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THEMA:   DONALD RUMSFELD - Kriegsminister der USA - schockiert Franzosen und Deutsche: für ihn sind wir ein "Problem"

 Bisher 15 Antworten.

Wolfgang begann die Diskussion am 23.01.03 (13:17) mit folgendem Beitrag:

Was die Bush-Krieger unter transatlantischer Freundschaft verstehen, hat jetzt einer von ihnen brutal klargemacht:

Der US-Kriegsminister hat Frankreich und Deutschland als "Problem" bezeichnet.


Nuxel antwortete am 23.01.03 (13:54):

*Probleme*
sind da,um sie zu lösen.....

hoffentlich denkt man überm Teich nicht an "Endlösung",
dann hätte man ja immer noch Zeit, das bestehende Irak- Problem später anzugehen,-)

O,O....


Barbara antwortete am 23.01.03 (15:37):

Vielleicht gehören wir nun auch bald zur "Achse des Bösen". Wenn man den Spiegel-Bericht liest, könnte man es bald annehmen:

>>So erwägen die Amerikaner offenbar, die französischen Konzerne von der Ausbeutung der irakischen Ölquellen auszuschließen, sollte Saddam erst einmal gestürzt sein.

Emissäre von Präsident Bush wollen in der Zwischenzeit Unterstützung in anderen Teilen Europas für die USA gewinnen. Dem Bericht zufolge soll versucht werden, Frankreich und Deutschland diplomatisch zu isolieren. Sie sollen als Verzögerer gebrandmarkt werden, die ein schnelles Vorgehen gegen den Irak im Sicherheitsrat verhinderten.

Unterstützung für die amerikanische Position komme nicht nur aus Großbritannien sondern auch aus Polen, Spanien, Italien und anderen europäischen Staaten. Die Hardliner setzen darauf, dass der jüngste Versuch Frankreichs und Deutschlands, den Krieg zu vereiteln, fehlschlägt. Er hätte die Falken in der Bush-Administration erzürnt und zu noch härterem Vorgehen angespornt<<

Die spinnen doch, die R.. äh, die .....

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231960,00.html


Barbara antwortete am 23.01.03 (17:51):

Rumsfeld Anwärter für den Karls-Preis?
In der Tat treibt er offensichtlich die Einigung Europas einen Riesenschritt voran:

>>USA werden nervös

Die harsche Reaktion Rumsfelds zeigt, wie nervös die USA auf europäisches Selbstbewusstsein reagieren. Der CSU-Europapolitiker Bernd Posselt wirft Rumsfeld deshalb Neokolonialismus vor. Die USA müssten lernen, dass die Europäische Union Partner und nicht Protektorat sei, sagte Posselt am Donnerstag in München. "Zuerst versuchen sie, eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union zu erzwingen, und dann mischen sie sich in Sachen Irak massiv in innereuropäische Angelegenheiten ein."

Das sind ganz neue Töne aus den Nationalstaaten. Plötzlich gibt es diesseits des Atlantiks nicht innerdeutsche oder innerfranzösische, sondern "innereuropäische Angelegenheiten". Wenn Rumsfeld es geschafft hat, dass es nun nicht mehr heißt: "Ich bin stolz, Deutscher oder Franzose zu sein", sondern: "Ich bin stolz, ein alter Europäer zu sein", dann haben es die USA mit einem neuen, jungen Europa zu tun. Rumsfeld sei Dank. Vielleicht erhält er dafür irgendwann den Karls-Preis.<<

Spiegel-online Artikel:
https://www.spiegel.de/politik/europa/0,1518,231989,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/europa/0,1518,231989,00.html


KlausD antwortete am 23.01.03 (18:50):

Wir sollten vor allem das Problem
AMERIKA
mals lösen!

Also,Amerikaner bitten,in 5 Jahren unser Land zu räumen!!!


Titus(WolfgangM.) antwortete am 23.01.03 (19:00):

Wenn von Seiten des Herrn Rumsfeld Zustimmung zur europäischen Politik erfolgen würde, würden wir etwas verkehrt machen.

Und die neuen Ost-EUländer, die angeblich auf der Linie der gegenwärtigen (aber nicht mehr allzulangen)US-Regierung stehen sollen, werden sich überlegen, ob es sich lohnt auf der "Pay-Roll" der Bush-Administration zu stehen.

Bleiben wir hart, unterstützen wir das echte und friedliche Amerika, für die Bush und Konsorten ebenfalls ein Albtraum sind!


bernhard antwortete am 23.01.03 (19:58):

Frankreich und Deutschland sind voll auf die Linie des ST eingeschwenkt. Wenn jetzt noch die Schweiz folgt :-)))


Angelika antwortete am 23.01.03 (20:08):

also ich finde, aus dem Munde eines Kriegstreibers wie Rumsfeld ist dieser Spruch - ebenso der vom "alten Europa" , geradezu ein Kompliment - wir sollten ihn nicht enttäuschen und sehr, sehr problematisch bleiben für diese Leute!


Ursula antwortete am 23.01.03 (20:21):

Ist doch prima, daß Frankreich und Deutschland mit ihrer eindeutigen Antikriegshaltung ein "Problem" für die USA darstellen:
Hoffentlich werden noch andere Länder den Kriegsabsichten der USA zum "Problem" - dann besteht vielleicht Hoffnung, daß ein Irak-Krieg doch noch zu verhindern ist ... !


Karin antwortete am 23.01.03 (20:38):

für den Kriegsminister der USA sind wir ein Problem, nicht weil wir kriegerisch sind , sondern weil wir die Friedensvariante bevorzugen. Wie hätte er es denn gerne?
Alle gleichgeschaltet unter US-Diktat? Diese Herren haben noch nicht den Wert einer konstruktiven Kritik erkannt............
Einen wohlwollenden,grosszügigen, humanen, selbstkritischen Gebrauch der Macht der USA wäre für weite Teile der Weltbevölkerung gut, aber dieser selbstgerechte, arrogante, egoistische, engherzige Stil der jetzigen Regierung in Washingten führt in die Katastrophe,in ein Chaos.


baerliner antwortete am 23.01.03 (21:04):

@Ursula,

Chirac ist auf internationalem Parkett gegenüber Schröder ein
Diplomat;so schreibt die WELT laut dpa/Paris dazu:

....
Während Kanzler Gerhard Schröder sich jetzt festgelegt hat, dass es kein deutsches Ja im UN-Sicherheitsrat zu einem Irak-Krieg geben werde, hält sich das ständige Ratsmitglied Frankreich aus taktischen Gründen weiterhin alle Optionen offen.
.....


Barbara antwortete am 23.01.03 (22:24):

Ich meine, es war gut, dass Schröder Krieg als Option von Anfang an kategorisch abgelehnt hat. Durch seine Haltung hat er es anderen Staaten erleichtert, sich ebenfalls gegen einen Krieg zu stellen.


Karl antwortete am 23.01.03 (23:55):

Wo anders sollte ein klares Wort nötiger sein?

Diesmal hat Deutschland das Recht, die Moral und auch die praktische Vernunft auf seiner Seite.

Niemand kann wissen, was alles in Unordnung gerät, wenn die Amerikaner den Irak zerschlagen. Was passiert mit der Türkei, was mit dem Nahen Osten, wie wird sich der Iran verhalten. Werden die Ayatollahs warten, bis dass sie dran sind?

Ich bin Schröder für seinen klaren Kurs dankbar.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/php-scripts/offener_brief/offener_brief.php


Manfred Franz antwortete am 24.01.03 (07:17):

Können wir stolz sein- endlich sind WIR auch ein Problem für Herrn Rumsfeld. Endlich sind wir nicht mehr nur die folgsame Meute.
Und es ist schon wahr: Selten ist ein derartiger Einigungsschub für Europa ausgerechnet aus den USA gekommen. Könnten wir sogar dankbar sein.
Ich finde es schon gut, dass die Regierung Deutschlands frühzeitig die Kraft fand, Krieg nicht als letztes Mittel, sondern als überhaupt untaugliche Methode zur Konfliktlösung zu sehen.


Karin antwortete am 24.01.03 (08:28):

Die Rumsfeld's und Ähnliche sind gefährliche Schwätzer mit viel Macht.
Das alte Europa war ein kriegerisches Europa. Wir suchen, das ist spannend und nicht konfliktfrei, Lösungen im Miteinanderumgehen, die ohne Krieg auskommen. Insofern verkörpert er das alte Europa. Schliesslich stammt er nicht von der indianischen Urbevölkerung in Amerika ab.


Barbara antwortete am 24.01.03 (11:07):

Im Feuilleton der heutigen FAZ ist online zu lesen, was die Denker Europas zur gegenwärtigen Kritik Amerikas an uns zu sagen haben:

>>Das alte Europa antwortet Herrn Rumsfeld

"Frankreich ist ein Problem, Deutschland ist ein Problem" - Französische und deutsche Intellektuelle reagieren auf eine amerikanische Provokation

Was antwortet man Donald Rumsfeld? Auf diesen Seiten stehen Vorschläge. Sie bescheinigen Rumsfelds Rede das Zeug zur historischen Zäsur. Seine Provokation eröffnet einen neuen Konflikt. Amerika, das ist als letzte politische Autorität: ein Präsident, Europa, das ist als letzte moralische Autorität: ein Papst. Alt und gebrechlich wie den Papst beschreibt Amerika den Kern Europas. Doch nicht, daß Frankreich und Deutschland als altersschwach geschmäht werden, weckt Widerspruch. Es ist vielmehr der Umstand, daß die Amerikaner in der Kriegsunwilligkeit halb Europas nur Starrsinn, nicht Erfahrung erkennen wollen.<<


Internet-Tipp: Link zur FAZ

Achtung: Bei der manuellen Korrektur der langen URL von Barbare (lesenswert), habe ich irgendetwas zerschossen. In diesem Thread klappt deshalb das Anfügen weiterer Kommentare nicht. Es gibt ein ähnliches Thema unter "Allgemeine Themen". Meine vergeblichen Versuche zu posten erklären auch die Diskrepanz in der Antwortzahl. :-(( Webmaster