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THEMA:   Die Welt vor einem Weltkrieg? - Es spricht vieles dafür...

 6 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 04.02.03 (13:15) mit folgendem Beitrag:

Was viele Menschen vorhergesagt haben, ist eingetreten: Die Kriegspolitik der Bush-Krieger hat die Welt an den Rand eines Weltkrieges gebracht.

Der Nahe Osten ist zum Pulverfass geworden und es fehlt nur noch der letzte Auslöser, bis die ganze Region buchstäblich explodiert.

In Asien zeichnet sich eine weitere Kriegsfront ab... Nordkorea's Regime droht seit Wochen mit einem Atomkrieg. Die Truppen in der Region - nord- und südkoreanische und amerikanische - sind in Alarmbereitschaft versetzt worden. REUTERS meldet heute, dass die USA starke Truppenverbände in die Pazifik-Region verlegen wollen. Amerikanische Bomber, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe - allesamt nuklear bewaffnet - sollen näher an die koreanische Halbinsel verlegt werden.

Der Befehlshaber der US-Truppen im Pazifik-Raum - Admiral THOMAS FARGO - hatte schon letzte Woche dringend eine Verstärkung seiner Truppen gefordert.

Steht die Welt vor einem neuen Weltkrieg?


henner antwortete am 04.02.03 (16:31):

Im Ersten Weltkrieg starben insgesamt
fast zehn Millionen Menschen, über 20 Millionen wurden verwundet
Historiker sind der Meinung er war ein Konflikt aufgrund:
gegenseitigen Bündnisverpflichtungen,
machtpolitischen und strategischen Erwägungen,
wirtschaftlicher Rivalität und
militärischem Wettrüsten

Im 2. Weltkrieg starben weltweit etwa 60 Millionen Menschen davon mindestens 20 bis 30 Millionen Zivilisten (bei ca 6 Millionen Holocaustopfern)
Er entstand vor allem wegen wirtschaftlicher Rivalität und übersteigertem Nationalismus

Im 3.Weltkrieg sterben,,,,,,,,vielleicht 600 Millionen Menschen ???
ich kann es mir nicht vorstellen daß es die -ja so friedliebenden,gottesfürchtigen,-Amerikaner auf einen Flächenbrand abgesehen haben.Sie planen doch eher mit einem schnellen,"überraschenden"lokal begrenzten Präventivschlag,den man so nach und nach an verschiedenen Orten dieser Welt möglichst ungetraft wiederholen kann.Ich sehe nicht die den amerikanern geschlossen und entschlossen entgegenstehende militärische Kraft.(das könnte sich jedoch je nach Verlauf , Erfolgsaussicht, Gefährdungspotential ,Gewinnverteilung usw. schnell ändern)


Karl antwortete am 04.02.03 (18:56):

Ich sehe auch keinen Weltkrieg in dem Sinne, dass sich nun Staaten jahrelang gegenseitig kaputt bomben. Militärisch ist die derzeitige Situation wirklich nur mit dem Römischen Reich zu Cäsars Zeiten vergleichbar. Wie damals gibt es eine Militärmacht, die allen anderen haushoch überlegen ist.

So wie Caeser ohne Rücksicht auf Moral und Menschen Kriege vom Zaun brach, um seine Macht zu erweitern, so bricht die USA heute einen Krieg vom Zaun, um ihre Macht zu sichern, und droht, dies sei nur der Anfang.

Allerdings hinken alle Vergleiche. Früher hatten Rebellen nur Schwerte und Schilde, heute haben sie Bomben (und kapern Flugzeuge). Zudem wandelt sich die Welt heute wesentlich schneller als damals. Wer weiß wo die Chinesen in 30 Jahren stehen, wer weiß, wie dynamisch sich heutzutage Machtverhältnisse auch wieder ändern können.


Wolfgang antwortete am 05.02.03 (00:19):

@henner... Ich sehe das auch so, dass die Bushies es nicht auf einen Flächenbrand abgesehen haben. Alle Imperatoren dachten, dass sie dank militärischer Überlegenheit in mehr oder weniger schnellen 'Blitzkriegen' siegen werden. Wie gesagt, sie DACHTEN es... Gekommen ist es immer anders. Den Bushies wird es früher oder später (ich vermute, eher früher) nicht anders gehen.

@Karl... Wer will schon wissen, wie es genau kommen wird. Gerade Kriege führen zu einer ungeheuren politischen Dynamik. Einfach ausgedrückt: Kriege sind unberechenbar.

Wer hätte im August 1914 bei der allgemeinen Kriegsbegeisterung gedacht, dass vier Jahre später die mächtigen Dynastien Europas binnen zwei, drei Wochen weggefegt würden? Dass das alte Europa untergehen würde und zwei neue Imperien entstehehen würden - die UDSSR und die USA?

Kluge Menschen, die diese Entwicklung VOR dem Krieg prognostizierten, wurden (im besten Fall) als Verrückte abgestempelt, im schlechtesten Fall ermordet - aus Wut darüber, weil sie das Richtige zur Unzeit sagten.


Günter Peltz antwortete am 05.02.03 (19:47):

A. Einstein wurde gefragt, mit welchen Waffen wohl der 3. Weltkrieg ausgefochten würde. Seine Antwort: "Das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Aber der 4. wird mit Keulen, Speeren und evtl. Pfeil und Bogen geführt werden!"
Ich befürchte, A. E. wird recht haben!


Wolfgang antwortete am 06.02.03 (11:53):

Wie weit sich die "Logik" der Bush-Krieger mittlerweile verbreitet hat und von anderen Regimen kopiert wird, zeigt dieses Beispiel:

Die Führung Nordkoreas geht davon aus, dass ihr Land das nächste Ziel der amerikanischen Aggressoren sein wird. Die Anwort der Nordkoreaner: Wir behalten uns - ebenso wie die USA - einen präventiven (Atom-)Schlag gegen unsere Feinde vor...

"Pre-emptive attacks are not the exclusive right of the US." (Ri Pyong-gap gegenüber der britischen Zeitung "Guardian")

Webtipp...

Guardian - 06.02.2003
N Korea threatens US with first strike
Pyongyang asserts right to pre-emptive attack as tensions rise over American build-up
By JONATHAN WATTS (Pyongyang)
https://www.guardian.co.uk/korea/article/0,2763,889679,00.html

Internet-Tipp: https://www.guardian.co.uk/korea/article/0,2763,889679,00.html


DorisW antwortete am 06.02.03 (20:39):

Vorhin fand ich beim Stöbern folgendes Gedicht von Erich Kästner... ich zitiere es im Original-Wortlaut:

Erich Kästner:

Das letzte Kapitel

Am 12. Juli des Jahres 2003
lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
Daß ein Bombengeschwader der Luftpolizei
die gesamte Menschheit ausrotten werde.

Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
daß der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen läßt,
als alle Beteiligten zu vergiften.

Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck.
Nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben.
Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck.
Man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.

Am 13. Juli flogen von Boston eintausend
mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort
und vollbrachten, rund um den Globus sausend,
den von der Weltregierung befohlenen Mord.

Die Menschen krochen winselnd unter die Betten.
Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald.
Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten.
Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.

Jeder dachte, er könne dem Tod entgehen.
Keiner entging dem Tod, und die Welt wurde leer.
Das Gift war überall. Es schlich wie auf Zehen.
Es lief die Wüsten entlang. Und es schwamm übers Meer.

Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.
Andre hingen wie Puppen zum Fenster heraus.
Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.
Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.

Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.
Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.
Die Flugzeuge irrten, mit tausend toten Piloten,
unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.

Jetzt hätte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte,
völlig beruhigt, ihre bekannte elliptische Bahn.