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THEMA:   Schlau und weise drehen sie sich im Kreise

 13 Antwort(en).

Annett Blunk begann die Diskussion am 13.01.03 (12:52) mit folgendem Beitrag:

Die Einwände gegen ein Existenzgeld sind nicht überzeugend

Amüsanterweise scheint vielen die Einführung einer Grundsicherung für alle abwegig. Fragt man sie nach Alternativen, erntet man allerdings nichts als Ratlosigkeit. Da wissen sie nicht weiter, was sie zur Erledigung des Alltagsgeschäft auch nicht brauchen. Diese Ideenlosigkeit spiegelt sich allein schon darin wieder, dass gegen das Existenzgeld immer wieder dieselben zwei "Totschlagargumente" ausgepackt werden:

1) Das Ganze ist nicht finanzierbar.

2) Keiner will mehr arbeiten, wenn sein Lebensunterhalt auch ohne Arbeit gesichert ist.

fürwahr gewaltige Einwände. "Totschlagargumente" im vollsten Sinne des Wortes. Sie lassen sich nämlich leicht totschlagen:

Zu 1) Die Finanzierung ist kein Problem, wenn die Milliarden für die übertrieben aufgeblähte Arbeitslosen-, Sozial- und Rentenverwaltung in den Existenzgeldtopf wandern. Dazu werden von jeglichem Einkommen (aus Arbeit, Geschäft, Vermietung, Zinsen usw.) entsprechende Beiträge geleistet. Als Anschubfinanzierung macht die Einführung einer Abgabe auf hohe Vermögen Sinn. Tatsache ist: Es gab in Deutschland noch nie soviel Vermögen und es war nie zuvor so ungleich verteilt. Ein Existenzgeld würde die Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen spürbar verringern und die Kaufkraft allgemein erhöhen. Die wirtschaftliche Belebung würde in kürzester Zeit für die Schaffung von genügend Jobs sorgen. Es gäbe Vollbeschäftigung und breite Einkommenszuwächse, die eine langfristige Finanzierung des Existenzgeld-Netzes zum Kinderspiel machen.

Zu 2) Die Behauptung, nach Einführung eines Existenzgeldes wolle keiner mehr arbeiten, wird allein durch die freiwillig im Rahmen eines Ehrenamtes oder des Freundes- und Familienkreises erbrachte Tätigkeit widerlegt. Sie beweist: Grundsätzlich ist jeder Mensch bereit, etwas für sich und andere zu tun. Was von der Arbeit abschreckt, sind niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen und der Zwang zum Verdienen des Lebensunterhalts. Ein Existenzgeld würde damit Schluss machen. Gern wird dagegen angeführt, es lasse sich dann niemand mehr finden, der solche unangenehme wie gleichwohl gesellschaftlich notwendige Arbeit wie Müllabfuhr oder Kanalreinigung übernähme. Ein Unsinn. Stimmen Bezahlung, Arbeitsbedingungen und -zeiten, ist das Ganze kein Thema. Zumal solche Arbeiten weitestgehend mechanisch erledigt werden. Verräterisch an dieser Argumentation ist, dass sie zumeist von Akademikern vorgetragen wird und damit von Leuten, die sich für solche Tätigkeiten in der Regel zu schade sind. Sie können sich nicht vorstellen, eine solche "Drecksarbeit" freiwillig zu verrichten. Sie können sich überhaupt schwer vorstellen, etwas zwangfrei für sich und andere zu tun. Hieran wird deutlich: Der Einführung eines Existenzgeldes stehen weniger objektive Hindernisse, als Schranken in der subjektiven Vorstellung im Wege. Es kostet viele Menschen unsagbare Mühe, über den Tellerrand der herrschenden, religiös verklärten Zwangsarbeitsmoral hinauszublicken. Lieber hütet man neben den materiellen auch die alten geistigen Errungenschaften. Lieber dreht man sich im Kreise und bleibt dem Gestrigen auf ewig verhaftet. Zur Gegenwart und Zukunft fällt einem nur die Vergangenheit ein. Und dann wundern sie sich, wenn sie die Entwicklung eines Besseren belehrt.

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https://members.eunet.at/katsozak/grundeinkommen/index.htm oder https://www.existenzgeld.de/

Internet-Tipp: https://www.DogInstinkt.de


Marianne antwortete am 13.01.03 (20:02):

1. Grundsätzlich stimmen mich Schreiben obiger Art bedenklich, sie bergen die Gefahr kommerzieller Ausbeutung der im guten Glauben abgegebenen Argumente argloser
Forenschreiber.Es soll Meinungsforscher oder Journalisten geben, die sich solcher "Hilfsmittel" bedienen.

2. Wenn die Antwortmöglichkeiten so stark gesteuert sind, wie im obigen Beitrag, fühle ich mich schon von vorne
herein manipuliert.
Mag sein, dass diese Bedenken nicht auf die Schreiberin obigen Statements zutreffen.
Dann frage aber ich mich, warum sie diese wirklich aktuelle Frage nicht einfach so formuliert hat: Was sagt ihr zur Idee der Grundsicherung?
Dann kämen sicher solche Argumente, wie sie uns vorgegeben wurden, diejenigen aber, die anderer Meinung sind als die Schreiberin wären nicht von vorneherein als " faule Schreibtischtäter möglicherweise sogar akademischen Standes" abqualifiziert.

Ich hätte viele Argumente, die gegen die allgemeine Grundsicherung sprächen, aber aus eben erwähnten Gründen will ich nur mit einer Anekdote, die uns in der Schule von einem erzkommunistischen Lehrer augenzwinkernd vorgetragen wurde, der uns gleichzeitig bat, diese Anekdote in unsere Diskussion, die damals in der DDR hochaktuell war, einzubeziehen. Wir sollten überlegen, welcher Grundsatz eher verwirklichbar sei:" Jedem nach seinen Bedürfnissen " oder " Jedem nach seinen Fähigkeiten".
Sei`s drum: Schaljapin sollte aus Anlass eines Staatsbesuches in der jungen Sowjetunion eine Hauptrolle in einer Oper singen. Die Mitarbeiter des Hauses wurden nach ihren Bedürfnissen bezahlt- sie erhielten also alle den gleichen Lohn.Es läutet zum ersten Mal - kein Schaljapin zu sehen. Es läutet zum zweiten Mal: - kein Schaljapin zu sehen. Der Regisseur lässt alle verfügbaren Kräfte auf die Suche nach dem Sänger gehen. Endlich, es läutete schon zum dritten Mal, findet ihn die Bühnenputzfrau an der Kasse sitzend. "Genosse Schaljapin, wo bleibst Du denn? Wir müssen heute pünktlich sein." " Sachte, sachte, gute Frau", antwortete er:" Soll doch der Genosse Portier heute meine Rolle singen. Ich habe heute das Bedürfnis zu kassieren."


wese antwortete am 13.01.03 (21:06):

@ Annett Blunk:

Deinen Beitrag zu kommentieren halte ich eigentlich für mehr als überflüssig. Von https://www.DogInstinkt.de sind ja schon öfters derartige Stilblüten gekommen, die für sich selbst sprechen.

Auf etwas möchte ich Dich allerdings hinweisen. Mein Hund verfügt über einen wesentlich besseren Instinkt, als alle "DogInstinktler" zusammen.

Vielleicht überlegst Du auch mal, ob Du Satire oder nur triviale und profane Eigenwerbung machen möchtest.


henner antwortete am 14.01.03 (20:01):

Schlau und weise drehen sie sich im Kreise - 14.01.03 (11:01) 2 Antworten ....steht in der Überschrift
aber wenn ich den Beitrag vom 14.01 suche ,dann bleibt er mir verschlossen.Ist er noch unterwegs ?oder verschollen ? oder nur angekündigt ?


webmaster antwortete am 14.01.03 (22:02):

@ henner


Beiträge, die 1. keinen Nick enthalten und 2. nicht zum Thema sind, werden vom Webmaster ohne Kommentar gelöscht.


henner antwortete am 14.01.03 (23:33):

@ Webmaster -"Beiträge, die 1. keinen Nick enthalten und 2. nicht zum Thema sind, werden vom Webmaster ohne Kommentar gelöscht"
.. dem ist nichts hinzuzufügen (ganz meiner Meinung)muss aber der Verweis auf diese fehlenden (gelöschten) Beiträge aus "moralischen Gründen bestehen bleiben? oder ist dies technisch bedingt ?


Karl antwortete am 15.01.03 (08:40):

@ henner, das ist nur eine technische Unzulänglichkeit (die nur Scharfäugigen bis zum nächsten Eintrag ins Auge fällt ,-))

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Marianne antwortete am 15.01.03 (10:04):

@ Henner

Ich habe diesen komischen Beitrag gelesen.
Er war völlig unverständlich, handelte irgendwie von Wese- habe vergessen, was da gesagt wurde. Webmaster Karl hat völlig Recht,er hatte aber auch rein gar nichts mit dem Thema zu tun.
Ich habe diesen kryptischen Text sicher zufällig gelesen, weil ich wissen wollte, ob sich jemand meiner Argumentation anschließt oder ob es Schelte regnet, weil ich so böse bin.


henner antwortete am 15.01.03 (11:48):

@ Marianne und @ Karl,,nun bin ich im Bilde,informiert und kann beruhigt schlafen,,,
zum Thema:Existenzgeld,,da bin ich der Meinung,daß es eigentlich schon mehr oder weniger (leider für die Empfänger zu wenig und die Zahler zu viel )existiert.
Ein Arbeitslosengeld,Arbeitslosenhilfe,Sozialhilfe, Mindestrente,dazu sonstige soziale Leistungen wie Wohngeld Kleiderzulage und und und dienen doch alle wohl dem Zweck,das tägliche Leben finaziell bestreiten zu können.Wie es sich nennt,unter welchem Titel es ausgezahlt,vergeben ,verteilt wird ,wer es erwirtschaftet ,verwaltet an den Mann bringt ,spielt doch für die Empfänger keine Rolle.für die Gesellschaft wird es um so unüberschaubarer und teurer, je mehr Varianten der Existenszgeldzahlung durch Behörden,Verwaltungen,Kommunen usw es gibt.Wenns nach mir ginge ,gäbs für Jeden Menschen in der Gesellschaft diese Grundsicherung .Alle zusätzlichen Leistungen durch die Gesellschaft müssten sich staffeln nach den entsprechenden Gegenleistungen der Empfänger.


Anna Wagner antwortete am 16.01.03 (09:12):

Guten Morgen!
Mein Beitrag gehört zwar nicht unbedingt zum Thema, aber das taten diejenigen vom 14.1. – 20:01, 22:02 und 23:33 und vom 15.1. - 8:40 und 10:04 ja auch nicht.

Zu den oben genannten Einträgen habe ich mich gestern kundig gemacht, da ich zufällig auch den gelöschten Beitrag las. Er hatte weder obszöne noch rassistische, beleidigende oder sonst untersagte Inhalte. Und er war dezidiert an eine Person - „@wese“ - gerichtet, war also ein öffentlicher „Brief“ an einen bestimmten Teilnehmer, der nur mit Einwilligung des Benannten hätte gelöscht werden können.

In Ihrem Forum gibt es viele andere Einträge, die so persönlich kränkend sind, dass man sich wundert, weshalb diese stehen bleiben.

Mit freundlichen Grüßen


Karl antwortete am 16.01.03 (13:31):

Hallo Anna,

von Beleidigungen habe ich nichts geschrieben, sondern gesagt (und so versuche ich durchgängig zu handeln):

Leere oder erzählende Nicks mit nicht zum Thema gehörigen Beitragsinhalten lösche ich.

Da Du Dir interessanterweise sogar die Uhrzeiten gemerkt hast, hast Du wohl sogar E-mailbenachrichtigungen zu diesem Thema bestellt gehabt und kannst also nachlesen, dass keine Angabe eines Nicknamen vorlag.

Bestimmte Regeln muss ich reflexhaft anwenden dürfen, sonst wird mir die Arbeit einfach zuviel.


henner antwortete am 16.01.03 (18:03):

Da das Grundsicherungsgesetz (zur Bekämpfung der Altersarmut für Menschen über 65 Jahre )seit dem 1 Januar 03 in Kraft ist,gibts natürlich auch die ersten Meldungen dazu.So klagen 2 Rentner unserer Stadt lt Meldung der OZ von heute gegen die Kommune wegen "Untätigkeit".Bisher gabs für die Antragstellung noch nicht einmal Formulare ,in den Durchführungsbestimmungen steht jedoch,daß man den Anspruch verliert,wenn der Antrag zu spät gestellt wird.Wenn die Stadt Ansprüche auf das Geld der Bürger erhebt gibts höchstens eine Zahlungsfrist von 14 Tagen...
,,übrigens gibts in Greifswald schon über 500 Anträge, in Wismar 750 und in Rostock 2000 und ich bin gespannt wieviele davon genehmigt werde.Daran wird man wohl eines Tages eine neue "Unwohlstandsstatistik"herauslesen können.


Anna Wagner antwortete am 17.01.03 (08:26):

Nein Karl,
Mails hatte ich nicht bestellt. Die von mir angegebenen Uhrzeiten habe ich weiter oben abgeschrieben. Wann der diskutierte Beitrag hier gepostet wurde, weiß ich nicht - gleich hinter "wese".

Nach nochmaliger Durchschau aller aktuellen Themen ist es mir dennoch unbegreiflich, weshalb Sie die vielen beleidigenden Einträge n i c h t löschen - im Gegensatz zu so einem harmlosen.


rol antwortete am 17.01.03 (12:51):

@Anna
Webmaster hat schon des öfteren darauf hingewiesen, auf beleidigende Beiträge nicht zu reagieren, damit er sie löschen kann, ohne daß die Antworten im "Leeren" stehen.