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THEMA: Meldet sich Oskar Lafontaine wieder in die Bundespolitik zurück?
10 Antwort(en).
Medea
begann die Diskussion am 26.01.03 (15:32) mit folgendem Beitrag:
Beim Neujahrsempfang der Saar-SPD hat sich Oskar Lafontaine (wie ich einer Nachricht meiner Tageszeitung entnehme) mit einer flammenden Rede auf das politische Parkett zurückgemeldet. Er will 2004 gemeinsam mit SPD-Landeschef Heiko Maas das Saarland für die SPD zurückerobern. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie in der Bundes-SPD reagiert wird und ob er wieder willkommengeheißen wird.
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mechtild
antwortete am 26.01.03 (17:00):
Willkommen war Lafontaine in der SPD nie und Müntefering hat auch schon gesagt, dass er nicht willkommen ist. Lafontaine hat immer sehr unbequeme Wahrheiten gesagt, die auch die BürgerInnen nicht hören wollten.. Aber meist war es richtig was er gesagt hat. Ob Deutschland ihn und seine politischen Konzepte braucht ist eine ganz andere Frage. Das Sparkonzept von Eichel ist keine sinnvolle Alternative zu der Wirtschaftspolitik von Lafontaine.
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Titus(WolfgangM.)
antwortete am 26.01.03 (18:10):
Alle großen Denker der SPD sind tot, bis auf einen:
Oskar Lafontaine.
Natürlich kann er bei den gegenwärtigen SPD-Dünnbrettbohrern nichts ausrichten, leider.
Darf ich sage, ich habe sie schließlich gewählt.
Titus(WolfgangM)
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Annett Blunk
antwortete am 26.01.03 (20:24):
Münteferings Schnabelbinde für Lafontaine !
Es war einmal der Franz Müntefering (SPD), der auf der Maikundgebung des DGB 2002 in Gelsenkirchen zu den Bürgern sprach: "Wer in Deutschland ordentlich arbeitet, soll auch gut verdienen. Er soll mit seinem Arbeitgeber auf Augenhöhe verhandeln!" Ja, auch ich war bei dieser Veranstaltung dabei und stand mit Franz Müntefering auf Augenhöhe. (Tierische News vom 01.05.2002 )
Nun gibt`s neuen Ärger für Franz Müntefering, denn Oskar Lafontaine, früherer Parteichef, meldet sich zurück ins politische Lager der SPD. Sehr zum Verdruß von Müntefering, der den streitbaren Zeit- und Parteigenossen lieber von hinten als von vorne sieht und auf Augenhöhe mit ihm wahrlich nicht verhandeln will. Im Gegenteil, er gibt Lafontaine noch einen guten Ratschlag mit auf den Weg zurück: "Wenn Lafontaine wirklich der SPD helfen will, so muß er in der Öffentlichkeit den Mund halten !"
Na, na, na Herr Müntefering, wer lehnt sich denn da soweit aus dem Nest, daß er herausfallen kann ? Selbst Sprüche klopfen, die ein paar Monate später bei den Gehaltsforderungen der Angestellten des öffentlichen Dienstes keine Gültigkeit mehr haben sollen, denn von vornherein wurde eine Nullrunde festgelegt und erst nach langem Tauziehen mit der Gewerkschaft und einem Schlichter ein tatsächliches Verhandeln auf Minimalaugenhöhe mit der rot-grünen Regierungskoalition möglich. Seine Aussage noch aus Mai 2002 auf der DGB-Veranstaltung war dann wohl eher eine hohle Phrase, als eine glaubwürdige Aussage.
Wovor hat Müntefering eigentlich Angst ? Konkurrenz belebt das Geschäft oder besser gesagt, die Partei. Ein streitbarer Genosse in den eigenen Reihen kann für frischen Wind sorgen und vielleicht endlich das richten, was Schröder, Müntefering, Eichel, Schmidt etc. und die grünen Koalitionspartner bis heute nicht oder nur halbherzig auf den Weg gebracht haben. Vielleicht ist es dann auch wieder gut möglich, daß die SPD Profil gewinnt und auf den rechten Weg zurückfindet, nämlich sozialverträgliche Politik zu machen und nicht mit restriktiver Härte den Bürgern weiterhin die Stirn zu bieten und durch schmerzschallmauerdurchbrechende Steuerlast die Finanzlöcher der vergangenen und künftigen Regierungsperiode zu stopfen. Oder geht die Angst schon um, daß der eigene Stuhl wackeln kann ?
Die Schnabelbinde, die Müntefering Lafontaine gern anlegen will, hätten besser vor der Wahl einige abgenommen, um den Bürgern die Wahrheit zu sagen über die katastrophale Haushalts- und Wirtschaftslage. Und ein Schröder und Müntefering hätten da an allererster Stelle stehen müssen. Doch wo waren die Herrschaften ? Wo sind sie heute ? Die "starken" Maulhelden ?
Niemand wartet auf Schröder oder Müntefering. Doch auf Oskar Lafontaine warten die Bürger. Egal, in welcher Form er auf das politische Parkett zurückkehrt. Er hatte 1998 soviel Charakter und Rückgrat, sein "Nein" zur Oben-Ansparen- und Unten-Einsparen-Politik des kapitalfreundlichen Schröder`s auch konsequent durchzuführen. Die Zeit wird uns sehen und entscheiden lassen, ob er wirklich das Zeug dafür hat, den Käfig rot-grüner Vögel aufzumischen und ihnen die Schnabelbinden abzunehmen, damit sie wahrheitsgemäß den Bürgern ihre Lieder zwitschern können, als sich klammheimlich nur die Körner zuzuschieben. Jedes weitere Federausreisen untereinander geht zu unseren Lasten.
Im übrigen hat die Merkelsche Unionsspitze bis heute auch nur herumgestoibert und das Gefieder aufgeplustert, doch mal richtig stechen, bis das Nest wackelt und ordentlich zusammengezimmert ist, dafür fehlt offenbar auch bei ihr der "richtige" Mann.
Internet-Tipp: https://www.DogInstinkt.de
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Marianne
antwortete am 26.01.03 (22:06):
Ich habe auch die SPD gewählt ( kann ich, habe zwei Staatsbürgerschaften). Aber so bedingungslos wie Ihr ( "Genossen- hihi") kann ich mich nicht hinter Lafontaine stellen.Ganz allgemein halte ich es für strategisch unklug, einen Looser ( und das war meiner Meinung nach Lafontaine im Plattformstreit vor ein paar Jahren) wieder an eine Spitzenfunktion zu stellen. Mir gefiel auch nicht die larmoyante Art, mit der er mit der Partei abrechnete ( habe große Teile seines Buches gelesen).
Die sogenannte "Wahllüge" von Schröder und Co durchblicke ich nicht so genau wie ihr, und ich denke auch, dass Kritik nötig ist ---- aber es besser machen? Ob das La-Fontaine vermag? Den Oppositionspart sollten immer die Oppositionsparteien übernehmen.
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Angelika
antwortete am 27.01.03 (10:22):
Marianne: Wie machst Du das mit dem Wählen: Deutsche, die im Ausland leben, haben doch gar kein Wahlrecht mehr? Die Jahre, die ich im Ausland gelebt habe, konnte ich nicht wählen. Ich habe/hatte auch 2 Pässe. In Chile konnte ich immer wählen - man bekam eine Wahlbescheinigung und konnte entweder per Briefwahl oder bei der Botschaft im jeweiligen Land wählen.
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Marianne
antwortete am 27.01.03 (10:59):
@ Angelika
Als ich heiratete ( 1559) war die Rechtslage so, dass die deutsche Frau ihre Staatsbürgerschaft nicht verlor , aber automatisch nach der Eheschließung Österreicherin wurde.
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Ruth
antwortete am 27.01.03 (11:45):
Liebe Marianne
schön, daß das 1559 auch schon so war wie dann 1959. Nenn uns doch das genaue Datum Deines Hochzeitstags - 444 Jahre Ehe - das m u ß gefeiert werden!
Liebe Grüße Ruth
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Marianne
antwortete am 27.01.03 (15:10):
@ Ruth
Ich nehme Deine Antwort schmunzelnd an und warte jetz auf eine Flut von Reportern!
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Medea.
antwortete am 27.01.03 (16:20):
Liebe Marianne,
der looser Willi Brandt hat auch erst im dritten Anlauf die Kanzlerwürde geschafft. Und wurde ein weltweit geachteter Politiker.
Na und Oskar Lafontaine ist ja auch einer seiner politischen Enkel. Ich vermute, der kommt wieder und dann mit Macht...
Medea.
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Barbara
antwortete am 27.01.03 (17:54):
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Oskar Lafontaine den Weg seiner Partei wieder kraftvoll mitgestalten würde. Er hat das Problem, seiner Zeit um Jahre voraus zu sein. Insofern wurden von ihm verkündete Wahrheiten oft nicht verstanden und abgelehnt.
Seit dem schweren Attentat auf ihn ist er recht dünnhäutig geworden, so dass ich mir nicht vorstellen kann, ihn noch einmal "ganz oben" zu erleben. Schließlich hatte er damals nicht nur Schröder und Hombach gegen sich, die gesamte in- und ausländische Presse hatte sich auf ihn gestürzt.
Ich denke, das wird er sich nicht noch einmal antun.
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