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THEMA:   Europa lebt: Frankreich und Deutschland gemeinsam gegen den Krieg der Bush-Krieger

 15 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 22.01.03 (13:55) mit folgendem Beitrag:

Europa lebt... Das beweisen gerade eindrucksvoll die Staatschefs von Frankreich und Deutschland:

Gemeinsam gegen den Krieg der Bush-Krieger... Mit einer Stimme reden im UNO-Sicherheitsrat (wo Frankreich ein Veto-Recht hat)... Minister, die im jeweils anderen Land mit in den Kabinettssitzungen sitzen und reden dürfen... Die Möglichkeit einer französisch-deutschen doppelten Staatsbürgerschaft...

"Unser Ziel ist, dass unsere Projekte als Grundlage für die europäischen Politiken dienen können", heisst es in einer gemeinsamen Erklärung von CHIRAC und SCHRÖDER.

Die Idee "Europa" kommt in die Gänge! :-)


mechtild antwortete am 22.01.03 (15:48):

Wurde aber auch Zeit. Ist aber mal was Positives. Gut Ding will Weile haben. Vielleicht erkennen die Engländer ja auch bald, dass sie Europäer sind und keine Weltmacht mehr ohne Europa.


Karl antwortete am 22.01.03 (15:55):

Machmal schmiedet ja ein gemeinsames Ziel zusammen. Auch die zur Zeit demonstrierte Ohnmacht gegen einen übermächtigen Bush könnte helfen, dass Europa sich seiner eigenen Möglichkeiten bewusst wird. Hoffen wir, dass der Einfluss reicht, den Frieden zu bewahren.


Medea. antwortete am 22.01.03 (16:32):

Eine gute Nachricht.

Jetzt scheint aus der deutsch-französischen Freundschaft ja eine wirkliche Freundschaft geworden zu sein.

Ein Weg in die richtige Richtung ....

Medea.


Marianne antwortete am 22.01.03 (19:09):

Endlich!!!!
Ich bin sehr über diesen Schritt des offiziellen Frankreich und Deutschland erfreut.
Von unseren Aufenthalten in Frankreich weiß ich, dass auch " das einfache Fußvolk" auf dem allerbesten Wege ist zu erkennen, dass Europa mehr ist als die Summe seiner mitunter streitenden Einzelteile.
Weniger bombastisch: wir erlebten sehr oft große Herzlichkeit und Freundlichkeit in Frankreich, obwohl wir kaum ein Wort Französisch können und unschwer auch in Englisch als bouches zu erkennen sind.


Nienenueteli antwortete am 22.01.03 (20:09):

Ojemine - wir armen Schweizer!!!!!!!!!!!

Habt Ihr gar kein Mitleid mit uns?
Wenn das so weitergeht, dann bleibt dem Busch und Co. bald keine andere Wahl mehr, als schwer zu hoffen, dass in Davos WEF ein wahnsinniger Terroranschlag durchgeführt wird.

Wenn ja - wollen wir wetten: AL QUAIDA, wahrscheinlich sogar Bin Laden persönlich, der das organisiert.

Wir freuen uns und hoffen, dass fremde Flugzeuge rasch abgeschossen werden.

****Achtung, war sarkastisch gemeint.****

Zum Glück beobachten wir in der Schweiz seit einigen Wochen eine abnormal verstärkte Flugtätigkeit unserer total kriegerischen und noch tödlicheren (als die Rösser der USA meine ich) CH-Armi. Ich sage Euch - wir haben Kampf-Jetzs, da würden allen Ausser-Schweizern die Augen überquellen vor Neid. Haha. Wir zögern nicht so lange wie die Italiener in Genua. Wir greifen richtig durch. Sogar als einheimischer Davoser darf man keinen Schritt mehr aus dem Haus tun ohne seinen Ausweis dabei zu haben. Wow - wie aufregend.
Trotzdem wird man dann oft sogar noch gefilzt, falls man sich nicht vorschriftsgemäss verhält.


bernhard antwortete am 22.01.03 (21:55):

@ Nienenueteli,

in den falschen Thread geraten? Noch sind wir neutral und werden diesem Herrn Bush doch keinen Kriegsvorwand liefern?


Angelika antwortete am 22.01.03 (22:20):

Binh Laden wird sich hüten, irgendwo in der Schweiz etwas hochgehen zu lassen - schliesslich könnte die Bank darunter sein, in der er all sein Geld gebunkert hat ... ;.)


Manfred Franz antwortete am 23.01.03 (06:29):

Endlich hat Europa zu sich gefunden! Das ist Herrn Bush zwar weder angenehm noch verständlich. In SEINEM Lande sind ja auch noch nie Bombergeschwader mit tödlicher Last am Himmel aufgetaucht. Gegen die Zerstörungen unserer Großstädte im 2.Weltkrieg, meist durch US-Bomber, nimmt sich die Hochhauszerstörung doch eher......
Will hier keine unpassenden Vergleiche ziehen. Aber JEDE Reaktion auf den massenvernichtungswaffengierigen Saddam ist besser, als ein Krieg. Und eine Entwaffnung OHNE Bombardements ziviler Ziele wohl auch.
Über die Gefährlichkeit des machtgierigen Diktators und seine Skrupellosigkeit brauchen wir uns keinen Illusionen hinzugeben. ER HAT SCHON GIFTGAS EINGESETZT (Im Krieg mit Iran).
Nordkorea, und die anderen so gern damit Verglichenen bisher noch nie.


schorsch antwortete am 23.01.03 (09:34):

Endlich scheint Europa zu begreifen, dass es nicht alleine der ä ist, der Europa ausmacht....


Nienenueteli antwortete am 23.01.03 (11:57):

@ bernhard

Ich denke doch nicht, dass WIR einen Vorwand liefern, sondern dass wieder ein Vorwand inszeniert werden könnte.


Barbara antwortete am 23.01.03 (15:43):

Die Bush-Regierung arbeitet kräftig daran, dass es nichts mit einem einigen Europa werden wird:

>>KRIEGSDIPLOMATIE

Wie die Amerikaner Deutschland und Frankreich isolieren wollen
.......
Dem Bericht zufolge soll versucht werden, Frankreich und Deutschland diplomatisch zu isolieren. Sie sollen als Verzögerer gebrandmarkt werden, die ein schnelles Vorgehen gegen den Irak im Sicherheitsrat verhinderten.

Unterstützung für die amerikanische Position komme nicht nur aus Großbritannien sondern auch aus Polen, Spanien, Italien und anderen europäischen Staaten.....<<

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231960,00.html


baerliner antwortete am 23.01.03 (16:53):

So ist die Stimmung in verschiedenen Ländern Europas

Internet-Tipp: https://news.welt.de/welt/message.php?channel=new&keyword=&suche=&nid=56290


Barbara antwortete am 23.01.03 (18:04):

Rumsfeld sei Dank: Europa erwacht!

Spiegel-online berichtet:

>>Der Stolz, ein alter Europäer zu sein

Von Markus Deggerich

Frankreich und Deutschland sind empört über US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Von "Neokolonialismus" und "tiefen Kränkungen" ist die Rede. Weil beide Länder es wagen, sich gegen die US-Kriegsstrategie zu stellen, disqualifiziert er sie als "altes Europa". Die harschen Reaktionen aus Berlin und Paris zeigen, dass es sich um einen Bumerang für die USA handeln könnte.
.......
Rumsfeld hatte zum deutsch-französischen Widerstand gegen einen Militäreinsatz im Irak gesagt, er sehe in Deutschland und Frankreich das "alte Europa". Er fügte hinzu: "Deutschland ist ein Problem, Frankreich ist ein Problem. Aber wenn sie sich die riesige Zahl anderer Länder ansehen, so sind sie auf der Seite der USA und nicht Frankreichs und Deutschlands."

Mit diesem Affront versucht er Europa zu spalten in "good guys" und "bad guys". Wobei er keinen Zweifel daran lässt, wer darüber entscheidet, wer die Maßstäbe bestimmt, wann Europa ein gutes Europa ist - und wie die USA Europa betrachten. Damit erzwingt Rumsfeld, was Europa sich lange nicht traute: Eine gemeinsame Haltung zu finden zu den Kriegsplänen der USA. Es wird interessant werden, wie Tony Blair als treuester Verbündeter der USA in Europa nun reagiert. Es heißt: Farbe bekennen.<<

Die Ironie ist, dass Rumsfeld den nationalen Stolz angreift und damit eine supranationale Allianz schaffen könnte.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/europa/0,1518,231989,00.html


KlausD antwortete am 23.01.03 (18:54):

@Nuxel
wo bleibst du?

Glückwunsch an beide Politiker!!!!!

Bleibt nur zu hoffen,daß die anderen Europäer sich anschließen!!!!


Barbara antwortete am 24.01.03 (16:52):

In Spiegel-Online gerade gelesen und als interessant empfunden:

>>INTERVIEW MIT JÜRGEN TODENHÖFER

"Rumsfeld ist ein alter Mann mit altem Denken"

Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete und jetzige Burda-Manager Jürgen Todenhöfer ist streitbarer Verfechter der deutsch-amerikanischen Freundschaft. In den 80er Jahren bereiste er unter Lebensgefahr das von Sowjets besetzte Afghanistan, jetzt war er zweimal in Bagdad. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt er die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror und warum George W. Bush ein Anti-Amerikaner ist.
.......
Todenhöfer: Ich bin durchaus für Härte. Aber den USA geht es nicht um die Inspektoren. George Bush will diesen Krieg. Einen Krieg, der völkerrechtswidrig, kontraproduktiv, unmoralisch und unnötig ist.

SPIEGEL ONLINE: Was sind denn Bushs Motive für diesen Krieg?

Todenhöfer: Er braucht dringend einen vorzeigbaren Erfolg. Das erklärte Ziel seiner Terrorbekämpfung in Afghanistan hat er verfehlt. Dort sind über 6000 Zivilisten durch amerikanische Bomben getötet worden. Aber Osama Bin Laden ist der größten Armee der Welt auf dem Rücken eines Esels entkommen. Dazu kommen geopolitische und wirtschaftliche Interessen. Außerdem ist der Irak ein leichtes Ziel. Mit Nordkorea wird verhandelt, obwohl wir dort bereits wissen, dass ein Diktator Massenvernichtungswaffen besitzt, viel gefährlichere, als der Irak jemals hatte. Warum wird mit dem viel schwächeren Irak nicht verhandelt? Pakistan und Indien besitzen Atomwaffen, in Saudi Arabien finden Terroristen Unterstützung und Unterschlupf. Aber das sind "Verbündete" der USA.
.......
SPIEGEL ONLINE: Was sind die Alternativen in der Terrorbekämpfung?

Todenhöfer: Terroristen gehören gejagt - mit aller Härte. Aber mit Polizei-Methoden und allen erprobten und bekannten Mitteln der Terrorbekämpfung: Dazu gehört Zielfahndung, die Unterstützung, das Umfeld, die Finanziers austrocknen, die selbsterklärte "moralische" Grundlage entziehen, ihnen die religiöse Maske vom Gesicht reißen - denn sie handeln keineswegs im Namen Allahs - die Ursachen erkennen - und viel, viel Geld. Härte und Gerechtigkeit, nicht Bomben auf Unschuldige. Dazu gehört auch stärkeres Engagement im Nahen Osten, eine Lösung, die die Interessen Israels genauso berücksichtigt, wie die der Palästinenser.

SPIEGEL ONLINE: Das sind Methoden, von denen Donald Rumsfeld sagen würde: "altes Europa".

Todenhöfer: Ach, jener Donald Rumsfeld, der 1983 zu Saddam Hussein gereist ist, um ihm die Unterstützung der USA im Krieg gegen den Iran anzudienen? Jener Rumsfeld, der Hussein die Waffen in die Hand gab, mit der er das eigene Volk ermordete? Mag sein, dass ich ein alter Europäer bin. Dann ist Rumsfeld ein alter Mann mit altem Denken.

Das Interview führte Markus Deggerich

Von Jürgen Todenhöfer ist gerade im Herder-Verlag das Buch erschienen: "Wer weint schon um Abdul und Tanya? - Die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror" (224 Seiten, 19.90 Euro)<<


Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232128,00.html