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THEMA:   BIN LADEN ist verschwunden, HUSSEIN ist gekommen

 7 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 01.02.03 (01:25) mit folgendem Beitrag:

Ist es euch aufgefallen... Das 'Böse' hatte eine gewisse Zeit einen Namen: OSAMA BIN LADEN. Doch in dem Masse, wie dieser fast völlig aus den Schlagzeilen verschwunden ist, hat SADDAM HUSSEIN dessen Platz eingenommen.

Der Philosoph PAUL VIRILIO spricht in diesem Zusammenhang vom "[...] Theater der medialen Repräsentation [...], das über austauschbare Helden verfügt.".

Offensichtlich brauchen Kriegsherren den "Schurken". Sie brauchen ihn, um ihren AnhängerInnen den leicht fassbaren Kriegsgrund zu liefern. Es muss massenhaft Kleingeister geben, die das Spiel nicht nur nicht durchschauen, sondern sogar eifrig mitspielen. ;-)


Barbara antwortete am 01.02.03 (02:04):

Ja, Wolfgang,

in unserer Mediengesellschaft muss man verdammt aufpassen, dass man nicht der Verdummung erliegt. Der Hauptteil der Nachrichten besteht aus nichtssagenden Filmbeiträgen. Es gibt nur ein Thema: den Irak von Saddam befreien.

Jahrelang hat er seine Schreckensherrschaft unbehelligt ausüben können. Es interessierte nicht. Man hat fleißig Geschäfte mit ihm gemacht. Nun ist er plötzlich ganz gefährlich geworden. Da er die letzten Jahre nichts Vorzeigbares verbrochen hat, muss man Ängste aufbauen, was er theoretisch alles machen könnte. Soll er doch beweisen, dass er es nicht könnte, selbst wenn er wollte. Dieses muss man den Menschen über Monate jeden Tag in jeder Nachrichtensendung einhämmern, damit es sich in den Hirnen festsetzt: Saddam ist die größte Bedrohung unserer Welt! Ein "Präventivkrieg" ist daher das einzig Richtige, auch wenn ihn noch so viele Gesetze verbieten.


mechtild antwortete am 01.02.03 (12:59):

Das Schlimme ist, dass auch wenn es die Friedensbewegung schaffen sollte, diesen Krieg zu verhindern, wird Bush einen anderen Buhmann aufbauen und einen anderen Krieg beginnen wollen. Die Friedensbewegung wird nicht die Kraft und die finanziellen Mittel haben Bush oder einen anderen, der nach ihm kommt daran zu hindern ihre Kriege zu führen, solange sie Unterstützer finden; die sie an die Macht bringen. Ich glaube der Kampf um den Frieden ist verloren.


schorsch antwortete am 01.02.03 (15:24):

Der Slogan der Römischen Cesaren war: Brot und Spiele.
Bushs Slogan: Brot dank Kriegen.


Barbara antwortete am 01.02.03 (16:46):

Ihr habt sicher auch inzwischen von dem schrecklichen Unfall der Raumfähre "Columbia" gehört, die mit sieben Astronauten an Bord im Landeanflug zerbrach. Ein Regierungsbeamter hält einen Zusammenhang mit Terrorismus für unwahrscheinlich, immerhin befand sich zum ersten Mal ein Israeli an Bord. Diese Aussage wundert mich, denn anderenfalls hätte man doch endlich einen Grund für den offiziellen Start des heißersehnten Krieges der Bush-Leute.


Helga B. antwortete am 02.02.03 (22:39):

Inzwischen soll angeblich jeder 2. Amerikaner glauben, Hussein habe den Anschlag vom 11.09. organisiert.


Barbara antwortete am 02.02.03 (23:15):

Etwa gleich viele sind auch der Meinung, der Irak grenze an Amerika.....


Ursula Trautmann antwortete am 02.02.03 (23:45):

Ich bin froh, wenigstens einige kritische und ironische Stimmen zu lesen! Es tröstet mich und gibt mir das Gefühl ich bin nicht alleine! danke!