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THEMA:   Kein Präventivkrieg

 5 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 20.01.03 (22:41) mit folgendem Beitrag:

Selten argumentiere ich in einer Linie mit den katholischen Bischöfen, aber diesmal bin ich sehr froh darüber (s.Link, Zitat aus dem Spiegel online):

"Ungewöhnlich deutlich haben die deutschen katholischen Bischöfe den drohenden Krieg gegen den Irak verurteilt. Er sei sittlich unerlaubt und stehe im Widerspruch zum Völkerrecht, mahnte die Deutsche Bischofskonferenz.
Eine Sicherheitsstrategie, die sich zum vorbeugenden Krieg bekennt, steht im Widerspruch zur katholischen Lehre und zum Völkerrecht", hieß es in der ungewöhnlich deutlichen Erklärung.

Ein präventiver Krieg sei eine Aggression. Er könne nicht als gerechter Krieg zur Selbstverteidigung definiert werden. Denn das Recht auf Selbstverteidigung setze einen tatsächlichen oder unmittelbar bevorstehenden Angriff voraus, jedoch nicht nur die Möglichkeit eines Angriffs."

--
Ich möchte nur noch hinzufügen, diese (Un)sicherheitsstrategie der Bush-Regierung verstößt nicht nur gegen die katholische Lehre und geschriebenes Völkerrecht, sondern auch gegen jede Vernunft.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,231558,00.html


schorsch antwortete am 21.01.03 (08:56):

Um Vernunft walten zu lassen, würde es ja bedingen, dass Vernunft vorhanden sei! Ich jedenfalls würde mir nie erlauben, dem Herrn Dabbeljiu zu unterstellen, er habe solche!


Nuxel antwortete am 21.01.03 (10:55):

@ schorsch

ja,da möchte ich mich doch glatt Deinen Worten anschliessen!


otto garret antwortete am 21.01.03 (19:45):

'Denn das Recht auf Selbstverteidigung setze einen tatsächlichen oder unmittelbar
bevorstehenden Angriff voraus, jedoch nicht nur die Möglichkeit eines Angriffs.'

besteht denn überhaupt die möglichkeit eines angriffs des iraks auf die usa ?

mfg
otto


Wolfgang antwortete am 21.01.03 (20:14):

Nein, otto, der Irak hat keinerlei Möglichkeiten, die USA oder Israel anzugreifen oder gar zu zerstören. Dazu bedarf es weitreichender Langstreckenraketen mit atomaren Gefechtsköpfen mit grosser Zerstörungskraft und natürlich satellitengestützter Navigation, um diese Waffen auch genau ins Ziel zu bringen.

Der Irak verfügt heutzutage über vielleicht noch ein, zwei Dutzend altersschwache Kurzstreckenraketen mit 100, maximal 200 km Reichweite (also selbst Israel ist davon kaum bedroht). Diese Raketen sind langsam und äusserst fehleranfällig und wenig treffsicher. Die von Deutschland an Israel gelieferten Patriot-(Anti-Raketen)-Raketen sollten Schutz genug bieten. Dazu kommen noch die israelischen Atomsprengköpfe, die per Rakete, Flugzeug oder U-Boot jeden beliebigen Punkt im Irak mit hoher Treffsicherheit erreichen können.

Der Irak verfügt auch über keine nennenswerte Luftwaffe mehr; seine Luftabwehr ist in keinem guten Zustand und wird vermutlich innerhalb der ersten Stunden des Krieges vollständig zerstört werden.

Als Verteidigungsarmee dagegen stellt die irakische Armee eine gewisse Kraft dar. Angesichts des ungeheuren Zerstörungspotentials, das Amerikaner und Briten dort aufgebaut haben, dürfte aber auch diese Verteidigungskraft binnen ein, zwei Wochen in sich zusammenfallen.

Das Gerede vom amerikanischen Präventivkrieg, um einem ebenbürtigen Gegner zuvorzukommen, ist lächerlich und Propaganda für die, die gerne an amerikanische Märchen glauben. ;-)


Karin antwortete am 21.01.03 (22:14):

Gegen ein unbewaffnetes Land (die UNO-Inspektoren haben nichts gefunden, über 160 Geheimdienstagenten im IRAK haben nichts gefunden, eine umgebaute Boing überwacht 10 Stunden pro Tag den Luftraum über dem IRAK ), hochgerüstet mit 37000 High-Tech Soldaten, 25 000 Soldaten Bodentruppen aus England insgesamt 500000 Soldaten einen Präventivkrieg führen,

DAS IST VERHEEREND für DIE WESTLICHE WELT.
Dies alles begründet die USA mit dem Recht auf Selbst-
verteidigung.