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THEMA: Warum hassen sie uns?
30 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 09.01.03 (13:46) mit folgendem Beitrag:
"Why do they hate us?", fragten sich einige amerikanische Intellektuelle verstört nach dem "11. September", als offensichtlich wurde, dass die USA alles andere als geliebt werden (was die AmerikanerInnen erstaunlicherweise die ganze Zeit über dachten).
Die Frage war gut, die Antworten dagegen fielen dürftig aus: Sie hassen uns, so der Tenor, WEGEN unserer "westlichen Werte"... Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Ganz einmal davon abgesehen, dass die "westlichen Werte" im praktischen wirtschaftlichen und politischen Alltag arg gelitten haben: Ist es nicht vielmehr so, dass sie uns hassen, nicht WEGEN dieser Werte, sondern weil wir ihnen diese Werte so lange vorgegaukelt haben, ohne ernsthaft den Versuch gemacht zu haben, sie an diesen Werten teilhaben zu lassen?
Internet-Tipp: https://www.msnbc.com/news/639057.asp?cp1=1
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Karl
antwortete am 09.01.03 (15:25):
Hallo Wolfgang,
das ist eine überlegenswerte These. Sicherlich wird der Westen nicht wegen "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" gehasst, sondern deshalb, weil er diese Werte, die im übrigen in einem Spannungsverhältnis stehen, bestenfalls nach innen, gegenüber seinen eigenen Bürgern, aber keinesfalls nach außen vertritt.
Viele Fehler der Vergangenheit, z.B. Kolonialismus, Sklaverei setzen sich heute in Dumpinglöhnen für "Billiglohnländer" und in Kriegsdrohungen zur Ölpreissicherung fort.
Wenn ich in der Newsweek lese "America needs a plan that will not only defeat terror but reform the Arab world" (Amerika braucht einen Plan nicht nur zur Bekämpfung des Terrors, sondern auch zur Reform der arabischen Welt) sehe ich auch die Arroganz und Ignoranz, die sicherlich eine Ursache für den Hass ist. Wir nehmen die Dritte Welt nicht ernst. Was für eine Anmaßung als Amerika die arabische Welt ordnen zu wollen!
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Titus(WolfgangM.)
antwortete am 09.01.03 (15:59):
Hallo Karl,
könnte es eventuell so sein, daß "News Week" zum Ausdruck bringen wollte, daß man die Wirtschaftspolitik gegenüber den arabischen Staaten ändern sollte, um die Lage der Bevölkerung zu verbessern? Ohne Bevormundung?
Könnte doch sein - es ist mein Fehler, daß ich Berichte immer erst auf ihren positiven Gehalt "abklopfe"....
Gruß vom Titus(WolfgangM)
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Karl
antwortete am 09.01.03 (16:29):
Hallo Titus,
Berichte oder Beiträge (auch hier in den Foren) immer zuerst auf ihren positiven Gehalt abzuklopfen, finde ich sehr gut. Viele Missverständnisse würden wir vermeiden, wenn wir immer dazu in der Lage wären.
Leider hatte ich bei dem Newsweek-Artikel, der sicherlich lesenswert und nicht unreflektiert ist, in Bezug auf die von mir zitierte Aussage, diesen positiven Eindruck nicht. Es wird ja speziell von der "Reform der arabischen Welt" gesprochen, also nicht von einer Reform der eigenen Politik gegenüber den Arabern. Das ist m.E. Bevormundung pur, die so auch nicht gelingen kann.
Das ist wie in einer Zweierbeziehung. Wenn zwischen zwei Partnern etwas nicht mehr stimmt, kann man nicht argumentieren, ich muss den anderen solange ändern bis es passt, sondern muss sein eigenes Verhalten auch überprüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
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Barbara
antwortete am 09.01.03 (16:59):
Die Amerikaner haben ihre Glaubwürdigkeit verloren...... Leider kann man das Vertrauen nicht zurückgewinnen, indem man kritische Stimmen abstraft, wie z.B. unseren Kanzler Schröder. Wenn man den Völkern Arabiens die Demokratie bringen möchte, sollte man selbst demokratisches Verhalten vorleben. Das ist mitunter langwierig und aufreibend, jedoch die einzige Möglichkeit.
Hierzu ist ein interessanter Artikel in der ZEIT zu lesen:
>>Ja zum Krieg! Nein zum Krieg!
Das Regime Saddams ist auch in der arabischen Welt verhasst. Nur die USA können es stürzen. Aber den Amerikanern glaubt man nicht, dass sie dem Irak die Demokratie bringen wollen
Von Abbas Beydoun
Der Blick auf die amerikanischen Ölinteressen belebt nur die alte Kolonialismustheorie wieder und beschränkt die Wahrnehmung des Konflikts auf das Ökonomische. Auch darum ist der amerikanische Anspruch, die gesamte Region neu ordnen zu wollen, so fatal. Er konterkariert all das, was die USA behaupten: die Verteidigung der Demokratie und die Friedfertigkeit der politischen Auseinandersetzung, die Ablehnung von Despotismus und Gewalt, die Schaffung globaler Verantwortung und einer moralischen Vision für die Zukunft der Menschheit. Der Stil amerikanischer Politik wird höchstwahrscheinlich zu einer Entleerung genau dieser Werte und ihrer ursprünglichen Bedeutungen führen. Er verwandelt sie in Worthülsen und verbindet sie endgültig mit dem amerikanischen Eigeninteresse.
Weder aufgrund ihrer früheren noch der heutigen Politik sind die USA glaubwürdig, wenn sie behaupten, eine von Diktaturen beherrschte Region befreien zu wollen.<<
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/03/Irak_neu
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henner
antwortete am 09.01.03 (17:27):
ich denke,der Grundstein für diesen Haß ist zu einer Zeit gelegt worden,als diesen Ländern der sog.3. Welt mittels Kolonialisierung und Ausbeutung die Möglichkeit aus eigener Kraft den Anschluß an die "reicheren Länder" zu schaffen auf Jahrhunderte verbaut wurde.Durch willkürliche Grenzziehungen (Teile und Herrsche)durch Schaffung einer totalen Abhängigkeit mittels Monokulturen,die eine Selbtsversorgung unmöglich machen,durch Weltmarktpreisdiktate ,Warenboykotte ,Kreditvergaben-und entzüge,,, Dazu kommen neuerdings die Infomöglichkeiten der Menschen in diesen Ländern durch Fernsehen, Touristen vor Ort usw mit der "Vorführung" eines für ihre Verhältnisse "unvorstellbaren Reichtums",, Ich kann mir gut vorstellen welche Gefühle ,Emotionen und Gedankengänge,sich bei uns Europäern und Nordamerikanern einstellen würden,wenns umgekehrt wäre,,,,
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schorsch
antwortete am 09.01.03 (18:10):
Der Hass (oder das Misstrauen), das die ehemaligen 3.-Weltländer dem Westen entgegenbringen, beruht auch auf der schmerzlichen Erfahrung, Jahrhunderte lang ausgebeutet und zwangs-christianisiert worden zu sein. Nun, da z.B. die arabischen Länder mit der Ölförderung Milliarden verdienen, erinnern sie sich an diese böse Zeit und die Drangsalierer-Ausbeuter. Statt dass diese (ihre Nachkommen) nun in sich gehen und ein Minimum an Reue zeigen, treten sie weiterhin so auf wir vor Jahrhunderten: Mit Arroganz und Überheblichkeit. Wer möchte es den Arabern nun verargen, dass sie jede Gelegenheit wahrnehmen, sich zu revanchieren?
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Medea
antwortete am 09.01.03 (18:42):
Auch wenn ich jetzt ins Wespennest steche - ich glaube schon, daß die arabische Welt "geordnet" werden müßte, allerdings müssen diese "Reformen" aus den Ländern selbst kommen und da scheint die Schwierigkeit zu liegen. Was bei "uns" so schön unter "Menschenrechten" verstanden wird (leider auch viel zu häufig unterlaufen), scheint in vielen arabischen Ländern ein unbekanntes Wort zu sein. Die Gesetzgebung (Scharia), gerade in islamistischen Ländern grausam praktiziert, m u ß abgeschafft werden - so etwas kann aber niemals von "außen" geschehen, innere Reformen sind dafür notwendig. Und wo ist in diesen Ländern eine ernstzunehmende Opposition - sie wird von den Herrschenden grausam verfolgt. Ja, warum hassen sie uns? Vielleicht auch deshalb, weil sie in allem, was vom Westen kommt, eine Bedrohung und Bevormundung sehen.
Medea.
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Karl
antwortete am 09.01.03 (19:00):
Das ist richtig Medea. Der wesentliche Punkt ist: Die Reformen müssen von innen kommen. Solange der Begriff "Menschenrechte" von Unterdrückern im Mund geführt wird, kann seine Bedeutung nicht wirklich erkannt werden. Menschenrechte darf der Westen nicht nur fordern, er muss sie selbst praktizieren und darin glaubwürdig sein. Das ist aber ja gerade das Problem, das die arabische Welt mit der westlichen hat. Die Kolonialmächte Frankreich und England sind fast nahtlos von den USA und Israel abgelöst worden, die dazu noch mit Krieg, Gewalt und Tod drohen. Wahrlich keine flammende Reklame für die "Menschrechte" und die sonstigen Werte der westlichen Gesellschaft.
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Hanskarl
antwortete am 09.01.03 (19:53):
Hallo Wolfgang,
ich bin der Meinung "sie hassen uns" weil wir sie betrügen.
Gruß Hanskarl
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Marianne
antwortete am 09.01.03 (20:20):
Ich hasse auch Menschen, die durch strukturelle Gewalt in mein Leben eingreifen und das noch im Namen Gottes.
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Barbara
antwortete am 09.01.03 (20:29):
Medea,
mehrere Länder sind inzwischen auf dem Weg zur Demokratie, aus eigener Kraft.
Ein ZEIT-Artikel, der Mut macht:
>>Nicht alles ist düster
Das Jahr 2003 könnte ein Jahr großer Fortschritte bei der weltweiten Durchsetzung der Demokratie werden
Von Richard Herzinger für ZEIT.de
Beim Blick auf das Jahr 2003 überwiegen bei den meisten Kommentatoren die düsteren Prognosen. Die Angst vor einer Verschlechterung der weltwirtschaftlichen Lage und die Kriegsangst beherrschen die Stimmung. Doch es gibt auch Gründe dafür, dem kommenden Jahr mit positiven Erwartungen entgegenzusehen. Ein solcher Grund sind die Fortschritte bei der weltweiten Durchsetzung der Demokratie.......
....Ein anderes Land, das Hoffnung macht, ist ein islamisches: Iran. Noch hält dort die islamistische Mullahkaste ihre pseudoreligiöse Herrschaft aufrecht. Doch im iranischen Alltagsleben ist die Diktatur der politischen Theologen längst durchlöchert. Die Eliten des Landes orientieren sich bei ihren Zukunftsentwürfen und in ihrem Lebensstil am Westen, namentlich an den offiziell als Erzfeind verteufelten USA. Das hat aber nichts mit einer sklavischen Nachahmung westlicher Verhältnisse zu tun. Wenn sich die iranische Bevölkerung früher oder später die ihr zustehenden demokratischen Rechte erkämpft haben wird, wird sie diese in dem vollem Bewusstein ausüben, dass es sich dabei um eine eigene Errungenschaft handelt – dass die Demokratie ihr nicht von außen geschenkt oder aufgezwungen wurde. Ein demokratischer Iran wird ein selbstbewusster und starker Partner des Westens sein und kein Lakai. Der Zusammenbruch des Mullah-Systems wird zudem der schlagende Beweis sein, dass die Ideologie vom „Gottesstaat“ nichts als Elend und Ausweglosigkeit bringt. Nicht der Irak, sondern Iran könnte jenes Leuchtfeuer der Freiheit im Nahen Osten sein, von dem einige Strategen in Washington träumen.<<
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/politik/herzinger_0301
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seewolf
antwortete am 09.01.03 (20:37):
.... aber dann möchten die Herrschaften in jenen Ländern auch weniger Daimler-Benz- oder Deutsche-Bank-Aktien kaufen von ihren horrenden Öl-Erlösen und stattdessen in ihren Ländern für Infrastruktur und Bildung investieren.
Wenn ich an die immensen Vermögen der "führenden Häuser" in arabischen oder (anderen) "Drittländern" denke, möchte ich schon manchmal den Geldhahn dorthin zugedreht wissen...
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Wolfgang
antwortete am 09.01.03 (20:53):
Dass es so viele "östliche" Terroristen gibt und dass diese eine Massenbasis gefunden haben (hauptsächlich in den arabischen Ländern), muss erklärt werden, Marianne.
Einiges zur Erklärung ist in diesem Thema zu lesen.
Das Wichtigste (auch das wurde von einigen angesprochen): Wir müssen uns, besser, unsere Politik und unsere Politiker, dahin trimmen, dass die Versprechungen des Westens endlich und schnell im Interesse aller Menschen auf der Welt in die Tat umgesetzt werden. Und das ohne Krieg und ohne Unterstützung verbrecherischer Regime (die der Westen bisher aus Eigennutz gesponsert hat).
Den "westlichen" Menschen stände es gut an, auf die "östlichen" Menschen zuzugehen und ihnen zuzuhören und solidarisch mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Das, davon bin ich überzeugt, wäre ein bedeutender Beitrag im Kampf gegen Terroristen und für unser aller Sicherheit.
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mechtild
antwortete am 09.01.03 (22:05):
Reformen müssen von innen kommen. Das ist das entscheidende. Der Westen hat zwar meist die Opposition unterstützt, wenn ihm die Regierung im Land nicht passte.. Das kann aber auch gefährlich sein, wie man im Iran sieht. Die USA haben damals die Opposition unterstützt um den Schah zu stürzen. Die Mullas im Land unterdrücken das Volk aber wesentlich mehr als der Schah es tat und viele Iraner flohen aus der Heimat. Der Regimewechsel war keine Demokratisierung. Der Sturz von Saddam Hussein ist nicht Aufgabe des Westens, sondern Aufgabe der Iraker. Die Amerikaner haben genug im eigenen Land zu tun. Weder die Todesstrafe, noch die überfüllten Gefängnisse mit überwiegend schwarzen Amerikanern kann man mit den Menschenrechten vereinbaren, noch mit demokratischen Gesetzen wie Gleichberechtigung. Es gibt aber auch in Europa noch sehr viel Ungerechtigkeit. Aber es ist angenehmer den Spliter im Auge des Nachbarn zu sehen, als den Balken im eigenen Auge.
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Marianne
antwortete am 09.01.03 (22:46):
Du hast ja schon Recht, Wolfgang. Aber es muss auch gesagt werden dürfen, warum ich ganz persönlich, wenn ich eine Iraki wäre, die Amis hassen würde. Und ich gebe sogar als M.G. zu, dass es mir große Schwierigkeiten bereitet, jemanden oder eine Politik sympathisch zu finden, der/die in der einen Hand das Kriegsbeil schwingt und in der anderen die Bibel. Ich bin da eher auch nicht allein, wenn ich an die mutigen Worte des deutschen Bischofes denke, der vor einigen Tagen dasselbe thematisierte.( fragt mich aber nicht, wer, ich las da nur einen Artikel in meinem Stammblatt " Der Standard) Am meisten gefielen mir die Worte, dass " die Achse des Bösen" schon eschatologische Konnotationen erlaubt.
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seewolf
antwortete am 09.01.03 (22:48):
mechthild -
volle Zustimmung. Ich habe schon des öfteren versucht, auf unsere Balken mehr Gewicht zu bekommen als auf die vielen beklagten Splitter anderwärts...
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Barbara
antwortete am 09.01.03 (23:13):
Marianne,
Wolfgang hat unter dem Diskussionsthema: Bundespräsident Johannes Rau..... auf einen Artikel in der Sueddeutschen hingewiesen. Dort wird von der Klausurtagung der CSU in Wildbad Kreuth berichtet, wo Gauweiler eine offene Diskussion zur Stellung der CSU zum Irak-Krieg forderte:
>>Unter Applaus zahlreicher Abgeordneter verlangte Gauweiler eine offene Diskussion. „Ihr müsst entscheiden, ob der Bush Recht hat oder der Papst“, so Gauweiler. Papst Johannes Paul II. hatte sich in seiner Weihnachtspredigt gegen einen Irak-Krieg ausgesprochen und gebeten: „Möge die Menschheit die Weihnachtsbotschaft des Friedens verstehen!“<<
Der Widerstand wächst..... Das lässt hoffen.....
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/deutschland/politik/60035&datei=index.php
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Medea
antwortete am 10.01.03 (08:25):
@ Wese
Hallo wese, was ist los? Bist Du krank oder verreist? Oder bist Du gedeckelt worden? In diesen Zeiten der "Pest und Cholera" vermisse ich Deine Stimme - auch wenn mein "Verhältnis" zu Dir mehr zwiespältiger Art ist :-)), haben mich Deine Beiträge emotional angesprochenm, mal in wütender, mal in zustimmender Art. D u hast ja viel zu sagen - vielleicht etwas weniger stürmisch ......, aber, eben auch ältere Pferde gehen dann und wann durch ... :-)
Medea
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wese
antwortete am 10.01.03 (10:02):
@ Medea:
Hurra, ich lebe noch.... oder so ähnlich !
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Marianne
antwortete am 10.01.03 (12:22):
@ Wese:Was ist so ahnlich? Schon Luther sagte, " Wes des Herz voll ist, des geht der Mund über." Aber ob Luther immer so kräftige Worte gebraucht hätte ??? Freundlich die obige
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wese
antwortete am 10.01.03 (13:48):
@ Marianne:
Martin Luther irrte sich, was mich betrifft...... Ich schwöre es!
Ansonsten sprach Luther gerne Klartext, so wie ich auch.
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schorsch
antwortete am 10.01.03 (17:32):
Luther sagte aber auch ganz praktische Worte wie: "Jede Woche zween, macht im Jahre hundertvier, das schadet weder mir noch ihr".
PS. Früher wusste ich sogar noch, was er damit meinte (;--))))
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Medea
antwortete am 10.01.03 (20:04):
Nein - wie nett - jetzt "flirten" wir hier auch noch politisch .....
sei's drum, wenn's die Lage entschärft. Luther, der alte Schwerenöter, bringt immer noch die Herren ganz schön in's Schwitzen mit seiner "Vorgabe" - Isn't it Schorsch?
...und Wese, daß Du nun auch wieder dabei bist, da bin ich ja mal aber froh; also wieder die Pferde gesattelt, die Fanfare geschmettert und auf in den Kampf..... damit ich auch noch weitere Meinungen höre zum o.a. Thema.
Medea
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sofia204
antwortete am 10.01.03 (21:15):
aber schorsch, die Tischsitten waren zu luthers zeiten auch noch deftiger
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Helga B.
antwortete am 11.01.03 (11:33):
Eine Teilantwort zu diesem Thema kann der Film von Michael Moore geben "Bowling For Columbine". Jedenfalls ist mir einiges klarer bzw. bestätigt worden.
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Wolfgang
antwortete am 11.01.03 (12:22):
BR-online berichtet ausführlich über MOORE's Film:
Bowling for Columbine https://www.br-online.de/unterhaltung/kino/filme/200211/152/
Auf der Website von BR-online gibt es auch ein Interview mit MICHAEL MOORE:
Michael Moore über die amerikanische Kultur der Angst https://www.br-online.de/unterhaltung/kino/filme/200211/267/
Internet-Tipp: https://www.br-online.de/unterhaltung/kino/filme/200211/267/
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Wolfgang
antwortete am 11.01.03 (12:34):
Wer sich über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft und der Befindlichkeit der Massenbasis der Bush-Krieger informieren will, dem sei ein weiteres Werk aus MICHAEL MOORE's Werkstatt empfohlen: "Stupid White Men".
Auch dazu gibt es einen Beitrag bei BR-online:
Stupid White Men. Eine Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush. https://www.br-online.de/unterhaltung/kino/filme/200211/287/
Internet-Tipp: https://www.br-online.de/unterhaltung/kino/filme/200211/287/
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Barbara
antwortete am 11.01.03 (13:17):
Danke Helga B, danke Wolfgang,
Hoffentlich lesen viele den Link zu dem Film.... Es wäre so wichtig, die träge Masse aufzurütteln....auch in unserem Land:
>>Heute jagt uns Bush mit der Achse des Bösen Angst ein. Und die Medien machen munter mit. Die Strategie ist bekannt - baue einen feindlichen Popanz auf und der Bürger opfert für einen imaginären Schutz seine Freiheiten.
Das war und ist in Europa nicht anders.
MM: Aber Sie stützen sich auf eine andere Ethik-Tradition. Wenn Europa weiterhin die US-Kultur imitiert, nicht nur McDonald's-Klöpse oder Hollywoodfilme konsumiert, sondern das soziale Netz zerstört, dann Gnade Ihnen Gott. Durch das Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich kriegen Sie jede Menge Konflikte. Mein Film ist eine Warnung an den Rest der Welt: Gebt Eure Werte nicht auf, haltet an der sozialen Verantwortung fest. Wenn nicht, steckt auch Deutschland in "deep shit". Dann war Erfurt nur der Anfang.<<
Vielleicht sollte man ein neues Thema dazu eröffnen.....
Internet-Tipp: https://www.br-online.de/unterhaltung/kino/filme/200211/267/
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Helga B.
antwortete am 11.01.03 (22:47):
Ich finde, Deutschland (und hier besonders CDU/CSU und FDP) ist auf dem besten Wege, das soziale Netz zu zerstören. Sie nennen das "mehr Eigenverantwortung übernehmen". Sicher ist, daß vielleicht einige 'Reformen' stattfinden müssen, aber mit Augenmaß, wie ich meine. Und vorher müßte einmal vieles entrümpelt werden, was sehr viel Steuergeld, Sozialversicherungsgeld, Krankenkassengeld usw. kostet, und zwar unnütz. Wenn man allein überlegt, wieviel Geld in jedem Jahr verschwendet wird, müßte man gar nichts mehr einsparen. Vielleicht müßten die Verursacher zunächst einmal (finanziell) zur Verantwortung gezogen werden und für das haften, was sie falsch machen?
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Wolfgang
antwortete am 16.01.03 (17:09):
Gründe, warum die Welt die USA in ihrer gegenwärtigen Verfassung hasst, können nachgelesen werden in verschiedenen Themen... Insbesondere die Beiträge von 'juttam' und 'Missluka' sind geeignet, das Grauen zu erklären, das die Welt gegenwärtig erfasst hat.
Ich bin mir sicher, dass es das bessere Amerika gibt. Ich versuche immer wieder durch Beispiele und Links darauf aufmerksam zu machen, dass es ein Amerika gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt. Viele AmerikanerInnen sind derselben Meinung: Die Bush-Cheney-Öl-Gas-Junta und ihre willigen Vollstrecker sind ein Unglück für die USA und für die restliche Welt.
American Civil Liberties Union (ACLU) Is the US Turning Into a Surveillance Society? Big Brother is no longer a fiction https://www.aclu.org/Privacy/Privacylist.cfm?c=39
Internet-Tipp: https://www.aclu.org/Privacy/Privacylist.cfm?c=39
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