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THEMA: Was lesen US-Bürger in den Zeitungen und was die Europäer ?
4 Antwort(en).
christa
begann die Diskussion am 30.01.03 (11:00) mit folgendem Beitrag:
Der Focus Nr.4 der letzten Woche brachte einen Artikel über die unterschiedliche Presse in Amerika und hier in Europa. Zitat: Die grosse Kluft - Amerika spricht eine Sprache, Europa eine andere: "Diesseits und jenseits des grossen Teiches überraschte das US-Nachrichtenmagazin "Time" seine Leser in der vergangenen Woche mit zwei grundverschiedenen Titieln: "Mad at America" lautete die Schlagzeile für den europäischen Leser. Während in dieser Ausgabe die wachsende Kluft zwischen den USA und Europa in der Irak-Frage unter die Lupe genommen wurde, servierte man den US-Bürgern lieber Gesundheitstipps und ein Titelblatt zum Thema Yoga und Meditation. Von der zunehmend antiamerikanischen Stimmung in Europa erfuhren die amerikanischen "Time"-Leser nichts."
Auch die grossen Tageszeitungen der USA z.B. "Washington Post" oder "New York Times" haben US und Europa Ausgaben und bringen nicht immer die gleichen Artikel.
Werden wir Europäer anders informiert als die US-Bürger?
Internet-Tipp: https://www.focus.de
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Barbara
antwortete am 30.01.03 (11:52):
Da hat die "Time" doch recht weise entschieden:
Bush und seiner Mannschaft kann z.Zt. wirklich nur noch Yoga und Meditation helfen.....
Vielleicht kommt die ganze Nation wieder zur Vernunft, wenn sie der Aufforderung der Titelseite nachkommt ;-)))
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Poldi
antwortete am 30.01.03 (18:06):
"Von der zunehmend antiamerikanischen Stimmung in Europa ..."
Ach? Ich dachte immer, es gäbe keinen Antiamerikanismus bei uns hier, ich dachte, es werde zwischen Bush, US Administration und den Menschen dort unterschieden? Wenigstens hier im ST???
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Nienenueteli (NN)
antwortete am 30.01.03 (19:01):
@ Poldi
Es gibt tatsächlich keinen Antiamerikanismus. Das habe ich vor einiger Zeit gesagt. Ich habe gute Freunde in den USA - das wird auch so bleiben. Lediglich meine Reisen dorthin werde ich aufs Minimum reduzieren, wenn überhaupt noch.
In der letzten Zeit hat sich das nämlich total geändert! Im Allgemeinen bin ich mega-antiamerikanisch gestimmt. Von Leitsätzen wie "wer nicht für uns ist, ist gegen uns" muss man sich ja nicht einschüchtern lassen.
Eine kleine Unterscheidung: Hier wie dort und überall leben gute und weniger angenehme Zeitgenossen. Da ein Krieg jedoch von einer Bevölkerung getragen werden muss, muss auch die Mehrheit dafür sein. Daher haben wohl die Mehrheit der Amis nicht meine Wellenlänge.
Und dass das Wall Street Journal und andere Zeitungen oder CNN USA / Europa völlig zwei Paar Schuhe sind, und wir in Europa keinen Zugriff darauf haben (Ausnahme WSJ: Internet-Abonnement (keine US-Lieferung nach Europa, und CNN: Satelliten-TV), das haben wir hier bereits einmal besprochen.
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Wolfgang
antwortete am 31.01.03 (14:28):
Es gibt ein paar gute Zeitungen und Zeitschriften dort (sogar die besten der Welt, meiner bescheidenen Meinung nach)... "New York Times", "Washington Post", "Los Angeles Times", "The New Yorker"... Die werden aber von "Otto Normalverbraucher" nicht gelesen. Wie es überhaupt in den USA (gemessen an Europa) relativ wenige ZeitungsleserInnen gibt. Die Macht über die Information haben in den USA die grossen Fernsehgesellschaften.
Dann gibt es dort noch eine Zeitung, die, wenn ich sie lese, mir buchstäblich den Atem nimmt. Die "New York Post", in gewisser Beziehung vergleichbar mit unserer BILD-Zeitung. Aber nur vergleichbar und nicht gleich... Denn, was sich die JournalistInnen dieser Zeitung leisten, ist in Europa undenkbar.
Ich erinnere deren Artikel über JOHN WALKER LINDH - der US-Amerikaner, der auf Seiten der Taliban kämpfte und gefangen und gefoltert wurde und jetzt auf seine Verurteilunng wurde. Damals sprach die "New York Post" in fetten Schlagzeilen von der "Ratte" LINDH... "Tali-Rat", "U.S. Rat"... Das waren die Bezeichnungen für einen Menschen. Unwidersprochen... Akzeptiert...
"Er sieht aus wie eine Ratte, tönt wie eine Ratte – er ist eine Ratte", dichtete die "New York Post" nach der Verhaftung LINDH's.
So etwas würde BILD nicht wagen. Ja, in Deutschland ist so etwas strafbar und die Verantwortlichen würden angeklagt und kämen vor ein Gericht.
Viele, die hier in den ST-Foren schreiben, machen sich aus Unkenntnis ein Bild von den USA, das deren mitunter grausliche Wirklichkeit total ausblendet.
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