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THEMA: "auf dem Weg zu einem neuen Europa"
3 Antwort(en).
von Selasinsky ,York
begann die Diskussion am 09.04.01 (18:40) mit folgendem Beitrag:
Wollen die Völker Europas die europäische Union so,wie sie sich heute darstellt?Oder müssen ganz neue Wege begangen werden-mit Hilfe einer Verfassung,die das Gewirr von einzelnen Konferenzbeschlüssen klärt und ein Europa zum Anfassen schafft? Ein Thema,das hier mal diskutiert werde sollte,denn die Europa-Verdrossenheit weitet sich immer mehr aus. Ich bin für eine Neuordnung und leichtere Erkennbarkeit der europäischen Organe.Nämlich für die Schaffung zweier Parlamentskammern anstelle des heutigen Ministerrats und einer Bürgerkammer anstelle des derzeitigen Europaparlaments. Sind einige Teilnehmer hier anderer Meinung?
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Johannes Michalowsky
antwortete am 10.04.01 (14:41):
Lieber York,
noch ein paar politische Instanzen mehr? Dein Wort von der Europa-Verdrossenheit kann sich doch nur auf politische Aspekte beziehn. Ich denke, so verdrossen ist die europäische Menschheit gar nicht. Ist es nicht wunderbar, wie frei wir uns bewegen können, selbst in einem Land, das ich in meiner Jugend noch als unseren Erbfeind verkauft bekommen habe?
(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)
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MThrein
antwortete am 10.04.01 (15:28):
Die Völker Europas haben sicher kaum eine einheitliche Vorstellung davon, wie ein gemeinsames Europa aussehen sollte. Keiner möchte die positiven Dinge seiner Nation oder Region aufgeben, was auch wichtig ist, denn es beinhaltet positive Identität mit der Nationalität. Die wenigsten sind bereit für ein gemeinsames Europa auf etwas zu verzichten, was aber nicht möglich ist. Dann kommt noch eine irrationale Zukunftsangst dazu, die sich besonders stark in der Angst vor dem Euro konkretisiert. Eine Ursache ist sicher, dass die europäischen Organe sehr kompliziert sind und von vielen nicht verstanden werden. Ich glaube nicht, dass es ausreicht die europäischen Organe neu zu ordnen, um eine höhere Akzeptanz für Europa bei der Bevölkerung zu erreichen. Eine Diskussion über die einzelnen Organe in Europa kann aber sicher helfen, den Menschen diesen Staat „Europäische Union" näher zu bringen. Ich bin für ein gemeinsames starkes Europa und halte es auch für wichtig, dass dieses politische Gebilde besser durchschaubar wird. Wie das möglich ist weiß ich nicht, bin aber gerne bereit mit darüber nachzudenken. Gleichzeitig muss man aber immer auf die positiven Dinge hinweisen, die uns dieses gemeinsame Europa schon gebracht hat, wie Johannes das in seinem Beitrag getan hat. Ich glaube, alle die viel und gerne reisen lieben diese offenen Grenzen.
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Manfred Franz
antwortete am 12.04.01 (09:42):
Alle, die heute, offen oder verdeckt, Gegner eines vereinten Europa sind, haben vergessen -oder nicht erlebt-, was uns das Europa der Nationalstaaten gebracht hat: In einem Jahrhundert zwei Weltkriege. Das allein dürfte ausreichend Legimitation für das Streben nach einem geeintem Europa sein. Das schließt doch nicht aus, dass jedes Land, jede Region seine/ihre Idendität hat, bewahrt und pflegt. Auch die uns Europäern so einheitlich scheinenden USA haben ihre regionalen Unterschiede, die Eigenstaatlichkeit der Bundesstaaten gewahrt, dort, wo einheitliche Gesetze nicht unbedingt notwendig scheinen (Z.B. Todesstrafe). Hier wie bei allen Vereinigungen, nicht Vereinnahmungen, solte gelten: So wenig wie nötig in die einzelnen Länder hineinregieren, soviel wie möglich gemeinsam aufbauen. Zur genauen Abgrenzung der Rechte und Pflichten der Länder, Staaten und des Ganzen wäre eine Verfassung schon richtig. Vielleicht ist das einer der nächsten Schritte nach dem Euro?
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