtungen zur Verfügung stellen, spielen keine Rolle mehr.

Warum? - Weil unsere Regierung es wagte, aufzubegehren und aufzustehen gegen die Imperatoren.

Ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube mehr machen: Alle Deutschen, die sich gegen die Interessen unseres eigenen Landes stellen und die Interessen der Bush-Krieger vertreten - vorneweg Politiker der Union... Stoiber, Merkel, Merz, Schäuble + Co. - sind für mich vaterlandslose Gesellen. Sie verraten das eigene Volk, zu dem sie doch auch gehören. Ich stelle sie auf eine Stufe mit den Ulbrichts und den Honeckers, die unser Volk an die russischen Imperatoren verrieten.


Felix antwortete am 07.02.03 (01:47):

Als Deutscher wäre ich nach diesen nieträchtigen Worten aus dem Mund der grössenwahnsinnigen Amis auch stocksauer.
Die Aussenministerin der Schweiz hat anlässlich des WEF in Davos C. Powell die gleiche Haltung wie Deutschland mitgeteilt. Weil eine militärische Unterstützung aus Neutralitätsgründen ausser Betracht fällt, wurden wir nicht zum Schurkenstaat degradiert!
Nachbarn ...lasst euch das nicht gefallen!


Karl antwortete am 07.02.03 (08:21):

@ Wolfgang,


so wenig hilfreich wie ich in früheren Zeiten den Anwurf "vaterlandslose Gesellen" an die Sozis von Unionsanhängern gefunden habe, so wenig hilfreich ist dieser Anwurf heute an Anhänger der Union. Diesen Vorwurf kann man so nicht anbringen. Das ist unsachlich und in dieser pauschalen Art schon gar nicht zutreffend und schafft auch keine Verbündeten. Damit würde Deutschland weiter geschwächt, weil nun auch die Gräben innerhalb verstärkt würden.

Gestern haben sich auch alle Unionspolitiker, die ich gehört habe, gegen die amerikanische Anmaßung verwahrt. Nur Einigkeit innerhalb Deutschlands und innerhalb Europas kann langfristig ein glaubhaftes Gegengewicht aufbauen. Daran muss gearbeitet werden und nicht in emotionaler Verzweiflung an der Vertiefung der Gräben.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Barbara antwortete am 07.02.03 (09:55):

Lieber Karl,

nicht einmal die Kirchenvertreter bleiben so cool wie Du...

Im Spiegel zu lesen:

>>Landauf, landab sind die Kirchenoberen - ob katholisch oder protestantisch - in Sachen Irak unausgesprochen auf gehörige Distanz zur Union gegangen. Der Schlingerkurs der Christdemokraten und Christsozialen, mehr noch aber ihre Flucht vor einer offenen Aussprache über einen Krieg, bringt die Parteien zudem bei ihrer christlichen Wählerschaft in Bedrängnis. Erst kürzlich musste Vizefraktionschef Wolfgang Schäuble bei einer Podiumsdiskussion in der protestantischen Marktkirche in Hannover erleben, welche Emotionen das Thema entfacht. Es gab Pfiffe, Zwischenrufe aus den vollbesetzten Reihen im Gotteshaus - in der Mehrzahl ältere Bürger.<<

Du hast sicher recht, dass es Deutschland gut anstünde, Einigkeit in der Irak-Frage zu zeigen. für mich sind die Äußerungen namhafter Politiker der C-Parteien, allen voran die Wolfgang Schäubles, beschämend. Bei dem Gedanken, diese Leute könnten unser Land regieren, wird mir angst und bange.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,234017,00.html


Wolfgang antwortete am 07.02.03 (10:08):

Mit Kriegern gibt es keine Verständigung... Das ist die Lehre aus der jüngsten deutschen Geschichte.

Und was die "Unsachlichkeit" betrifft, Karl, das habe ich mir schon so oft von Dir und von anderen anhören müssen... Ich sage es gerne noch einmal:

Ich bin total einseitig und unsachlich und emotional und kompromisslos auf der Seite der Kriegsgegner. Kriegstreiber - nicht nur die von der Union - sind mir pauschal ein Graus. Die werden nie unsere Verbündeten werden. Darüber hinaus sind deutsche Politiker (ein paar habe ich genannt), die den Bush-Kriegern in den Arsch kriechen, für mich vaterlandslose Gesellen. Gegen die muss man kämpfen.


schorsch antwortete am 07.02.03 (10:27):

für Felix
Vielleicht ist Powell auch einfach dem Charme der neuen Aussenministerin erlegen? (;--))))
Micheline Calmy-Rey beweist jedenfalls, dass man mit fraulichem Charme oft mehr erreicht als mit Poltern!


Ebba antwortete am 07.02.03 (12:34):

Hallo Wolfgang,
in Deiner Pauschalverurteilung all derer, die sich in der Irakfrage eine andere Meinung erlauben, schreckst Du vor keiner Diffamierung zurück. Vaterlandslose Gesellen und Verräter am eigenen Volk ist schon starker Tobak.

Die Ähnlichkeit zur amerikanischen Haltung (wer die Schurken sind bestimme ich) irritiert mich schon sehr.

Ein derart radikales Verhalten ruft Trotz hervor und ist wenig hilfreich.

Ich will diesen Krieg auch nicht und hoffe, dass die Union ihr parteitaktisches Verhalten in dieser Frage aufgibt. Aber ich lasse mich als CSU-Wählerin nicht in die Ecke der Kriegstreiber drängen.


Wolfgang antwortete am 07.02.03 (13:17):

PETER GAUWEILER ist sogar ein führendes Mitglied der CSU und geisselt die US-Vasallen in seiner Partei mit den Worten:

"Ihr müsst entscheiden, ob Bush Recht hat oder der Papst!"

Damit gehört er zu den ganz Wenigen in der Union, die sich klar und deutlich gegen den Krieg der USA ums Öl aussprechen.

Die meisten CSU/CDU-Oberen gefallen sich lieber in der Rolle der vaterlandslosen Gesellen.

CSU/CDU-WählerInnen werden wohl mehrheitlich gegen den Krieg sein, so wie die meisten Deutschen dagegen sind. CSU-/CDU-WählerInnen, die gegen den Krieg sind, haben dann aber auch die Pflicht, dieses "ihren" Abgeordneten und "ihrer" favorisierten Partei ebenso klar zu sagen, wie das PETER GAUWEILER getan hat.


Angelika antwortete am 07.02.03 (13:33):

Traurig genug, dass man parteilich denn auch gleich zugeordnet wird, wenn man absolut gegen den Krieg ist - bei manchen Beiträgen hat man den Eindruck, dass die 70% Bundesbürger, die GEGEN den Krieg im Iraq sind, automatisch auch der SPD/oder GRÜNEN zugeordnet werden -
Krieg oder nicht Krieg sollte wirklich nicht parteipolitisch gesehen werden, auch wenn es scheinbar schon wieder eher ein Wahlkampfthema und keine Menschenrechts- und Friedensfrage ist.


Karl antwortete am 07.02.03 (13:48):

@ Barbara,


ich fühle mich falsch verstanden. Ich bleibe nicht cool bei der Frage Krieg oder nicht Krieg. Ich habe mich nur dagegen gewandt, mit der Phrase "vaterlandslose Gesellen" zu operieren, weil das nur verprellt und der Sache nicht dient. Ich gebe ja zu, selber diese emotionale Retourkutsche auf frühere Vorwürfe an SPDler schon im Kopf gehabt zu haben, aber ich bleibe dabei, ihr Gebrauch ist kontraproduktiv.

Ich kann starke Emotionen in der Frage "Krieg oder Frieden" verstehen, ich habe sie selber, aber ich halte die daraus abgeleitete konfrontative Argumentation von Wolfgang für schädlich in der Sache.

Mit den besten Grüßen

Karl


Wolfgang antwortete am 07.02.03 (13:56):

Es gibt noch einen in der Union, der nicht mitmacht im Chor der Pro-Amerikaner (besser: der Bush-Anhänger): JÜRGEN TODENHÖFER, langjähriger Abgeordneter der CDU, immer noch Mitglied dieser Partei, jetzt Manager im Burda-Verlag.

Der nennt Bush einen "[...] Anti-Amerikaner, weil der die Werte verrät, für die dieses wunderbare Land steht.".

Über das Verhalten der CDU-Parteioberen im Zusammenhang mit dem Krieg der Amerikaner ums irakische Öl sagt er: "Dafür fehlen mir selbst die Worte. Ich bin fassungslos. Die Union hatte als Regierungspartei offensichtlich weniger Probleme, sich aus Kriegen rauszuhalten. Und jetzt, in der Opposition, schafft sie es nicht, laut 'Nein' zu sagen. Dabei spürt und sieht fast jeder Mensch, wie ungesetzlich und unmoralisch dieser Krieg wäre."

Quelle der Zitate... INTERVIEW MIT JÜRGEN TODENHÖFER: "30 Tage Bomben provozieren 30 Jahre Terrorismus" - SPIEGEL ONLINE - 24.01.2003


henner antwortete am 07.02.03 (17:41):

@ Wolfgang,,Deine Beispiele für:"Die Deutschen spielen keine Rolle mehr" vom 07.02.03 (01:20)
,,,,,haben sie die je gespielt? war dies denn je gewollt?
es gab und gibt genügend Vertreter (besonders Frankreichs Englands und der USA)denen es gegen den Stricht ging,sich vorzustellen,daß Deutschland eine Rolle spielt.Wenn solche Aussagen was für mich recht unwahrscheinlich ist, wie:
"Churchill: ‘Wir werden Deutschland zu einer Wüste machen’
Harris: «Ich glaube nicht, dass die verbliebenen deutschen Städte die Knochen eines einzigen britischen Grenadiers wert sind.» (I do not believe that the whole of the remaining cities of Germany are worth the bones of one British Grenadier)
"Wir sind 1939 nicht in den Krieg eingetreten, um Deutschland vor Hitler oder die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor dem Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, daß wir eine deutsche Vorherrschaft in Europa nicht akzeptieren können." (2)
Die britische Times schrieb dazu: "Wenn Deutschland in den nächsten 50 Jahren wieder Handel zu treiben beginnt, ist dieser Krieg umsonst geführt worden." (3)
Clemenceau:"20 Millionen Deutsche sind zuviel!"
,,,ich denke und hoffe ,daß solche -und schlimmere Aussagen-
in der heutigen Zeit wohl eher gedacht als ausgesprochen werden und auch die Ausnahme sind
,,das ist wohl das Dilemma der Deutschen z.Z. was sie auch tun und sagen,es wird immer welche geben die es negativ auslegen,egal ob wir einem Krieg zustimmen oder ihn ablehnen.


Barbara antwortete am 07.02.03 (21:23):

Lieber Karl,

ich habe Dich schon richtig verstanden.....
Aber es grenzt für mich ans Übermenschliche, in diesen Zeiten sachlich bleiben zu können. Würde ich das wiedergeben, was meine "Kinder" (alle drei in den Zwanzigern) den Bush-Leuten lautstark wünschen, würde ich sofort von Dir gesperrt werden.

Aber irgendwo muss diese Fassungslosigkeit, dieses Entsetzen, diese Verzweiflung sich schließlich entladen. Anderenfalls könnte man wahnsinnig werden :-(((

@ Angelika

Sicher hast Du recht, dass CDU/CSU-Wähler nicht mit Kriegstreibern gleichzusetzen sind. Trotzdem wage ich nicht daran zu denken, wo Deutschland heute unter der Führung von Stoiber stehen würde. Die Aussprüche von Schäuble sind mehr als beängstigend.....

Wirtschaftlich gesehen wäre eine CDU/CSU-Führung sicher von Vorteil, da wir dann an dem Boom der Rüstungsindustrie teil hätten. Trotzdem schnalle ich lieber den Gürtel enger, als mich über derartige Geschäfte zu freuen.