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THEMA:   Geht Saddam Hussein ins Exil?

 12 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 20.01.03 (13:59) mit folgendem Beitrag:

Was glaubt ihr? Wird sich Saddam Hussein ins Exil begeben? Es sieht danach aus, dass dies den letzten Rest Hoffnung begründen könnte, dass ein Krieg doch noch vermeidbar wäre. Die USA haben sich nämlich in eine Situation hineinmanövriert, in der sie wohl kaum noch bereit sind, ohne "Ergebnis" einfach wieder abzuziehen. Wer den Angriffskrieg als Drohkulisse aufbaut, wird bei Nicht-Erfüllung seiner Forderungen glauben, diesen auch durchführen zu müssen. Deshalb darf ein Angriffskrieg niemals angedroht werden, meiner Meinung nach.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,231460,00.html


schorsch antwortete am 20.01.03 (14:03):

Wir könnten ja eine Wette veranstalten!


Medea antwortete am 20.01.03 (14:33):

Ich denke schon, daß noch eine Chance besteht, den drohenden Krieg zu verhindern, da auf Initiative der Türkei die Nachbarländer des Irak für den kommenden Donnerstag zu einem Gipfel in Ankara eingeladen wurden. Und Beratungsthema wird sicherlich sein, Saddam Hussein zu einem "freiwiligen" Rücktritt zu bewegen. Laut meiner Tageszeitung wird in der "New York Times" ein Berater der königlichen Familie Saudi-Arabiens folgendermaßen zitiert:
"Die Amerikaner wollen Saddam mit militärischen Mitteln beseitigen, wir wollen es mit psychologischem Druck".
Unter der Hand soll Libyen als Fluchtland für Sadam gehandelt werden.
Kann aber ein Diktator wie S.H. überhaupt ein Einsehen haben, seinem Volk zuliebe ins Exil zu gehen, oder reißt er es mit sich in den Abgrund?


mechtild antwortete am 20.01.03 (15:13):

Ich glaube nicht, dass Saddam freiwillig ins Exil gehen wird. Die Opposition muss ihn schon zwingen. Eine Möglichkeit einen Krieg zu vermeiden, wäre das schon. So könnten die Amis ihre Kriegsdrohungen beenden ohne das Gesicht zu verlieren.


KG antwortete am 20.01.03 (15:36):

Lieber Karl,
gesetzt den Fall es würde so kommen, und der Irak würde ohne Krieg, zum Wohle seiner Menschen und der ganzen Welt, zu einer Demokratie kommen?
Was dann, Karl?


Karl antwortete am 20.01.03 (17:22):

@ KG

wenn das so käme wäre ich happy. Ich fürchte aber, es braucht Druck nicht nur auf Saddam, sondern auch auf die USA. Denen geht es nämlich nicht um Saddam, sondern um ihren wirtschaftlichen Einfluss.

Mit den besten Grüßen

Karl


henner antwortete am 20.01.03 (18:19):

na ich denke nicht daß dies so einfach wäre :Hussein besorgt sich ne Fahrkarte ins Nachbarland,packt 2 bis 3 Koffer und ,,,ab zu einem fröhlichem Pensionärsleben. Dazu sind viel zu viele "Mitläufer"auf Gedeih und Verderb mit Ihm verbunden (worden),die bei einem Machtwechsel damit rechnen müssen ,daß sie eventuell sogar gelyncht werden.Wo bleiben da internationales Recht,wenn er -vielleicht sogar durch UN Beschluß -lebenslängliche Sicherheiten erhält und Betroffene seiner Menschenrechtsverletzungen nicht vor ein internationales Gericht ziehen dürfen?,,,das könnte Schule machen
nee eher denke ich,die Amerikaner ziehen diese "Sache"voll durch.(dann gibts später keine unangenehmen Fragen-denn Saddam scheint ja einiges zu wisssen was die Weltöffendlichkeit interessieren könnte)und außerdem müßte diese "schöne Militärübung"welche schon jetzt eine große logistische Herausforderung ist auf halben Wege stecken bleiben und das ist wohl lt Bush-Regie nicht vorgesehen,es sei denn er kommt als Friedensspender damit ganz groß raus


Fred Reinhardt antwortete am 20.01.03 (19:06):

@henner, ist auch meine Meinung. Das Land wird besetzt ob mit oder ohne Saddam.
Fred


Marianne antwortete am 20.01.03 (19:45):

Ich schließe mich eigentlich auch Henners und Fred Reinhards Meinung an.
Zusatzargument:
Saddam H. hat das Land ja nicht alleine unterdrückt. Alle seine Helfershelfer blieben. Und was die Entnazifizierung nach dem Kriege in Deutschland und Österreich gebracht hat, wissen wir politisch Interssierten auch noch zu gut.
Und das bringt mich auf den Zusatzgedanken, ob es nicht - siehe Bosnien - überhaupt nicht ohne gesamteuropäische Hilfe geht, den Irak zu demokratisieren. Und das wollen wir doch alle. Am liebsten eben ohne Krieg!!!
Die Frage, ob Saddam Hussein ins Exil geht oder nicht, finde ich nicht so brisant wie die nach der Zukunft des Iraks und - übrigens auch Nordkoreas -.


Fred Reinhardt antwortete am 20.01.03 (20:26):

@ Marianne.

Demokratisieren, meinst du nicht auch, dass dies die Menschen die dort leben selbst bestimmen sollten,
wie die Bevölkerung der ehemaligen DDR ?

Bei den Saudis herrscht auch keine Demokratie aber da redet keiner von demokratisieren. Kuwait befreit, aber auch kein demokratisches Land obwohl dort seit über 10 Jahren grosser amerikanischer Einfluss vorherrscht. Man will kein Risiko eingehen. Es könnte jemand gewählt werden, der nicht so richtig hört was der grossen Bruder sagt. ( Chile ist das beste Beispiel )

Nein, ich denke gerade an Mittel- und Südamerikanischen Staaten wo man den Demokratisierungswillen der Bevölkerung eher untedrückt als unterstützt. Sogar schon Demokratien abgeschafft hat, weil sie nicht in das Konzept gepasst haben.

DEMOKRATISIERUNG - Das Wort klingt gut und wird dort verwendet, wo man sonst nichts anders als Nachricht aussenden kann.
Noch einen schönen Abend, Fred


Marianne antwortete am 20.01.03 (20:44):

@ Fred

Natürlich hast Du Recht, wenn Du meine Großspurigkeit beanstandest.
Ich habe - wie Du - etwas dagegen, einen anderen und somit auch ein anderes Land zwangszubeglücken.

Und mit Demokratisierung meine ich nur, dass ich bezweifle, ob das den Menschen in einer Diktatur alleine möglich ist. Und der bloße Wechsel der Führerfigur scheint da nicht ausreichend zu sein.

Und gerade deshalb glaube ich, dass die demokratische Welt zur Hilfe aufgerufen ist.Frag mich nicht, wie. Das weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass es ohne Krieg gehen muss.


henner antwortete am 20.01.03 (20:57):

@ fred :
"Das Land wird besetzt ob mit oder ohne Saddam".
,,na klar er kann ja die Ölquellen nicht mitnehmen und um den "Zapfhahn" in die Hand bzw unter Kontrolle zu bekommen gibst eben nur die beiden Möglichkeiten
1.Eine den amerikanischen Interessen wohlwollend gesinnte -nicht anders könnende und dürfende-Regierung zu installieren
2.selbst als "Wiederaufbauhelfer"vor Ort die Kontrolle und den Überblick zu behalten.


Fred Reinhardt antwortete am 20.01.03 (22:44):

Hallo Marianne, keinesfalls war deine Aussage " grosspurig " sie ist richtig. Mir war nur danach zu fragen, geht es im Irak wirklich um die Einführung einer Demokratie, oder ist dies nur der Vorwand dort anzugreifen.

Wenn ich mich da falsch ausgedrückt habe, entschuldige dies bitte.

Gruss Fred